Daniel 2 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 Und im zweiten JahreJahre der Regierung NebukadnezarsNebukadnezars hatte NebukadnezarNebukadnezar TräumeTräume, und sein GeistGeist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin. 2 Und der König befahl, daß man die Schriftgelehrten und die BeschwörerBeschwörer und die ZaubererZauberer und die ChaldäerChaldäer1 rufen sollte, um dem König seine TräumeTräume kundzutun; und sie kamen und traten vor den König. 3 Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen TraumTraum gehabt, und mein GeistGeist ist beunruhigt, um den TraumTraum zu wissen. 4 Und die ChaldäerChaldäer sprachen zu dem König auf aramäisch: O König, lebe ewiglich! Sage deinen Knechten den TraumTraum, so wollen wir die Deutung anzeigen. 5 Der König antwortete und sprach zu den ChaldäernChaldäern: Die Sache ist von mir fest beschlossen: wenn ihr mir den TraumTraum und seine Deutung nicht kundtut, so sollt ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser sollen zu Kotstätten gemacht werden; 6 wenn ihr aber den TraumTraum und seine Deutung anzeiget, so sollt ihr GeschenkeGeschenke und Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum zeiget mir den TraumTraum und seine Deutung an. 7 Sie antworteten zum zweiten Male und sprachen: Der König sage seinen Knechten den TraumTraum, so wollen wir die Deutung anzeigen. 8 Der König antwortete und sprach: Ich weiß zuverlässig, daß ihr ZeitZeit gewinnen wollt, weil ihr sehet, daß die Sache von mir fest beschlossen ist, 9 daß, wenn ihr mir den TraumTraum nicht kundtut, es bei eurem Urteil verbleibt2; denn ihr habt euch verabredet, Lug und Trug3 vor mir zu reden, bis die ZeitZeit sich ändere. Darum saget mir den TraumTraum, und ich werde wissen, daß ihr mir seine Deutung anzeigen könnt. 10 Die ChaldäerChaldäer antworteten vor dem König und sprachen: Kein MenschMensch ist auf dem Erdboden, der die Sache des Königs anzeigen könnte; weil kein großer und mächtiger König jemals eine Sache wie diese von irgend einem Schriftgelehrten oder ZaubererZauberer oder ChaldäerChaldäer verlangt hat. 11 Denn die Sache, welche der König verlangt, ist schwer; und es gibt keinen anderen, der sie vor dem König anzeigen könnte, als nur die GötterGötter, deren Wohnung nicht bei dem FleischeFleische ist.

12 Dieserhalb ward der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von BabelBabel umzubringen. 13 Und der Befehl ging aus, und die Weisen wurden getötet4; und man suchte DanielDaniel und seine Genossen, um sie zu töten. 14 Da erwiderte DanielDaniel mit Verstand und EinsichtEinsicht dem AriochArioch, dem Obersten der LeibwacheLeibwache des Königs, welcher ausgezogen war, um die Weisen von BabelBabel zu töten; 15 er antwortete und sprach zu AriochArioch, dem Oberbeamten des Königs: Warum der strenge Befehl vom König? Da tat AriochArioch die Sache dem DanielDaniel kund. 16 Und DanielDaniel ging hinein und erbat sich von dem König, daß er ihm eine Frist gewähren möge, um dem König die Deutung anzuzeigen. 17 Hierauf ging DanielDaniel in sein HausHaus; und er tat die Sache seinen Genossen HananjaHananja, MisaelMisael und AsarjaAsarja kund, 18 auf daß sie von dem GottGott des HimmelsHimmels BarmherzigkeitBarmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht DanielDaniel und seine Genossen mit den übrigen Weisen von BabelBabel umkämen. 19 Hierauf wurde dem DanielDaniel in einem Nachtgesicht das GeheimnisGeheimnis geoffenbart. Da pries DanielDaniel den GottGott des HimmelsHimmels. 20 DanielDaniel hob an und sprach: Gepriesen sei der Name GottesGottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und MachtMacht, sie sind sein. 21 Und er ändert ZeitenZeiten und Zeitpunkte, setzt KönigeKönige ab und setzt KönigeKönige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen; 22 er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der FinsternisFinsternis ist, und bei ihm wohnt das LichtLicht. 23 Dich, GottGott meiner VäterVäter, lobe und rühme ich, daß du mir Weisheit und KraftKraft gegeben, und mir jetzt kundgetan hast was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan.

