Anker der Seele

Bleibe ich errettet?

Anker der Seele

Manche Gläubige zweifeln nicht daran, dass sie heute Kinder Gottes sind, aber sie wissen nicht, ob sie es morgen auch noch sein werden. Was ist, wenn Christen eine Sünde begehen und sie diese nicht aufrichtig vor Gott bekennen? Oder was geschieht, wenn Gläubige sich vom Herrn lossagen? Kann ein Christ doch noch verloren gehen?

Dass Menschen, die sich Christen nennen, verloren gehen können, ist unbestritten. Der Herr warnte seine Zuhörer: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Mt 7,21).

Doch was ist mit den wahren Gläubigen, die Jesus nicht nur „Herr“ nennen, sondern Ihn auch als Herrn in ihrem Leben anerkennen? Können sie in der Hölle enden? Um diese wichtige Frage zu beantworten, wollen wir uns zunächst Bibelstellen ansehen, die die ewige Sicherheit der Gläubigen lehren. Danach wenden wir uns Bibelstellen zu, die auf den ersten Blick gegen die Heilssicherheit sprechen. So bekommen wir dann, mit Gottes Hilfe, ein gutes Bild davon, was die Bibel in dieser Sache sagt.

Die Gnade Gottes

Durch die Gnade Gottes sind wir errettet (Eph 2,8). Die Gnade schließt, wenn es um unsere Annahme bei Gott geht, Werke aus. Römer 4,4.5 sagt: „Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt [o. Werke vollbringt], sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.“

Wir sind durch die Gnade errettet worden, unsere Werke waren da gar nicht gefragt. Und was für den Sünder gilt, der mit Gott versöhnt werden möchte, gilt auch für den Christen, der unterwegs zum Himmel ist. Wir kommen nicht in den Himmel, weil wir der Gnade noch unser Ausharren und unsere Treue hinzufügen. Nein, der Eingang in den Himmel basiert allein auf Gnade: „Sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade“ (Röm 11,6).

Haben denn Werke gar keine Bedeutung im Leben eines Christen? Doch gewiss. Aber wir tun die Werke nicht, um Kinder Gottes zu werden oder zu bleiben, sondern weil wir Kinder Gottes sind. Wir dürfen den Segen Gottes in Christus kennen und nun aus Dankbarkeit dienen! Unsere Werke zeigen den Glauben, der in unseren Herzen ist (Jak 2,17.18).

Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade. (Römer 11,6)

Die Vergebung der Sünden

Gott hat die Sünden der Gläubigen von ihnen entfernt, „so weit der Osten ist vom Westen“, Er hat sie „in die Tiefen des Meeres“ geworfen und sie „getilgt wie einen Nebel“ (Ps 103,12; Mich 7,19; Jes 44,22). Das Blut Jesu Christi hat uns von jeder Sünde gereinigt (1. Joh 1,7). Unserer Sünden und Gesetzlosigkeiten wird Gott nie mehr gedenken (Jer 31,34; Heb 10,17). Wenn Gott der Sünden nie mehr gedenkt, dann werden Kinder Gottes für ihre Sünden auch nicht mehr gestraft. Wie sollte das auch geschehen, da die Strafe zu unserem Frieden doch auf Jesus Christus am Kreuz lag (Jes 53,5)? Gott straft nicht zweimal für dieselben Sünden.

Der Schreiber des Hebräerbriefes zeigt in Kapitel 10,11–18, dass die Schlachtopfer, die in Israel dargebracht wurden, niemals Sünden wegnehmen konnten. Christus aber hat ein wirksames Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immerdar gesetzt zur Rechten Gottes. Und mit diesem Opfer „hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden“ (V. 14). Gläubige sind für immer vollkommen gemacht worden! Wie sollten sie in der Hölle enden? Sollte Gott sein Versprechen brechen und ihnen doch noch Schuld zur Last legen?

Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken. (Hebräer 10,17)

Die Gabe des ewigen Lebens

„Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben“ (Joh 3,36). Können solche, die ewiges Leben haben, den zweiten Tod erleiden? Dann müsste das ewige Leben sterben oder dem Gläubigen wieder abgenommen werden können. Doch das ist undenkbar. Wir haben kein vorübergehendes Leben oder ein Leben bis zur nächsten Sünde, sondern ewiges Leben.

