Hiskia (2. Chronika 29)

2. Chronika 29,12-24

Wir haben uns gestern Abend mit der bemerkenswerten Ansprache des Jehiskia beschäftigen dürfen, wie er die Leviten nach Osten hin aufstellte, um ihnen ihre Verantwortung zu zeigen. Dann haben wir am Schluß gesehen, wie er einen Aufruf tut: „Meine Söhne, seid nun nicht lässig; denn euch hat Jehova erwählt, um vor ihm zu stehen, daß ihr ihm dienet, und um seine Diener und Räucherer zu sein“ (Vers 11). Und in diesem Abschnitt, den wir jetzt gelesen haben, sehen wir zweierlei: Erstens in Vers 12–19 die Reinigung und dann in Vers 20–24 die Grundlage dieser Reinigung. Das ist sehr wichtig zu erfassen. Wir finden in dem Abschnitt, den wir heute abend betrachten dürfen, daß sie beginnen zu handeln. Es gibt immer eine Zeit des Redens und eine Zeit des Handelns. So ist es in den Dingen des Herrn. Es wäre fatal, wenn wir einfach nur immer reden würden und niemals handeln. Aber es wäre auch ganz verkehrt, mit dem Handeln zu beginnen, bevor uns klar wird, was wir zu tun haben. Und so sehen wir diese wichtige Reihenfolge. Zuerst wird ihnen durch den König klar gemacht, was zu tun ist, wohin gezielt werden muß in der Sache und dann beginnt das Handeln.

Vers 12 – 14

Wir haben also jetzt die Reinigung vor uns und ich möchte zuerst die drei Häuser der Leviten hervorheben. Wenn es um Reinigung geht, sowohl um persönliche Heiligung als auch um Heiligung und Reinigung des Hauses Gottes, dann kommen alle drei Häuser der Leviten in Betracht. Diese möchte ich jetzt hervorheben, denn diese drei Häuser sind ganz wichtig für die Reinigung. Das erste Haus ist das Haus der Kehathiter. Am Anfang des 4. Buches Mose finden wir genau die Aufgaben, die diese drei Häuser haben. Es ist überaus wichtig, auch wenn wir uns zu reinigen haben und wenn wir das Haus Gottes praktischerweise zu reinigen haben, daß wir diese drei Häuser kennen und ihre Aufgabe kennen und daß wir sie alle drei berücksichtigen:

Kehat und sein Haus haben in der Hütte in der Wüste Geräte transportiert. Sie waren verantwortlich für den Inhalt des Hauses Gottes. Das ist das allererste, wenn es um Reinigung geht – wenn es um Wiederherstellung geht –, daß wir wissen, was denn wirklich der Inhalt des Hauses Gottes ist. Von was sprechen denn diese Geräte? Angefangen von der Bundeslade bis hinaus zum Brandopferaltar: alle diese Geräte sprechen von der Person des Herrn Jesus. Immer wieder in einer anderen Weise. Wenn wir mit dem Hause Gottes zu tun haben, muß uns ganz klar sein, daß es in erster Linie um die Person unseres Herrn Jesus Christus geht. ER ist der Inhalt dieses Hauses.

Zweitens: Die Familie des Hauses Meraris hat die Balken und Bretter des Hauses Gottes transportiert. Die Balken und die Bretter sprechen von den Grundsätzen des Hauses. Es ist wichtig, wenn wir irgend etwas zu reinigen haben in Bezug auf das Zusammenkommen, daß wir die Grundsätze des Hauses Gottes kennen.

Drittens: Gerson und seine Leute haben die Stoffteile transportiert. Das war ihre Aufgabe in der Wüste. Die Stoffteile sprechen bildlich von den sittlichen Eigenschaften der Geschwister, sowohl nach innen als auch nach außen. Das ist nicht schwer zu erkennen. Da sehen wir die drei ganz wichtigen Dinge, wenn wir irgend etwas zu klären haben in der örtlichen Versammlung: in allererster Linie geht es um die Person unseres Herrn, zweitens haben wir nach den Grundsätzen des Hauses Gottes zu handeln, wie sie uns im Wort Gottes mitgeteilt sind und drittens, daß wir es tun auf eine sittliche Weise, die dem Herrn wohlgefällig sein kann, davon spricht Gerson. Wir versammeln uns nämlich nicht um die Grundsätze. Das ist nicht das erste. Wir versammeln uns um die Person des Herrn Jesus! Und dennoch sind die Grundsätze völlig mit ihm verbunden, die Grundsätze des Wortes Gottes in Bezug auf das Zusammenkommen. In den Stoffteilen sehen wir natürlich – es wäre etwas sehr Schönes, sich intensiv damit zu beschäftigen – die ganzen sittlichen Herrlichkeiten unseres Herrn Jesus vollkommen vorgestellt in diesen Bildern, in diesen Decken, in diesen Vorhängen der Hütte. Und Gott möchte, daß wir in dieser sittlichen Haltung unseres Herrn Jesus handeln, der sanftmütig war und von Herzen demütig. Ich möchte gern etwas sehr unterstreichen, denn das ist der Ausgangspunkt jeder Klärung und jeder Reinigung in der Versammlung Gottes – diese 3 Dinge zu beachten:

