Gürtel – Bibel-Lexikon

Ein Kleidungsstück, das im Orient immer getragen wurde, sowohl von den Reichen, als auch von den Armen, und wegen der wehenden Gewänder auch notwendig war. Für die Armen waren die Gürtel aus schlichtem Material, für die Reichen waren sie jedoch mehr oder weniger teuer und sehr verziert. Sie waren daher auch als Geschenk geeignet (1. Sam 18,4; 2. Sam 18,11). Johannes der Täufer trug einen ledernen Gürtel (Mt 3,4; Mk 1,6; siehe auch 2. Kön 1,8). In der Offenbarung hat der Herr einen goldenen Gürtel wie auch die sieben Engel, die aus dem Tempel kamen (Off 1,13; 15,6). Die Priester trugen auch Gürtel; Aaron besaß einen Gürtel aus Leinen (3. Mo 16,4). An dem Brustschild des Hohenpriesters war der gewirkte (d. h. bestickte) Gürtel des Ephods, der aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus gemacht war (2. Mo 28,8).

Der Gürtel ist ein typisches Zeichen von Stärke und die Umgürtung der Lenden spricht von aktivem Dienst. Als die Heiden von Gott versammelt wurden, um Israel zu strafen, sollte der Gürtel ihrer Lenden nicht gelöst sein (Jes 5,27). Von dem Herrn wird im Zuge seines zukünftigen Antritts der Herrschaft gesagt: „Und Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein, und die Treue der Gurt seiner Hüften" (Jes 11,5). Der Christ wird ermahnt, im gegenwärtigen Kampf des Glaubens die Lenden mit Wahrheit umgürtet zu haben (Eph 6,14). Die Wahrheit ist am ehesten den Angriffen des Feindes ausgesetzt. Die Menschen stehen in Gefahr, der Wahrheit gegenüber gleichgültig zu sein.

Gürtel wurden auch als Geldbeutel eingesetzt (Mt 10,9; Mk 6,8).