Vorträge über die Stiftshütte

Vortrag 5: Die Teppiche aus Ziegenhaar

„Und er machte Teppiche aus Ziegenhaar zum Zelt über der Wohnung; elf solcher Teppiche machte er. Die Länge eines Teppichs war dreißig Ellen, und vier Ellen die Breite eines Teppichs: ein Maß für die elf Teppiche. Und er fügte fünf Teppiche gesondert zusammen und sechs Teppiche gesondert. Und er machte fünfzig Schleifen an den Saum des äußersten Teppichs bei der Zusammenfügung, und fünfzig Schleifen machte er an den Saum des Teppichs der anderen Zusammenfügung. Und er machte fünfzig Klammern aus Kupfer, um das Zelt zusammenzufügen, so dass es ein Ganzes wurde“ (2. Mo 36,14–18).

Wir kommen nun zur zweiten Teppichlage der Wohnung, oder zum „Zelt über der Wohnung“, wie es hier heißt. Die erste Teppichlage, die wir bereits betrachtet haben, bildete die eigentliche Wohnung, über die alle weiteren Teppiche gelegt wurden.

Der Stoff aus Ziegenhaar

Die zweite Teppichlage wurde aus Ziegenhaar hergestellt – vermutlich gesponnen, da wir lesen „und alle verständigen Frauen, die ihr Herz trieb, spannen das Ziegenhaar“ (2. Mo 35,26). Dieses Ziegenhaar wurde zu einem rauen, dunklen Stoff gewebt. Bis heute ist es im Nahen Osten üblich, solch ein Material zur Herstellung von Zelten zu benutzen. Die dunkle Farbe des Zeltes wird in den Worten der Braut im Hohenlied angedeutet: „Ich bin schwarz, aber anmutig, Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Zeltbehänge Salomos“ (Hld 1,5) – schwarz wie die Zelte Kedars, schön wie die Zeltbehänge Salomos. Die dunkle Farbe der Ziegenhaare ist in diesem Buch ebenfalls zu sehen: „Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die an den Abhängen des Gilead lagern“ (Hld 6,5). Das Haar der Ziegen war also offensichtlich dunkel oder schwarz.1

Dass das Wort mit „Ziegenhaar“ wiedergegeben ist, ist zweifellos richtig, auch wenn das Wort für „Haar“ nicht im Originaltext steht2. Dies ist jedoch auch an Stellen der Fall, wo sich uns gar nicht die Frage stellt, ob das Haar gemeint ist oder nicht, wie zum Beispiel in 2. Mo 35,26: „Und alle verständigen Frauen ... spannen das Ziegen[haar]“. Der vorangehende 25. Vers zeigt, dass es im Zusammenhang mit den Teppichen verwendet wurde. Tatsächlich lesen wir von keiner anderen Verwendung des Ziegenhaars. Wären Ziegenfelle gemeint gewesen, wäre das entsprechende Wort dafür zweifellos verwendet worden, wie es bei der Beschreibung der beiden äußeren Decken aus Widder- und Seekuhfellen ja der Fall ist (2. Mo 26,14).

Zusätzlich zu seiner Verwendung für Zelte waren diese Stoffe aus Ziegenhaar wahrscheinlich auch das, was als Sacktuch bezeichnet wird: „Die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack“ (Off 6,12). Dies wurde bei Trauer und Buße getragen: „längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan.“ (Mt 11,21). Ähnlich wie hier das Zelt aus Ziegenhaaren bestand das Gewand Johannes des Täufers aus Kamelhaaren (Mt 3,4). Auch Elia wird als „ein Mann des Haares“3 mit einem ledernen Gürtel beschrieben (2. Kön 1,8). Vermutlich gab ihm ein behaartes Gewand dieses Aussehen.4 Die „zwei Zeugen“ in Offenbarung 11,3 geben ihr prophetisches Zeugnis „mit Sacktuch bekleidet“. Und Sacharja sagt über die Propheten in Sach 13,4, dass sie keinen „härenen Mantel“ mehr anlegen werden, um zu lügen.

Aus den angeführten Stellen geht hervor, dass Sacktuch das äußerliche Zeichen der Trauer war, das in Zeiten der Trauer, des Unglücks oder der persönlichen und gemeinschaftlichen Buße getragen wurde. Dass es von den Propheten getragen wurde, zeigt zweifellos ihre Übereinstimmung mit der eigenen Trauer einerseits und dem Aufruf zur Buße an das Volk andererseits.

Der Herr als Prophet

Wenn wir nun zu den Teppichen zurückkehren und uns daran erinnern, dass sie von der Person unseres Herrn sprechen, stellen wir fest, dass Er uns in den Ziegenhaaren als der Prophet vorgestellt wird.

