Karmesin – Bibel-Lexikon

Drei hebräische Worte werden so übersetzt.

1. karmil, eine Farbe, die aus einem Insekt gewonnen wird, die eine bestimmte Gattung von Eichen bewohnt. Sie wird Karmesin, Scharlachrot oder roter Purpur genannt (2. Chr 2,6.13; 3,14).

2. shani, wird meist mit Karmesin übersetzt und steht häufig in Zusammenhang mit dem Wort tola, „Wurm oder Raupe" (siehe unter 3.). Dies lässt darauf schließen, dass die Farbe von einem Insekt gewonnen wurde, wie heute von der Koschenille. Karmesin wurde in Verbindung mit blauem und rotem Purpur oft für die Handarbeiten und Vorhänge der Stiftshütte verwendet, jedoch handelt es sich hier offenbar um einen karmesinfarbenen Stoff. Sieht man den Purpur als Symbol für Königtum und Universalherrschaft, so ist Karmesin ein Zeichen für irdische Größe und israelitisches Königtum (2. Mo 39,1–29; Jos 2,18.21; 2. Sam 1,24; Spr 31,21; Hld 4,3; Jes 1,18). Im N.T. kleideten sie den Herrn Jesus in einen scharlachroten Mantel, κόκκινος (Mt 27,28). Markus und Johannes sprechen von einem „Purpurmantel" bzw. „Purpurgewand". Dabei kann es sich um ein altes und verblichenes Gewand gehandelt haben. Es können beide Bezeichnungen verwendet werden. Karmesin wird in Verbindung mit Purpur auch dazu verwendet, die irdische Größe des päpstlichen Rom hervorzuheben (Off 17,3.4; Off 18,12.16).

3. tola, Name eines Wurmes, der die Färbung eines bläulichen Farbtons ausdrückt. Dieses Wort kommt in der einprägsamen Stelle in der Prophetie Jesajas vor, die besagt, dass die Sünden Israels, obwohl sie rot sind wie Karmesin, weiß werden sollen wie Wolle (Jes 1,18). Dasselbe Wort taucht auch in Klagelieder 4,5 auf.


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