Wie kommt Rebekkas Amme Debora in das Gefolge Jakobs?

Bibelstelle(n): 1. Mose 24,59

Eine Reihe von Jahren war dahingegangen, seit Jakob aus der Fremdlingschaft zurückgekehrt war, ohne nach Bethel zu gehen. Von Rebekka ist keine Rede mehr nach Jakobs Flucht. Sie war bei Jakobs Rückkehr wohl schon gestorben. Isaak wohnte zu Hebron. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Amme Rebekkas nach dem Tod ihrer Herrin Sehnsucht zu ihren Landsleuten, die mit Jakob aus Mesopotamien gekommen waren, empfand und zu Jakob selber, dem Lieblingssohn ihrer Herrin, zurückkehrte. Also begab sie sich zu ihnen, die Entfernung war ja nicht so groß. Und wenn wir auch erst in 1. Mose 35,27 lesen, dass Jakob zu seinem Vater Isaak kam, so bestanden doch wohl Beziehungen zwischen beiden Häusern.

In den Vorbildern des Alten Testamentes bedeutet der Mann das Tun und Verhalten dessen, auf den das Vorbild hingeht, die Frau aber die Stellung und den Zustand, welche oder welcher mit diesem Tun und Verhalten in Verbindung ist. Jakob, das wandernde Israel, der "ewige Jude", ist endlich an das Ende seines Irrweges gekommen, nachdem er auch im Lande noch auf falschen Pfaden gegangen war. (Vgl. das heutige Israel im Lande.) Rebekka, ein Bild der vom Heiligen Geist dem Herrn zugeführten Braut, die Kirche (Ekklesia), ist nicht mehr da. Das Israel, in seinem Zustand vor alters, war der Kirche Amme (oder Wiege) gewesen; im Schoße dieses Zustandes wurde sie gehegt, wuchs heran, wie die ersten Kapitel der Apostelgeschichte zeigen, bis sie durch die Offenbarungen, die Paulus empfing (vgl. Gal 2,2 u.a.St.), in den Zustand des von der Amme Entwöhntseins eintrat; der Zustand des Israel von alters, dargestellt hier durch die Amme Debora, dauert an, bis der Wanderer, der Jude, am gottgewollten Ziel sein wird.


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