Kam der Hauptmann persönlich zu Jesus Christus, um ihn zu bitten, seinen Knecht zu heilen?

Bibelstelle(n): Matthäus 8,5-7; Lukas 7,3-6

„Als er aber nach Kapernaum hineingegangen war, kam ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und wird schrecklich gequält. Und er spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen“ (Matthäus 8,5–7).

„Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, dass er komme und seinen Knecht gesund mache. Als diese aber zu Jesus hinkamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist würdig, dass du ihm dies gewährst; denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde [zu ihm] und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach trittst“ (Lukas 7,3–6).

Der Hauptmann, dessen Knecht schwer krank gewesen ist, wendet sich nicht direkt an den Herrn Jesus, sondern wohl zuerst an den Ältesten der Juden, damit sie als Mittler mit dem Herrn Jesus sprechen würden. Vielleicht denkt er, dass sie bei dem Herrn mehr erreichen könnten. Matthäus gibt uns die Begebenheit in Kurzform wieder und beschränkt sich dabei auf das Wesentliche. Der Hauptmann als Auftraggeber steht hier für die Boten, die er gesandt hat. Etwas Ähnliches findet man in Johannes 4,1–3: „Als nun der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes (obwohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger), verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.“ Der Herr Jesus taufte demnach nicht selbst, sondern ließ seinen Boten, die Jünger, die Taufen durchführen. Trotzdem wurde es unter den Pharisäern so kolportiert, als würde der Herr Jesus selbst taufen – was ja auch nicht ganz falsch war, denn Er war der eigentliche Auftraggeber. Aus ähnlicher Sicht beschreibt Matthäus die Begebenheit mit dem Hauptmann.


Online seit dem 13.03.2017.