Die Sterne und die Bibel

Blick in das All

„Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl.“ (Psalm 139,14)

Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. (Immanuel Kant)

Richten wir unseren Blick in die Tiefen des Raumes, nehmen wir also im Geiste einen absoluten Standpunkt ein, so weit es uns möglich ist, so sehen wir uns der großen Tatsache gegenüber: die Fixsterne sind Sonnen, und die Sonne ist ein Fixstern, einer unter vielen Milliarden, ein recht durchschnittlicher, denn die Sonnen sind in mancher Hinsicht sehr verschieden nach Größe, Dichte und Masse, nach Temperatur und Leuchtkraft, nach Art der Strahlen und Farben. Der Astronom hat sie daher in verschiedene Gruppen eingeteilt, in Hauptreihensterne, zu denen auch unsere Sonne gehört, Riesen, Überriesen und Weiße Zwerge. Die Fixsterne stehen auch nicht fest, wie man das Jahrtausende hindurch geglaubt hat, sondern sie bewegen sich, recht schnell sogar, aber ihre scheinbare Bewegung auf der Himmelskugel ist wegen der außerordentlich großen Entfernung der Sterne so gering, dass es ganz hoch entwickelter Instrumente bedurfte, um sie überhaupt feststellen und messen zu können. Es haben sich dabei ganz interessante Dinge ergeben.

Am meisten wissen wir natürlich über den uns am nächsten stehenden Fixstern, die Sonne, der am häufigsten vorkommende Typ der Sterne. Sie ist ein riesiger Feuerball von fast 1,4 Millionen km Durchmesser. Das bedeutet: Stünde die Erde im Mittelpunkt der Sonne und kreiste der Mond um die Erde in seiner jetzigen Entfernung, so wäre er noch weit ab von der Sonnenoberfläche, nämlich gut 4/5 seines Erdabstandes. Und dies als Kugel mit dem gleichen Durchmesser nach allen Richtungen! Wahrlich, ein unvorstellbares Feuermeer, dessen Oberfläche schon 5500 Grad heiß ist und in dessen Innerem die Temperatur auf viele Millionen Grad ansteigt. Man kann es nun in etwa verstehen, dass der glühende Sonnenball trotz seiner großen Entfernung von der Erde von im Mittel fast 150 Millionen km noch solch gewaltige Licht- und Wärmefluten unserem bewohnten Trabanten mitteilen kann. Das Licht breitet sich bekanntlich mit der großen Geschwindigkeit von 300 000 km in der Sekunde aus, es kann also den Äquator 7 1/2mal je Sekunde umzucken. Doch ist es schon 8 1/3 Minuten von der Sonne unterwegs, ehe es zu uns gelangt. Das lässt uns ein wenig verstehen, wie weit die Sonne von uns entfernt ist.

Der äußerste der bekannten Planeten, der nicht große Pluto, benötigt bei seiner kleinen Geschwindigkeit und seiner großen Entfernung von der Sonne 247 von unseren Jahren, um die Sonne einmal zu umlaufen, das ist also sein „Jahr“. Das Sonnenlicht muss fast 5 1/2 Stunden eilen, um zu ihm zu gelangen. Das ist die Grenze des eigentlichen Sonnenreiches, wenn wir von den komischen Gesellen, den Kometen, absehen.

Wie weit ist es bis zur nächsten Sonne? Zum Alpha Centauri braucht das Sonnenlicht bereits 4 1/3 Jahre, oder was nun praktisch das gleiche ist, ebenso lange benötigt das Licht dieses Sternes, zu uns, d. h. zur Erde, zu kommen, denn der Abstand Sonne-Erde fällt hierbei nicht mehr ins Gewicht. Welch ungeheuer große Entfernung, 41 Billionen km! Interessant ist es, dass in demselben, auf der südlichen Himmels-Halbkugel sichtbaren Sternbild des Zentauren noch ein Stern steht mit fast der gleichen Entfernung, Proxima Centauri. Das ist also die nächste Sonne, beinahe 4,3 Jahre braucht ihr Licht, zu uns zu kommen.