Von dem Herrn Jesus wird häufig als Prophet gesprochen. Als Er der Frau von Samaria ihre Sünde offenbarte, sagte sie: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“ (Joh 4,19). Er hatte für und von Gott aus gesprochen. Als Er die Fünftausend gespeist hatte, sagte das Volk: „Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll“ (Joh 6,14). Mose hatte vorausgesagt, dass Gott einen solchen Propheten senden würde: „Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir; auf ihn sollt ihr hören in allem, was irgend er zu euch reden wird. Es wird aber geschehen, jede Seele, die irgend auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden.“ (Apg 3,22–23). Der Mann in Johannes 9, dessen Augen von unserem Herrn geöffnet worden waren, antwortete auf die Frage der Pharisäer, was er von Ihm zu sagen habe: „Er ist ein Prophet“ (Joh 9,17).

Ziegenhaar als Zeichen der Absonderung

Wie wir gesehen haben, wurden die Teppiche nicht aus dem Fell von Ziegen, sondern aus Ziegenhaaren hergestellt. Auf die Bedeutung der Felle werden wir später noch im Zusammenhang mit der nächsten Decke aus rot gefärbten Widderfellen, eingehen. Ohne dabei zu fantasievoll zu werden, möchte ich doch ein paar Gedanken in Verbindung mit dem Haar von Tieren vorstellen: Das Haar ist die äußerste Schicht eines Tieres, das sogar noch über der Haut liegt. Dort kommt das Tier mit seiner Umgebung in Kontakt. Zugleich trennt das Haar ein Tier aber auch von der Umgebung. Das Haar schirmt das Tier vor Regen ab und schützt es vor extremer Kälte und Hitze. Es weist also auf Absonderung hin. So ließ der Nasiräer sein Haar als Zeichen seiner Absonderung von allem Verunreinigendem während der Zeit seines Gelübdes durchgehend wachsen (4. Mo 6,5). Wenn er sich doch verunreinigte, musste er sich als Zeichen dafür, dass er seine Absonderung verloren hatte, die Haare abrasieren. Eines der Anzeichen von Aussatz war, dass sich die Haare verfärbten, oder manchmal war das Ausfallen der Haare ein Vorläufer dieser Krankheit (3. Mo 13,30.42). Wurde die Kraft der Absonderung nicht aufrechterhalten, kam es zu Verunreinigung und Sünde.

Und war es nicht dieser starke Geist der Absonderung von dem sie umgebenden Bösen, der die Propheten des Alten Testaments kennzeichnete? Samuel, der erste der Propheten (Apg 3,24), war durch das Gelübde seiner Mutter Hanna bereits vor seiner Geburt zum Nasiräer bestimmt: „so will ich ihn dem Herrn geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen“ (1. Sam 1,11). Sein langes Nasiräerhaar sollte seine Beziehung zu Gott anzeigen und ein Zeugnis für Israel von ihrer Entfremdung von Gott sein. Was für eine wunderbare Antwort das Leben Samuels auf dieses Zeichen seines Amtes gab, sehen wir in den weiteren Kapiteln des ersten Buches Samuel.

Wenn wir nun von dem Kennzeichen zu dem kommen, wovon es spricht, finden wir diese Absonderung zwar in den Schriften aller Propheten stark ausgeprägt, vielleicht jedoch bei keinem so sehr wie bei Jeremia: „Ich saß nicht im Kreis der Scherzenden und frohlockte; wegen deiner Hand saß ich allein, weil du mit deinem Grimm mich erfüllt hast“ (Jer 15,17). Jeremia war kein Einzelgänger, der die Gesellschaft anderer per se scheute, weil er mit sich selbst beschäftigt oder krank war. Jeremia hatte eine Quelle der Freude, die seine eigene Seele inmitten der moralischen Wüste um ihn herum frisch erhielt, wie der vorhergehende Vers zeigt: „Deine Worte waren vorhanden, und ich habe sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens“ (Jer 15,16).

Bekanntlich begann der Dienst der Propheten erst, als ihn das Versagen des Volkes und des Priestertums notwendig machte. Folgerichtig begann Samuel seine Arbeit im Anschluss an das Versagen Elis und seiner Söhne. Wir stellen fest, dass das Werk des Propheten nicht in erster Linie darin bestand, zukünftige Ereignisse vorherzusagen, sondern als Sprachrohr Gottes zu dienen und das Volk zu wahrer Buße über seine falschen Wege aufzurufen. Und doch ist es auch so, dass wir in ihrem Dienst die wunderbarsten und herrlichsten Vorhersagen finden: Die Zukunft der Nationen, die Wiederherstellung Israels und seine zukünftige Herrlichkeit; vor allem auch das Reich Christi, unseres Herrn – wir finden diese Themen in vielen Propheten. Aber der dunkle, düstere Hintergrund, vor dem all diese herrlichen Bilder gemalt werden, ist das vielfache Zeugnis über die Sünde des Volkes und die feierlichen Androhungen des kommenden Gerichts. Und diese überwiegen: „Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! [...] teile meinem Volk seine Übertretung mit“ (Jes 58,1).

