Mose, Das erste Buch – Bibel-Lexikon

Der Titel dieses Buches lautet im Hebräischen Bereshith, abgeleitet von dem ersten Wort des Bibeltextes „Im Anfang". Unsere Bezeichnung kommt von der Septuaginta und bedeutet „der Ursprung", oder „der Urquell" - und zwar in Bezug auf das gegenwärtige System von Himmel und Erde, wie sie heute bestehen. Das erste Buch Mose beinhaltet die großen Grundgedanken Gottes hinsichtlich seiner Beziehung zu den Menschen, bis hin zur Zermalmung des Kopfes Satans und, im Bild, die Gemeinschaft zwischen Christus und der Versammlung, gezeigt in einer Frau, die aus einer von Adam entnommenen Rippe „gebaut" und zu ihrem Mann gebracht wird. Die Schöpfung ist der erste Bericht in der Bibel; sowohl die ursprüngliche Erschaffung aus dem Nichts, als auch die Erschaffung des Menschen aus dem Staub der Erde. Siehe Schöpfung. Der Mensch, im Bild Gottes, wird zuletzt erschaffen, und die ganze Schöpfung wird mit „sehr gut" bewertet. Siehe auch Adam.

Eine ungeheure Menge an Mühe ist in dem Versuch darauf verwandt worden, Rechenschaft über den Namen „Gott" in Kapitel 1 und „Gott der HERR" in Kapitel 2 abzulegen, oft mit dem Ergebnis, dass Mose entweder zwei oder noch mehrere frühere Schöpfungsberichte gehabt haben muss - einer, welcher sich des Namens Gottes (Elohim) bedient und ein anderer, welcher den Namen „Gott der HERR" (J-H-W-H) benutzt, und Mose zunächst einen Teil von jenem und dann einen Teil von dem anderen Bericht abgeschrieben habe. Natürlich ist das eine sehr unwürdige Schlussfolgerung, berücksichtigt man das Werk Gottes, so wie es durch Mose gezeigt wird. In Kapitel 1 haben wir Gott als den Schöpfer; aber in Kapitel 2 steht Er in Beziehung mit dem Menschen, so dass im weiteren Verlauf der Name HERR gebraucht wird (da HERR auch der Name war, unter welchem Er insbesondere bei dem Volk Israel bekannt war (2. Mo 6,2.3) Die Theorie, Mose habe von verschiedenen Dokumenten abgeschrieben, zieht sich durch die ganzen fünf Bücher Mose, was für viele zu dem traurigen Ergebnis geführt hat, dass man die Inspiration der Schrift untergräbt. Dem Herrn unterstellte man, dass Er sich einer gewohnten Tradition bediente, wenn Er davon sprach, dass Mose das Gesetz geschrieben habe, obwohl dies nicht der Wahrheit entsprach.

Bald kam die Sünde in die Welt. Der Mensch war, nachdem er sich vor Gott versteckt hatte, unter dem Urteil des Todes und wurde aus dem Garten Eden vertrieben, damit er nicht auch noch von dem Baum des Lebens essen würde, um dann für ewig in seiner Sünde leben zu müssen. Der Weg, wie ein Sünder sich Gott nähern kann, zeigt sich in dem Opfer Abels. In dem Opfer Kains sehen wir die Blindheit und Härte, deren Ursache die Sünde selbst ist. Obwohl Sünde und Tod regierten, hatte Gott seine Zeugen in Henoch und Noah: Henoch ist ein Bild von der Aufnahme der Heiligen in den Himmel, Noah ist ein Bild von den irdischen Heiligen, die erlöst werden durch Gericht. Auf der neuen Erde machte Gott einen Bund mit Noah.

In Babel fing man damit an, in Unabhängigkeit von Gott zu leben. Daraufhin wurde die Sprache verwirrt und die Menschheit über die ganze Erde zerstreut. Nimrod - immer noch in Unabhängigkeit von Gott - begann damit, Könige einzusetzen und Eroberungen durchzuführen. Siehe Abel, Kain, Henoch, Noah.

Mit dem Aufruf an Abraham, sein Land und seine Verwandtschaft zu verlassen, beginnt ein neues Handeln Gottes. Die „Verheißung" wird mit ihm eingeführt, sowohl hinsichtlich seiner natürlichen Nachkommenschaft in Israel, als auch Segen in Bezug auf alle Nationen durch Christus als seinen Nachkommen. Durch die Beschneidung wird er abgesondert für Gott. In Abraham und Lot haben wir Vorbilder auf den himmlischen Menschen, der Macht hat über die Welt und den irdischgesinnten Menschen, der sich mit der Welt vermischt. Melchisedek wird uns als Vorbild auf das Priesteramt des Christus im Tausendjährigen Reich vorgestellt, als der segnende Priester und König.

Hinsichtlich Isaak und Ismael müssen die Magd und ihr Sohn, als Vorbilder auf das Fleisch unter Gesetz, vertrieben werden, damit Isaak, als Sohn der Verheißung, der Alleinerbe ist (Gal 4,22-31). Aber der Sohn der Verheißung musste geopfert werden, um ihn im Gleichnis aus den Toten zurück zu empfangen, da der Bund sinnbildlich auf der Grundlage der Auferstehung errichtet war. Da Isaak nicht nach Mesopotamien zurückkehren sollte, das Land, aus welchem die Erben der Verheißung herausgerufen worden waren, sandte Abraham seinen Knecht, um eine Frau für Isaak zu bekommen - wie auch der Heilige Geist heute hier ist, um eine Braut für Christus zu sammeln. Aus Isaak kommen Jakob und Esau hervor: Jakob erhält seine zwei Frauen, Rahel und Lea, und mit ihnen sowie deren Mägden zeugte er die Häupter der zwölf Stämme, die das Land in Besitz nehmen sollten, wie es Abraham, Isaak und Jakob verheißen war. Nachdem Jakob mit Gott gerungen hatte, wird er Israel genannt.

Mit Joseph beginnt ein neuer Zweig der Geschichte: er wird von seinen Brüdern gehasst und von ihnen an Heiden verkauft, wird aber schlussendlich ihr Retter - ein deutliches Vorbild auf Christus in seinen Leiden und seiner Herrlichkeit. Joseph nimmt sich in der Zeit seiner Verwerfung eine heidnische Frau, sowie auch Christus sich eine Braut außerhalb von Israel nimmt. Jakob segnet seine zwölf Söhne, stirbt und wird in Kanaan begraben. Joseph, in der Gewissheit, dass Gott sein Volk besuchen und aus dem Land führen würde, gibt vor seinem Tod die Anweisung, dass seine Gebeine aus Ägypten herausgeführt werden.


Verweise auf diesen Artikel

Genesis