Das ewige Leben ist nicht wie ein Rucksack, den man anziehen und wieder ablegen kann. Wer das neue Leben empfängt, wird selbst völlig verändert: Der Glaubende geht vom Tod in das Leben hinüber (Joh 5,24). Das ist etwas Gewaltiges und Umwälzendes, was nicht einfach wieder rückgängig (und später wiederholt) werden kann. So, wie wir einmal eine natürliche Geburt erlebt haben, so werden wir auch nur einmal von neuem geboren (Joh 3,7).

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. (Johannes 5,24)

Die Gabe des Heiligen Geistes

Wer an das Evangelium des Heils glaubt, empfängt den Heiligen Geist. Der Geist ist das Siegel, dass wir Gott gehören, und das Unterpfand, dass uns das Erbe gehört (Eph 4,30; 1,14). Gottes Geist wird in Ewigkeit bei uns bleiben (Joh 14,16), und deshalb ist es undenkbar, dass Christen in die ewige Pein kommen werden.

Wenn David gebetet hat: „Den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!“ (Ps 51,13), dann darf man nicht übersehen, dass diese Bitte zur Zeit des Alten Testaments ausgesprochen wurde, als der Geist in Menschen nicht wohnte, sondern nur wirkte. Davids Wunsch war also, weiterhin das Wirken des Geistes erleben zu dürfen, was nichts damit zu tun hat, dass das Siegel des Geistes bei einem Christen gebrochen werden könnte.

Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit. (Johannes 14,16)

Der Ratschluss Gottes

Die Errettung eines Menschen basiert auf dem ewigen Ratschluss Gottes. Gott hat die Christen vor Grundlegung der Welt auserwählt und sie zuvor bestimmt zur Sohnschaft (Eph 1,4.5). In der Zeit beruft Er diese Auserwählten mit heiligem Ruf, und in der Zukunft wird Er sie in der Herrlichkeit vollenden (2. Tim 1,9; 2. Thes 2,13.14). Gibt es jemand, der diesen Plan durchkreuzen kann?

Der Ratschluss Gottes wird auch in Römer 8,29.30 vorgestellt. Dort heißt es: „Welche er [Gott] zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.“ Gott hat die Gläubigen zuvor erkannt. Das bedeutet: Gott hat seine Aufmerksamkeit und Liebe auf diese Personen gerichtet, die Er in der zurückliegenden Ewigkeit dann auch zuvor bestimmt hat, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein. In der Zeit hat Er sie berufen und, da sie Sünder sind, auch gerechtfertigt. Schließlich wird Er sie in der Zukunft verherrlichen. Es fällt aber auf, dass hier die Vergangenheitsform steht: „… diese hat er auch verherrlicht.“ Das, was Gott sich vorgenommen hat und erst in der Zukunft vollenden wird, ist also so gewiss wie die Dinge, die bereits vergangen sind! Wir haben hier eine „Kette mit fünf Gliedern“, die von Ewigkeit zu Ewigkeit reicht: zuvor erkannt – zuvor bestimmt – berufen – gerechtfertigt – verherrlicht. Ist es denkbar, dass diese „göttliche Kette“ reißt? Sollte Gott jemand, den Er zuvor bestimmt hat, nicht berufen? Und sollte Er jemand, den Er gerechtfertigt hat, nicht verherrlichen? Gott steht mit seiner ganzen Autorität dafür ein, dass sein Ratschluss in Erfüllung geht.

Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. (Römer 8,30)

Die Kronzeugen der Heilssicherheit

Im achten Kapitel des Römerbriefes finden wir Aussagen, die unmissverständlich die ewige Sicherheit eines Gläubigen bezeugen. Paulus zeigt, dass niemand erfolgreich die Auserwählten angreifen, anklagen oder verdammen kann (Röm 8,31–34). Danach geht er in Römer 8,35–39 durch Raum und Zeit, um etwas zu finden, was uns von der Liebe Gottes scheiden kann – und kommt mit leeren Händen zurück. Nichts kann uns von Gott und seiner Liebe trennen! Auch unsere eigenen falschen Wege und Entscheidungen gehören dazu, denn alles, was auf der Erde geschieht, ist eingeschlossen in den Begriffen „Leben“ oder „Gegenwärtiges“ (Röm 8,38). Es steht felsenfest: Niemand kann uns von der Liebe Gottes scheiden.

In Johannes 10,27–29 finden wir eine weitere, sehr wichtige Stelle für unser Thema: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“ In diesen Versen finden wir keine Aufforderung oder Ermahnung für die Schafe der Herde Christi, sondern es werden sieben Tatsachen vorgestellt:

  • Die Schafe hören die Stimme des guten Hirten.
  • Der gute Hirte kennt seine Schafe.
  • Die Schafe folgen dem guten Hirten.
  • Der Hirte gibt ihnen ewiges Leben.
  • Die Schafe gehen in Ewigkeit nicht verloren.
  • Niemand wird die Schafe aus der Hand des Hirten rauben.
  • Niemand kann die Schafe aus der Hand des Vaters rauben.