An der nördlichen Halbkugel ist der uns nächste Fixstern, mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, 6 Lichtjahre, der hellste aller Fixsterne, Sirius im Großen Hund, 8,7 Lichtjahre von uns entfernt. 1 Und so geht es weiter. Der Prokyon hat einen Abstand von 11,4, Atair von 15,5 Lichtjahren. Der Hauptstern im Sternbild der Leier, die helle Wega, sandte ihr Licht schon vor 26 Jahren aus, der rote Arktur vor 32 Jahren und der Aldebaran schon vor 68 Jahren. Und betrachtet heute abend jemand die Beteigeuze, den linken Schulterstern in dem schönen Sternbilde des Orion, so sieht er diese Riesensonne nicht, wie sie jetzt in dem Augenblick der Beobachtung aussieht, sondern wie sie vor gut 270 Jahren war, als sie dieses Licht aussandte. So sehen wir am Himmel nicht Gegenwart, sondern Vergangenheit, denn in den Lichtfluten geht nichts verloren. Die von der Erde ausgehenden Strahlen haben auch all die Bilder von den Menschen und ihrem Tun in sich aufgenommen, sie sind dort gleichsam gespeichert, und es drängt sich der Gedanke auf, sie könnten vielleicht die Archive Gottes sein, die Er zur Überführung der Sünder benutzen wird, um sie „nach ihren Werken“ zu richten (Offbg. 20,12+13). Wie überaus ernst ist dieser Gedanke!

Manche Sterne übertreffen unsere Sonne an Größe ganz erheblich: der genannte Arktur z. B. hat einen Durchmesser vom 23-fachen, der Aldebaran vom 36-fachen des Sonnendurchmessers. Die Beteigeuze weist sogar einen Durchmesser von 300 Sonnendurchmessern auf, und es gibt noch größere Sterne unter diesen Überriesen. Stünde die Sonne im Mittelpunkt der Beteigeuze, so würde sie fast bis zur Marsbahn reichen. Welch ein Riesenstern! Aber in diesen riesigen Sonnen ist der Stoff sehr fein verteilt, bei manchen so fein wie in einem Hochvakuum. Aber die Leuchtkraft dieser Giganten ist ganz gewaltig; die Astronomen haben auf Grund von Messungen errechnet, dass ihre Leuchtkraft die der Sonne um das 1000-, ja bis zum 100 000-fachen übertrifft. Wenn wir dann an die großen von der Sonne ausgehenden Energiemengen denken, so geht das soeben Gesagte über alle menschlichen Begriffe weit hinaus.

Als 1778 ein deutscher Astronom behauptete, dass manche Fixsterne von anderen umkreist würden, rief dies ungeheures Aufsehen und allseitigen Widerspruch hervor. Der große Astronom Herschel fand mit seinem guten, selbstgebauten Teleskop eine große Anzahl von Sternen, in deren Nähe je ein schwach leuchtender Stern steht und die daher den Namen Doppelstern erhalten haben. 2 Als er diese Sterne nach mehreren Jahrzehnten wieder beobachtete, waren die lichtschwachen Sterne eine Strecke im Bogen um die helleren Hauptsterne gewandert. Es waren offensichtlich Doppelsterne. Die beiden Sonnen eines Doppelsterns bewegen sich um den gemeinsamen Schwerpunkt; einige Jahre oder auch Jahrtausende kann die Umlaufszeit betragen. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts kam der berühmte Astronom Bessel zu der Überzeugung, dass Sirius ein Doppelstern sein müsse, trotzdem in keinem Fernrohr ein Begleiter des Sirius zu sehen war. 1862 wurde ein neues Riesenfernrohr erprobt, und wie staunte der Erbauer des Instruments, als er neben dem hellstrahlenden Sirius ein ganz kleines Sternchen gewahrte, und zwar war es, wie sich später ergab, an dem Orte, an dem es nach Bessels Schlussfolgerung stehen musste. Dieser Siriusbegleiter ist ein weißer Zwerg und sehr lichtschwach, er konnte daher in schwächeren Fernrohren nicht gesehen werden. Bei dem mittleren Deichselstern (Mizar) des Großen Wagen (Bären) steht ein kleiner Stern, das „Reiterlein“; beide bilden zusammen einen Doppelstern. Später entdeckte man, dass diese beiden jeweils wieder Doppelsterne sind. So haben sich viele Sterne, die in früheren Fernrohren als einfache Lichtpunkte erschienen, in den modernen lichtstarken Instrumenten als Doppelsterne gezeigt.

