Apostelgeschichte 23 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 PaulusPaulus aber blickte das SynedriumSynedrium unverwandt an und sprach: BrüderBrüder! ich habe mit allem guten GewissenGewissen vor1 GottGott gewandelt bis auf diesen TagTag. 2 Der HohepriesterHohepriester AnaniasAnanias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. 3 Da sprach PaulusPaulus zu ihm: GottGott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Und du, sitzest du da, mich nach dem GesetzGesetz zu richten, und, wider das GesetzGesetz handelnd, befiehlst du mich zu schlagen? 4 Die Dabeistehenden aber sprachen: Schmähst du den Hohenpriester GottesGottes? 5 Und PaulusPaulus sprach: Ich wußte nicht, BrüderBrüder, daß es der HohepriesterHohepriester ist; denn es steht geschrieben: „Von dem Obersten2 deines Volkes sollst du nicht übel reden“.3 [2. Mo 22,27] 6 Da aber PaulusPaulus wußte, daß der eine Teil von den SadducäernSadducäern, der andere aber von den PharisäernPharisäern war, rief er in dem SynedriumSynedrium: BrüderBrüder, ich bin ein PharisäerPharisäer, ein SohnSohn von PharisäernPharisäern; wegen der HoffnungHoffnung und AuferstehungAuferstehung der Toten werde ich gerichtet. 7 Als er aber dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt unter den PharisäernPharisäern und den SadducäernSadducäern, und die Menge teilte sich. 8 Denn die SadducäerSadducäer sagen, es gebe keine AuferstehungAuferstehung, noch EngelEngel, noch GeistGeist; die PharisäerPharisäer aber bekennen beides. 9 Es entstand aber ein großes Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der PharisäerPharisäer standen auf und stritten und sagten: Wir finden an diesem Menschen nichts Böses; wenn aber ein GeistGeist oder ein EngelEngel zu ihm geredet hat ... 10 Als aber ein großer Zwiespalt4 entstand, fürchtete der Oberste, PaulusPaulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, daß das Kriegsvolk hinabgehe und ihn aus ihrer Mitte wegreiße und in das LagerLager führe.

11 In der folgenden NachtNacht aber stand der HerrHerr bei ihm und sprach: Sei gutes Mutes! denn wie du von mir in JerusalemJerusalem gezeugt5 hast, so mußt du auch in RomRom zeugenzeugen. 12 Als es aber TagTag geworden war, rotteten sich die Juden zusammen, verfluchten sich und sagten, daß sie weder essen noch trinken würden, bis sie PaulusPaulus getötet hätten. 13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten, 14 welche zu den Hohenpriestern und den Ältesten kamen und sprachen: Wir haben uns mit einem FlucheFluche verflucht, nichts zu genießen, bis wir den PaulusPaulus getötet haben. 15 Machet ihr nun jetzt mit dem SynedriumSynedrium dem Obersten Anzeige, damit er ihn zu euch herabführe, als wolltet ihr seine Sache genauer entscheiden; wir aber sind bereit, ehe er nahe kommt, ihn umzubringen. 16 Als aber der Schwestersohn des PaulusPaulus von der Nachstellung gehört hatte, kam er hin und ging in das LagerLager und meldete es dem PaulusPaulus. 17 PaulusPaulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sagte: Führe diesen Jüngling zu dem Obersten, denn er hat ihm etwas zu melden. 18 Der nun nahm ihn zu sich und führte ihn zu dem Obersten und sagt: Der Gefangene PaulusPaulus rief mich herzu und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe. 19 Der Oberste aber nahm ihn bei der Hand und zog sich mit ihm besonders zurück und fragte: Was ist es, das du mir zu melden hast? 20 Er aber sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, daß du morgen den PaulusPaulus in das SynedriumSynedrium hinabbringest, als wollest du etwas Genaueres über ihn erkunden. 21 Du nun, laß dich nicht von ihnen überreden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen stellen ihm nach, welche sich verflucht haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben; und jetzt sind sie bereit und erwarten die Zusage von dir. 22 Der Oberste nun entließ den Jüngling und befahl ihm: Sage niemand, daß du mir dies angezeigt hast. 23 Und als er zwei von den Hauptleuten herzugerufen hatte, sprach er: Machet zweihundert Kriegsknechte bereit, damit sie bis CäsareaCäsarea ziehen, und siebenzig Reiter und zweihundert LanzenträgerLanzenträger, von der dritten StundeStunde der NachtNacht an. 24 Und sie sollten TiereTiere bereit halten, auf daß sie den PaulusPaulus darauf setzten und sicher zu FelixFelix, dem LandpflegerLandpfleger, hinbrächten. 25 Und er schrieb einen BriefBrief folgenden Inhalts:

26 Klaudius LysiasKlaudius Lysias dem vortrefflichsten LandpflegerLandpfleger FelixFelix seinen GrußGruß! 27 Diesen MannMann, der von den Juden ergriffen wurde und nahe daran war, von ihnen umgebracht zu werden, habe ich, mit dem Kriegsvolk einschreitend, ihnen entrissen, da ich erfuhr, daß er ein RömerRömer sei. 28 Da ich aber die Ursache wissen wollte, weswegen sie ihn anklagten, führte ich ihn in ihr SynedriumSynedrium hinab. 29 Da fand ich, daß er wegen Streitfragen ihres GesetzesGesetzes angeklagt war, daß aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die des TodesTodes oder der Bande wert wäre. 30 Da mir aber ein Anschlag hinterbracht wurde, der [von den Juden] wider den MannMann im WerkeWerke sei, habe ich ihn sofort zu dir gesandt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was wider ihn vorliegt. [Lebe wohl!]

31 Die Kriegsknechte nun nahmen, wie ihnen befohlen war, den PaulusPaulus und führten ihn bei der NachtNacht nach AntipatrisAntipatris. 32 Des folgenden TagesTages aber ließen sie die Reiter mit ihm fortziehen und kehrten nach dem LagerLager zurück. 33 Und als diese nach CäsareaCäsarea gekommen waren, übergaben sie dem LandpflegerLandpfleger den BriefBrief und stellten ihm auch den PaulusPaulus dar. 34 Als er es aber gelesen und gefragt hatte, aus welcher Provinz er sei, und erfahren, daß er aus CilicienCilicien sei, 35 sprach er: Ich werde dich völlig anhören, wenn auch deine AnklägerAnkläger angekommen sind. Und er befahl, daß er in dem PrätoriumPrätorium des HerodesHerodes verwahrt werde.

Fußnoten

  • 1 O. mit, für
  • 2 O. Fürsten
  • 3 2. Mose 22,28
  • 4 O. Aufruhr
  • 5 Eig. das mich Betreffende ... bezeugt