Es ist eine Tatsache: Niemand kann die Schafe, die Gläubigen, rauben!

Bedeutet das, dass die Schafe zwar von niemand anders geraubt werden können, dass sie aber selbst in der Lage sind, sich den Händen des himmlischen Vaters und des Sohnes zu entwinden? Nein, keineswegs. Denn ein Gläubiger hat nicht mehr Macht als alles andere im Universum. Sollte es ihm wirklich gelingen können, sich der Hand des guten Hirten und des großen Vaters zu entreißen? Sind wir stärker als der Sohn und der Vater? Wird Gott es erlauben, dass diese Schmach auf seinen Sohn fällt, der es als Hirte nicht vermocht haben würde, seine eigenen Schafe zu bewahren? Sollte der Wille Gottes des Vaters nicht erfüllt werden, dass sein Sohn niemand verliert (Joh 6,39)?

Außerdem sollten wir den genauen Wortlaut in diesen Versen beachten. Der Herr hat nicht gesagt: Sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, denn niemand wird sie aus meiner Hand rauben, sondern:
„… und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Dass Gläubige nicht geraubt werden können, ist also nicht eine Begründung, sondern eine weitere Tatsache, die für die Schafe gilt. Deutlicher kann es nicht gesagt werden: „Und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit“!

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. (Johannes 10,27.28)

Weitere Bibelstellen zur Heilssicherheit

Viele Stellen der Schrift zeigen direkt oder indirekt, dass jeder wahre Christ das himmlische Ziel erreichen wird. Nachfolgend einige Stellen:

  • Die Bibel versichert ohne Wenn und Aber, dass Gläubige nicht gerichtet werden (Joh 3,18; 5,24; Röm 5,6–11; 8,1).
  • Christen können mit absoluter Gewissheit von ihrer herrlichen Zukunft sprechen (Röm 8,11.18; 1. Kor 15,49.58; 2. Kor 4,14; 5,1; Kol 3,4; 2. Tim 4,18; 1. Joh 3,2).
  • Gott vollendet das Werk, das Er angefangen hat (1. Kor 1,8.9; Phil 1,6; 1. Thes 5,23.24).
  • Gott stellt sich in seiner Treue bedingungslos auf unsere Seite (2. Thes 3,3; Heb 13,5).
  • Der Durst und der Hunger unserer Seele sind auf ewig gestillt und werden nie mehr aufflammen (Joh 4,13.14; 6,35).

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. (Johannes 3,18)

Sind nicht manche vom Glauben abgefallen?

Trotz der zahlreichen Aussagen des Wortes Gottes glauben viele entschiedene Kinder Gottes, dass ein Gläubiger doch noch verloren gehen kann. Sie führen dafür unterschiedliche Gründe an. Wir wollen uns die wichtigsten Argumente ansehen.

„Ich habe jemand gekannt“, so wird gesagt, „der dem Herrn nachgefolgt ist. Jetzt ist er Atheist. Das ist eindeutig jemand, der vom Glauben abgefallen ist.“

Solche Erfahrungen scheinen zu bestätigen, dass Gläubige sich gänzlich vom Glauben abwenden können. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass manche sich zu Christus bekennen, ohne Ihn wirklich zu kennen. Es ist für uns nicht immer einfach, einen bloßen Bekenner von einem wahren Gläubigen zu unterscheiden. Wir täuschen uns leicht darin, wer ein Kind Gottes ist. Das „beste“ Beispiel dafür ist Judas Iskariot. Jahrelang war es den anderen Jüngern nicht aufgefallen, dass unter ihnen ein „Teufel“ war (Joh 6,70). Sie entlarvten den Wolf im Schafspelz nicht. Erst der Verrat des Judas machte offenbar, dass er das Geld mehr als den Herrn liebte und dass er Jesus nicht von Herzen diente. Judas war kein wahrhaft Gläubiger, der an Christus irre geworden war, sondern er war von Anfang an ein „Teufel“. Ähnlich Fälle gibt es leider auch heute noch.

Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind.
(2. Timotheus 2,19)

Haben wir einen Freibrief zum Sündigen?

