Sind die fünf Bücher Mose wirklich von Mose geschrieben worden?

In der Wissenschaft wird das bezweifelt, weil die Sprache, der Schreibstil und die Gottesbegriffe z. B. angeblich verschieden sind. Die Wissenschaft behauptet, dass die fünf Bücher von verschiedenen Autoren stammen und später von einem Redaktor angeglichen worden sind. Die einzelnen Bücher sollen dann auch zu völlig unterschiedlichen Zeiten entstanden sein: zwischen 900 und 400 v.Chr.
Finden wir in der Bibel Belege, dass Mose der Schreiber war?

Bibelstelle(n): 1. Mose 3,1; Offenbarung 12,9; Josua 1,7; 8,31; Richter 3,4; 1. Könige 2,3; 2. Chronika 23,18; Esra 3,2; Nehemia 8,1; Daniel 9,11; Maleachi 3,22; Lukas 24,27.44; Joh 5,46-47; Römer 10,5; 1. Kor 9,9; Heb 10,28; 1. Korinther 14,34

Nach alter Überlieferung wurde nicht nur das 1. Buch Mose, sondern das ganze Pentateuch (von griech. pente „fünf“ und teuchos „Behälter für Buchrollen“ abgeleitete Bezeichnung für die fünf Bücher Mose) von Mose selbst geschrieben. Bei den Geschehnissen des 2. bis 5. Buches war Mose Augenzeuge und zum Teil sogar Hauptperson. Bei der Abfassung des 1. Buches konnte er sich außer auf direkte Offenbarungen Gottes (z.B. bei dem Bericht über die Erschaffung der Welt in 1. Mose 1–2) möglicherweise auch auf Dokumente aus der Patriarchenzeit stützen (z.B. die Geschlechtsregister, vgl. 1. Mose 5;10–11;36). Unter der Leitung des Heiligen Geistes schrieb Mose alles nieder. Da er ein Prophet war, treffen auch auf ihn die Worte in 2. Petrus 1,21 zu: „Heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste“.

Mose lebte in der Zeit von ca. 1500–1400 v. Chr. Zu dieser Zeit gab es in Ägypten die hochentwickelte Hieroglyphenschrift, deren Anfänge bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. belegt sind. Auch die sumerische Bilderschrift und die assyrisch-babylonische Keilschrift reichen ebenfalls soweit zurück.

Die akkadisch-sumerischen und assyrisch-babylonischen „Schöpfungs- und Sintflutmythen“ (z.B. das Gilgamesch-Epos) sind immer wieder mit den entsprechenden Berichten der Bibel verglichen worden und werden vielfach als deren Vorlage bezeichnet. Aber diese menschlichen, von allerlei Göttergestalten erfüllten Dichtungen stehen in einem großen Gegensatz zu den einfachen, klaren Worten der Heiligen Schrift. Sie zeigen jedoch, dass sich bei diesen heidnischen Völkern eine schwache Erinnerung an die Anfänge der Welt erhalten hatte, die sie in ihrer Phantasie und unter dem Einfluss ihres Götzendienstes in der bis heute erhaltenen Form niederschrieben. So ist auch die Schlangenverehrung, die in vielen Götzenkulten in der ganzen Welt verbreitet war und zum Teil noch ist, ein Beweis dafür, wie es dem Satan gelungen ist, die Menschen von der Verehrung des einen wahren Gottes abzubringen und hinter sich herzuziehen (vgl. 1. Mo 3,1; Off 12,9).

Die Überlieferung, dass Mose der Verfasser der fünf nach ihm benannten Bücher ist, findet ihren Ursprung in dem Wort Gottes selbst. Der Name „Gesetz“ bezeichnet nicht nur die Gebote, die Mose am Sinai von Gott empfung. Schon im AT bezieht er sicht häufig auf alle fünf Bücher Mose, die Thora, d.h. den ersten Teil des AT (vgl. Jos 1,7; 8,31; Ri 3,4; 1. Kön 2,3; 2. Chr 23,18; Esra 3,2; Neh 8,1; Dan 9,11; Mal 3,22).

In den Evanglien bestätigt der Herr Jesus die Verfasserschaft des Mose in Lukas 24,27.44 und Johannes 5,46–47. Auch Paulus, der so viel vom Gesetz spricht, nennt es öfter das „Gesetz Moses“ (Röm 10,5; 1. Kor 9,9; Heb 10,28).

Dass in dem Ausdruck „Gesetz“ oder „Gesetz Moses“ tatsächlich auch das 1. Buch Mose eingeschlossen ist, wird an folgenden zwei Stellen des NT deutlich: 1. Korinther 14,34 kann sich nur auf die göttliche Ordnung in 1. Mose 2,18ff und 3,16 beziehen, da im Gesetz vom Sinai ein ausdrückliches Gebot der Unterwürfigkeit der Frau fehlt; und in Galater 4,21ff führt Paulus die Geschichte Ismaels und Isaaks (1. Mo 16 und 21) an. In beiden Fällen ist vom Gesetz die Rede.

Die Bücher Mose 1 selbst enthalten darüber hinaus auch direkte Hinweise dafür, dass Mose diese Bücher selbst geschrieben hat: 2. Mose 24,4; 34,27 und 5. Mose 31,9. 24 (Gesetz); 4. Mose 33,2 (Züge Israels), 2. Mose 17, 14 und 5. Mose 31,19 (Lieder).

Manche behaupten, dass die 5 Bücher Mose später entstanden sein sollen und daher nicht von ihm selbst geschrieben worden seien. Als Grundlage dafür wird die Tatsache angeführt, dass es keine alten Funde gibt. Aber wie alt sind denn die Funde des Gilgamesch-Epos, das um 2600 v.Chr. entstanden sein soll? Meines Wissens stammen sie aus dem 1. Jahrtausend v.Chr., und trotzdem wird das hohe Alter der Abfassung beibehalten.

Manchmal wird die Frage gestellt, wer der Verfasser von 5. Mose 34 sei, wo Moses Tod und Begräbnis beschrieben werden. Wahrscheinlich war es Josua, der Freund und Nachfolger Moses (5. Mo 34,9), der unter der Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes dem ganzen Werk seines Vorgängers diesen kurzen Anhang hinzufügte.


Online seit dem 01.09.2009. Zuletzt bearbeitet am 10.06.2019.

Fußnoten

  • 1 Dieser und der nächste Abschnitt sind eine aktuelle Ergänzung des Autors und sind in der jetzigen Auflage noch nicht enthalten.