Wir haben gesehen, dass unser Herr immer wieder als Prophet bezeichnet wird. Er selbst sprach von Johannes dem Täufer als „einem Propheten, [...] sogar mehr als einem Propheten“ (Mt 11,9). Und nach der Gefangennahme des Johannes nahm er dasselbe prophetische Werk auf: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15). Er war in der Tat mehr – ja, so viel mehr (!) – als ein Prophet. Sein Dienst der Barmherzigkeit und Gnade war jedoch stets mit der ernsten Bezeugung der Sünde des Volkes verbunden, zu welchem Er gekommen war. Insbesondere zeigte sein ständiges Bloßstellen der Heuchelei der Pharisäer und Führer des Volkes das Gewand aus Ziegenhaar. Auch für Ihn war es das Gewand der Trauer, denn die strengen Verurteilungen der Sünde und die Warnungen vor dem Gericht kamen aus dem zartesten und stärksten Herzen, das je geschlagen hat – wenn wir den Herrn und Meister einmal mit seinen treuesten Dienern vergleichen dürfen. Auch Jerusalem, das seine Warnungen gehört hatte, war Gegenstand von Tränen und Wehklagen: „Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie“ (Lk 19,41); „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Brut unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Lk 13,34). Somit sind beide Eigenschaften des Propheten vollkommen in ihm vereint – die beharrliche und vollständige Verurteilung der Sünde und der Geist der Betrübnis bzw. Trauer. In wie vielen Fällen können wir das deutlich erkennen: Im Umgang mit der Frau von Samaria zeigte sich Gnade – reinste Gnade – und doch wurde ihre Sünde nicht im Geringsten gebilligt.

Im Umgang mit Gott gibt es so etwas wie ein Vertuschen von Sünden nicht. „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben“ heißt es in Sprüche 28,13 und Gott handelt mit den Menschen nur auf der Grundlage dessen, was sie sind. Wenn ein Mensch zu Gott kommt und behauptet, rechtschaffen zu sein, muss Gott ihn ablehnen: „den Hochmütigen erkennt er von fern“ (Ps 138,6). Wir lernen das im Gleichnis des Pharisäers und des Zöllners (Lk 18,9–14). Er wird nur denen in Gnade begegnen, die seine Heiligkeit bereits der Sünde überführt hat. So war unser Herr, der der Welt die Botschaft der Liebe Gottes gebracht hat, stets der vollkommene Prophet. Das Gewand aus Ziegenhaar war nicht etwa unpassend für Ihn, der in göttlicher Gnade kam, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.

Wir brauchen wohl kaum hinzuzufügen, dass bei Ihm der prophetische Dienst stets mit der vollkommenen Trennung von allem Bösen verbunden war, wie sie einen wahren Propheten kennzeichnete. Dies geschah nicht durch seine Kleidung oder dadurch, dass er sich von den Menschen fernhielt, sondern indem Er in seinem Herzen vollkommen zu Gott hin abgesondert war. Er, der wahre Nasiräer war für Gott allein und „von den Sündern“ abgesondert (Heb 7,26). Er aß und trank (Mt 11,19). Er saß sowohl mit Zöllnern und Sündern (Lk 5,30) am Tisch – wie auch mit Pharisäern (Lk 7,36), doch war Er stets abgesondert. Niemand konnte den Herrn Jesus auch nur für einen Augenblick mit denen vermischen, unter denen er wandelte. Wenn Er am Hochzeitsmahl teilnahm, vergaß Er nie seine „Stunde“ und die Botschaft, die Er weiterzugeben hatte (Joh 2,4). Wenn Er die kleinen Kinder in die Arme nahm, um sie zu segnen, geschah das verbunden mit der Einladung zu Ihm selbst zu kommen, dem wahren Weg in das Reich Gottes (Lk 18,16).

Dies ist die wahre Absonderung, das wahre Gewand aus Ziegenhaar, das Er mit vollkommener Beständigkeit trug, wenn Er unter den Menschen ein- und ausging. Mochten die Menschen Ihn „einen Fresser und Weinsäufer“(Mt 11,19; Lk 7,34) nennen, tief in ihrem Herzen wussten sie sehr wohl, dass Er in Wahrheit von allem Bösen getrennt war.