Wir können es im Neuen Testament sehr schön finden, denn der Dienst von Kehat ist der Dienst des Johannes. Johannes hat uns im Neuen Testament in besonderer Weise die Größe und Herrlichkeit unseres Herrn Jesus vorgestellt. Der Dienst von Merari ist der Dienst des Apostel Paulus, der uns die Grundsätze des Hauses Gottes mitgeteilt hat und der Dienst des Gerson ist der Dienst von Petrus, der uns besonders auffordert, in die Fußstapfen unseres Herrn Jesus zu treten, um sittlicherweise und moralisch das darzustellen, was unser Herr Jesus in Perfektion gelebt hat – in Vollkommenheit – als er hier auf Erden war. Und wir müssen das alles im Auge behalten. Ein Bruder hat gesagt vor seinem Heimgang: „Vernachlässigt nicht den Dienst des Johannes.“ Das ist auch so wichtig – auch wenn es um Klärung geht. Die Grundsätze finden wir nicht bei Johannes, die finden wir bei Paulus, wie er sie inspiriert durch den Geist Gottes niedergelegt hat. Und dennoch ist es ganz wichtig zu wissen, daß der Dienst des Johannes von ganz großer Bedeutung ist, der uns so wunderbar die Person des Herrn Jesus vorstellt und uns auch zeigt, daß wir eine Familie sind. Es ist ja interessant zu sehen, daß auch Johannes das kollektiv sieht. An sich sieht er mehr das persönliche Teil des Christen. Er zeigt uns, wie man ein Kind Gottes wird, wie ein Kind Gottes lebt und was für eine Zukunft ein Kind Gottes hat. Aber er zeigt uns das auch kollektiv. Ich möchte das zeigen: Im Johannesevangelium teilt er mit, daß die Gläubigen eine Herde sind. In Johannes 10, 16 sagt er dieses wunderbare Wort: „Es wird eine Herde, ein Hirte sein.“ Der große Charakter der einen Herde ist, daß sie einen Hirten haben. Im 1.Johannesbrief zeigt er uns dies kollektiv als die Familie Gottes. Auch das muß im Auge behalten werden. Die Versammlung ist auch die Familie Gottes. Der große Gedanke der Familie ist ‚Unterscheiden‘, und zwar zwischen Kindlein, Jünglingen und Väter. In der Offenbarung zeigt er uns die Versammlung einerseits als die Stadt – auch das ist ein wichtiger Aspekt. Wenn es irgend etwas zu reinigen oder zu klären gibt, dann müssen wir die Stadt im Auge behalten. Die Stadt hat immer mit Verwaltung zu tun. Dann zeigt er uns noch die Versammlung als die Braut, die Frau des Lammes und das ist Liebe. In der Versammlung Gottes handelt es sich um Liebe! Um Liebe zu Gott und Liebe zu den Geschwistern, Liebe zum Herrn Jesus, das ist der Dienst des Johannes. Das zeigt uns Kehat.

Aber dann sehen wir den Dienst des Paulus, der uns zeigt, daß die Versammlung das Haus Gottes ist und das ist Heiligkeit. Und er zeigt uns, daß die Versammlung dieser eine Leib ist und das ist Einheit des Geistes. So können wir sehen, wie diese Aspekte des Neuen Testamentes von allergrößter Bedeutung sind, wenn wir irgend etwas im Hause Gottes zu reinigen haben. Dann soll es geschehen, eben in der sittlichen Verhaltensweise, die unser Herr Jesus so vollkommen gelebt hat, wie Petrus uns das zeigt. Und das ist etwas Besonderes, wenn wir die Briefe des Petrus lesen, daß das verbunden ist mit Leiden. Unser Leben hier auf Erden ist verbunden mit Leiden – Leiden verschiedenster Art. Und gerade dann, wenn es im Hause Gottes etwas zu reinigen, zu klären gibt, dann ist das verbunden mit Leiden. Unser Herr Jesus, als er hier war, er hat gelitten – gelitten in seiner Seele, gelitten in seinem Herzen als er über diese Erde ging und die ganze Konsequenz des Sündenfalles gesehen hat bei den Menschen. Und das muß auch uns bewegen, wenn wir irgend etwas zu reinigen haben, daß unsere Herzen dabei zu leiden haben, und betrübt sind und die Schuld sehen, die wir dabei haben. Das sind diese drei Häuser – möchten wir sie immer im Auge behalten. Sie sind ganz wichtig, wenn es etwas zu reinigen gibt.