Viele fragen: „Ist der ‚garantierte Himmel‘ nicht ein Freibrief zum Sündigen? Passiert es nicht sehr schnell, dass ein Christ die Sünde verharmlost, wenn er weiß, dass Gott ihn nie mehr richten wird?“

Das mag plausibel klingen, ist aber grundverkehrt, denn die Angst vor der Hölle ist lähmend (vgl. 1. Sam 25,37; Mt 28,4). Eine Ehe wird ja auch nicht dadurch besser, dass man das Damoklesschwert „Scheidung“ über ihr aufhängt. Was uns am nachhaltigsten zur Treue anspornt, ist das Bewusstsein der Gnade Gottes. Diese Gnade wird keinen aufrichtigen Christen verleiten, mit der Sünde zu spielen. Die alte Frage: „Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?“, wies Paulus entschieden zurück und stellte die Gnade als Kraft für ein Leben zur Ehre Gottes vor (Röm 6,1.2.14.15).

Wenn aber Menschen die Gnade Gottes als Deckmantel gebrauchen, um in der Sünde zu leben (Jud 4), dann gibt ihnen Gottes Wort keine Verheißung auf den Himmel. Nirgends finden wir in der Schrift eine Aussage wie: „Ihr könnt leben, wie ihr wollt, ihr kommt trotzdem in den Himmel.“ Die Bibel zeigt vielmehr, dass der Weg der Sünde der Weg zum Tod und zur Hölle ist (vgl. Röm 8,13; Jak 5,20). Wer in der Sünde lebt, mag mit seinem Mund die schönsten Bekenntnisse ablegen, aber für so jemand gibt es nur diese Botschaft: Dein Weg führt zur Verdammnis! Vielfältig sind die Warnungen der Schrift für die, die in der Sünde leben (Mk 9,43–48 etc.).

Doch gleichzeitig tröstet das Wort Gottes auch die Ängstlichen und zerstreut ihre Zweifel. Niemand, der die Gnade Gottes in Wahrheit
erkannt hat und in dieser Gnade steht, braucht die Verdammnis zu fürchten (Röm 8,1).

Allerdings wissen Christen, dass böse Wege nach der Lehre der Schrift durchaus Konsequenzen haben. Ich möchte an dieser Stelle drei Konsequenzen nennen, die Christen zu einer sorgfältigen Lebensführung anreizen, ohne sie in ein Klima der Angst zu führen:

  • Durch die Sünde verlieren sie den Genuss der Gemeinschaft mit ihrem Gott (vgl. Ps 32,3–5). Die Vater-Kind-Beziehung wird jedoch nicht angetastet (vgl. 1. Joh 2,1).
  • Durch die Sünde setzen sie sich der Zucht des himmlischen Vaters und des Herrn aus
    (Heb 12,4–11). Im schlimmsten Fall beendet Gott sogar das irdische Leben seiner Kinder (Apg 5,1–6; 1. Joh 5,16), sie werden jedoch nicht zusammen mit der Welt verurteilt (1. Kor 11,32).
  • Durch die Sünde schmälern sie den Lohn, aus den sie am Richterstuhl des Christus erhalten sollen. DasWerk eines Christen mag der prüfenden Heiligkeit Gottes dort nicht standhalten, er selbst aber wird in jedem Fall gerettet werden (1. Kor 3,14.15).

Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme? Das sei ferne! – Die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
(Römer 6,1.2.14)

Und die vielen Bibelstellen?

„Gibt es nicht“, so wirft jemand ein, „zahlreiche Bibelstellen, die gegen die Heilssicherheit sprechen? Immer wieder wird betont, dass Gläubige verloren gehen können. Diese Stellen kann man nicht einfach ignorieren!“

Gewiss sollten wir das ganze Wort Gottes zur Geltung bringen. Deshalb möchten wir uns nun einige Verse ansehen, die in diesem Zusammenhang oft angeführt werden. Wir beschränken uns dabei auf Stellen aus dem Neuen Testament, da das Heil und die Segnungen eines Christen im Alten Testament nicht entfaltet werden.

In Matthäus 5,13 lesen wir: „Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.“ Das Hinauswerfen bedeutet nicht, dass Gott jemand in die Hölle wirft; sondern der Vers handelt davon, dass Menschen ein kraftloses Zeugnis der Jünger verachten werden – gerade so wie nutzloses, ausgeschwemmtes Salz achtlos auf den Weg geworfen und dort von Menschen zertreten wird.

