1. Mose 31 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 Und er hörte die WorteWorte der Söhne LabansLabans, welche sprachen: JakobJakob hat alles genommen, was unserem VaterVater gehörte; und von dem, was unserem VaterVater gehörte, hat er sich all diesen Reichtum verschafft. 2 Und JakobJakob sah das Angesicht LabansLabans, und siehe, es war nicht gegen ihn wie früher1.

3 Und JehovaJehova sprach zu JakobJakob: Kehre zurück in das Land deiner VäterVäter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein. 4 Da sandte JakobJakob hin und ließ RahelRahel und LeaLea aufs Feld rufen zu seiner HerdeHerde. 5 Und er sprach zu ihnen: Ich sehe das Angesicht eures VatersVaters, daß es nicht gegen mich ist wie früher; aber der GottGott meines VatersVaters ist mit mir gewesen. 6 Ihr selbst wisset ja, daß ich mit all meiner KraftKraft eurem VaterVater gedient habe. 7 Und euer VaterVater hat mich betrogen und hat meinen LohnLohn zehnmal verändert; aber GottGott hat ihm nicht gestattet, mir Übles zu tun. 8 Wenn er so sprach: Die gesprenkelten sollen dein LohnLohn sein, dann gebaren alle Herden gesprenkelte; und wenn er so sprach: Die gestreiften sollen dein LohnLohn sein, dann gebaren alle Herden gestreifte. 9 Und GottGott hat das ViehVieh eures VatersVaters genommen und mir gegeben. 10 Und es geschah zur Brunstzeit der HerdeHerde, da hob ich meine AugenAugen auf und sah im TraumeTraume: und siehe, die Böcke, welche die HerdeHerde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und getüpfelt. 11 Und der Engel GottesEngel Gottes sprach im TraumeTraume zu mir: JakobJakob! Und ich sprach: Hier bin ich! 12 Und er sprach: Hebe doch deine AugenAugen auf und sieh: alle Böcke, welche die HerdeHerde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt; denn ich habe alles gesehen, was LabanLaban dir tut. 13 Ich bin der GottGott von BethelBethel, wo du ein DenkmalDenkmal gesalbt, wo du mir ein GelübdeGelübde getan hast. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft2. 14 Und RahelRahel und LeaLea antworteten und sprachen zu ihm: Haben wir noch ein Teil und ein ErbeErbe im HauseHause unseres VatersVaters? 15 Sind wir nicht als Fremde von ihm geachtet worden? Denn er hat uns verkauft und hat auch unser GeldGeld völlig verzehrt. 16 Denn aller Reichtum, den GottGott unserem VaterVater entrissen hat, uns gehört er und unseren KindernKindern. So tue nun alles, was GottGott zu dir geredet hat. 17 Da machte JakobJakob sich auf und hob seine KinderKinder und seine Weiber auf die KameleKamele, 18 und führte weg all sein ViehVieh und all seine Habe, die er erworben, das ViehVieh seines Eigentums, das er erworben hatte in Paddan-AramPaddan-Aram, um zu seinem VaterVater IsaakIsaak zu kommen in das Land KanaanKanaan. 19 Und LabanLaban war gegangen, um seine SchafeSchafe zu scheren; und RahelRahel stahl die Teraphim3, die ihr VaterVater hatte. 20 Und JakobJakob hinterging LabanLaban, den Aramäer, indem er ihm nicht kundtat, daß er fliehe. 21 Und er floh, er und alles was er hatte; und er machte sich auf und setzte über den Strom4 und richtete sein Angesicht nach dem Gebirge GileadGebirge Gilead.

