Chronika, Die Bücher der – Bibel-Lexikon

Ebenso wie das Evangelium nach Johannes unter den Evangelien haben diese Bücher unter den historischen Büchern des A.T. einen besonderen Charakter. Johannes geht zurück zu dem „Anfang", als das ewige Wort bei Gott war. Ebenso gehen die Chronika zurück zum Beginn der Geschichte der Menschen, „Adam, Seth, Enos", um die Geschichte entlang der auserwählten Linie der Verheißung und Gnade zu entwickeln. Die Besonderheiten der Chronika waren für manche gelehrte Kritiker ein Stein des Anstoßes. Es ist aus 1. Chronika 6,15 und 2. Chronika 36,22.23 ersichtlich, dass sie nach der Gefangenschaft Judas zu datieren sind. Der Schreiber trug die Berichte über die auserwählte Linie, entsprechend der Gnade, welche sie aus ihrer Gefangenschaft wiederhergestellt hat, zusammen. Es könnte gefragt werden: Warum werden so manche Dinge ausgelassen, die in den Büchern Samuel und der Könige zu finden sind? Und warum werden einige Ereignisse in diesen frühen Büchern weggelassen? Hinter diesen Unterschieden steckt ein Plan, weil Gott der Verfasser dieser Bücher ist. Eine Tatsache kann zur Erklärung dienen, nämlich, dass nach der Teilung des Königreiches die Geschichte von Juda allein widergegeben wird. Deshalb wird mehr von David, seinen Vorbereitungen und seinem Muster des Tempels gesprochen. Ebenso wird die Geschichte der Linie Davids verfolgt, mit welcher die Gütigkeiten des Gottes Israels verbunden waren im Hinblick auf die Gnade, die Segnung und die Wege Gottes mit seinem Volk.

Genauso wie das fünfte Buch Mose stellen die Chronika die Segnung als Ergebnis des Gehorsams dar. In den Büchern Samuel und der Könige ist die Geschichte viel allgemeiner. Sie geben die Geschichte der Nation wieder, der das Zeugnis Gottes inmitten anderer Nationen anvertraut war.

Es ist nicht bekannt, wer die Chronika geschrieben hat, aber dies ist von geringer Bedeutung. Man versteht, dass dies nicht die Frage der Inspiration berührt, die durch den besonderen Charakter ihres Inhalts scharf gezeichnet ist. Es wurde vermutet, dass sie von Esra geschrieben wurden. Man stellt fest, dass das Ende von 2. Chronika mit dem Anfang des Buches Esra übereinstimmt. Die Wissenschftler sagen, dass diese Bücher auch innere Ähnlichkeiten besitzen. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass sie von demselben Schreiber sind. Gegen diese Vermutung werden auf der Basis des Geschlechtsregisters in 1. Chronika 3,1-24 Einwände erhoben. Es wird behauptet, dass die Anzahl der Generationen nach Serubbabel in 1. Chronika 3,19 so groß ist, dass der Schreiber in den Tagen Alexanders des Großen gelebt haben muss, und deshalb nicht ein Zeitgenosse Esras sein kann. Aber es gibt einen Bruch in dem Geschlechtregisterverzeichnis in der Mitte des 21. Verses: „Und die Söhne Hananjas: Pelatja und Jesaja" beendet die eine Auflistung, und was folgt, ist eine separate Auflistung und könnte mit der anderen parallel laufen.

Die Chronika wurden von den Juden in die Hagiographa ("Heilige Bücher") eingeschlossen und wurden an das Ende der hebräischen Bibel gesetzt. „Sie wurden als eine Auflistung der heiligen Geschichte angesehen."