24 Dieserhalb ging DanielDaniel zu AriochArioch hinein, welchen der König bestellt hatte, die Weisen von BabelBabel umzubringen; er ging hin und sprach zu ihm also: Bringe die Weisen von BabelBabel nicht um; führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung anzeigen. 25 Da führte AriochArioch eilends den DanielDaniel vor den König, und er sprach zu ihm also: Ich habe einen MannMann unter den Weggeführten5 von JudaJuda gefunden, welcher dem König die Deutung kundtun wird. 26 Der König hob an und sprach zu DanielDaniel, dessen Name BeltsazarBeltsazar war: Bist du imstande, den TraumTraum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mir kundzutun? 27 DanielDaniel antwortete vor dem König und sprach: Das GeheimnisGeheimnis, welches der König verlangt, können WeiseWeise, BeschwörerBeschwörer, SchriftgelehrteSchriftgelehrte und WahrsagerWahrsager dem König nicht anzeigen. 28 Aber es ist ein GottGott im HimmelHimmel, der Geheimnisse offenbart; und er hat dem König NebukadnezarNebukadnezar kundgetan was am Ende der TageTage geschehen wird. Dein TraumTraum und die GesichteGesichte deines HauptesHauptes auf deinem LagerLager waren diese: 29 Dir, o König, stiegen auf deinem LagerLager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde; und der, welcher die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan was geschehen wird. 30 Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses GeheimnisGeheimnis geoffenbart worden, sondern deshalb, damit man dem König die Deutung kundtue und du deines Herzens Gedanken erfahrest.

31 Du, o König, sahst: und siehe, ein großes BildBild; dieses BildBild war gewaltig, und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. 32 Dieses BildBild, sein HauptHaupt war von feinem GoldeGolde; seine BrustBrust und seine ArmeArme von SilberSilber; sein Bauch und seine LendenLenden von Erz; 33 seine Schenkel von EisenEisen; seine Füße teils von EisenEisen und teils von Ton. 34 Du schautest, bis ein Stein sich losriß ohne Hände6, und das BildBild an seine Füße von EisenEisen und Ton schlug und sie zermalmte. 35 Da wurden zugleich das EisenEisen, der Ton, das Erz, das SilberSilber und das GoldGold zermalmt, und sie wurden wie SpreuSpreu der Sommertennen; und der WindWind führte sie hinweg, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und der Stein, der das BildBild geschlagen hatte, wurde zu einem großen BergeBerge und füllte die ganze ErdeErde. 36 Das ist der TraumTraum; und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen:

37 Du, o König, du König der KönigeKönige, dem der GottGott des HimmelsHimmels das Königtum, die MachtMacht und die GewaltGewalt und die Ehre gegeben hat; 38 und überall, wo Menschenkinder, TiereTiere des Feldes und VögelVögel des HimmelsHimmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt - du bist das HauptHaupt von GoldGold. 39 Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, niedriger als du; und ein anderes, drittes Königreich, von Erz, welches über die ganze ErdeErde herrschen wird. 40 Und ein viertes Königreich wird stark sein wie EisenEisen; ebenso wie7 das EisenEisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, dem EisenEisen gleich, welches zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern. 41 Und daß du die Füße und die Zehen teils von Töpferton und teils von EisenEisen gesehen hast - es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des EisensEisens wird in ihm sein, weil du das EisenEisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast. 42 Und die Zehen der Füße, teils von EisenEisen und teils von Ton: zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein. 43 Daß du das EisenEisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast - sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften: gleichwie sich EisenEisen mit Ton nicht vermischt. 44 Und in den Tagen dieser KönigeKönige wird der GottGott des HimmelsHimmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen: 45 weil du gesehen hast, daß von dem BergeBerge ein Stein sich losriß ohne Hände und das EisenEisen, das Erz, den Ton, das SilberSilber und das GoldGold zermalmte. Der große GottGott hat dem KönigeKönige kundgetan was nach diesem geschehen wird; und der TraumTraum ist gewiß und seine Deutung zuverlässig.

46 Da fiel der König NebukadnezarNebukadnezar nieder auf sein Angesicht und betetebetete DanielDaniel an; und er befahl, ihm SpeisopferSpeisopfer und RäucherwerkRäucherwerk darzubringen. 47 Der König antwortete DanielDaniel und sprach: In WahrheitWahrheit, euer GottGott ist der GottGott der GötterGötter und der HerrHerr der KönigeKönige, und ein Offenbarer der Geheimnisse, da du vermocht hast, dieses GeheimnisGeheimnis zu offenbaren. 48 Alsdann machte der König den DanielDaniel groß und gab ihm viele große GeschenkeGeschenke, und er setzte ihn als Herrscher ein über die ganze Landschaft BabelBabel und zum Obervorsteher über alle Weisen von BabelBabel. 49 Und DanielDaniel bat den König, und er bestellte SadrachSadrach, MesachMesach und AbednegoAbednego über die Verwaltung der Landschaft BabelBabel. Und DanielDaniel war im Tore8 des Königs.

Fußnoten

  • 1 d.h. die zu dem alten Volksstamme der in Babylonien eingewanderten Chaldäer gehörigen Priester
  • 2 Eig. euer Urteil eines ist
  • 3 Eig. heillose Lüge
  • 4 Die Form des aramäischen Zeitwortes deutet an, daß die Tötung eben erst begann
  • 5 Eig. unter den Kindern der Wegführung; so auch Kap. 5,13
  • 6 Eig. nicht durch Hände; d.h. ohne menschliche Vermittlung
  • 7 O. dieweil
  • 8 d.h. am Hofe wie Esther 3,2 usw.