Vers 15

Dann finden wir in Vers 15: „... und sie versammelten ihre Brüder.“ Sie haben nicht einfach angefangen, sondern sie haben zuerst die Brüder versammelt, und das ist auch so ein wichtiger Charakterzug, wenn es um Reinigung geht, daß man das, wenn irgend möglich, miteinander tut. Die Brüder zu versammeln, das hat wohl auch ein bißchen Zeit gebraucht. Sie mußten auch warten, bis alle beisammen waren. Sie haben nicht einfach losgelegt, sondern sie haben sich versammelt. Das ist sehr schön, denn im Hause Gottes gibt es eigentlich keine Arbeiter, sondern es gibt Mitarbeiter. Das ist sehr wichtig im Neuen Testament. Ich habe bis jetzt im Neuen Testament nur einmal gefunden, daß das Wort „Arbeiter“ positiv erwähnt wird. Sonst, wenn das Wort „Arbeiter“ vorkommt, ist es immer negativ, z. B.: „ Diese sind böse Arbeiter“ sagt uns die Schrift. Aber wenn die Arbeit im Haus Gottes positiv erwähnt wird -  ausgenommen ein Fall, den werde ich gleich erwähnen – dann sind es immer Mitarbeiter, miteinander, auch Mitstreiter. In 2. Tim 2 schreibt Paulus an Timotheus: „Sei ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“ Aber das hat eine ganz besondere Bedeutung dort, denn er sagt, sei nicht ein Hilfsarbeiter, sondern ein Facharbeiter, der fähig ist, das Wort Gottes gerade zu schneiden. Aber sonst werden uns immer Mitarbeiter vorgestellt und das muß uns ganz besonders beschäftigen, wenn wir irgend etwas zu korrigieren haben, wenn wir irgend etwas zu reinigen haben, wenn wir irgend etwas zu klären haben. Nun – sie versammelten die Brüder.

Vers 16

Und dann sehen wir „Sie heiligten sich“, und dann in Vers 16: „Sie reinigten das Haus Jehovas“. Das ist wieder von allergrößter Bedeutung. Wir haben das gestern Abend kurz angeschnitten, daß zuerst die persönliche Heiligung kommt und dann kommt die Reinigung des Hauses Gottes. Das wird hier deutlich, daß sie das auch getan haben. Das wird schon mitgeteilt, das hat Hiskia ihnen schon klar gemacht in seiner Rede (Vers 5): „Heiliget euch nun und heiliget das Haus Jehovas.“ Und jetzt sehen wir genau, daß sie das tun. Zuerst sich selber heiligen und dann das Haus Gottes heiligen. Das ist ganz wichtig. Oh, daß wir das doch nicht vergessen, daß es zuerst immer um uns selber geht. Wenn wir irgend etwas zu reinigen haben, müssen wir vorher selbst gereinigt werden, uns selbst ins Licht Gottes stellen, ob irgend etwas in unserem persönlichen Leben vor dem Herrn nicht in Ordnung ist. Das ist etwas ganz wichtiges für Brüder, die in besonderer Weise Verantwortung tragen in einer örtlichen Versammlung. Daß ihnen bewußt ist, daß sie ihr eigenes Leben zuerst in das Licht Gottes stellen müssen, um dann auch fähig zu sein für die Dinge der Versammlung. Der Apostel Paulus schreibt in 1. Timotheus 4,12 : „Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit. Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen,  mit dem Lehren.“ Da sehen wir die zwei Dinge: Zuerst Vers 12 soll er achthaben auf sich selbst. Wenn da steht: „Niemand verachte deine Jugend“, dann meint er nicht, daß die anderen nicht seine Jugend verachten sollen, sondern da meint er: Benimm dich so, daß dich niemand wegen deiner Jugend verachtet. Das ist der Gedanke. Und dann soll er auf sich selbst achthaben, um dann auch fähig zu sein, andere zu belehren. Und genau diese Reihenfolge finden wir hier. Wir finden noch in Vers 15 unseres Kapitels, daß „sie kamen nach dem Gebote des Königs, den Worten Jehovas gemäß.“ Wir haben gestern gesehen, daß der König hier ein Bild ist von den Brüdern, die in einer Versammlung in besonderer Weise die Verantwortung tragen, oder einen Ältestendienst ausüben. Es ist unbedingt wahr, daß wir auf diese Brüder achten sollen. „Die Ältesten, die wohl vorstehen, laßt doppelter Ehre würdig geachtet werden.“ Ist das noch so heute? Ist das noch so? Das ist eine sehr wichtige Ermahnung der Heiligen Schrift: es gibt Autorität in der Versammlung Gottes. Das haben wir gestern gesehen. Nicht mehr amtliche, persönliche Autorität, aber es gibt noch sittliche Autorität, und wir sollen die erkennen, die uns vorstehen und uns ermahnen. Sie haben keinen einfachen Stand in einer örtlichen Versammlung. Aber jetzt kommt etwas zweites, und das ist für die Brüder, die einen Ältestendienst tun. Es steht hier: „Den Worten Jehovas gemäß.“ Seht ihr, es geht nicht darum, solchen Brüdern blind zu folgen, sondern wir dürfen sehen wenn – und das ist ihre Verantwortung –, daß ihr Dienst in Übereinstimmung mit dem geschriebenen Worte Gottes geschieht. Das ist eine große Verantwortung für solche, die vorstehen in einer örtlichen Versammlung. Wie schön ist das, wenn in einer örtlichen Versammlung es solche Brüder gibt, wo man weiß, daß das Wort Gottes für sie die letzte Instanz ist. Das Wort Gottes, das ist es, was sie in ihren Entscheidungen und in ihren Beurteilungen, die sie zu tun haben, leitet. Das ist sehr wichtig. Sie haben also gehandelt nach dem Gebot des Königs, den Worten Jehovas gemäß.