Die gelbe Capella ist ein Doppelstern, ebenso der Königsstern (Regulus) und der Aldebaran, auch der helle Prokyon im Kleinen Hund sowie auch der Polarstern. Der fast nächste Fixstern, der Nachbar unserer Sonne, der schon genannte Alpha Centauri ist ein Dreifachsystem, einige Sonnen leben in Vierer - Gemeinschaften. Von dem im brodelnden Chaos des Orionnebels stehenden 12 Sternen sind 11 Doppel- oder Triplesterne. Das Licht des Nebels ist übrigens schon 1600 Jahre unterwegs, ehe es zu uns gelangt.

Der Hauptstern im Sternbild Zwillinge, Castor, zeigt sich im Teleskop als Dreifachstern; durch andere als optische Untersuchungen ergab sich, dass jeder dieser drei Sterne ein Doppelstern ist. Die beiden Sonnen jedes dieser drei Paare stehen so dicht beisammen, dass die stärksten Teleskope sie nicht zu trennen vermögen. Castor ist also ein Sechsfachsystem.

Wie mannigfaltig ist Gottes Schöpfung, wie im Kleinsten, so auch im Größten! Und so leuchten die Sonnen eines Doppelsterns oft in verschiedenen Farben: die eine gelb, die andere purpurrot, wie bei einem Doppelstern in der Kassiopeia, oder wie bei dem Hauptstern im Sternbild der Fische die eine grün, die andere blau. Sonnen bewegen sich um Sonnen, die Sterne eines Systems sind oft sehr verschieden. Die Zahl der Doppelsterne, besonders derjenigen, die als solche in den Teleskopen nicht mehr erkennbar sind, das haben die Forschungen gezeigt, ist sehr groß. Unter ihnen machen aber die Mehrfachsysteme nur einen kleinen Prozentsatz aus. Überall, wo man hinblickt, Mannigfaltigkeit. Gott liebt es, sich durch Reichtum der Erscheinungen und Formen, durch eine große Fülle von Gedanken zu verherrlichen. Wenn der Mensch bei seinen Forschungen stets Gott vor Augen hat, so wird seine Seele Nutzen bei seinen Arbeiten haben, weil er Wesenszüge Gottes wahrnimmt. Wie einst Linne bei der Entdeckung des Gesetzes von der Blattstellung der Pflanzen ausrief: „Ich habe die Fußspuren Gottes gesehen“.

Unter den vielen Fragen, die Gott an Hiob richtete, waren auch diese: „Kannst du knüpfen das Gebinde des Siebengestirns, oder lösen die Fesseln des Orion?“ (Hiob 38,31). Das Siebengestirn, die Plejaden, ist ein offener Sternhaufen von 291 Sternen, deren sechs oder sieben hellste mit bloßem Auge erkennbar sind. Das Licht ging von dieser Sternansammlung zur Zeit Luthers aus. Schon in einem Fernglas mit schwacher Vergrößerung erblickt das Auge eine Pracht gleich der von vielen Diamanten auf dunklem Grund.

Hier tritt die Genauigkeit der Ausdrucksweise des Wortes Gottes klar zu Tage. Wie treffend ist es, wenn Gott von „einem Gebinde des Siebengestirns“ redet, haben doch diese vielen Sonnen der Plejaden alle eine gemeinsame Bewegungsrichtung, so als wären sie untereinander alle verbunden, während die Sterne des Orion auseinanderstreben. An den Formen der Sternbilder kann der Mensch nicht das Geringste ändern, sie behalten ihre Gestalt während unseres kurzen Erdenlebens bei, und obgleich die sie bildenden Sterne mit großer Geschwindigkeit durch die Weltenräume jagen, moderne Raketen weit hinter sich lassend, merkt das unbewaffnete Auge eine deutliche Veränderung an den Sternbildern erst nach Jahrtausenden, so weit sind sie von uns entfernt!

