Juda, Das Königreich – Bibel-Lexikon

Nach der Teilung des Königreichs Israel bildeten Juda und Benjamin ein neues Königreich mit dem Namen Juda. Obwohl Benjamin mit dazu gehörte, aber ein kleiner Stamm war, wird manchmal, wenn auf das Königreich Juda Bezug genommen wird, nur von einem Stamm gesprochen. Zweifellos wurde das Erbteil Simeons, des Stammes, der sich auf das Land aufteilte, Juda hinzugefügt. Dieser Stamm wurde nicht genannt, als Mose die Stämme segnete (5. Mo 33; vgl 1. Mo 49,7). Bethel, das zum Erbteil Benjamins gehörte, fiel an das Zehnstämmereich Israel.

Da sich der Tempel mitsamt den Priestern und Leviten in Jerusalem befand, stellte Juda das Volk Gottes und Gottes Herrschaft auf der Erde dar, während das Königreich Israel sich bald dem Götzendienst öffnete. Gott ließ die Lampe Davids noch gemäß seinen Verheißungen in Jerusalem leuchten. Viele der Könige dienten Gott mit überzeugtem Herzen, obgleich andere dem Götzendienst huldigten. (Für die Thronfolge der Könige, siehe Könige.) Das Königreich Juda bestand von 931 bis 586 v. Chr., dem Jahr der Zerstörung Jerusalems, als der Großteil des Volkes in die babylonische Gefangenschaft geführt wurde.

70 Jahre Gefangenschaft waren durch Jeremia vorhergesagt worden (Jer 25,11.12; 29,10). Diese begannen 606 v. Chr. und endeten 536 v. Chr., als die Juden unter Kores zurückkehrten, um das Haus des HERRN wieder aufzubauen. Aber es wurde erst 516 v. Chr. vollendet und eingeweiht (Esra 6,15). 458 v. Chr. zog Esra nach Jerusalem hinauf (Esra 7) und 445 v. Chr. erhielt Nehemia den Auftrag, die Stadt wiederaufzubauen. Es konnte jedoch nicht das Königreich Juda genannt werden, da nur ein Überrest der Stämme Juda und Benjamin zurückkehrte. Sie waren zuerst Untertanen des Königreichs Persien, dann des Königreichs Griechenland, und nach einer kurzen Zeit der Freiheit unter Judas Maccabäus und seinen Nachfolgern wurden sie Untertanen Roms.

65 v. Chr wurde Syrien römische Povinz und im Jahr 40 v. Chr. wurde Herodes als König von Judäa von Rom eingesetzt, und er blieb bis zur Zeit des N.T. auf dem Thron. Die Kinder Israel, die zu dieser Zeit in Judäa lebten, waren Nachkommen von Juda und Benjamin (außer einigen Einzelpersonen, die ihren Weg von den zehn Stämmen dorthin gefunden hatten). Sie waren das Volk, dem der Messias sich offenbarte und das ihn abwies und kreuzigte. Sie setzten ihre Verfolgung zur Zeit der Apostel fort und sie werden gesondert von den zehn Stämmen behandelt werden (vgl. Mt 24,4-35; 27,25).

Sie lehnten sich gegen Rom auf, und 70 n.Chr wurde Jerusalem eingenommen und zerstört. Einige der Einwohner wurden als Sklaven verkauft und tausende wurden erschlagen (Dan 9,26; Lk 21,12-24). Ihre Nachkommen wurden über die Erde verstreut, aber zu der von Gott bestimmten Zeit werden sie durch das Feuer des Gerichts gebracht werden. Ein Überrest wird gerettet und in ihrem eigenen Land wiederhergestellt und unter ihrem Messias, den sie jetzt ablehnen, gesegnet werden (Mt 2,6; Heb 8,8-12).