Ziegenhaar zum Täuschen

Die Ziegenhaare kommen in der Schrift auch in einer ganz anderen, ja gegensätzlichen, Art und Weise vor als der, die wir bisher vor uns hatten, wobei sie trotzdem mit den bisherigen Belehrungen verbunden sind. Die Stelle aus Sacharja 13 haben wir bereits zitiert: „sie werden nicht mehr einen härenen Mantel anlegen, um zu täuschen5“ (Sach 13,4). In 1. Mose 27 lesen wir von Jakob, der in dieser betrügerischen Weise versuchte, sich den Segen Esaus anzueignen. Es gibt eine seltsame Vermischung von Glauben und Unglauben bei Rebekka und Jakob. Beide hatten genug Glauben, um den Segen wertzuschätzen, aber nicht genug, um Gott in Bezug auf den Erhalt dieses Segens zu vertrauen. Also versuchen sie, den Segen durch Täuschung sicherzustellen. Jakob macht dabei seinem Namen „Überlister“ alle Ehre. Er muss die bitteren Früchte dieser Saat ernten und wird später in seinem Leben selbst auf sehr ähnliche Weise getäuscht, wobei wieder ein Lieblingssohn eine Rolle spielt, so wie es bei seiner Täuschung seines Vaters Isaak war (1. Mo 37,31–35). Esau war „ein behaarter Mann“ (1. Mo 27,11), daher nahm Rebekka ein Ziegenböckchen und bedeckte Jakobs glatte Hände mit dessen Fell, damit sich diese anfühlten wie Esaus (1. Mo 27,16). Als Jakobs Söhne ihren Bruder Joseph nach Ägypten verkauften, nahmen sie das Ärmelkleid Josephs, schlachteten einen Ziegenbock, tauchten das Ärmelkleid in das Blut und ließen es ihrem Vater bringen, der daraufhin glaubte, sein geliebter Sohn sei von einem bösen Tier getötet worden (1. Mo 37,31–35). In beiden Fällen wurde ein Ziegenbock, kein Lamm, für die Täuschung benutzt. Für einen ähnlichen Zweck fand Ziegenhaar auch bei Michal, der Tochter Sauls, Verwendung. Sie versuchte damit ihren Vater zu täuschen, vor dem David geflohen war. (1. Sam 19,13).

Als der Herr Jesus in Mt 25,31–40 gleichnishaft von dem Gericht über die Nationen spricht, bezeichnet er diejenigen, die Ihm und seinem Volk Feindschaft entgegengebracht haben, als Ziegen6. Die Schafe stehen für die Seinen, denen er das ewige Leben gibt. Das dunkle Fell des Ziegenbocks könnte auch auf diese Verbindung mit der Sünde hindeuten, zumindest erscheint das im Licht der betrachteten Stellen nicht abwegig. Es steht durchaus auch im Einklang mit dem härenen Gewand des Propheten, das aus Ziegenhaar besteht. Es war zum einen ein Bekenntnis der Sünde des Volkes, zugleich aber auch ein Zeugnis gegen diese Sünde.

Die Ziege als Sündopfer

Die Ziege weist auf Sünde hin, gleichzeitig aber auch auf das Heilmittel der Sünde. In den Opfervorschriften finden wir sehr häufig Hinweise auf das Sündopfer und in den meisten Fällen ist die Ziege oder „ein Ziegenbock“ das Tier, das für dieses Opfer verwendet werden sollte. Wenn ein Fürst sündigte, musste er eine männliche Ziege ohne Fehl bringen (3. Mo 4,22–23). Hatte jemand vom Volk des Landes, d.h. ein gewöhnlicher Israelit gesündigt, musste es eine weibliche Ziege ohne Fehl sein (3. Mo 4,27–28). Beim Schuldopfer konnte es ein Schaf oder eine Ziege sein (3. Mo 5,6). Auch bei der Priesterweihe sollte das Volk einen Ziegenbock als Sündopfer darbringen (3. Mo 9,3.15). Wir wissen, dass am großen Sühnungstag zwei Ziegenböcke den zentralen Platz einnahmen, einer als Sündopfer und der andere als Asasel7 (3. Mo 16,7–10). Der eine Ziegenbock wurde als Sündopfer geschlachtet, sein Blut in das Allerheiligste gebracht und auf den Sühndeckel gesprengt. Auf den Kopf des anderen legte Aaron seine Hände und bekannte alle Sünden des Volkes, „indem er sie auf den Kopf des Ziegenbocks legte“, der sie so in „die Wüste“ (wörtlich: „ein abgeschnittenes Land“) wegtrug (3. Mo 16,21–22). Hier haben wir ein zweifaches Vorbild auf Christus, der zum einen die Strafe für unsere Sünden trug und uns so dazu befähigt, in die Gegenwart des heiligen Gottes einzutreten, der zum anderen aber auch unsere Sünden wegnimmt, sodass ihrer nie mehr gedacht wird.

In ähnlicher Weise enthielten die Opfergaben der Fürsten Israels bei der Einweihung des Altars einen „Ziegenbock zum Sündopfer“ (4. Mo 7,16). Die gleiche Erwähnung finden wir in der Vorschrift für die Opfergaben beim Laubhüttenfest (4. Mo 29,16 ff.).

Erinnern wir uns auch daran, dass die Worte für „Sünde“ und „Sündopfer“ die gleichen sind. So heißt es von unserem anbetungswürdigen Herrn: „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde (oder zum Sündopfer) gemacht“ (2. Kor 5,21).

