Antiochus – Bibel-Lexikon

Es gab verschiedene Könige die diesen Namen trugen und über Syrien regierten, und obwohl sie nicht namentlich in der Schrift erwähnt werden, sind einige ihrer Handlungen angegeben. Diese Schilderungen sind so klar und eindeutig, dass Skeptiker törichterweise sagen, das dieser Teil der Prophetie von Daniel nach diesen Ereignissen geschrieben worden sein muss! Das griechische Königreich, das dritte der vier großen Königreiche, wurde nach dem Tod Alexanders des Großen unter seinen vier Generälen aufgeteilt. Hieraus resultierte in der Hauptsache eine Dynastie von Königen, die über Ägypten regierten und den Namen Ptolemäus trugen und in der Schrift „Könige des Südens" genannt werden, und eine andere Dynastie, deren Könige den Namen Seleukus oder Antiochus trugen und in der Schrift „Könige des Nordens" genannt werden. Die ptolemäische und die seleukidische Ära sind als voneinander unabhängig zu betrachten, und einige der Könige jeder Ära hatten mit Palästina und den Juden zu tun. Die folgende Aufzählung der Könige enthält das jeweilige Datum des Beginns ihrer Regierung sowie die Hauptereignisse, die in Daniel 11 in Bezug auf sie prophezeit wurden.

320 Ptolemäus I., Soter. Er nahm Jerusalem ein. Die ptolemäische Ära begann.

312 Seleukus I., Nicator. Er nahm Palästina wieder ein. Die seleukidische Ära begann.

283 Ptolemäus II., Philadelphus. Das A.T. wird ins Griechische übersetzt.

280 Antiochus I., Soter.

251 Antiochus II., Theos. Er lag im Krieg mit Ptolemäus, aber der Frieden wurde unter der Bedingung wiederhergestellt, dass Antiochus seine Frau Laodice verstoßen sollte und Bernice, die Tochter Ptolemäus', heiraten sollte. Dies geschah, aber nach dem Tod Philadelphus' nahm er wieder Laodice, aber sie fürchtete eine neue Scheidung, vergiftete ihren Ehemann und bewirkte den Tod von Bernice und deren Sohn (Dan 11,6).

247 Ptolemäus III., Euergetes. Er rächte den Tod seiner Schwester, er war „ein Schössling ihrer Wurzel" und nahm 40000 Talente Silber mit sich. Von ihm wird gesagt, dass er in die Festungen des Königs des Nordens eindringen und ihre kostbaren Geräte, Silber und Gold wegführen wird (Dan 11,7-9).

246 Seleukus II., Kallinikus.

226 Seleukus III., Keraunus.

223 Antiochus III., der Große.

222 Ptolemäus IV., Philopator. Krieg zwischen Ptolemäus und Antiochus. Ptolemäus erobert Palästina zurück (Dan 11,10-12).

205 Ptolemäus V., Epiphanes (5 Jahre alt). Antiochus nutzt die Schwachheit des Königs aus, um das Land zurückzugewinnen (Dan 11,16). Er erobert andere Teile des Herrschaftsgebietes von Ptolemäus und verbindet sich mit Philipp V. von Mazedonien. Aber die Macht Roms wurde immer stärker und als er Ägypten um Schutz bat, wurde Antiochus angewiesen, Ägypten in Ruhe zu lassen. In der Zwischenzeit eroberte eine Armee von Ägypten aus Palästina wieder zurück, aber Antiochos, stellte seine Herrschaft bei seiner Rückkehr wieder her. Er wünschte seine Herrschaft im Westen auszudehnen, und so schlug er Ptolemäus vor, seine Tochter Kleopatra zu heiraten, damit sie den Zielen ihres Vaters dienen sollte, aber sie blieb ihrem Ehemann treu. Daniel spricht deshalb davon: „er wird ihm eine Tochter der Frauen, zu ihrem Verderben, und sie wird nicht bestehen und wird nichts für ihn sein." (Dan 11,17). Antiochus nahm viele Seestädte ein, aber nach vielen kriegerischen Auseinandersetzungen mit Rom wurde er gezwungen, Kleinasien bis an das Taurusgebirge vollständig abzutreten, seine Elefanten und Kriegsschiffe aufzugeben und einen hohen Tribut zu entrichten. Antiochus hatte große Schwierigkeiten das Geld aufzubringen, und als er versuchte, einen Tempel auf Elymais auszurauben, wurde er getötet (Dan 11,18.19).