22 Und am dritten TageTage wurde dem LabanLaban berichtet, daß JakobJakob geflohen wäre. 23 Und er nahm seine BrüderBrüder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen nach und ereilte ihn auf dem Gebirge GileadGebirge Gilead. 24 Und GottGott kam zu LabanLaban, dem Aramäer, in einem TraumeTraume der NachtNacht und sprach zu ihm: Hüte dich, daß du mit JakobJakob weder Gutes noch Böses redest! 25 Und LabanLaban erreichte JakobJakob, und JakobJakob hatte sein ZeltZelt auf dem GebirgeGebirge aufgeschlagen; und LabanLaban schlug es auf mit seinen BrüdernBrüdern auf dem Gebirge GileadGebirge Gilead. 26 Und LabanLaban sprach zu JakobJakob: Was hast du getan, daß du mich hintergangen und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast? 27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast es mir nicht kundgetan - ich hätte dich ja begleitet mit FreudeFreude und mit Gesängen, mit TamburinTamburin und mit LauteLaute - 28 und hast mir nicht zugelassen, meine Söhne und meine Töchter zu küssen? Nun, du hast töricht gehandelt. 29 Es wäre in der MachtMacht meiner Hand, euch Übles zu tun; aber der GottGott eures VatersVaters hat gestern NachtNacht zu mir geredet und gesagt: Hüte dich, mit JakobJakob weder Gutes noch Böses zu reden! 30 Und nun, da du einmal weggegangen bist, weil du dich so sehr nach dem HauseHause deines VatersVaters sehntest, warum hast du meine GötterGötter gestohlen? 31 Da antwortete JakobJakob und sprach zu LabanLaban: Weil ich mich fürchtete; denn ich sagte mir, du möchtest mir etwa deine Töchter entreißen. 32 Bei wem du deine GötterGötter findest, der soll nicht leben. Erforsche vor unseren BrüdernBrüdern, was bei mir ist, und nimm es dir. JakobJakob aber wußte nicht, daß RahelRahel sie gestohlen hatte. 33 Und LabanLaban ging in das ZeltZelt JakobsJakobs und in das ZeltZelt LeasLeas und in das ZeltZelt der beiden Mägde und fand nichts; und er ging aus dem ZelteZelte LeasLeas und kam in das ZeltZelt RahelsRahels. 34 RahelRahel aber hatte die TeraphimTeraphim genommen und sie in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und LabanLaban durchtastete das ganze ZeltZelt und fand nichts. 35 Und sie sprach zu ihrem VaterVater: Mein HerrHerr möge nicht zürnen,5 daß ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es ergeht mir nach der Weiber WeiseWeise. Und er durchsuchte alles und fand die TeraphimTeraphim nicht. 36 Da entbrannte JakobJakob und haderte mit LabanLaban. Und JakobJakob antwortete und sprach zu LabanLaban: Was ist mein Vergehen, was meine SündeSünde, daß du mir hitzig nachgesetzt bist? 37 Da du all mein Gerät durchtastet hast, was hast du gefunden von allem Geräte deines Hauses? Lege es hierher vor meine BrüderBrüder und deine BrüderBrüder, und sie mögen zwischen uns beiden entscheiden! 38 Zwanzig JahreJahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner HerdeHerde habe ich nicht gegessen. 39 Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es büßen müssen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei TageTage oder gestohlen bei NachtNacht. 40 Es war mit mir also: des TagesTages verzehrte mich die Hitze, und der Frost des NachtsNachts, und mein Schlaf floh von meinen AugenAugen. 41 Zwanzig JahreJahre bin ich nun in deinem HauseHause gewesen; ich habe dir vierzehn JahreJahre gedient um deine beiden Töchter und sechs JahreJahre um deine HerdeHerde, und du hast meinen LohnLohn zehnmal verändert. 42 Wenn nicht der GottGott meines VatersVaters, der GottGott AbrahamsAbrahams, und die Furcht6 IsaaksIsaaks, für mich gewesen wäre, gewiß, du würdest mich jetzt leer entlassen haben. GottGott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern NachtNacht entschieden. 43 Und LabanLaban antwortete und sprach zu JakobJakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die HerdeHerde ist meine HerdeHerde, und alles was du siehest ist mein; aber meinen Töchtern, was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? 44 Und nun komm, laß uns einen BundBund machen, ich und du, und er sei zum ZeugnisZeugnis zwischen mir und dir!

45 Und JakobJakob nahm einen Stein und richtete ihn auf als DenkmalDenkmal. 46 Und JakobJakob sprach zu seinen BrüdernBrüdern: Sammelt SteineSteine! Und sie nahmen SteineSteine und errichteten einen Haufen und aßen daselbst auf dem Haufen. 47 Und LabanLaban nannte ihn Jegar Sahadutha7, und JakobJakob nannte ihn Galed8. 48 Und LabanLaban sprach: Dieser Haufe sei heute ein Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den NamenNamen GaledGaled, 49 und Mizpa9, weil er sprach: JehovaJehova sei Wächter zwischen mir und dir, wenn wir einer vor dem anderen verborgen sein werden! 50 Wenn du meine Töchter bedrücken, und wenn du noch Weiber nehmen solltest zu meinen Töchtern ... kein MenschMensch ist bei uns; siehe, GottGott ist Zeuge zwischen mir und dir. 51 Und LabanLaban sprach zu JakobJakob: Siehe, dieser Haufe, und siehe, das DenkmalDenkmal, das ich errichtet habe zwischen mir und dir: 52 dieser Haufe sei Zeuge, und das DenkmalDenkmal ein ZeugnisZeugnis, daß weder ich über diesen Haufen zu dir hinausgehe, noch daß du über diesen Haufen und dieses DenkmalDenkmal zu mir hinausgehest zum Bösen. 53 Der GottGott AbrahamsAbrahams und der GottGott NahorsNahors richte zwischen uns, der GottGott ihres VatersVaters! Da schwur JakobJakob bei der Furcht seines VatersVaters IsaakIsaak. 54 Und JakobJakob opferte ein SchlachtopferSchlachtopfer auf dem GebirgeGebirge und lud seine BrüderBrüder ein, zu essen; und sie aßen10 und übernachteten auf dem GebirgeGebirge.

Fußnoten

  • 1 W. wie gestern, vorgestern; eine stehende Redensart
  • 2 O. Geburt
  • 3 Hausgötter
  • 4 den Euphrath
  • 5 Eig. Es entbrenne nicht in den Augen meines Herrn
  • 6 O. der Schrecken; so auch V. 53
  • 7 Aramäisch: Haufe des Zeugnisses
  • 8 Haufe des Zeugnisses, od. des Zeugen
  • 9 Warte
  • 10 W. Brot zu essen; und sie aßen Brot; eine stehende Redensart