Zusammenfassung

Die angeführten Bibelstellen zeigen, dass der Ziegenbock die Sünde, das Zeugnis über die Sünde und auch das Opfer für die Sünde andeutet:

  • Wir haben betrachtet, wie das Haar der Ziege zur Täuschung verwendet wurde und die vom Herrn erwähnten Ziegen selbst, im Gegensatz zu den Schafen standen.
  • Zweitens haben wir das Haarkleid als Gewand der Propheten verbunden mit dem Zeugnis gegen die Sünde vor uns gehabt.
  • Drittens haben wir die Ziege als das typische Tier für das Sündopfer betrachtet. So erinnert uns der Ziegenbock an unseren Herrn als Sündenträger, der „in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde [er selbst ist immer sündlos] und für die Sünde“ gekommen ist (Röm 8,3). Aber die Decken des Zeltes waren aus Ziegenhaar, nicht aus dem Fell der Ziegen. Dies zeigt an, dass das Opfer noch nicht gebracht wurde, weist allerdings bereits darauf hin.

Die Decken aus Ziegenhaar sprechen also von dem Herrn Jesus als dem vollkommenen Propheten, der die ganze Sündhaftigkeit des Menschen aufdeckte, und somit den wahren Charakter des Menschen offenbarte. Er war der Zeuge der Sünde des Menschen, denn „Er wusste, was im Menschen war“ (Joh 2,25) und Er wusste auch, was die vollkommene Natur Gottes erforderte. Inmitten all des Bösen, das Ihn in dieser Welt umgab, befand sich seine eigene Seele in vollkommenem Frieden. Er konnte die Heuchelei anprangern, ein ernstes Zeugnis gegen die Reichen dieser Welt ablegen, über den armen gefallenen Menschen weinen, während die tiefsten Tiefen seiner heiligen Seele immer auf seinen Vater und seinen Willen gerichtet waren. So war Er nie mit seinem Los unzufrieden (Jud 16), nie finden wir bei Ihm Eigenwillen, nie war er auch nur für einen Augenblick bitter oder menschenverachtend. Jeremia wurde von der Bürde, in einem sündigen und ehebrecherischen Zeitalter Gottes Zeuge zu sein, so niedergedrückt, dass er den Tag seiner Geburt verfluchte (Jer 20,14). Aber in dem Leben unseres Herrn gab es keine einzige Stunde derartiger Entmutigung. „Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir“ (Mt 11,26), das genügte Ihm. So trug Er das Gewand des Propheten aus Ziegenhaar wie kein anderer. Hierin, wie auch in allem anderen, muss Er den Vorrang haben (Kol 1,18).

Kein Prophet konnte mehr tun, als gegen die Sünde Zeugnis abzulegen und auf den hinzuweisen, der kommen und von der Sünde erlösen würde. Aber bei unserem Herrn war gerade die Verurteilung der Sünde eine Erinnerung daran, dass Er der Sündenträger sein würde. So war seine Aufforderung zur Buße auch eine Aufforderung an Ihn zu glauben – Er war der, der die Buße gab. Nachdem Er das Böse in all seiner Finsternis offenbart und es in Treue schonungslos angeprangert hatte, ging Er nach Golgatha und trug dort die gerechte Strafe für die Sünde. Der Herr Jesus ist also ein Prophet – und doch so viel mehr als das!

Die Maße der Teppiche

Wir kommen nun zu den Maßen der Teppiche. Wie wir gesehen haben, gab es elf Teppiche, die in zwei Felder von fünf bzw. sechs unterteilt waren. Die Breite jedes Teppichs betrug vier Ellen, was der Breite eines Teppichs der untersten Teppichlage (der „Wohnung“) entsprach. Die Länge der Teppichlage aus Ziegenhaar unterschied sich jedoch und betrug 30 Ellen im Gegensatz zu den 28 Ellen der untersten Lage. Vier ist, wie wir gesehen haben, die Zahl, die von der Erde, der Schöpfung, Schwäche, Abhängigkeit und Prüfung spricht. In Verbindung mit unserem Herrn verweist sie auf seine menschliche Natur in Schwachheit und Abhängigkeit. Er wurde vollkommen erprobt und seine Vollkommenheit kam völlig zum Vorschein, wie es die 28 Ellen der untersten Teppichlage nahelegen8. Aber hier betrug die Länge 30 Ellen, was zweifellos auch eine Bedeutung hat. Finden wir nicht einen Hinweis darauf in der Anzahl der Ziegenhaarteppiche? Es waren elf Teppiche, aufgeteilt in zwei Felder von fünf und sechs Teppichen, den Faktoren der Zahl 30.