Wenn wir die Pharisäer betrachten, dann sagt der Herr Jesus von ihnen: „Sie sind blinde Leiter von Blinden, die beide in die Grube fallen.“ Aber in der Versammlung Gottes sind Brüder, die in irgendeiner Weise eine Führungsaufgabe haben nicht sehende Leiter von Blinden. Ein Bruder hat das mal geschrieben, und das ist mir sehr wertvoll geworden, er sagt: „Das sind sehende Leiter von Sehenden.“ Wir können tatsächlich alle das Wort Gottes untersuchen, wir können erkennen, daß Dinge, die angeordnet werden, oder die entschieden werden, oder die beurteilt werden, daß sie dem Worte Gottes gemäß beurteilt werden.

Und dann finden wir in Vers 16 wiederum die Priester und die Leviten. Sie haben Hand in Hand gearbeitet. Die Priester haben das Innere des Hauses gereinigt, und haben diesen Schmutz hinaus gebracht, und die Leviten haben das übernommen und an den Bach Kidron gebracht. Das ist ein sehr schönes Bild. Das zeigt uns diese zwei wichtigen Wahrheiten, wenn es irgend etwas zu beurteilen gibt in der Versammlung Gottes, irgend etwas zu reinigen, irgend etwas zu klären, daß sowohl die Priester in Frage kommen, wie auch die Leviten. Ich möchte jetzt einen weiteren Gedanken vorstellen, in bezug auf die Priester und Leviten: die Priester stehen da für die Gemeinschaft, und die Leviten stehen für Erkenntnis. Das sind zwei ganz wichtige Dinge. Wir werden uns morgen auch noch mal damit beschäftigen, wenn es um Anbetung geht. Jetzt geht es hier um Reinigung. Und es ist ganz wichtig, daß Erkenntnis da ist. Erkenntnis des Willens Gottes. Dafür stehen die Leviten. Aber es ist auch wichtig, daß alles geschieht in Gemeinschaft mit dem Herrn, indem man Seinen Willen in diesem speziellen Moment sucht. Ich kann mich erinnern, daß wir vor Jahren ein schwieriges Problem in der örtlichen Versammlung hatten. Wir wußten alle nicht, selbst unsere sehr geachteten alten Brüder wußten nicht was zu tun war. Dann sagte ein Bruder: „Wir wollen doch zusammen auf die Kniee gehen“. Wenn wir nicht wissen was wir tun sollen, wollen wir doch zusammen auf die Kniee gehen, und wollen es vor den Herrn bringen. Zuerst hat man mal gefragt: „Wie haben denn andere Versammlung das gehandhabt, wie hat man das denn früher gehandhabt, wenn so etwas kommt.“ Das sind nicht verkehrte Fragen. Wir sind miteinander verbunden, und man kann ohne weiteres mal fragen wie das in der anderen Versammlung gehandhabt worden ist. Das ist nicht verkehrt. Und dennoch ist jeder Fall wieder ganz speziell. Es ist notwendig in jedem Fall als Brüderschaft das Angesicht des Herrn und die Gemeinschaft zu suchen. Wir sollten das auch nie gegeneinander stellen. Das höre ich oft. Man sagt, Erkenntnis ist wichtiger, andere sagen, Gemeinschaft sei wichtiger. Aber beides ist wichtig. Es geht Hand in Hand, auch in der Reinigung: daß wir handeln nach der Erkenntnis, nach dem Licht, das wir haben dürfen aus Gnaden durch Gottes Wort, aber daß wir auch in jedem Fall handeln in einer unmittelbaren Gemeinschaft im Gebet mit unserem Herrn. Das zeigen uns diese beiden Gruppen. Die Priester brachten den Schmutz aus dem Haus, und die Leviten haben es bis an den Bach Kidron getragen.

Wenn man die Geschichte des Volkes Israel betrachtet, dann muß man sehen, wie viel Schmutz dieser Bach Kidron hat aufnehmen müssen, im Lauf der Jahrzehnte, im Lauf der Jahrhunderte. Ich möchte das zeigen. Z. B. in 1. Könige 15, 9 bei Asa, da sehen wir auch eine Reinigung, ab Vers 13b: „...weil sie der Aschera ein Götzenbild gemacht hatten; und Asa rottete ihr Götzenbild aus und verbrannte es im Tale Kidron.“ Und dann in 2. Könige 23,4 unter Josia: „Und der König gebot Hilkija – das ist Josia – dem Hohenpriester, und den Priestern zweiten Ranges und den Hütern der Schwelle, aus dem Tempel Jehovas alle Geräte hinauszutun, die dem Baal und der Aschera und dem ganzen Heere des Himmels gemacht worden waren; und er verbrannte sie außerhalb Jerusalems in den Gefilden des Kidron.“ Wie viel Schmutz ist im Lauf der Jahre in diesem irdischen Volke Gottes aus dem Hause und aus der Umgebung des Hauses hinausgebracht worden an diesen Bach Kidron. Das hat eine besondere Bedeutung. Das lenkt uns jetzt hin auf den 2. Teil unseres Abschnittes, den wir jetzt gelesen haben: unser Herr Jesus Christus mußte leiden, damit sein Haus, damit wir gereinigt werden können! Und ich denke natürlich jetzt an Johannes 18, 1. Da sehen wir unseren Herrn Jesus, wie er nach Golgatha geht, und sein Weg führte über den Bach Kidron. Das ist sehr, sehr bemerkenswert. Laßt mich das lesen: „Als Jesus dieses gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, wo ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger.“ Da sehen wir unseren Herrn Jesus, wie er über den Bach Kidron geht nach dem Garten Gethsemane und dann nach Golgatha. Unser Herr Jesus Christus mußte leiden am Kreuz auf Golgatha – wir werden uns jetzt gleich damit beschäftigen –, damit wir überhaupt gereinigt werden können!