In Matthäus 24,13 sagt der Herr zu seinen Jüngern: „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.“ Hier möchte ich an den wichtigen Grundsatz erinnern, dass eine Schriftstelle nur in ihrem Zusammenhang erklärt werden kann. In Matthäus 24 und 25 geht es um die Zukunft des jüdischen Volkes (Mt 24,4–44), der Christenheit (Mt 24,45–25,30) und der Nationen (Mt 25,31–46). Die Aufforderung zum Ausharren steht in dem Abschnitt, der die Zeit der Drangsal nach der Entrückung der Gläubigen beschreibt. Es geht an dieser Stelle also nicht um Christen. Diejenigen, die in der Drangsal ausharren, sind treue Juden, die durch Ausharren beweisen, dass sie den allmächtigen Gott kennengelernt haben.

In Johannes 15,1–8 vergleicht der Herr sich mit einem Weinstock und seine Jünger mit Reben. Es geht dabei um die Frucht, die sichtbar wird, und nicht um das ewige Leben, das an sich nicht sichtbar ist. Anders gesagt: Es geht um die Frage, wie sich jemand als Jünger des Herrn erweisen kann, und nicht darum, ob jemand ein wahrhaftiger Jünger ist (vgl. V. 8). Ein Weinstock hat viele Reben. Ob die Reben eine „Lebensverbindung“ zu dem Weinstock haben, macht erst die Frucht offenbar. Wenn eine Rebe keine Frucht bringt, nimmt der Vater sie weg (V. 2). Es heißt nicht, dass die Rebe keine Frucht mehr bringt, sondern dass sie überhaupt keine bringt – sie hat also noch nie Frucht gebracht. Die fruchtlose Rebe ist das Bild eines Ungläubigen, der das neue Leben und den Geist nicht hat und deshalb nicht fähig ist, die „Frucht des Geistes“ (Gal 5,22) hervorzubringen. Solche bleiben nicht in Christus und werden in das Feuer geworfen werden (V. 6). Das „Bleiben“ ist der erkennbare Ausdruck einer inneren Lebensverbindung mit dem Sohn Gottes, durch die ein wahrer Christ gekennzeichnet ist
(vgl. Joh 6,56).

In 1. Korinther 9,27 schreibt Paulus: „Ich zerschlage meinen Leib und führe ihn in Knechtschaft, damit ich nicht etwa, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verwerflich werde.“ Lebte der Apostel etwa in der Sorge, verloren zu gehen? Nein, das war durchaus nicht der Fall, wie andere Schriftstellen klar belegen (z. B. Phil 1,21.23). Paulus stellt hier an seiner eigenen Person exemplarisch vor, dass man verloren gehen kann, selbst wenn man Apostel genannt wird und das Wort Gottes verkündigt. Einen bestimmten „Status“ zu haben und eifrig im Dienst zu sein, reicht nicht aus. Das Leben von Judas Iskariot redet eine deutliche Sprache. In den Versen, die auf 1. Korinther 9,27 folgen, führt Paulus den Gedanken weiter aus, dass es nicht genügt, äußere Vorrechte zu besitzen; er schließt aber den Abschnitt mit dem Blick auf die Treue Gottes, mit der wahre Gläubige immer rechnen dürfen (1. Kor 10,1–13).

Mit der Aussage in Galater 5,4 „Ihr seid aus der Gnade gefallen“ will man gern beweisen, dass ein Christ verloren gehen könne, wenn er bestimmte Sünden begeht oder sich von Christus lossagt. Doch aus der Gnade zu fallen bedeutet, sich aus dem Bereich der Gnade Gottes in den Bereich des Gesetzes zu begeben. Diesen Schritt taten die Galater, die im Gesetz gerechtfertigt werden wollten und sich damit unter den Fluch des Gesetzes stellten (Gal 5,4; 3,10). Die Galater mussten lernen, dass das Gesetz (das Prinzip der eigenen Werke) und die in Christus gebrachte Gnade nicht vermengt werden dürfen. Denn wer das tut, erklärt, was seine Verantwortung betrifft, die Gnade Gottes für ungültig (vgl. Gal 2,21).

Stellen wir uns einen armen Waisenknaben im 18. Jahrhundert vor, der von einem reichen Gutsherrn aus Barmherzigkeit adoptiert wird und alles bekommt, was einem Sohn gehört. Eines Tages entdeckt der Vater, wie sein Junge, zwischen den Knechten sitzend, Schuhe sauber macht. Er erschrickt, als er dann auch noch von seinem Kind hört: „Ich will mich eifrig und demütig bemühen, damit ich Sohn bleiben darf!“ Dieser Sohn nimmt – wie die Galater – eine falsche Grundlage ein und versteht nicht, was Gnade ist; dennoch bleibt er natürlich Sohn. Das zeigt, was Christen noch viel sicherer wissen dürfen: Sie bleiben immer Söhne Gottes. Gott hat uns in seine Gnade gestellt, seine Gnade begleitet uns, und Er wird uns in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte erweisen (Röm 5,2; 2. Joh 3; Eph 2,7).