Die Zahl Fünf

Fünf ist dabei, wie wir bereits gesehen haben, die Zahl der Verantwortung. Das passt an dieser Stelle gut und deutet auf unseren Herrn hin, wie er die volle Verantwortung übernahm, dem Menschen seine Sünde aufzuzeigen. Der ganze Prophetendienst des Herrn betonte dies. Und wie wunderbar ist sein Sündopfer unserer Verantwortung begegnet, indem Er die Folgen unserer Sünden auf sich genommen und sie am Kreuz zu unserer Erlösung getragen hat. Wie wir später sehen werden, spricht die Zahl fünf zudem von „Gott mit uns“ (Mt 1,23), d.h. von seiner Menschwerdung.

Die Zahl Sechs

Die Bedeutung der Zahl sechs ergibt sich aus ihrer Verwendung in der Heiligen Schrift. Die sechs Tage sprechen von Mühsal, gleichzeitig aber auch von der Beschränkung dieser Mühsal: „Sechs Tage sollst du arbeiten“ (2. Mo 20,9). Sie deuten zudem die Herrschaft des Menschen über die Schöpfung an, da er dazu am sechsten Tag erschaffen wurde. Die Zahl steht häufig in Verbindung mit dem Bemühen des Menschen, von Gott unabhängig zu sein. So finden wir, dass Goliath, der Widersacher Israels, sechs Ellen groß war und das Gewicht der Spitze seines Speeres 600 Sekel Eisen betrug (1. Sam 17,4–7). Sechs ist außerdem ein Faktor in dem von Nebukadnezar aufgestellten Götzenbildes (Dan 3,1), sowohl was die Breite (sechs Ellen) als auch was die Höhe (60 Ellen) betrifft. Dies war ein Vorbild auf das Tier, das alle Großen der Menschheit um sich scharen wird, um sich Gott zu widersetzen. Die Zahl des Tieres ist eines Menschen Zahl und beträgt 666 (Off 13,18). Aber Goliath wurde im Namen des lebendigen Gottes von David besiegt und getötet (1. Sam 17,41–54). Das große Standbild Nebukadnezars wurde von Glaubensmännern verachtet, die lieber in den feurigen Ofen gingen, als es anzubeten. (Dan 3,13–18). Und das Tier wird in den Feuersee geworfen werden (Off 19,20). So hat Gott dem Tag des Menschen seine Grenze gesetzt und wird über ihn triumphieren, wenn er seinen Höhepunkt erreicht hat.

Der sechste Abschnitt des Propheten Jesaja9 enthält das wunderbare 53. Kapitel, das sowohl das Böse des natürlichen Herzens zum Vorschein bringt als auch Gottes Sieg über dasselbe im Tod des Herrn Jesus: Nicht nur ein Sieg in Gnade über Seelen, die sich vor Ihm beugen und Ihn im Glauben annehmen (so gesegnet und herrlich dieser Triumph ist), sondern zugleich eine Verheißung in Bezug auf den vollen und endgültigen Triumph über alles Böse. „Du hast alles seinen Füßen unterworfen“, „damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel“ (Heb 2,8.14), „damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge“ (Phil 2,10). Dieser Triumph kommt im Tausendjährigen Reich, dem sechsten Zeitalter bzw. der sechsten Haushaltung der Wege Gottes mit den Menschen. Die Himmel sind durch dieses wunderbare Opfer gereinigt worden (Heb 9,23) und werden bald durch die Macht dessen gereinigt, der sich durch seinen Gehorsam bis zum Tod das Recht erworben hat, zu regieren und sich alle Dinge zu unterwerfen. So wird Satan aus dem Himmel geworfen werden (Off 12,9), und er und alle, die sich für ihn entscheiden, werden ewig in dem Feuersee gepeinigt werden (Off 20,10). Das Lamm wird dieses Gericht ausführen. Die Erlösung, die Er durch seinen Tod gewirkt hat, verleiht Ihm diesen Platz des Siegers über alles Böse. Auf der Grundlage seines Todes nimmt Er das mit sieben Siegeln versehene Buch des Gerichts und des göttlichen Ratschlusses und öffnet es: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut“ (Off 5,9).

Aber vergessen wir nicht, dass das Gericht sein „befremdendes Werk“ ist (Jes 28,21) und sein Sieg am Kreuz in erster Linie die Erlösung jedes Glaubenden (Röm 1,16) im Blick hat. Dafür ist Er auf diese Erde gekommen: „nicht ..., damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde“ (Joh 3,17). So spricht die Anzahl sechs bei den Teppichen vom Sieg dessen, der kam, um das Sündopfer zu stellen.