Vers 17

Wir finden in Vers 17 unseres Abschnittes noch etwas, auf das ich hinweisen möchte, nämlich, daß die persönliche Reinigung gleich lang ging wie die Reinigung des Hauses Gottes – sehr bemerkenswert! Vom ersten bis zum achten Tag haben sie sich persönlich geheiligt und vom achten bis zum sechzehnten Tag heiligten sie das Haus Jehovas. Das unterstreicht uns noch einmal die Wichtigkeit der persönlichen Reinigung. Wir haben tatsächlich nötig, uns immer wieder zu reinigen. Das fängt bei jedem an, bei jeder Schwester und bei jedem Bruder fängt das an, daß wir uns immer wieder ins Licht Gottes stellen müssen, um uns dann zu reinigen. Ich denke an einen sehr bemerkenswerten Vers, den ich jetzt noch vorstellen möchte aus 1. Johannes 3,3 : „Jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist.“ Das ist ein Satz, der mich immer tief beeindruckt hat, und zwar die Genauigkeit des Wortes Gottes. Da steht nämlich nicht: Jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, ist rein, gleichwie er rein ist. Das wäre nämlich nicht wahr. Wenn es um unsere Praxis geht, müssen wir immer wieder gereinigt werden. Aber es steht da auch nicht: ... der reinigt sich, gleichwie er sich gereinigt hat. Oh, das würde die Herrlichkeit und Heiligkeit unseres Herrn Jesus antasten. „... er reinigt sich, gleichwie er rein ist.“ Das ist die persönliche Reinigung. Dann kommt auch die Reinigung des Hauses Gottes.

