Matthäus, Das Evangelium nach – Bibel-Lexikon

In diesem Evangelium wird Christus in besonderer Weise als der Messias vorgestellt, der Sohn Abrahams und der Sohn Davids (s. Evangelien).

Kapitel 1 und 2

Das Geschlechtsregister beginnt bei Abraham, im Gegensatz zu dem in Lukas, dass bis auf Adam zurückgeht, weil in dem Evangelium der Herr in Verbindung mit dem Menschen gesehen wird, z.B. die Nachkommenschaft von der Frau. Hier lesen wir: „Er wird sein Volk erretten von ihren Sünden". Nur in diesem Evangelium wird der prophetische Name Emmanuel, „Gott mit uns", angeführt. Nur hier wird von den Magiern berichtet, die nach dem „König der Juden" fragten, sowie von der Flucht nach Ägypten und dem Massaker an den Kindern. (Die Magier kamen nicht, „als Jesus geboren war" (Mt 2,1), sondern einige Monate später.) Christus wird aus Ägypten herausgerufen, er nimmt Teil an der Geschichte Israels, Gottes erstgeborener Sohn (2. Mo 4,22). Der Messias wird verworfen, der Überrest wehklagt (Mt 2,17.18).

Kapitel 3 und 4

Der Überrest wird durch die Reden des Johannes dem Täufer abgesondert. Der Messias nimmt seinen Platz mit ihnen in Übereinstimmung mit der göttlichen Ordnung im Jordan ein. Seine Person wird durch eine Stimme aus dem Himmel bestätigt und damit die volle Offenbarung Gottes in Verbindung mit seinem Sohn auf der Erde. Geleitet durch den Heiligen Geist überwindet er Satan und beruft den Überrest um sich herum.

Kapitel 5 bis 7

In Kapitel 5 bis 7 werden die Grundzüge der christlichen Lehre ausführlich dargestellt. Sie geht zum Ursprung des Bösen und verurteilt die Grundsätze von Gewalt und Verderbtheit. Der Charakter Gottes selbst wird der Maßstab der Praxis für Menschen hier. Eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige (der Überrest) sind, die ihn finden.

Kapitel 8 bis 9

Kapitel 8 und 9 zeigen den Knecht des HERRN, wie er Jesaja 53,4 und Psalm 103,3 bestätigt, und seinen Dienst, der mit der charakteristischen Auferweckung Israels in der Tochter des Vorstehers endet.

Christus führt sein geduldiges Werk fort: er predigt das Evangelium des Reiches, er lehrt in den Synagogen, er heilt Kranke, er treibt Dämonen aus und deckt alle falschen Behauptungen der Führer der Juden auf.

Kapitel 10

In Kapitel 10 nimmt Jesus den Platz des Verwalters ein, als Herr der Ernte, und sendet die zwölf Apostel aus, mit dem Auftrag, nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel zu gehen.

Kapitel 11

In Kapitel 11 zeigt Christus die Überlegenheit des Reiches der Himmel gegenüber dem prophetischen Dienst, indem er mit Johannes dem Täufer endet, sowie der Offenbarung des Vaters gegenüber seinen eigenen mächtigen Werken, die keine Buße bewirkt hatten.

Kapitel 12

In Kapitel 12 bricht er die besonderen Verbindungen, die durch sein Kommen nach dem Fleisch entstanden sind.

Kapitel 13

In Kapitel 13 offenbart sich Christus selbst als der Säemann, in dessen Charakter er die ganze Zeit gewirkt hatte. Er gibt eine Reihe von Gleichnisen, die die Geheimnisse des Reiches der Himmel zeigen. Zuerst, wie „das Wort des Reiches" angenommen wurde, und die verschiedenen Hindernisse in der Welt, die planten ihrem Wachstum entgegenzuwirken und es zu behindern. Dann, wie durch das Werk des Feindes falsche Bekenner im Reich auftreten würden und wie böse Grundsätze darin eingeführt würden, die heimtückisch wirken würden. Die ersten vier Gleichnisse wurden zu dem Volk gesprochen - das von dem Unkraut ist typisch für dieses Evangelium. Der Herr spricht, indem er das Gleichnis vom Unkraut (im Haus) erklärt, von der Vollendung der Zeitalter und von dem Gericht durch das der Sohn des Menschen durch das Wirken von Engeln „aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, welche die Gesetzlosigkeit tun". Die letzten drei Gleichnisse werden nur zu den Jüngern geredet, und sind typisch für dieses Evangelium. Sie sprechen von der geheimen Zielsetzung des Reiches. Christus kauft den Acker wegen dem darin verborgenen Schatz, und kauft auch die kostbare Perle wegen ihres Wertes in seinen Augen. Das Netz des Evangelium vereint Gute und Schlechte, aber in der Vollendung der Zeitalter wird ein unterscheidendes Gericht die „Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern".

