Hilfe für den Glaubensweg

Das göttliche Herz

Hilfe für den Glaubensweg

„Er wurde innerlich bewegt.“ Matthäus 9,36

„Der Herr ist voll innigen Mitgefühls und barmherzig.“ Jakobus 5,11

Wer könnt’ es recht erzählen,
wie Du uns hast geliebt,
wie Du Dich einst auf Erden
im Dienst um uns bemüht?

Wir staunen und bewundern
die göttlich große Huld,
denn Herzen voll von Kummer
hast Du mit Freud erfüllt.

„So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“ Die Kenntnis dessen, was im Herzen Gottes war, erlange ich durch das, was Er durch Sein Tun erwiesen hat. Er hat an meinen Zustand gedacht, als ich ein bloßer Sünder war und Seiner Liebe bedurfte – Gott erweist Seine Liebe zu uns darin, dass, als wir noch Sünder waren, Christus für uns gestorben ist. Ich sehe also die Triebfeder und Quelle von allem im Herzen Gottes.

Er kann sich mit der äußersten Zärtlichkeit erbarmen, denn Er kam gerade mitten in unser Elend hinein.

Wenn der Mensch auch kein Herz für Christus hatte, so hatte doch Christus ein Herz für den Menschen.

In Jesus ist Herz genug, um das Herz des abscheulichsten Sünders zu öffnen. Der Sünder findet im Herzen Gottes einen Anknüpfungspunkt für sich, wenn er in seinem eigenen keinen finden kann. Die Frau, die eine Sünderin war, liebte viel, weil ihr viel vergeben war. Es war ein zerbrochenes Herz, das dem Herzen Gottes begegnete, und das Herz Gottes kam einem zerbrochenen Herzen entgegen. Es ist wunderbar, wenn das Herz des Menschen wirklich dem Herzen Gottes begegnet.

Die Hand Gottes handelt nie anders als im Einklang mit Seinem Herzen voll unendlicher Liebe zu uns. Und selbst, wenn Er es für gut findet, ein Leid über uns kommen zu lassen – ja, es zu senden –, kommt es doch stets von einer Hand, die keine Fehler macht, die es auch nicht außer Acht lässt, einem Herzen entsprechend zu handeln, dessen Liebe vollkommen ist.

Jesus konnte sagen: „Ich habe dich verherrlicht.“ Je mehr Böses hier geschehen war, desto mehr wurde der Vater verherrlicht. Nie überkam Ihn Reizbarkeit; kein Widerspruch hielt Ihn jemals ab, dasselbe Herz für den Menschen und für Gott zu haben.

Ach! Wenn wir Christi Leben hier auf der Erde betrachten und was Sein Herz und Seine Beweggründe waren – wie oberflächlich sind wir doch! Und wie tief und weit über unseren Gesichtskreis hinausgehend waren die Leiden Seiner Seele!

Ein zerbrochenes Herz ist passend gegenüber einem Gott, der Herzen heilt.

Was immer eine Sorge in uns hervorruft, ruft Gottes Sorge für uns hervor.

Die lebendige, liebende Sorge für uns ist viel mehr Wirklichkeit, als wir davon wahrnehmen. Der Herr gibt sich Mühe, uns Seine Liebe zu bekunden, uns von Seiner Liebe zu überzeugen. „Ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge.“

„Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien wie wir.“ Er stellt die Jünger unter den Schutz des Namens „Heiliger Vater“. Er erwartet für sie, dass sie mit der ganzen Zärtlichkeit des Vaters bewahrt werden.

Lasst uns Ihm mehr vertrauen; lasst uns danach trachten, mehr von Ihm zu erlangen; wir können nie zu viel von der Gunst Dessen erwarten, der Seinem eigenen Sohn für uns nicht verschont hat.

Christus wird ein zuverlässiger Freund sein, und selbst wenn wir im Wasser zu versinken beginnen, wird Er Seine Hand ausstrecken und uns herausheben. Es ist lieblich, in jedem Fall Seine Hand zu haben, sogar dann, wenn das Ausgleiten unseres Fußes Ihn dazu gebracht hat, sie auszustrecken.

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