Wie groß muss doch der Urheber einer solchen Schöpfung sein! und wie dem abtrünnigen Hause Israel einst zugerufen werden musste: „Suchet mich und lebet. . .suchet den, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat“ (Amos 5,4+8), so müssen auch heute viele, die sich Christen nennen, aufgefordert werden, sich zu dem großen Gott zu wenden und von Ihm allein alle Hilfe und allen Segen zu erwarten und nicht von Menschen oder Umständen.

Von vielen der unzähligen Sterne, die das schimmernde Band der Milchstraße bilden, ist das Licht 10 000 Jahre und mehr unterwegs, und es hat lange gedauert, bis man erkannte, dass die Milchstraße ein riesiges System von Milliarden von Sternen ist, von der Gestalt einer flachen Scheibe mit einem dickeren Kern. Mit den älteren Fernrohren hatte man zahlreiche kleine, etwas verwaschen erscheinende neblige Gebilde entdeckt, die man für Gasmassen hielt und Nebel nannte. Kant äußerte 1755 als einer der ersten die Meinung, dass es sich bei diesen Objekten aber nicht um Gasnebel, sondern um riesige Sternsysteme handele ähnlich „unserer“ Milchstraße, jedoch sehr weit entfernt von uns. Aber erst 1926 konnte ein amerikanischer Forscher mit einem mächtigen Spiegelteleskop die äußeren Teile des Andromeda-Nebels und anderer Systeme in einzelne Sterne auflösen. Damit war nun kein Zweifel mehr, dass diese Gebilde entfernte Milchstraßen sind, die man wegen ihrer Form Spiralnebel nennt. Dies wurde noch dadurch bestätigt, dass man bei den näheren Welteninseln auch solche helleren Objekte feststellen konnte, wie man sie von der Milchstraße her kannte: offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, leuchtende Gasnebel und anderes. Viele Nebel erlauben uns eine Draufsicht, und da zeigen die meisten eine Spiralform, das heißt von einem mehr oder weniger großen Kern gehen spiralig gebogene Arme aus. Eine schräge Draufsicht hat man bei einem der nächsten Nachbarsysteme der Milchstraße, dem Andromeda-Nebel, der wohl etwas größer ist als unsere Milchstraße, in der unser Tagesgestirn eine Sonne unter vielen Milliarden Sonnen ist. Bei anderen Spiralnebeln oder Galaxien blickt man direkt auf die „Seitenkante“.

Wie die Astronomen sagen, ist der Andromeda-Nebel etwa 2 1/2 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Beide Riesen-Welteninseln schweben im Raume mit einigen kleineren Systemen, mit ihnen eine Gruppe bildend. Die mit den großen Teleskopen aufgenommenen Himmelsphotographien zeigen so viele Sternsysteme der genannten Art, dass man ihre Zahl auf 100 Millionen oder mehr schätzt, die sich in solche Weiten ausbreiten, dass viele von ihnen mit Riesenteleskopen nach stundenlangen Belichtungszeiten auf hochempfindlichen photographischen Platten als schwache Fleckchen erschienen, und doch wurden diese durch das Licht von Milliarden Sonnen verursacht!

Wir müssen ausrufen: Welche gewaltige, vielseitige und herrliche Schöpfung Gottes! Sie zeugt von Dem, „der das All gebildet hat“ (Jer. 10,16), von dem „Gott, der die Welt gemacht hat und alles was darinnen ist“ (Apg. 17,24), und zwar schuf Er sie durch Sein Wort: „Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das, was man sieht, nicht aus Erscheinendem (aus Dingen, die mit den Sinnen wahrgenommen werden können) geworden ist“ (Hebr. 11,3). Dass der große Gott, „der Schöpfer der Enden der Erde“, „der ihr (das ist der Sterne)  Heer

herausführt nach der Zahl, sie alle ruft mit Namen“ (Jes. 40,28+26), die Schöpfung durch Sein Wort ins Dasein rief, kann man nicht mit dem Verstande ergründen, sondern nur „durch Glauben“ verstehen. Für den Glauben ist es einleuchtend und einfach, dass bei Gott kein Ding unmöglich sein wird (Lukas 1,37), und dass Er „das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre“ (Röm. 4,17), dass „er sprach, und es war; e r gebot, und es stand da“ (Psalm 33,9). Sollte Gott nicht mehr können als wir ohnmächtigen und hinfälligen Menschen? Können wir es heute bei dem Stande moderner Forschung nicht erst recht bezeugen, dass Gott der ist, „der Großes und Unerforschliches tut, Wunder bis zur Unzahl“? Ja, Er ist es, „der den Großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens“ (Hiob 5,9; 9,9 ). Warum trauen wir eigentlich dem erhabenen Urheber dieser gewaltigen Schöpfungen so wenig zu, wenn es um unsere kleinen Dinge auf der Erde geht?

