Der Ratschluss Gottes

Zuvorbestimmung

Menschen, auf denen Gottes Gnade ruht

In Epheser 1 finden wir die Auserwählung in Vers 4, und die Zuvorbestimmung in Vers 5. Als Er uns vor Grundlegung der Welt auserwählte, hatte Gott im Sinn, uns „heilig und tadellos vor sich in Liebe“ hinzustellen. Wir brauchten eine neue Natur, die mit Seinem Wesen, sowohl Seiner Heiligkeit als auch Seiner Liebe, übereinstimmt. Denn Gott ist Licht, und Er ist Liebe. Dieses Vorrecht ist uns in der neuen Geburt zuteil geworden. Als Nächstes haben wir die Zuvorbestimmung im Hinblick auf unsere „Sohnschaft durch Jesum Christum für Sich selbst, nach dem Wohlgefallen Seines Willens.“

Dies macht klar, dass Zuvorbestimmung sich auf eine zusätzliche Segnung bezieht. Während Auserwählung mit Kindschaft in Verbindung steht, hat Zuvorbestimmung mit dem Erlangen der Sohnschaft zu tun. Christen sind nicht nur Kinder Gottes, sondern auch Söhne Gottes. Solange wir im Fleisch waren, konnten wir nicht als Seine Kinder anerkannt werden. Ein Kind Gottes zu sein, ist sozusagen eine Grundvoraussetzung, um in Seiner Gegenwart erscheinen zu können. Darüber hinaus hat Gott uns die Stellung von Söhnen geschenkt, die besondere Segnung der Sohnschaft. Wir sind jetzt Teilhaber des Sohnes Gottes, der Mensch wurde, um uns zu erlösen und zu Gott zu bringen. Durch Jesus Christus stehen wir vor Gott als Söhne, Söhne für Ihn, Söhne, an denen Gott Wohlgefallen hat.

Das steht klar in Verbindung mit dem, was wir in Römer 8 gelesen haben: Gott hat uns zuvorbestimmt, „dem Bild Seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit Er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Vers 29). Diese Brüder tragen Sein Bild und spiegeln Seine Herrlichkeit wider. Diese besondere Segnung konnte uns nur als ein Ergebnis der göttlichen Zuvorbestimmung zuteil werden, einer Entscheidung, schon vor Grundlegung der Welt für den Segen bestimmt zu sein. Die Gefäße des Zorns auf der anderen Seite haben sich selbst während ihres Lebens zum Verderben zubereitet (Römer 9, 22).

Berufen zu Gottes Herrlichkeit

Wir verstehen, dass diese besondere Zuvorbestimmung auch deswegen nötig war, weil des Menschen natürlicher Platz auf der Erde ist. Die Himmel sind die Himmel des HERRN, die Erde aber hat Er den Menschenkindern gegeben (Psalm 115, 16). Jetzt aber ist ein Mensch in den Himmel versetzt, in die Herrlichkeit Gottes, weil Er Gott auf der Erde verherrlicht hat (Johannes 13, 31.32; 17, 4.5; Apostelgeschichte 7, 55.56). Aber dieser Mensch, der Mensch Jesus Christus, ist dort nicht allein. Er hat Teilhaber, Er hat Brüder. Er ist verbunden mit einer Schar von Söhnen, und in ihrer Mitte ist Er der Erstgeborene. Das bedeutet, dass Er den ersten Platz unter ihnen einnimmt; Er ist mit ihnen vereinigt, aber doch vor ihnen ausgezeichnet.

Das ist Gottes Absicht. Er gewährt uns die Segnung der Sohnschaft. Er möchte uns dem Bild Seines geliebten Sohnes gleichförmig machen und uns mit Ihm in dieselbe himmlischen Herrlichkeit versetzen. Gott hat uns in diese völlig neue Stellung gebracht, die Adams Segnungen im Garten Eden weit übertrifft. Daher haben wir jetzt das Vorrecht, Gott mit „Abba, Vater“ anzureden (Römer 8, 15; Galater 4, 6). Diese Beziehung zu dem Vater ist eine Frucht des Erlösungswerkes des Sohnes, der uns als der Auferstandene Seine Brüder nennt (Psalm 22, 22; Johannes 20, 17). Wir werden jedoch dem Bild des Sohnes Gottes erst dann vollständig gleichförmig sein, wenn Er als unser Heiland erscheint, um unseren Leib der Niedrigkeit umzugestalten zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leib der Herrlichkeit (Philipper 3, 20.21). Deshalb ist unsere Sohnschaft in der Gegenwart immer noch Gegenstand einer lebendigen Hoffnung. Wir warten sehnsüchtig auf den vollen Umfang der Sohnschaft, die Erlösung unseres Leibes (Römer 8, 23).

So ist das letztendliche Ziel unserer Zuvorbestimmung die zukünftige Herrlichkeit — obwohl Christus uns dort schon vertritt und wir in Ihm dorthin versetzt sind. Deswegen ist die Verherrlichung der letzte Schritt in dem Plan der Erlösung, wie er uns in Römer 8 gezeigt wird. Dieser Gedanke wird durch Epheser 1 bestätigt, wo die Zuvorbestimmung nicht nur als Grundlage unserer Sohnschaft erwähnt wird, sondern auch als Fundament der zukünftigen Herrlichkeit, die wir erben werden. Wir sind sowohl Söhne, als auch Erben. In Christus haben wir „ein Erbteil erlangt, die wir zuvorbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Rat Seines Willens“ (Epheser 1, 11).

Was haben wir für eine Stellung, als Ergebnis dieser göttlichen Zuvorbestimmung! In himmlischer Herrlichkeit werden wir den Vater und den Sohn durch alle Zeitalter hindurch umgeben, als Kinder und Söhne des Vaters und Brüder des Herrn Jesus. Außerdem werden wir bei dem öffentlichen Erscheinen der Herrlichkeit Gottes dabei sein, wenn Christus als Haupt über alle Dinge Seine tausendjährige Herrschaft antreten wird.

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