Vers 18 + 19

In Vers 18 finden wir dann noch, daß sie zum König gingen und sagten, daß sie das ganze Haus Jehovas gereinigt hatten und heben dann zwei Geräte hervor, den Brandopferaltar und den Tisch der Schichtbrote. Das zeigt uns zwei ganz wichtige Seiten, die beachtet werden müssen im Hause Gottes. Sie hatten erkannt, daß das zentral ist für das Priestertum, sowohl der Brandopferaltar als auch der Schaubrottisch. Und da müssen wir erkennen, wenn es um das Haus Gottes geht, und wenn es um die Reinigung des Hauses Gottes geht, geht es zuerst um Anbetung, damit wir Gott wirklich anbeten können. Das hat mich besonders beschäftigt in den letzten Jahren in all den Übungen, die da waren. Oh, da ist viel Not entstanden! Aber der Hauptpunkt des Angriffes des Feindes war, Gott die Anbetung wegzunehmen, und das müssen wir ganz klar sehen. Das ist immer der Hauptangriffspunkt des Feindes. Er will einmal natürlich verhindern, daß Menschen sich bekehren, dann will er nicht, daß die Gläubigen in Frieden miteinander gehen, das zerstört er so viel wie möglich. Aber sein Hauptziel ist immer, daß Gott die Anbetung weggenommen wird. Das müssen wir im Auge haben! Und so wird hier jetzt zuerst der Brandopferaltar vorgestellt und dann der Schaubrottisch, welcher von der Einheit des Volkes Gottes spricht. Das zeigt uns diesen wichtigen Grundsatz, daß das Trennen vom Bösen die praktische Grundlage der Einheit des Geistes ist. Das zeigt uns dieser Tisch. Dann wird noch auf diesen König verwiesen, auf Ahas, der in seiner Treulosigkeit diese Geräte entweiht hat. Wir finden das in 2. Könige 16,10–18. Dort sehen wir diese schreckliche Entweihung der Geräte des Hauses Gottes. Der Ausgangspunkt ist in Vers 10, wo der König Ahas zum König von Assyrien geht und als er dort den Altar sah ... – diesen Götzenaltar sah –, das war ihm Vorbild. Das ist sehr traurig zu sehen bei diesem Mann, wie er diesen Altar zu Damaskus – diesen Götzenaltar – zum Vorbild nahm. Vers 12: „Und als der König von Damaskus kam, und der König den Altar sah, da trat der König an den Altar und opferte darauf.“ Da sehen wir ein verdorbenes Priestertum, wie der König priesterlichen Dienst tut. Und dann in Vers 14: „Den ehernen Altar aber, der vor Jehova stand, den rückte er von der Vorderseite des Hauses weg.“ Jetzt hat er also den Brandopferaltar weggerückt. Er war nicht mehr so wichtig. Er wurde von seiner Stelle weggerückt und dann hat er am Ende von Vers 15  diesen Altar genommen zum Erforschen (In der Fußnote seht: ‚zum Erwägen, was ich damit tun will‘). Ahas hat gemeint, er könnte mit dem Altar Gottes machen, was ihm gerade einfällt. Er könnte das erforschen, er könnte das planen – das gibt es auch heute –, daß Gläubige sich besprochen und gesagt haben, wir müssen die Stunde zum Brotbrechen verändern. Wir müssen sehen und miteinander überlegen, wie wir das verändern können. Und das geht nicht in den Dingen Gottes. Da geht es nicht um unsere Ideen, da geht es nicht um unseren Willen, sondern da geht es um den Willen Gottes, den Er uns kundgetan hat. Dann sehen wir in Vers 17 noch, daß er das Waschbecken, das Meer von den ehernen Rindern herunternahm und es auf Steine stellte. Dieses Meer spricht von Reinigung und die Rinder weisen auf das Opfer Christi hin. Da hat er den Gedanken verworfen, daß das Opfer unseres Herrn Jesus nötig war zu unserer Reinigung. Er hat das Becken weggenommen von diesen Rindern. In Vers 18 „... und den äußeren Eingang des Königs veränderte er am Hause Jehovas.“ Das ist, angewandt auf uns, die Zulassungspraxis zum Brotbrechen – verändert, angepaßt – nach den Wünschen der Menschen angepaßt. Seht ihr, das ist ein Hauptziel des Feindes, die biblischen Grundsätze des Tisches des Herrn anzugreifen. Das hat mir schon meine Mutter gesagt und sie hat viel gehört von ihren Großeltern und Eltern,  was im Lauf der Jahrzehnte so geschehen ist in den örtlichen Versammlungen. Und sie sagte mir, als ich noch ganz jung war, du mußt darauf achten: ein Ziel hat der Feind: Immer die Mauer abzubrechen, damit er Dinge hineinbringen kann! Das ist dann, wenn der Eingang verändert wird. Warum er es getan hat, finden wir zusammengefaßt in Vers 18 am Ende „... wegen des Königs von Assyrien.“ Nicht, weil Gott es angeordnet hat, sondern weil es diesem heidnischen König so gepaßt hat. Er hat sich in den gottesdienstlichen Dingen der Welt angepaßt. Das war dieser gottlose Ahas.

Vers 20 + 21

Nun kommen wir zum 2. Teil ab Vers 20. Dort sehen wir, daß die Grundlage jeder Reinigung Golgatha ist. Wir werden uns jetzt mit Golgatha als die Grundlage der Reinigung beschäftigen. Das erste, was uns auffällt ist, daß jetzt dieser Hiskia sich früh aufmacht. Das war ihm jetzt wichtig. Seht ihr, das muß uns auch ganz wichtig sein, wenn wir in irgend einer Weise den Herrn verunehrt haben, wenn in irgend einer Weise das Haus Gottes verunreinigt worden ist, daß das unserem Herrn Jesus so viel zu schaffen gemacht hat, daß Er dafür am Kreuz auf Golgatha hat leiden und sterben müssen. Das zeigt uns sein Gang über den Bach Kidron. Und den betrachten wir jetzt. „Und Hiskia machte sich früh auf, um den Willen Gottes zu erfüllen“, um gerade diese wichtige Wahrheit jetzt vor die Herzen zu stellen. Wir denken an David, als er in Sünde fiel, wie er lag bis zum Abend. Das stelle ich jetzt als Gegenstück vor: Er lag bis zum Abend und er stand am Abend auf und dann sündigte er. Aber Hiskia macht sich früh auf und versammelt die Obersten der Stadt und ging hinauf in das Haus Jehovas.

Dann finden wir diese Opfertiere. 28 Tiere kommen jetzt vor uns – vier mal sieben. Und 21 Tiere (wenn ihr genau mitgelesen habt, habt ihr das gemerkt) sind Brandopfer und 7 Tiere sind Sündopfer. Die ersten 3 Gruppen sind Brandopfer und die vierte Gruppe ist Sündopfer. Das zeigt uns die Gewichtung Gottes von Golgatha. Das zeigt uns die ganze Wichtigkeit des Brandopfers, das ist die zu Gott hingewandte Seite von Golgatha und das Sündopfer ist die Seite zu uns hingewandt. Wir haben oft viel mehr vor uns, das was zu uns hingewandt ist von Golgatha, aber wir sollten bedenken, daß der zu Gott hingewandte Teil, der viel größere Teil von Golgatha ist. Das machen diese Zahlen klar. Dann noch etwas über die Zahl sieben: vier mal sieben haben wir gelesen. Das zeigt uns die Vollkommenheit und Vollgültigkeit von Golgatha. Golgatha genügt, daß wir uns tatsächlich immer wieder reinigen können und daß auch immer wieder das Haus Gottes gereinigt werden kann. Das macht uns Mut. Golgatha ist vollkommen: vier mal sieben Opfertiere.