Stellen aus dem Hebräerbrief werden gern angeführt, um den Gedanken zu untermauern, dass Christen vom Glauben abfallen könnten. Doch der Brief an die Hebräer will niemand in Zweifel stürzen, sondern zur vollen Gewissheit führen (Heb 6,11; 10,22). Er redet von dem ewigen Heil, der ewigen Erlösung, dem ewigen Erbe und dem ewigen Bund (Heb 5,9; 9,12; 9,15; 13,20).

Der Hebräerbrief war an Juden gerichtet, die in Palästina wohnten. Dort gab es nach Pfingsten eine enorme Erweckung: Tausende wurden Christen. Bemerkenswerte Zeichen und Wunder geschahen durch die Hände der Apostel. Einige, die sich der neuen Bewegung anschlossen, waren jedoch nicht bekehrt. Als die Christen von den ungläubigen Juden verfolgt wurden, begann sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Solche, die sich nur äußerlich zu Christus gehalten hatten, kehrten zum Judentum zurück, um dem massiven Druck zu entgehen. Das war der „Abfall“, vor dem der Schreiber des Hebräerbriefs sehr deutlich warnt. Mit dieser Warnung wendet er sich direkt an die bloßen Bekenner, die den christlichen Glauben völlig über Bord werfen könnten, er rüttelt aber auch die wahrhaft Glaubenden auf, um sie vor jedem Schritt in diese Richtung zu bewahren.

In Hebräer 3, 12 und 6, 6 wird ausdrücklich vom „Abfallen“ gesprochen. Dabei geht es nicht um Gläubige, sondern um Ungläubige, die sich nur zum christlichen Glauben bekannt hatten. Denn einer, der abfällt, ist jemand, der „ein böses Herz des Unglaubens“ hat (Heb 3,12). Und kurz danach sagt der Schreiber über die Gläubigen: „Wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein“ (Heb 4,3).

In Hebräer 6,4.5 werden die Erfahrungen derer beschrieben, die abgefallen waren. Es geht dabei um die äußere Verbindung zum Christentum, nicht aber um die Segnungen eines wahren Kindes Gottes:

  • Die christlichen Bekenner waren „erleuchtet“ worden. – Als Christus in die Welt kam, wurden die Menschen durch Ihn erleuchtet, das heißt in das Licht Gottes gestellt. Aber nur einige erfassten es (Joh 1,9.5). Vom Licht angestrahlt zu werden, ist etwas anderes, als wenn Gott in das Herz eines Menschen leuchtet und jemand „Licht in dem Herrn“ wird (2. Kor 4,6; Eph 5,8).
  • Sie hatten „die himmlische Gabe“, Christus, geschmeckt. – Schmecken oder probieren ist nicht dasselbe wie verinnerlichen. Wer das Brot aus dem Himmel, Jesus Christus, isst, wird leben in Ewigkeit (Joh 6,51.56).
  • Sie waren „des Heiligen Geistes teilhaftig geworden“. – Das Substantiv des griechischen Wortes im Grundtext für „teilhaftig“ wird an anderen Stellen mit „Genosse“ übersetzt. Das zeigt gut, worum es geht: Diese Menschen waren Genossen des Heiligen Geistes geworden, da sie sich in dem Bereich bewegten, wo sich seine großartige Wirksamkeit entfaltete. Etwas ganz anderes ist es jedoch, wenn der Geist in das Herz eines Menschen gegeben und sein Körper der Tempel des Heiligen Geistes wird (2. Kor 1,22; 1. Kor 6,19).
  • Sie hatten „das gute Wort Gottes geschmeckt“. – Aber wir lesen nicht, dass sie durch das Wort Gottes wiedergeboren waren und es zur Nahrung für ihre Seele gemacht hatten
    (vgl. 1. Pet 1,23; Jer 15,16).
  • Sie hatten auch die „Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters“ geschmeckt. – Man kann Wunder erleben und von ihnen beeindruckt sein, ohne sich zu bekehren (vgl. Joh 2,23–25).

