Gebet – Bibel-Lexikon

Man könnte das Gebet als den „Umgang eines abhängigen Menschen mit Gott" bezeichnen. Ein Aspekt ist die Gemeinschaft des Betenden mit Gott, ein anderer der des Äußerns von Bitten - für den Betenden selbst oder für andere. Im Alten Testament kommen zwölf verschiedene Wörter für Gebet vor, und im Neuen Testament acht. Damit werden verschiedene Bedeutungsschattierungen deutlich gemacht, wie zum Beispiel „fragen", „bitten", „flehen", u.a. In den Evangelien wird in Verbindung mit Christus meistens das Wort „beten" verwendet, aber im Johannes-Evangelium hat das verwendete Wort im Allgemeinen die Bedeutung „erbitten" oder „begehren". Der Wechsel wird verständlich, wenn man sich bewusst macht, unter welchem Blickwinkel der Herr im Johannes-Evangelium gesehen wird.

Gott hört und ermutigt Gebet. Ein Schrei zu Gott ist das Kennzeichen einer Seele, die wahrhaft zu ihm umkehrt: „Siehe, er betet", wurde von Saulus von Tarsus gesagt (Apg 9,11). Den Heiligen wird gesagt:

  • "Betet unablässig." (1. Thes 5,17)
  • "Bittet, und ihr werdet empfangen." (Joh 16,24)
  • "Dies ist die Zuversicht, die wir haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört. Und ... so wissen wir, dass wir die Bitten haben." (1. Joh 5,14+15)
  • "Und alles, was ihr im Gebet glaubend erbittet, werdet ihr empfangen." (Mt 21,22)
  • "Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln." (Jak 1,6)
  • "..., damit, um was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch geben wird." (Joh 15,16)

Die Jünger, Christus darstellend und seine Interessen suchend, sollten in seinem Namen bitten. Dasselbe ist dem Prinzip nach wahr in Bezug auf die Gläubigen. Sie werden ermahnt, ihre Anliegen vor Gott kundwerden zu lassen, und wenn sie das getan haben, wird der Friede Gottes ihre Herzen und ihren Sinn bewahren in Christus Jesus (Phil 4,6–7). Das ist ihr wunderbares Vorrecht: Sie haben sich an Gott gewandt, und mit innerlichem Frieden überlassen sie es ihm, ihre Anliegen zu bewilligen oder nicht.

Die obigen Stellen demonstrieren, dass die Bitten im Glauben sein müssen, wenn der Betende empfangen möchte, um was er betet. Die Bitten müssen in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes sein, und können so auch im Namen des Herrn Jesus geäußert werden. Während ein Gebet immer zu Gott ist, ist es naheliegend, dass dem Vater und dem Herrn unterschiedliche Bitten gebracht werden: Bitten an den Vater beziehen sich auf alles, das zur Förderung von Christus in den Gläubigen dient, sowie auf ihre Disziplin auf dem Weg hier. Auf der anderen Seite werden Gebete zu dem Herrn geäußert in Verbindung mit dem, worüber er als Verwalter gesetzt ist: Der Dienst des Evangeliums, die Heiligen, das Haus Gottes, u.a.

Die Bibel erwähnt verschiedene Gebetshaltungen:

  • Stehen (1. Sam 1,26; Mk 11,25)
  • Knien (Dan 6,11; Lk 22,41)
  • Niederfallen, Niederwerfen (5. Mo 9,25; Jos 7,6)
Siehe auch Fürbitte.

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Flehen