Kapitel 14 bis 17

Christus setzt sein Werk der Gnade trotz der Verwerfung durch die Anführer Israels fort und in Kapitel 16 wird die Wahrheit seiner Person als dem Sohn des lebendigen Gottes von Petrus aufgrund einer Offenbarung von dem Vater bezeugt. Er verkündigt dies als Grundlage der Versammlung, die er bauen wird und die die Pforten des Hades nicht überwältigen werden. Er gibt Petrus die Schlüssel „des Reiches der Himmel" (ein typischer Ausdruck von Matthäus, der den Blick der Augen der Jünger zum Himmel als einer Quelle von Licht und Autorität lenkt, im Gegensatz zu einem Reich mit einem irdischen Mittelpunkt, Zion; Röm 11,26) und spricht von seinem eigenen Wiederkommen in der Herrlichkeit seines Vaters, um einem jedem nach seinem Tun zu vergelten. Die Gleichnisse handelten von dem Reich in geheimnisvollem Dunkel, aber einige, die dort standen, sollten einmal einen flüchtigen Eindruck von dem Reich in Herrlichkeit bekommen, der ihnen gewährt wurde, als sie Jesus auf dem Berg verwandelt sahen.

Kapitel 18 bis 20

 In Kapitel 18 gibt der Herr Anweisungen im Bezug auf die Ordnung und die Wege des Reiches. einschließlich dem Verhalten gegenüber einem verletzenden Bruder und spricht wieder von der „Versammlung" und seiner autoritären Stimme, obwohl es damals noch zukünftig war. Er fügt die wunderbare Erklärung hinzu, wo er gegenwärtig sein würde, einem Ort, der in moralischem Abstand von dem dann existierenden Tempel und seinem Priesterdienst stand: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte." Der Herr fährt mit dem Gleichnis des Königs fort, der mit seinen Knechten abrechnen wollte, um der Notwendigkeit der Jünger einander zu vergeben Nachdruck zu verleihen, da sie sonst unter die Hand seines Vaters kommen würden. Des Weiteren zeigt das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg die Souveränität Gottes im Bezug auf die Verwaltung seiner eigenen Dinge: Beide Gleichnisse sind typisch für Matthäus. Der Herr warnt seine Jünger vor dem, was ihn erwartet und gibt ihnen Anweisung, seinem Beispiel zu folgen (Mt 20,27.28). 

Kapitel 21 bis 23

In Kapitel 21 ritt der Herr triumphierend als der König Israels nach Jerusalem, indem er sein Erbe beansprucht, begleitet von einer großen Volksmenge, die rief: „Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!" er reinigte den Tempel zum zweiten Mal, und brachte die Hohenpriester, die Ältesten und alle, die versuchten, ihn in seiner Rede zu fangen, zum schweigen und verlieh der Verantwortung der Weingärtner Nachdruck. Trotz ihres Widerstandes sprach er von der Sicherheit der Feststellung von Gottes Vorsatz in dem Gleichnis von der Hochzeit des Königsohns. Er sagte das Gericht voraus, das über Jerusalem kommen sollte. Er wollte sie oft versammeln, aber sie wollten nicht. Er verließ sie mit den ernsten Worten: „Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: 'Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!'" (Mt 23,38.39).

Kapitel 24

In Kapitel 24 stellen die Jünger 3 Fragen (Vers 3). Der Herr beantwortet die Fragen, sagt aber nicht, wann die vorausgesagten Ereignisse eintreffen werden und seine Antwort ist ein weitere Prophetie. Vers 4 bis 44 handeln von Israel. Vers 4 bis 14 stimmen mit der ersten Hälfte der siebzigsten Woche Daniels überein. Vers 15 bis 28 mit der anderen Hälfte dieser Woche. Vers 45 bis 51 bezieht sich auf die Christen. Dieses und das darauf folgende Kapitel zeigen die volle Reichweite und das Ausmaß von dem, was unter dem Gericht des Sohnes des Menschen geschehen wird, sowohl in seinem Kommen als auch in dem Sitzen auf seinem Thron.

Kapitel 25

Kapitel 25 ist typisch für Matthäus: Die Gleichnisse von den zehn Jungfrauen und den Talenten, die sich auf bekennende Christen beziehen (Vers 1-30). Die Verse 31 bis 46 beziehen sich auf die lebenden heidnischen Nationen, die anhand ihrer Behandlung der jüdischen Boten, der Brüder Christi, gerichtet werden. Siehe auch Gericht, Sitzungsgericht.

Kapitel 26 bis 28

Danach folgen die Ereignisse der Versuchung, der Verurteilung, der Kreuzigung und der Auferstehung des Herrn Jesus. Die letzte Szene mit den Aposteln in diesem Evangelium ist in Galiläa, wo Jesus festgelegt hatte, sie zu treffen, deshalb die Wiederaufnahme der Verbindung mit ihnen als dem jüdischen Überrest. Er gebietet ihnen, alle Nationen zu lehren, indem er hinzufügt: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters." Vergleiche „Gott mit uns" in Matthäus 1,23. In gewissem Sinne bleibt er bei den Seinen: Deshalb wird die Himmelfahrt hier nicht erwähnt. Christus wird wiederum mit Israel auf der Erde gefunden werden und wird sie und die Nationen durch sie segnen. Die Tatsache, dass Matthäus bei der Auferstehung dabei gewesen ist, dieses so wichtige Ereignis aber nicht erwähnt, ist ein ausreichender Beweis dafür, dass der Evangelist göttlich inspiriert wurde, was er niederschreiben sollte: Alle diese Unterschiede in den Evangelien sind wirklich von Gott inspiriert und sind ein lohnendes Studium.