Johannes der Täufer – Bibel-Lexikon

Johannes der Täufer ist der Sohn des Zacharias, der Priester der Abteilung Abias (oder Abija) (1. Chr 24,10). Seine Mutter ist Elisabeth, eine Nachfahrin Aarons. Johannes wurde geboren, als beide schon alt waren.

Das Empfangen des Kindes wurde durch den Engel Gabriel vorhergesagt. Dieser hatte angekündigt, dass Johannes ein Nasiräer sein würde und dass er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein würde.

Sein Auftrag wurde ebenfalls vorausgesagt: Er würde in dem Geist und der Kraft Elias der Vorläufer Christi sein und die Menschen zur Buße aufrufen, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung in Jesaja 40,3. Über seine Kindheit wird lediglich berichtet, dass „das Kindlein aber wuchs und erstarkte im Geist, und [...] in den Wüsteneien (war) bis zum Tage seines Auftretens vor Israel." (Lk 1,80).

Zu Beginn seines Dienstes wird er in Matthäus 3,1-6 beschrieben: „Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung aber war Heuschrecken und wilder Honig."

Er predigte in der Wüste, die Menschen zur Buße aufrufend, denn das Reich der Himmel war nahe gekommen. Die Menschen gingen zu ihm hinaus und wurden im Jordan von ihm getauft, wobei sie ihre Sünden bekannten. Ein göttlicher Überrest, der sich moralisch von dem Volk trennte, wurde so im Geist für den Herrn vorbereitet. Mit diesen Treuen, die in Psalm 16,3 „die Herrlichen auf der Erde" genannt werden, identifizierte sich der Herr.

Zu den Pharisäern und Sadducäern sprach er besonders ernst. Er bezeichnete sie als „Otternbrut"(Mt 3,7). Im Lukas-Evangelium nannte er die Volksmenge so, als er sie auf den kommenden Zorn hinwies, dem es zu entfliehen galt. Hierzu war es notwendig, dass sie der Buße würdige Früchte brachten. „Schon ist aber auch die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt..." (Lk 3,8ff). Es würde jemand mit der Worfschaufel in seiner Hand kommen, der den Weizen von der Spreu trennen würde.

Als die religiösen Gewalten Jerusalems zu Johannes sandten, um zu erfahren, wer er war, erklärt er ihnen, dass er weder Christus selbst, noch Elia noch einer der Propheten sei (5. Mo 18,15.18). Er war „die Stimme eines Rufenden in der Wüste, macht gerade den Weg des Herrn wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat." (Joh 1,19-23). Als der Herr von Johannes sprach, sagte er: „Elia ist gekommen" (Mk 9,13). Dies scheint mit Johannes 1,21 nicht zu harmonieren. Matthäus 11,14 aber erklärt es: „Und wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elia, der kommen soll." Er sollte in der Kraft und in dem Geist Elias kommen, wie durch Gabriel vorhergesagt - und er war Elia in Bezug auf diejenigen, die ihn annahmen und später dem Herrn nachfolgten, wie Andreas und ein anderer in Johannes 1,40.

Bis jetzt haben wir den amtlichen Platz des Johannes als Vorläufer Christi betrachtet, aber in dem Evangelium des Johannes gibt der Täufer dem Lamm Gottes Zeugnis. Er fügt an: „Ich kannte ihn nicht," aber ihm war durch Gott gesagt worden, dass der, auf welchen er den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben sah, es ist, der mit Heiligem Geist tauft. Weiter sagt er: „Ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist."

Er hat den Herrn Jesus wohl als Mensch gekannt. Aber das Erkennen des Sohnes Gottes wurde ihm durch ein göttliches Zeugnis gegeben. Johannes rief über den Herrn Jesus aus: „Das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt." In Begleitung von zwei seiner Jünger sagte er: „Siehe, das Lamm Gottes". Der Herr Jesus war der Gegenstand ihrer Herzen geworden und sie folgten ihm nach.

Als Johannes danach gesagt wurde, dass der Herr Jesus taufte und alle Menschen zu Ihm gingen, gab er eine bemerkenswerte Antwort: „Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. Er muss wachsen, ich aber abnehmen." Johannes war der Freund des Bräutigams. Der Herr sagte, dass unter den von Frauen Geborenen kein größerer Prophet war als Johannes, aber der Kleinste im Reich der Himmel war größer als er, weil letzterer zu einer neuen Haushaltung gehörte, Johannes war noch verbunden mit dem Gesetz und den Propheten der alten Haushaltung (Mt 11,11-13).

Während Johannes im Gefängnis war, schien sein Glaube oder sein Ausharren nachzulassen. Er schickte zwei seiner Jünger mit der Frage zu dem Herrn: „Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?" Er hatte offenbar nicht die bevorstehende Erniedrigung und Ablehnung des Herrn vor Augen und erwartete, aus dem Gefängnis durch die Macht, die der Herr in Gnade bereits ausgeübt hatte, befreit zu werden. Der Herr tat viele Wunder, während die Jünger des Johannes bei ihm waren. Er sagte ihnen, dass sie das, was sie gesehen und gehört hatten, ihm mitteilen sollten und fügt hinzu: „Glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird." (Lk 7,19-23).

Der Grund für die Gefangennahme des Johannes war offensichtlich seine Ehrlichkeit, mit der er die Sünden des Herodes Antipas tadelte. Dies führte zu seinem Tod durch Salome und ihrer schuldigen Mutter. Der Auftrag des Johannes war vollbracht, er war treu bis in den Tod (Mk 6,14-29).


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