187 Seleukus IV., Philopator, folgte. Seine Hauptarbeit war es, das Geld aufzubringen, um die Kriegssteuer an Rom bezahlen zu können. Er beauftragte Heliodorus den Tempel zu plündern, aber Heliodorus vergiftete ihn. Er war also „ein Eintreiber von Steuern" und wurde „weder im Zorn noch im Krieg getötet" (Dan 11,20). Heliodorus beschlagnahmte die Krone, er wurde aber von Antiochos IV. getötet.

181 Ptolemäus VI., Philometor. Er war ein Unmündiger unter seiner Mutter und seinen Hauslehrern.

175 Antiochus IV., Epiphanes. Er war nicht der rechtmäßige Erbe. Er erhielt das Königtum durch Schmeicheleien. Er nannte sich selbst Epiphanes, was „berühmt" bedeutet, aber er war eine so gemeine Person, das das Volk ihn Epimanes, „schlechter Mann", nannte (Dan 11,21-24). Er drang in Ägypten ein und war anfangs erfolgreich (vgl. Dan 11,25.26). Die zwei Könige traten in Verhandlung, obwohl keiner von ihnen aufrichtig war. In einem stimmten sie überein: Ihre Herzen waren darauf ausgerichtet, Schaden anzurichten, und sie erzählten einander Lügen „an einem Tisch" (Dan 11,27). Dann kehrte Antiochus zurück in sein Land mit großem Reichtum, sein Herz war „gegen den heiligen Bund gerichtet", und er zog in Jerusalem ein und ebenso in das Heiligtum und tat den goldenen Altar weg, den Leuchter, den Schaubrottisch, das goldene Räucherfass und die anderen heiligen Gefäße und zog wieder ab. „Zur bestimmten Zeit wird er wiederkehren und gegen den Süden ziehen" (Dan 11,29). Aber er wurde durch Rom gestoppt, „Schiffe von Kittim", Schiffe von Mazedonien, kamen gegen ihn, und in großer Wut kehrte er zurück und liess seine Wut an Jerusalem aus.

Er sandte ein Armee dorthin mit dem Auftrag, alle Männer zu töten und die Frauen und Kinder als Sklaven zu verkaufen. Dies wurde bis zu einem bestimmten Maß ausgeführt. Die Mauern wurden niedergerissen und die Stadt geplündert und Feuer gelegt. Dann verordnete er, dass die Juden ihre Religion aufgeben sollten und alle Götter der Heiden verehren sollten. Um dies in Jerusalem bei den wenigen, die sich an diesen Ort klammerten, sicherzustellen, wurde ein Bild von Jupiter Olympius im Tempel aufgestellt und auf dem Altar wurde diesem Gott geopfert. Dies war 168 v. Chr am 25. des Monats Kislew. Daniel berichtet: „Sie werden das Heiligtum, die Festung, entweihen und werden das beständige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen" (Dan 11,31; vgl. auch Daniel 8,9-12, wo sich das „kleine Horn" auf Antiochus Epiphanes bezieht).

Einige vermuten, dass die in Daniel 8,14 erwähnten 2300 „Abende und Morgen" sich auf das tägliche Opfer beziehen, von dem in Daniel 8,11-13 gesprochen wird, und dass hiermit 1150 Tage gemeint sind. Die Einweihung des Tempels war am 25. Kislew 165 v.Chr. und die Schändung begann einige Zeit früher im Jahr 168.

Daniel 11,32.33-35 bezieht sich auf die Veränderung, die unter Judas Makkabäus und seinen Brüdern stattfand. Sie begann 166 v.Chr, sodass 165 der Tempel wieder eingeweiht wurde. 164 v. Chr. erbte Antiochus V., Eupator den Thron und 162 Demetrius Soter, aber sie waren nicht stark genug gegen Judäa. 161 wurde ein Bündnis zwischen Judäa und Rom geschlossen. Die historischen Hinweise im Buch Daniel enden in Daniel 11,35.

Es ist oben zu sehen, dass die Aufzeichnungen der Geschichte perfekt mit der Prophetie übereinstimmen, wie der Glaube es erwarten sollte. Es ist nur der Unglaube, der eine Schwierigkeit hat, wenn Gott zukünftige Ereignisse vorhersagt. Ohne Zweifel stellen einige der Taten von Antiochus Epiphanes Verhaltensweisen des zukünftigen Königs des Nordens im Hinblick auf die Juden und Jerusalem im Vorbild dar. In anderen Prophezeiungen wird dieser König des Nordens „der Assyrer" genannt.