Der Herr Jesus, die zweite Person der Gottheit, sprach die gewaltigen Schöpferworte: „Denn durch ihn sind alle Dinge erschaffen worden,... durch ihn und für ihn ...“ (Kol. 1,16). Darum wird Er auch als das Wort vorgestellt, das im Anfang und bei Gott war, das auch selbst Gott war, und durch das (oder Den) alles wurde (Joh. 1,1-3).

Wenn nun Gott, der Seine Weisheit und Macht in so wunderbarer Weise geoffenbart hat, sich zu dem abtrünnigen Menschen herabneigt, um ihn zu retten, ihn, der sich als aufrührerisch und heillos erwiesen hat (s. Abschn. II), so ist dies ein Wunder Seiner Gnade. Wenn noch hinzukommt, dass Gott das Liebste, das Er hatte, Seinen eingeborenen Sohn, dahingab, Ihn Mensch werden ließ, um das Gericht an Ihm, dem Reinen und Fleckenlosen, zu vollziehen, so ist Seine Liebe unbegreiflich groß und erhaben. Der Sohn Gottes wusste im voraus, wie der Mensch Ihn behandeln würde, und doch war Er bereit, für Seine Feinde Sein Leben hinzugeben und die heiligen Forderungen Gottes zu erfüllen und das Gericht über die Sünde auf sich zu nehmen, damit der schuldige Mensch vom Gericht verschont werden könnte. Die Wunder der Liebe und der Gnade Gottes, die in der Sendung und dem Werke Jesu Christi zum Ausdruck kommen, sind nicht geringer als die Schöpfungswunder, und sie werden Gegenstand ewiger Anbetung in der himmlischen Herrlichkeit sein. Die Erlösten, die dort sein werden, sind für diesen heiligen Ort und die lichte Gegenwart Gottes passend gemacht, indem ihre Sünden abgewaschen und sie der Sünde gestorben sind. Sie haben eine neue Natur, das Wesen Gottes, empfangen und werden sich ewig in der Gegenwart ihres Herrn erfreuen. Hier auf der Erde ist den Kindern Gottes die sichtbare Schöpfung ein Hinweis auf die Herrlichkeit der ewigen Schöpfung, in der sie einen derselben entsprechenden Herrlichkeitsleib haben werden. Je größer ihnen der Schöpfer-Gott erscheint, umso größer ist ihnen auch der Erlöser-Gott, von dem sie sich mit ewiger Liebe geliebt wissen und dessen Treue und Gnade sie jetzt Tag für Tag erfahren.

Sollte der geneigte Leser, der den Ausführungen bis hier gefolgt ist, noch nicht passend für den Himmel sein, das ist noch nicht die Vergebung seiner Sünden auf Grund des Erlösungswerkes Jesu Christi von Golgatha besitzen, so möchten wir ihn herzlich bitten, zu dem einzigen Mittler Jesus Christus zu kommen, von dem geschrieben steht: „Denn Gott ist einer, und einer Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle“ (1.Tim. 2,5+6). Wer in Buße und Glauben zu Ihm kommt, empfängt Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben und ist passend gemacht für die Herrlichkeit Gottes.

Fußnoten

  • 1 Ein Lichtjahr ist keine Zeit, sondern eine Strecke, nämlich die, die das Licht in geradliniger Bewegung in einem Jahr zurücklegt. Diese Strecke beträgt 9,46 Billionen km, in Ziffern geschrieben 9 460 000 000 000 km.
  • 2 In dem Folgenden ist nicht von den so genannten optischen Doppel¬sternen die Rede, bei denen, von der Erde aus gesehen, zwei Sterne dicht neben», in Wirklichkeit aber im Raum weit hintereinander stehen und nichts miteinander zu tun haben.
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