Huldigung – Bibel-Lexikon

In der Bibel werden mehrere Haltungen beschrieben, die zu den äußerlichen Handlungen der Anbetung gehören und daher unter diesem Begriff betrachtet werden können. Die dargebrachte Huldigung kann Gott, dem Herrn Jesus, einem Götzen, oder einem Mitmenschen gelten:

1. Beugen, niederbeugen. „Kommt, lasst uns anbeten und uns niederbeugen" (Ps 95,6). Es war verboten, sich vor Bildern niederzubeugen (2. Mo 20,5), es wurde aber dennoch oft getan (4. Mo 25,2). Die Brüder Josephs beugten sich vor ihm nieder (1. Mo 42,6).

2. Knien, die Knie beugen. Dies geschah vor Gott (Jes 45,23; Eph 3,14). Vor dem Herrn Jesus wird sich jedes Knie beugen, selbst die Unterirdischen (Phil 2,10). Das Beugen der Knie geschah zum Spott (Mk 15,19) und in Aufrichtigkeit (Mt 17,14). Auch dem Joseph wurde auf diese Weise gehuldigt (1. Mo 41,43).

3. Vor jemandem niederfallen. Dies wurde von Nebukadnezar zu Ehren seines Bildes gefordert (Dan 3,5). Satan verlangte es bei der Versuchung unseres Herrn (Mt 4,9). Dem Herrn wurde als Kind von den Weisen und häufig in den Evangelien diese Art der Huldigung dargebracht (Mt 2,11; Mk 5,33; Lk 5,8; Joh 11,32). Im Himmel werden die Ältesten vor Gott und dem Herrn Jesus niederfallen (Off 4,10; 5,8.14; 19,4).

4. Küssen. Diese Art der Huldigung geschah bei der Götzenverehrung (1. Kön 19,18; Hos 13,2). Der Sonne und dem Mond wurden durch das Küssen der Hand gehuldigt (Hiob 31,26.27). (Tacitus, Hist. 3,24, sagt, dass in Syrien die aufgehende Sonne durch Küssen der Hand gegrüßt wurde.)

All diese Handlungen sind in antiken Inschriften dargestellt.