Wir wenden den Faktor sechs auch auf das Leben des Herr Jesus hier auf der Erde als Prophet Gottes an. Das Böse begegnete ihm auf Schritt und Tritt, überwand ihn jedoch keinen einzigen Augenblick. Dabei geht es weniger um seine persönliche Makellosigkeit, die nicht beschmutzt werden konnte, als vielmehr um die Bemühungen der Menschen, Ihn zu Fall zu bringen. Vergeblich versuchten sie, Ihn in seiner Rede zu fangen (Mt 22,15), Ihn dazu zu bringen, die Ansprüche des Kaisers auf die Steuern zu leugnen oder die unendlich höheren Ansprüche Gottes auf das Herz (Mt 22,21). Weder in Bezug auf die göttliche Heiligkeit noch auf die göttliche Liebe finden wir bei Ihm Kompromisse. Er ließ sich weder durch Schmeicheleien beeinflussen noch durch Drohungen unter Druck setzen, noch ließ Er sich auch nur für einen Augenblick von seinem Zeugnis und dem Ziel seines Auftrags abbringen. Und all dies geschah im Geist der Abhängigkeit und des Gehorsams. Die Breite des Teppichs – vier Ellen, die Zahl der Schwäche und des Menschseins – fand sich stets in Ihm – gleichermaßen jedoch auch das Zeichen des Sieges über das Böse. Wir sehen bei Ihm keine Stunden der Entmutigung oder des Murrens. Er konnte die Städte, die seine Botschaft verachteten und ignorierten, schelten und tat dies auch, doch bestand seine Hilfsquelle darin, sich an seinen Vater zu wenden (Mt 11,20–24) und aus dieser Gegenwart wiederum gingen die wärmsten Worte der Liebe und Barmherzigkeit als Einladung aus, die durch die Gnade in den Herzen der unzähligen Erretteten wertgeschätzt werden.

Wir wollen dieses vollkommene Leben und Werk des Propheten hervorheben, indem wir es dem seines Volkes gegenüberstellen – aus dem niemand dem vollkommenen Maßstab jemals gerecht werden kann. Was die Zahl Vier bedeutet, erkennen wir nur allzu deutlich in uns selbst. Denn in den Situationen der Abhängigkeit und der Prüfung, in denen wir uns befinden, stehen auch wir allzu oft im Gegensatz zu dem Unfehlbaren. Wir haben auch die Zahl Fünf, die an unsere Verantwortung erinnert, absoluten Gehorsam zu leisten. Aber wo sehen wir bei uns den anderen Faktor, der von Sieg in diesem Verantwortungsbereich spricht? Wir finden es bei uns nur dort und nur in dem Maß, wie wir vom Herrn aufrecht gehalten und geführt werden.

Aber unser Herr hat den Sieg für sein geliebtes Volk errungen – am Kreuz, „in seinem Sieg getötet“ wie es in einem unserer Lieder heißt10. Er hat über die Sünde, über Satan und seine Macht triumphiert. Der „Starke“ wurde gebunden und seiner Waffenrüstung und seiner Beute beraubt (Lk 11,21–22). Die Sünde wurde ihrer Herrschaft beraubt, und – oh Wunder aller Wunder – die harten, rebellischen Herzen der gläubigen Sünder wurden gewonnen, erobert durch göttliche Liebe. Was sind das für kostbare Themen! Welch ein Anlass zum Jubel und zur Anbetung, wenn wir über sie nachdenken!

Der sechste Teppich aus Ziegenhaar

Der sechste Teppich aus Ziegenhaar stellte sicher, dass die vielfarbigen Teppiche der untersten Lage vollständig bedeckt waren. Das eine Teppichfeld hing über dem hinteren Teil der Stiftshütte, und das andere wurde doppelt gelegt, bzw. nach vorne hin umgedreht (2. Mo 26,9.12). Man hat angenommen, dass es auf diese Weise mehr ins Auge fiel und für alle sichtbar war, die sich der Stiftshütte näherten. Diese Gedanken scheinen mit der Bedeutung des Teppichs in der Tat wunderbar übereinzustimmen. Dieser Teppich wirkte so als ein Hinweisschild oder Erkennungszeichen für das ganze Haus Gottes. Er diente dazu, das wunderbare Ziel deutlich zu machen, für das Gott einen Wohnort bei den Menschen errichtet hatte. Warf der arme, müde und sündenbeladene Israelit seinen Blick auf die Stiftshütte, sah er nicht den Glanz des Goldes oder die prächtigen Farben darin, sondern das Ziegenhaar, das ihn daran erinnerte, dass derjenige, der seine Sünden kannte, auch bereit war, diese zu vergeben.

Und wenn wir die Evangelien lesen, seien es die Wunder unseres heiligen Herrn, seine Lehren oder seine Wege, sehen wir dann nicht diesen sechsten Teppich, der vom Sieg über die Sünde für sündige, verlorene Seelen spricht? Wenn wir Ihn sehen, wie Er Aussätzige reinigt, Kranke heilt und Tote auferweckt oder wenn wir die Worte der Gnade und Wahrheit aus seinem Mund hören, wie sie nie ein Mensch geredet hat (Joh 7,46), sehen wir über all diesem den wunderbaren Schriftzug: „Dieser nimmt Sünder auf“ (Lk 15,2). Wir hören Ihn sagen: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen seid, und ich werde euch Ruhe geben“ (Mt 11,28). Damit niemand seine Sünden zu groß oder zu zahlreich findet, um auf Vergebung oder Gnade von Gott zu hoffen, weht dieses Abzeichen des Sündenträgers wie ein Banner des Sieges über das Böse. Es winkt allen zu kommen und die gesegneten Worte hören: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37).

