Jubeljahr – Bibel-Lexikon

Dies war das 50. Jahr, das auf jedes siebte Sabbatjahr folgte. Das Land wurde als dem HERRN gehörend angesehen. Wenn es verkauft oder gelöst wurde, so musste der Preis entsprechend der Jahre bis zum nächsten Jubeljahr berechnet werden, an dem alle Besitztümer wieder zu ihrem früheren Eigentümer zurückkehrten. Ebenso wurde ein hebräischer Leibeigener im Jubeljahr freigelassen. Wenn das Land dem HERRN geweiht wurde, konnte es vor dem Jubeljahr gelöst werden, wenn es aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht gelöst wurde, so wurde es zu einer beständigen Widmung (3. Mo 27,16-24). Die Lärmposaune sollte am zehnten Tag des siebten Monats, am großen Versöhnungstag, erschallen. Es sollte ein Jahr der Ruhe für Israel sein, deshalb durfte es weder Saat noch Ernte geben.

Das Jubeljahr ist eindeutig ein Bild des 1000jährigen Reiches. Es folgt auf 3. Mose 24, wo zunächst Israel in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes gesehen wird, an dem Platz seines Lichtes und seiner Verwaltung, aber alles wird durch Aaron, das ist Christus, aufrecht erhalten (3. Mo 24,1-9). Denn in ihrem Verhalten fiel Israel eigentlich unter regierungsmäßige Gericht (3. Mo 24,13-23). Aber sie werden letztlich gerettet und gesegnet werden, entsprechend Gottes Absichten und auf der Grundlage des Versöhnungstages. Israel hat sich selbst und ihr Land an Fremde verkauft, aber wenn diese freudige Zeit anbricht, wird das gesamte verheißene Land wieder zu ihnen zurück gelangen, und die Leibeigenen werden frei gelassen werden, ganz gleich wie stark diejenigen sein mögen, die sie noch festhalten.

Ein sehr umstrittener Punkt ist die Bedeutung des Wortes Jubeljahr, ebenso wie die Frage, von welchem Wortstamm es abgeleitet wird. Mit Ausnahme von 3. Mose 25,9 (wo das hebräische Wort teruah, „Schall" oder „Lärm", auftaucht) wird das Wort yobel verwendet. Es wird in 2. Mose 19,13 mit „Lärmhorn" oder „Widderhorn" übersetzt, in Josua 6,4-6.8.13 mit „Hall" und in 3. Mose 25,10-15.28-54; 27,17-24 sowie in 4. Mose 36,4 mit „Jubel". Manche führen das Wort auf jabal, „stark", zurück - deshalb „Ziegenbock, Widder" und damit „Widderhorn". Daraus folgt, dass „Jauchzen, freudiger Lärm" eine Bezeichnung für das große Jubelfest ist.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wann das Jubeljahr anbricht. Im Zusammenhang damit muss das Sabbatjahr betrachtet werden, das alle sieben Jahre auftrat. „Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und den Ertrag des Landes einsammeln. Aber im siebten Jahr soll ein Sabbat der Ruhe für das Land sein, ein Sabbat dem HERRN; dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden." (3. Mo 25,3-4). Die Tabellen zeigen die letzten sieben Jahre vor dem Jubeljahr.

Die obigen Verse sprechen von sechs Jahren des Säens und von sechs Jahren, in denen der Weinberg beschnitten wird und die Früchte eingesammelt werden, aber sie sprechen nicht von sechs Jahren der Ernte. In den abgebildeten Tabellen wird sichtbar, dass lediglich fünf Ernten in den sieben Jahren vorhanden waren. Dann stellt sich die Frage, ob das Jubeljahr mit Ende des siebten Sabbatjahres begann, wie in Tabelle A gezeigt. Wenn dies so wäre, gäbe es drei Jahre ohne irgendeine Ernte. Wenn dies so von Gott beabsichtigt war, so wird er auch für sein gehorsames Volk gesorgt haben. Manche hingegen meinen, dass das Jubeljahr in Wirklichkeit aus der Hälfte des siebten Sabbatjahres und der Hälfte des ersten Jahres der darauffolgenden sieben Jahre bestand, so wie in Tabelle B gezeigt. Das scheint dadurch bestätigt zu werden, dass die Posaunen am zehnten des siebten Monats erschallten. Trotzdem wird es als das 50. Jahr bezeichnet (3. Mo 25,8-11).

Es gibt keinen Beleg dafür, dass das Sabbatjahr und das Jahr des Jubels jemals eingehalten wurden. 3. Mose 26,34-35 sagt voraus, was geschehen würde, wenn die Israeliten dem Land nicht seine Sabbate geben würden. Es liest sich fast wie eine Prophezeiung: Das Land sollte verwüstet liegen, weil „es nicht geruht hat an euren Sabbaten." In Jeremia 25,11-12; 29,10 und Daniel 9,2 wird die tatsächliche Verwüstung mit 70 Jahren angegeben. Und da das Land alle sieben Jahre ein Jahr lang ruhen sollte, so folgt, dass die 70 Jahre eine Antwort auf 7 x 70 = 490 Jahre sind. Diese mögen mit dem Beginn des Dienstes Samuels um 1095 v. Chr. ihren Anfang genommen haben und in der ersten Wegführung nach Babel 605 v. Chr. ihr Ende gefunden haben. Dies scheint also den Eindruck zu bestätigen, den man dadurch erhält, dass die Geschichte Israels darüber schweigt, ob dem Land die vorgeschriebenen Sabbate gewährt wurden. Offensichtlich ließ das Volk es - wie in allem anderen auch - an Gehorsam fehlen. Aber das Jubeljahr wird für Israel in Gnade wahr werden, wenn es seinen Messias besitzt.


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Jahr des Jubels


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