Vers 22

Wir finden dann in Vers 22 das Brandopfer und in Vers 23 das Sündopfer. Und zwar mußten diese beiden Opfer geschlachtet werden für das Königtum, für das Heiligtum (Vers 21) und für Juda. Es ist möglich, daß Älteste, die einen Ältestendienst tun, Fehler machen, daß sie etwas Verkehrtes machen. Auch das kann wieder vor Gott geordnet werden auf der Grundlage von Golgatha, weil unser Herr Jesus dafür gestorben ist. Auch wenn im Priestertum Vernachlässigung stattgefunden hat, das ist das Heiligtum, dann kann das wieder geordnet werden und auch wenn im Volk, in Juda, irgend etwas geschehen ist, dann kann das geordnet werden. Ich möchte das ganz deutlich machen, es gibt nichts, was nach Gottes Gedanken nicht geordnet werden kann. Aber unser Herr Jesus mußte dafür sterben. Und damit wir gereinigt werden können, damit Sünde weggetan werden kann, dazu mußte Er als Brandopfer sterben. Das ist die Sühnung – das ist das allerwichtigste, darum kommt das Brandopfer auch zuerst – das ist die Sühnung für die Sünde. Die Sünde ist in die Welt gekommen. Diese Tatsache, daß die Sünde in die Welt und zu uns Menschen gekommen ist und in uns Menschen gekommen ist, verunehrt den Namen Gottes. Und Gott, der Heilige forderte Sühnung. Sühnung hat immer mit Gott zu tun und hat immer mit Sünde zu tun. Die Sühnung für die Sünde ist tatsächlich durch das Brandopfer geschehen. Darum haben wir den Ausdruck in 3. Mose 1, daß es Sühnung tut. Unser Herr Jesus hat auf Golgatha in bezug auf die Sünde Gott unendlich und vollkommen verherrlicht. Das ist genau das, was uns Johannes in seinem Evangelium klarmacht. Im Johannesevangelium sehen wir die Seite des Brandopfers unseres Herrn. Dann finden wir den Ausruf des Johannes des Täufers, wie er sagt: „Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt.“ Das ist die Sühnung des Brandopfers. Aber auch das Sündopfer muß geschehen. Das Sündopfer hat zwei Seiten in Vers 24. Erstens zur Entsündigung und zweitens zur Sühnung. Das Sündopfer war nötig, damit wir entsündigt werden konnten und damit unsere Sünden gesühnt werden können. Jeder böse Gedanke, jedes schlimme Wort, jede verkehrte Tat, jeder falsche Weg verunehrt den Namen unseres Gottes. Gott, der Heilige, fordert Sühnung für die Sünden. Diese Sühnung ist geschehen im Opfer Christi, das ist die Sühnung des Sündopfers für die Sünden. Das wird sehr klar dargestellt am großen Versöhnungstag, wo wir die beiden Seiten finden: die beiden Böcke; der eine, von dem das Blut hineingetragen wird zur Sühnung und auf dem anderen werden die Sünden bekannt und dann wird er weggeschickt in die Wüste. Aber wir finden es auch im 1. Johannesbrief. Im 1.Johannesbrief geht es nicht mehr um die Sünde, sondern um die Sünden. Dann wird uns gesagt, er ist eine Sühnung für unsere Sünden. Seht ihr, die ganze Verunehrung Gottes ist weggenommen worden, sowohl das Geschehnis durch den Sündenfall als auch durch unsere Sünden. Darum können wir auf dieser Grundlage entsündigt werden. Das ist dann unsere Seite. Das ist das, was wir in Offenbarung 1 finden: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute...“. Ja, wir sind dann gewaschen von Sünden. Das wird jetzt klar gemacht in diesen Opfern und das muß uns bewegen. Wenn wir irgend etwas sehen in der örtlichen Versammlung, das dem Herrn nicht gefallen kann, das den Herrn verunehrt, daß da Sünde ist, eigene Wege, eigene Gedanken, daß wir dann erkennen, daß unser Heiland dafür hat leiden müssen. Das ist sehr wichtig, damit wir vorsichtig sind mit dem Sündigen.

