Micha 7 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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1 WeheWehe mir! denn mir ist es wie bei der Obstlese, wie bei der NachleseNachlese der Weinernte: keine Traube zu essen! keine Frühfeige, die meine SeeleSeele begehrt! 2 Der Gütige1 ist aus dem Lande verschwunden, und da ist kein Rechtschaffener unter den Menschen: allesamt lauern sie auf BlutBlut, sie jagen ein jeder seinen BruderBruder mit dem NetzeNetze. 3 Nach dem Bösen sind beide Hände gerichtet, um es wohl auszuführen. Der FürstFürst fordert, und der RichterRichter richtet gegen Entgelt, und der Große spricht die Gier seiner SeeleSeele aus2, und sie flechten es ineinander. 4 Der Beste unter ihnen ist wie ein DornstrauchDornstrauch, der Rechtschaffenste wie eine Dornhecke3. - Der TagTag deiner Wächter4, deine Heimsuchung, ist gekommen; dann wird ihre Verwirrung da sein. 5 Trauet nicht dem Genossen, verlasset euch nicht auf den Vertrauten; verwahre die Pforten deines Mundes vor der, die an deinem BusenBusen liegt. 6 Denn der SohnSohn verachtet den VaterVater, die TochterTochter lehnt sich auf gegen ihre MutterMutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; des MannesMannes Feinde sind seine Hausgenossen. - 7 Ich aber will nach JehovaJehova ausschauen, will harren auf den GottGott meines HeilsHeils; mein GottGott wird mich erhören. 8 Freue dich nicht über mich, meine Feindin! denn bin ich gefallen, so stehe ich wieder auf; denn sitze ich in FinsternisFinsternis, so ist JehovaJehova mein LichtLicht. 9 Den Grimm JehovasJehovas will ich tragen, - denn ich habe gegen ihn gesündigt - bis er meinen Rechtsstreit führen und mir Recht verschaffen wird. Er wird mich herausführen an das LichtLicht, ich werde seine GerechtigkeitGerechtigkeit anschauen. 10 Und meine Feindin soll es sehen, und Scham soll sie bedecken, die zu mir sprach: Wo ist JehovaJehova, dein GottGott? Meine AugenAugen werden ihre Lust an ihr sehen: nun wird sie zertreten werden wie Straßenkot.

11 Ein TagTag kommt, um deine Mauern aufzubauen. An jenem TageTage5 wird die Schranke entfernt werden; 12 an jenem TageTage, da wird man zu dir kommen von AssyrienAssyrien und den Städten Mazors6, und von Mazor bis zum Strome, und von MeerMeer zu MeerMeer und von GebirgeGebirge zu GebirgeGebirge. - 13 Und das Land7 wird zur WüsteWüste werden um seiner Bewohner willen, wegen der Frucht ihrer Handlungen.

14 „Weide dein Volk mit deinem Stabe, die HerdeHerde deines ErbteilsErbteils, die abgesondert wohnt im WaldeWalde, inmitten des KarmelKarmel; laß sie weiden in BasanBasan und GileadGilead, wie in den Tagen der Vorzeit.“ 15 Wie in den Tagen, da du aus dem Lande Ägypten zogest, werde ich es WunderWunder sehen lassen. 16 Die NationenNationen werden es sehen und beschämt werden über all ihre MachtMacht: sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub werden; 17 sie werden StaubStaub lecken wie die SchlangeSchlange, wie die kriechenden TiereTiere der ErdeErde; sie werden hervorzittern aus ihren Schlössern; sie werden sich bebend wenden zu JehovaJehova, unserem GottGott, und vor dir sich fürchten.

18 Wer ist ein Gott8 wie du, der die Ungerechtigkeit9 vergibt, und die Übertretung des Überrestes seines ErbteilsErbteils übersieht10? Er behält seinen ZornZorn nicht auf immer, denn er hat Gefallen an Güte. 19 Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten11 niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des MeeresMeeres werfen. 20 Du wirst an JakobJakob WahrheitWahrheit, an AbrahamAbraham Güte erweisen, die du von den Tagen der Vorzeit her unseren VäternVätern geschworen hast.

Fußnoten

  • 1 O. Fromme
  • 2 O. redet das Verderben, das er begehrt
  • 3 So mit Versetzung eines Buchstabens; der hebr. Text ergibt keinen klaren Sinn
  • 4 d.h. deiner Propheten; vergl. Jer 6,17; Hes 3,17
  • 5 O. an dem Tage, da deine Mauern aufgebaut werden sollen, an jenem Tage usw.
  • 6 S. die Anm. zu Jes 19,6
  • 7 O. die Erde
  • 9 O. Missetat, Schuld
  • 10 Eig. hinweggeht über
  • 11 O. Missetaten, Verschuldungen