Darf eine Frau nur häusliche Tätigkeiten ausüben?

Kann aus den Worten in Titus 2,5 „mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“ abgeleitet werden, dass eine verheiratete Frau nicht berufstätig sein darf?

Bibelstelle(n): Titus 2,5

„Mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“ ist die Übersetzung eines einzigen griechischen Wortes (oikourgos), das eine Zusammensetzung von „Haus“ und „Werk, Arbeit“ ist. Dieses Wort kommt im Neuen Testament nur in Titus 2,5 vor. Die Wörterbücher übersetzen es mit „häuslich, haushälterisch, das Haus besorgend oder hütend“.

Weder vom Ursprung noch von der Bedeutung dieses Wortes lässt sich der Gedanke herleiten, dass hier etwas anderes als die häusliche Arbeit der verheirateten Frau gemeint ist. In 1. Timotheus 5,14 schreibt Paulus mit Bezug auf junge, verwitwete Frauen: „Ich will nun, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, den Haushalt führen ...“ Haushalt und Familie sind für die gläubige, verheiratete Frau immer das Erste und Wichtigste, auch wenn dies oft Mühe und Opfer kosten mag. Es ist daher im Widerspruch zu der Lehre der Bibel, wenn die Berufsarbeit für eine Ehefrau und Mutter wichtiger ist als der Haushalt und die Familie.

Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Frau keinen Beruf haben dürfte. In der Apostelgeschichte wird von der Purpurhändlerin Lydia berichtet (Apg 16,14). Die Erfahrung zeigt, dass es für junge und unverheiratete Schwestern angebracht ist, einen geeigneten Beruf zu erlernen, der ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht.

In unserem Zeitalter der widergöttlichen Gleichstellung von Mann und Frau – das Wort Gleichberechtigung ist bereits fast vergessen! - ist es jedoch geradezu verpönt, dass eine Frau sich nur ihrem Haushalt und ihrer Familie widmet. Wenn gläubige Ehefrauen oder Mütter ohne äußere Notwendigkeit ihrem Beruf nachgehen und dadurch ihrer Familie den zweiten Platz zuweisen, dann ist das sehr schade und kann wohl kaum ohne Folgen für ihr geistliches Leben und das ihrer Familie, besonders ihrer Kinder, bleiben.


Online seit dem 04.10.2006.