Wir finden diese verschiedenen Tiere und ich möchte sie zeigen: Die sieben Farren, die sieben Widder und die sieben Schafe sprechen vom Brandopfer. Unser Herr Jesus war das vollkommene Brandopfer und hat Sühnung getan für die Sünde, die in die Welt gekommen ist. Die Farren, die Stiere, sprechen davon, daß unser Herr Jesus dieses Werk vollbracht hat in der Kraft seines Willen, daß er sich durch den ewigen Geist ohne Flecken Gott geopfert hat. Er hatte nur Gott vor sich und er wollte nur Gott gefallen und er wollte nur Gott gehorsam sein. Das ist sehr wunderbar. Das zeigen uns die Farren, ich zweifle nicht daran. Die da ihre Bahn durchlaufen, indem sie alle Widerstände überwinden, um ihr Ziel zu erreichen. Das hat unser Heiland getan auf Golgatha. Das zeigt uns das Johannesevangelium und auch die anderen Evangelien, wie er sich durch nichts und niemand, selbst nicht von Petrus (Mt 16), hindern ließ, hinzugehen nach Golgatha. Dieser Farren, der hinging, um sein Leben in göttlicher Kraft als Mensch auf Golgatha zu lassen. Dann sehen wir den Widder, der hat mit dem Gedanken zu tun, daß unser Herr Jesus auf Golgatha der Macht Satans begegnet ist und Satan besiegt hat, denn er ist letztendlich der Urheber des Sündenfalls. Unser Heiland ist tatsächlich Satan auf Golgatha begegnet, und hat ihn besiegt. Das ist ein Triumph unseres Herrn! Wir denken natürlich an Heb 2, und wir denken an David wie er Goliath begegnete, und durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat. In diesem Widder sehen wir den Sieger von Golgatha. Ich weiß nicht ob ihr es wisst, ein Widder ist ein männliches Schaf, und es ist nicht gut auf der Wiese einem Widder zu begegnen. Da liegst du schnell am Boden. Das sind Bilder, ernste, geistliche Bilder die zeigen, mit welcher göttlicher Macht unser Herr Jesus am Kreuz als Mensch dem Feind begegnet ist. Einmal sagt Petrus in Johannes 13, daß er bereit ist mit ihm in den Tod zu gehen, und dann sagt der Herr Jesus zu ihm: „Du kannst mir jetzt nicht folgen, du wirst mir aber später folgen.“ Niemand konnte ihm folgen. Das hat er ganz allein getan. Als er dort der Macht Satans begegnete, da konnte niemand mit ihm gehen. Es gibt ein sehr wichtiges Bild im alten Testament, als sie durch den Jordan gingen, und die Bundeslade in die Todeswasser des Jordan hineingehen mußte, wie sie dann 2000 Ellen Abstand haben. Das möchten wir auch heute abend. In aller Ehrfurcht vor DEM stehen, der dem Feind auf Golgatha begegnet ist und ihn besiegt hat – „den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, und alle die befreite...“. Dann sehen wir etwas Drittes in den Schafen, und das ist das Erdulden der Leiden vonseiten der Menschen. Das macht uns besonders Jesaja 53 klar: „er war wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern, und er tat seinen Mund nicht auf.“ Das ist etwas sehr wunderbares auf der Seite des Brandopfers. Daß in Verbindung mit dieser Seiner Dahingabe auch Leiden von seiten des Menschen auf ihn kamen, Leiden von denen, in denen die Sünde wohnte, und aus denen die Sünde hervortrat in bösen Taten und Schlägen. Wir finden das natürlich auch in Ps 22, wo er von diesen Stieren von Basan spricht, die ihn umringt haben, die Hohen des Volkes Israel, aber dann sagt er auch: „Hunde haben mich umgeben...“. Das ist ein Bild von den Soldaten der röm. Armee. Diese Menschen ohne jedes Gefühl, die ihm so furchtbare Leiden zugefügt haben. „Jesus aber schwieg.“ Es ist sehr wunderbar, wie unser Heiland durch die ganzen Anfeindungen der Menschen ging, ohne seinen Mund zu öffnen. Siebenmal könnt ihr das im neuen Testament finden. Jesus aber sagte gar nichts mehr, als er vor den Richtern saß. Als wir Menschen zu Gericht saßen über den Herrn der Herrlichkeit – welch ein Gedanke!

Vers 23 + 24

Dann finden wir die sieben Ziegenböcke zum Sündopfer. Die Ziege ist das klassische, wenn ich so sagen darf, das klassische Sündopfer. Unser Herr Jesus hat tatsächlich – das wird jetzt in Vers 23 klar – unsere Sünden getragen. Sie legten die Hände auf diese Böcke und haben damit zum Ausdruck gebracht, daß ihre Sünden und ihre ganze Verunreinigung und die Verunreinigung des Hauses Gottes gleichsam auf diese sieben Tiere überging, und dann wurden sie geschlachtet. Das zeigt uns, und das muß uns bewegen, daß, wenn wir uns verunreinigt haben, wenn in der örtlichen Versammlung Verunreinigung geschehen ist, und wir müssen etwas hinaustun, irgend etwas ordnen, daß das alles unserem Herrn Jesus so große Leiden hinzugefügt hat. „...um für ganz Israel Sühnung zu tun; denn für ganz Israel hatte der König das Brandopfer und das Sündopfer befohlen“. Es war nötig alle diese Opfer zu bringen. Alle diese Opfer weisen auf unseren Herrn Jesus Christus hin, und auf das was er auf Golgatha getan hat.

Aber jetzt ist die Geschichte, das Kapitel noch nicht zu Ende. Darüber bin ich sehr glücklich. Jetzt haben wir die Reinigung gesehen, und auf welcher Grundlage gereinigt werden kann, aber das ist alles nur Voraussetzung zu dem nächsten Abschnitt, nämlich zur wahren Anbetung.

Damit möchten wir uns morgen beschäftigen.

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