Diese Menschen hatten das mächtige Wirken des Geistes Gottes in der Anfangszeit des Christentums erleben dürfen und sich äußerlich zu Christus bekannt. Aber in ihren Herzen hatte sich nicht wirklich etwas verändert. Wenn diese Menschen wieder in den Schoß des Judentums zurückkehrten, war für sie keine Buße mehr möglich (V. 6–8). Denn sie stellten sich damit auf die Seite des Volkes, das Christus gekreuzigt hatte, und bezeugten öffentlich, dass die Tötung Jesu zu Recht geschah. Damit verwarfen sie bewusst das einzige Mittel zur Rettung und konnten keine Gnade mehr finden.

Wenn heute von dem Abfall von Gläubigen gesprochen wird, wird manchmal gesagt, dass so jemand sich noch einmal bekehren kann. Aber das steht im Widerspruch zu Hebräer 6, wo es ausdrücklich heißt, dass es für einen Abgefallenen kein Zurück mehr gibt. Überhaupt finden wir nirgends in der Schrift, dass jemand sich mehrmals bekehrt hätte.

Beachten wir schließlich noch, dass gerade in diesem Abschnitt die wahren Christen wieder ermutigt werden: „Wir sind aber in Bezug auf euch, Geliebte, von besseren und mit der Errettung verbundenen Dingen überzeugt, wenn wir auch so reden“ (Heb 6,9).

Die Stelle in Hebräer 10,26–31 hat denselben Hintergrund wie Hebräer 6,6. Es geht um Juden, die bekannt hatten, an das Opfer Christi zu glauben, sich dann aber wieder zum Judentum mit dessen Opferdienst zurückwandten. Wer den Sohn Gottes auf diese Weise mit Füßen trat und sein Werk am Kreuz willentlich zurückwies, nahm den Charakter eines Widersachers Gottes an und hatte nur Gericht zu erwarten. Es geht hier nicht um wahre Christen – auch wenn es in diesem Abschnitt einige Formulierungen gibt, die manche zu dieser Schlussfolgerung geführt haben. Sehen wir uns das etwas genauer an:

  • Der Schreiber des Briefes schließt sich mit ein und sagt: „Wenn wir mit Willen sündigen …“ (V. 26). – Aber: Der Gebrauch des Wortes „wir“ macht einfach klar, dass der Schreiber einen Grundsatz aufstellen will, der für diejenigen gilt, die sich zum Christentum bekennen (und das tat der Schreiber des Hebräerbriefes auch). Diesen Gedanken finden wir an vielen Stellen der Schrift, zum Beispiel in 1. Johannes 1,6.8.10.
  • Die Abgefallenen hatten „die Erkenntnis der Wahrheit“ (V. 26). – Aber: Erkenntnis kann man im Kopf haben, ohne dass das Herz berührt wird (vgl. Röm 1,28). So war es bei diesen Leuten, die dem Christentum den Rücken zugekehrt hatten.
  • Die Abgefallenen waren durch das Blut des Bundes „geheiligt worden“ (V. 29). – Aber: Mit „Heiligung“ wird nicht immer eine innere Absonderung für Gott beschrieben (Heb 10,10.14; 1. Kor 6,11), sondern manchmal auch nur eine äußere (Heb 9,13; 1. Kor 7,14). Die Abgefallenen waren durch die Teilnahme am christlichen Gottesdienst, der auf das Bundesblut Jesu gegründet ist, äußerlich geheiligt und abgesondert vom jüdischen System. Als sie sich vom christlichen Glauben wieder abwandten, wurde deutlich, was wirklich in ihren Herzen war.

Nach diesen Versen zeigt der Schreiber erneut, was für die Gläubigen gilt: „Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Errettung der Seele“ (Heb 10,39).

Mit 2. Petrus 2,20–22 schließt ein Abschnitt, der mit der Warnung vor falschen Lehrern begann (V. 1). Petrus beschreibt Menschen, die den „Befleckungen der Welt“ entflohen waren und den Weg der Gerechtigkeit erkannt hatten, sich später aber vom Wort Gottes wegwandten, um sich noch schlimmer als vorher ihren Ausschweifungen hinzugeben. Diese Menschen waren von der christlichen Lehre nicht dauerhaft fasziniert, weil es keine Sache des Herzens war. Sie kannten den Weg der Gerechtigkeit, aber sie hatten ihn nie geliebt. „Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprichwort ergangen: Der Hund kehrte um zu seinem eigenen Gespei und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot“ (V. 23). Dieses Zitat veranschaulicht, dass sie sich nur äußerlich und nicht innerlich verändert hatten. Man kann ein Schwein aus dem Schlamm ziehen und blitzblank schrubben – doch ein Schwein bleibt ein Schwein mit der Liebe zum Dreck. Seine Natur ist unverändert, und das wird sich früher oder später zeigen. Die falschen Lehrer hatten nie Buße getan, ihre Seelen waren nicht gereinigt worden und deshalb blieb ihre Liebe zur Sünde auch ungebrochen.

