Hilfe für den Glaubensweg

Gesänge in der Nacht

Hilfe für den Glaubensweg

„Bei Nacht wird sein Lied bei mir sein.“ Psalm 42,9

„Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht.“ Hiob 35,10

Wie tief der Friede in der Nacht,
wenn oft die Seele Dein gedacht,
wenn sie von Gottes Lieb erfüllt
und so, in Frieden ganz gehüllt,
bis an den Morgen betet, wacht –
Du gibst Gesänge in der Nacht.

Der wichtigste Sieg wurde oft dann errungen, wenn wir am meisten fürchteten, geschlagen zu werden; das schönste Lob erklang dann, wenn ein böser Tag uns zwang, uns auf Gott zu stützen.

Abschiednehmen geht mir furchtbar nahe. Jedoch geistlich gesehen ist alles gut. Jesus ist das Band, das keine Entfernung zerreißt und ohne das wir uns auch nicht nahe sein können, und das, gepriesen sei Sein Name, für immer halten wird.

Er entwöhnt uns dieser Welt auf jede Weise, damit Er uns mit jener verbinden kann, für die Er uns neu geschaffen hat.

Gottes Hand ist immer besser als die des Menschen; selbst Seine scheinbare Härte ist besser als die Gunst der Welt; die Triebfeder ist immer Liebe, und zwar eine Liebe, die von vollkommener Weisheit geleitet wird, die wir nach und nach verstehen werden.

Er lässt die Seinen fühlen, dass Sein Beistand alles Ungemach in der Welt aufwiegt.

Die Seele braucht jeden Tag den Trost, dass Sein Blut für uns spricht.

Zerbrochene Gefäße sind oft geeigneter als ganze, um die Allgenugsamkeit und Gnade Christi zu zeigen.

Seine gute Hand ist über uns, selbst (und ganz besonders) in schmerzlichen Geschehnissen. Es war nicht der Mühe wert, eine lange Geschichte des Wohlergehens Hiobs zu geben; der Heilige Geist Gottes hat uns aber Einzelheiten von allem, was sich in seinen Schwierigkeiten ereignete, mitgeteilt. Es war der Mühe wert; und es ist zum Nutzen der Seinigen bis zum Ende der Zeiten. Gerade da sehen wir die Bemühungen Gottes. Möge Er es uns schenken, Ihm völlig zu vertrauen!

Die Tränen des Sohnes Gottes waren die Saat für das Christentum. Die Frucht der Mühsal Seiner Seele wird Er an jenem Tag sehen. Und wir müssen uns auch klar darüber werden, dass bei jedem Dienst, wenn er wirklich zum Segen sein soll, der Schmerz gefühlt werden muss, der durch den Widerstand der Welt entsteht. Und selbst in der Versammlung, da, wo wir Christus voll dargestellt sehen möchten, gilt es noch größeren Schmerz zu haben über nicht bestandene Prüfungen, über Versagen und Zukurzkommen.

Die Natur schreckt selbstverständlich vor dem Leiden zurück; doch wenn Leiden auf uns zukommen, werden wir, wenn wir in Gemeinschaft mit Gott sind, Kraft und Freude haben. Bei den mancherlei kleinen Schwierigkeiten habe ich erfahren, dass ich in der Erwartung der Prüfung mehr Anfechtungen hatte als in der Prüfung selbst. Wenn sie da war, war ich ruhig und gelassen und in keiner Weise ängstlich, was vorher, als ich sie erwartete, doch der Fall war. Wenn dir eine Prüfung bevorsteht, bist du stets mit ihr beschäftigt; bist du aber in der Prüfung, richtest du deinen Blick auf den Herrn.

Wenn die notwendige Arbeit ohne zu leiden getan werden kann, wird Er das Leid nicht senden. Seine Liebe ist weit besser als unser Wille. Vertraue Ihm. Wenn Er schlägt, darfst du sicher sein, dass Er mehr geben will, als Er wegnimmt.

Der Verlust einer Mutter ist immer unermesslich. Niemand kann eine Mutter sein als eben nur eine Mutter selbst; aber Gott kann uns alles sein, alles für uns in all unseren Nöten.

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