Ist diese Gnade nicht anziehend? Können Menschen vor jemanden zurückschrecken, der zwar die Sünde verurteilt, aber zugleich auch das Heilmittel zur Verfügung stellt? Können wir vor der Hand zurückweichen, die für unsere Sünden durchbohrt wurde? Können wir vor Durst umkommen, wenn Er ruft: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke“ (Joh 7,37)?

Klammern aus Kupfer

Beachten wir eine letzte Besonderheit: Im Gegensatz zu den goldenen Klammern der Teppichfelder der untersten Lage wurden die beiden Teppichfelder aus Ziegenhaar durch fünfzig Klammern aus Kupfer miteinander verbunden. Wenn wir dazu kommen, die Bedeutung des Kupfers zu betrachten, werden wir feststellen, dass es von der unnachgiebigen Wahrheit Gottes und von Gericht spricht. Es war das Metall, mit dem der Brandopferaltar überzogen war, der von der Sühne durch Sündenträger spricht. So werden hier die beiden großen Gedanken der Sünde und des Sündentragens in diesen kupfernen Klammern wiederholt, die damit der ganzen Teppichlage Festigkeit verleiht: Der Sieg über das Böse in dem Bereich der Verantwortung.

Wir schließen unsere Betrachtung der Teppiche aus Ziegenhaar mit den Worten Johannes des Täufers – der selbst ein härenes Gewand trug – der gewissermaßen sagte: „Ich bin nur ein Tadler der Sünde. Ich stelle nur teilweise das Gewand dar, das ich trage. Ihr müsst von mir wegschauen, um seine volle Bedeutung in dem zu sehen, dessen Weg zu bereiten ich gekommen bin: ‚Siehe das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt'“ (Joh 1,29).

Fußnoten

  • 1 Anmerkung des Übersetzers: Vergleiche auch Hld 5,11, wo von dem Haar des Bräutigams gesagt wird, dass es „schwarz wie der Rabe“ war. Es ist wohl so, dass die Ziegen in Israel und generell im Nahen Osten überwiegend schwarz sind. Weidet nun eine große Herden Ziegen in diesen Gebieten an einem Hang, dann sieht es tatsächlich so aus, als wäre der gesamte Abhang schwarz.
  • 2 Im Englischen wird das Wort für Ziegenhaar nur mit „Ziegen“ übersetzt, wofür es drei mögliche Gründe gibt. Erstens, um unsere Aufmerksamkeit dadurch stärker auf die Ziege und die Bedeutung des Tieres zu lenken. Zweitens stammt das Hauptwort für „Haar“ von derselben Wurzel wie das Wort für Ziege und ist eng mit diesem verwandt, obwohl es sogar zwei Wörter für „Ziege“ gibt: Das eine meint eine „haarige“ und das andere eine „starke“ Ziege. Werden beide verwendet ist die Bedeutung „Ziegenbock“, wie es auch in 1. Mose 37,31; 3. Mose 4,23, etc. wiedergegeben wurde. Drittens, und das hängt stark mit dem ersten Grund zusammen, weil die Ziege so lebendig vor uns steht, dass wir auch ihr Haar sehen
  • 3 Vgl. die Fußnote in der Elberfelder Bibelübersetzung CSV-Edition Hückeswagen
  • 4 So auch in der CSV-Edition interpretiert: „ein Mann mit einem härenen Gewand“
  • 5 Anmerkung des Übersetzers: In der Elberfelder CSV-Edition „um zu lügen“
  • 6 In der Elberfelder CSV-Edition wird „Böcke“ übersetzt, in der Anmerkung aber darauf hingewiesen, dass das Wort eigentlich „Ziegenböckchen“ meint.
  • 7 Anmerkung des Übersetzers: Asasel bedeutet „Abwendung“, vgl. die Fußnote zu 3. Mose 16,8
  • 8 Anmerkung des Übersetzers: 28 = 4 x 7. Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit, daher zeugen die 28 Ellen davon, dass seine Vollkommenheit in seiner Menschheit völlig zum Vorschein kam
  • 9 Anmerkung des Übersetzers: Samuel Ridout teilt den Propheten Jesaja in sieben Abschnitte ein (vgl. den dritten Vortrag seines Buches „From Genesis to Revelation“): 1) Kapitel 1–12 2) Kapitel 13–26 3) Kapitel 27–35 4) Kapitel 36–39 5) Kapitel 40–48 6) Kapitel 49–59 7) Kapitel 60–66
  • 10 „Slain in His victory“, Lied 24 der Spiritual Songs
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