In Offenbarung 2,7.11.17.26–28; 3,5.12.21 werden den Überwindern großartige Segnungen in Aussicht gestellt. Wer nicht überwindet, wird diese Segnungen nicht empfangen und den zweiten Tod erleiden (vgl. 2,11). Werden also strauchelnde Gläubige doch verloren gehen? Nein. Denn letztlich ist jeder Gläubige ein Überwinder. Johannes, der Schreiber der Offenbarung, bezeugt das in seinem ersten Brief: „Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ (1. Joh 5,4.5). Gläubige überwinden prinzipiell, weil sie das neue Leben und den Glauben an den Sohn Gottes haben. Die Stellen in der Offenbarung spornen uns freilich an, Hindernisse zu überwinden und unserer Verantwortung zu entsprechen; sie sind aber nicht dazu da, Angst vor der Hölle zu schüren.

In Offenbarung 3,5 lesen wir: „Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ Aus dieser Stelle schließen manche, dass Glaubende aus dem Buch des Lebens ausgetragen werden und somit das ewige Leben verlieren könnten. Doch weder diese Stelle noch irgendeine andere im Neuen Testament sagt, dass jemand tatsächlich aus dem Buch des Lebens gelöscht wird (vgl. Phil 4,3; Off 13,8; 17,8; 20,12.15; 21,27). Der obige Vers bezeugt ja gerade, dass es nicht geschehen soll, und erinnert damit an das große Wort des Herrn: „… und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit“ (Joh 10,28).

Offenbarung 3,5 ermuntert die Überwinder mit der Aussicht auf das, was sie im Himmel erleben werden. Die weißen Kleider werden sichtbar machen, dass sie sich nicht mit den bösen Dingen der Welt besudelt haben. Und ihre Namen, die auf der Erde wenig galten und oft aus kirchlichen Verzeichnissen eliminiert wurden, werden in Gottes Buch gefunden und durch den Herrn Jesus im Himmel bekannt werden. Viele behaupten heute, Christen zu sein und zu leben (Off 3,1) – doch dann wird einmal offenbar werden, wer wirklich im Buch des Lebens steht. Und das sind alle, die aus Gott geboren sind.

Weit verbreitet ist die Ansicht, dass bei der Bekehrung die Namen ins Buch des Lebens eingetragen werden. Doch wir lesen von den Gläubigen des jüdischen Überrestes, die nach der Entrückung in der Drangsalszeit leben werden, dass ihre Namen bereits von Grundlegung der Welt an im Buch des Lebens stehen (Off 13,8; 17,8). Und es liegt nahe, dass die Namen derer, die zur Versammlung Gottes gehören, sogar vor Grundlegung der Welt in das Buch des Lebens eingetragen wurden (vgl. Eph 1,4). Es wird deutlich: Das Buch des Lebens steht mit Gottes Ratschluss in Verbindung. Gott hat sich vorgesetzt, bestimmten Menschen ewiges Leben zu geben (vgl. Apg 13,48). Ihre Namen hat Er in sein Buch „aufgeschrieben“. Und durch unser Versagen können wir seinen heiligen Ratschluss nicht durchkreuzen.

Wenn im Alten Testament die Rede davon ist, dass jemand aus dem Buch des Lebens ausgelöscht wird (Ps 69,29; vgl. 2. Mo 32,32.33), dann ist übrigens ein anderes Buch des Lebens gemeint. Die Schreiber des Alten Testamentes hatten das natürliche, irdische Leben vor Augen – wir könnten darum von dem „Buch des Lebens der Erde“ sprechen. In dieses Buch wird man offenbar bei der Zeugung ein- und beim Tod wieder ausgetragen. Aus dem „Buch des Lebens des Himmels“, das wir im Neuen Testament finden, wird jedoch niemand ausgelöscht. Wer ewiges Leben hat, wird es nicht verlieren. Gott sei Dank!

Wir sind aber in Bezug auf euch, Geliebte, von besseren und mit der Errettung verbundenen Dingen überzeugt, wenn wir auch so reden. (Hebräer 6,9)

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