Ägypter – Bibel-Lexikon

Die alten Ägypter waren Nachkommen Hams, aber seine Nachkommen waren zahlreich und vielfältig. Wie man schon dem hebräischen Wort für Ägypten (Mizraim) entnehmen kann, werden die Ägypter naturgemäß mit Mizraim in Verbindung gebracht, aber es wird angenommen, dass die Ägypter aus der Zeit der ältesten Monumente kirkasischen Ursprungs waren und offenbar eher von Kusch als von Mizraim abstammten. Die Untersuchung der Mumien des Alten Reiches zeigen, dass ihr Typ nicht mit dem der Äthiopier und anderer negrider Rassen übereinstimmt, welche ebenso Nachkommen Hams waren. Die alten Ägypter werden den weißen Rassen zugeordnet; die Äthiopier besaßen eine dunklere Hautfarbe und jene Völker, die noch weiter südlich wohnten, eine noch dunklere. Die Kopten im heutigen Ägypten werden als die Nachkommen der alten Rasse angesehen.

(Abb.: Säulenhalle im Karnak-Tempel, zur Zeit Sethis I., 19. Dynastie.) 

Die Inschriften belegen, dass die alten Ägypter von Beginn an hoch zivilisiert und gebildet waren. Sie stiegen nicht von einer niedrigeren Stufe auf, wie es heutzutage in Bezug auf den Menschen im Allgemeinen gelehrt wird. So weit man es nachvollziehen kann, gehörten ihre ersten großen Werke zu ihren besten. Wenn der Mensch brutal und entartet gefunden wird, liegt dies daran, dass er von dem intelligenten Zustand abgefallen ist, in welchem Adam und Eva erschaffen wurden. Vor der Flut lesen wir, dass die Nutzbarkeit von Kupfer und Eisen entdeckt wurde, und es gibt zahlreiche Beweise, dass viele andere Fertigkeiten in Ägypten schon bekannt waren. Die Wissenschaften wurden ebenfalls gepflegt, einschließlich der Astronomie. Die Illustrationen in der Halle zu Karnak (Karnak-Tempel) geben eine Vorstellung der Größe ihrer Tempel (siehe Bild links).

Die Ägypter waren auch ein religiöses Volk, und obwohl ihre Religion leider aus Götzendienst bestand, war dieser Götzendienst geziemender und moralischer als der, welchen die Griechen und Römer ausübten. Er begann früher und lag daher näher am Ursprung der Kenntnis Gottes (Röm 1,21). In der Theorie sprechen die Ägypter von einem Gott: dem „im Wesen einzigen Lebenden" und dem „einzigen ewigen Wesen". Und obwohl sie von zweien sprechen, von „Vater und Sohn", wie manche es deuten, zerstörten sie dennoch nicht die Einheit ihres Gottes, des „Einen in einem". Von diesem Standpunkt aus betrachteten sie jede seiner Eigenschaften als eine eigene Gottheit. Sie besaßen aber unabhängig von diesen Eigenschaften noch weitere Götter. Dazu hatten sie eine Anzahl heiliger Tiere, von der Katze bis zum Krokodil, von denen gesagt wurde, dass sie Symbole ihrer Götter wären. Der Stier Apis verkörperte den Gott Osiris, er wurde mit großer Sorgfalt ausgewählt und streng bewacht. Es wird angenommen, dass es die Erinnerung an jenen Gott Apis war, welche die Israeliten dazu brachte, die Figur des Kalbes für ihren goldenen Götzen zu wählen. Aus Hesekiel 20,6-8 erfahren wir zudem, dass Israel in den Götzendienst verfiel, als sie in Ägypten waren.

Die Ägypter glaubten an einer zukünftigen Zustand. Die folgende Illustrierung zeigt das Herz eines verstorbenen Menschen, welches gegen die Figur der Göttin der Wahrheit gewogen wird.

Zwei Götter überwachen das Wiegen. Rechts sieht man den Verstorbenen mit erhobenen Händen, der von zwei Göttinnen hineingeführt wird. Der Gott mit dem Ibiskopf hält eine Tafel in der Hand, auf welcher das Ergebnis festgehalten ist. Neben ihm befindet sich der Gott Typhon in der Gestalt eines Nilpferds - vergleichbar mit dem Zerberus der Griechen, der die Verstorbenen anklagt und ihr Gericht fordert. Osiris ist der vorsitzende Richter und trägt seinen Stab und seine Peitsche. Wenn die Verhandlung befriedigend verlief, betrat die Seele andere Schauplätze, passierte das Gegenteil, schied sie in ein niedriges Tier. So täuschte Satan diese gebildeten Nachkommen Hams!

Ihre Form des Schreibens, oder besser des Malens, und ihre Sprache geschah durch Hieroglyphen. Die meisten Zeichen stellten Tiere, Vögel, den menschlichen Körper oder alltägliche Dinge dar, welche anfangs die gezeichneten Objekte repräsentierten und mit denen auch Vorstellungen und Klänge verbunden waren. J.-F. Champollion fand in den äqyptischen Inschriften 864 verschiedene Darstellungen! Im Folgenden werden Muster von drei verschiedenen Schriftarten gezeigt. Die erste Schriftart stammt aus der Zeit, als die Briefe noch in Stein gehauen wurden. Die zweite wurde später von den Priestern für das Schreiben auf Papyrus verwendet. Der dritte Schrifttyp trat zu viel späterer Zeit im gängigen Briefwechsel auf.


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