Vorbild – Bibel-Lexikon

Das griechische Wort lautet τύπος, von welchem das dt. Wort „Typ" abstammt. Es wird in Johannes 20,25 mit „Mal" übersetzt, in Apostelgeschichte 7,43 und Römer 6,17 mit „Bild", in Römer 5,14, 1. Korinther 10,11, Philipper 3,17, 1. Thessalonicher 1,7, 2. Thessalonicher 3,9, Titus 2,7 und 1. Petrus 5,3 mit „Vorbild", in Apostelgeschichte 7,44 und Hebräer 8,5 mit „Muster" und in Apostelgeschichte 23,25 mit „Inhalt".

Das, was in dem Bild vorgebildet ist, wird in dem „Gegenbild", ἀντίτυπον, dargestellt (Heb 9,24; 1. Pet 3,21). Wenn man die Stiftshütte als Beispiel nimmt, wurde in dem Berg, im übertragenen Sinn also im Himmel, das Vorbild oder Muster gesehen, und die Stiftshütte selbst war das Gegenbild (Heb 9,24). Aber die Stiftshütte kann auch als Vorbild herangezogen werden, dann sind die Gläubigen heute, die das Haus Gottes bilden, das Gegenbild. Christus ist „Sohn über sein Haus, dessen Haus wir sind" (Heb 3,6). Viele Dinge im A.T. sind Vorbilder von Dingen im N.T., wie man in 1. Korinther 10,11 sehen kann. Aber wie in allen anderen Dingen wird die Unterweisung des Heiligen Geistes benötigt, ansonsten besteht die Gefahr, Verbindungen zu ziehen, die nur phantasievoll sind.

Einige Beispiele von Vorbildern werden im Folgenden angeführt: Dem Erforscher der Heiligen Schrift wird es nützlich sein, die zahlreichen Bilder des A.T. mit ihren Gegenbildern im N.T. (in der Abhängigkeit vom Heiligen Geist) herauszusuchen. Es können 1. Personen, 2. Orte, 3. Dinge und 4. Ereignisse gefunden werden.

1. Adam als der erste Mensch, dem alle Dinge auf der Erde unterstellt wurden, ist ein Vorbild auf Christus, dem letzten Adam, der das Haupt aller Dinge ist, der zweite Mensch (1. Mo 1,28; Rö 5,14; Heb 2,7).

Eva, die von einer Rippe Adams „gebildet" wurde und von der gesagt wurde, dass sie Gebein von seinem Gebein und Fleisch von seinem Fleisch war, ist ein Bild der Versammlung, von denen, die in Verbindung mit Christus Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinen Gebeinen, sind (1. Mo 2,22.23; Eph 4,16; 5,30).

Kain, der den Sündenfall des Menschen ignorierte und Gott durch ein Opfer von der Frucht des Erdbodens, den er verflucht hatte, zu nahen versuchte und danach seinen Bruder ermordete, wurde ein Vorbild auf das Böse im natürlichen Menschen, indem er dem heiligen Gott das opferte, was dieser gemäß seiner Gerechtigkeit nicht annehmen konnte, und auf seine Verwerfung des Christus (1. Mo 4,3; Apg 7,23.25; Heb 11,4; 1. Joh 3,12).

Isaak wurde geopfert und wie aus den Toten zurückempfangen - er ist ein Bild von Christus, der gekreuzigt wurde und wieder auferstand (1. Mo 22,1-18; Heb 11,17-19; Rö 4,25; Gal 3,15.16).

(Beachte auch Henoch, Melchisedek, Joseph, Mose, Aaron, Josua, Boas, David, Salomo, Serubbabel, Kores, Hagar, Ahitophel und andere).

2. Ägypten als ein Ort, an dem die Kinder Israel in Knechtschaft unter den Ägyptern waren, ist ein Bild von der Welt, in welcher sich der Mensch in der Knechtschaft Satans, des Gottes dieser Welt, befindet (2. Mo 2,23; 2. Kor 4,4; Gal 1,4; 1. Joh 5,19).

Zion als Ort, an dem David ein Zelt für die Bundeslade aufschlug, an dem er seinen Thron hatte und an dem er über Gottes auserwähltes Volk regierte, ist ein Bild von der darreichenden Gnade, die gegründet ist auf die Macht und die Segnung in Christus. Zion wird im Tausendjährigen Reich der Sitz der Macht des Messias auf der Erde sein (Ps 2,6; 78,68-72; Rö 5,21; Heb 12,22; Off 14,1).

Babylon als Zentrum des Götzendienstes und der Abtrünnigkeit der Nationen von Gott und als Wohnsitz der Verdorbenheit in der Machtausübung ist ein Vorbild auf das päpstliche Rom, dessen Name „Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde" ist (1. Mo 11,1-9; Jes 14,4-23; Dan 4,30; Off 17; 18).

(Beachte auch Sodom und Gomorra, Jericho, Gilgal, Assyrien, Tyrus.)

3. Das Manna, das den Israeliten von Gott aus dem Himmel gegeben wurde, ist ein Bild der himmlischen Gnade für Umstände in der Wüste dargelegt in Christus, der das wahre Brot aus dem Himmel war (2. Mo 16,15; Joh 6,31-33).

Ein Blick auf die Schlange aus Kupfer, die von Mose erhöht wurde, gab Leben. Sie ist ein Bild von der Verurteilung der Sünde in dem Fleisch durch den Tod Christi als dem einen, der auf das Kreuz erhöht wurde und der dadurch die Tür zum ewigen Leben wurde (4. Mo 21,8.9; Joh 3,14; Rö 8,3).

Der Wasserbrunnen als ein Hilfsquelle von Gott, der in der Wüste gegraben wurde und an dem Israel damals sang: „Herauf, Brunnen!", ist ein Vorbild auf den Heiligen Geist, der mit „einer Quelle Wassers, das ins ewige Leben quillt", verglichen wird (4. Mo 21,17.18; Joh 4,13).

Die zwei Ziegenböcke (die ein Sündopfer bildeten (3. Mo 16,5)), von denen einer geopfert wurde und der andere in die Wüste geschickt wurde, sind ein Bild von den zwei Auswirkungen des Todes Christi, der den Forderungen eines heiligen Gottes genügte, sodass er der Sünden seines Volkes nicht mehr gedenkt, und alle Zurechnung der Sünde von ihnen wegnimmt (3. Mo 16,9.21; Heb 10,12.17; 1. Joh 1,7).

(Beachte auch die verschiedenen Opfer, die Stiftshütte und ihre Geräte, den geschlagenen Felsen, die Zedernbäume, die Weinstöcke, usw.).

4. Die Flut (1. Mo 7,11-24) ist ein Bild von der plötzlichen Vernichtung, die über die schuldige Welt kommen wird (Lk 17,26.27).

Der Auszug aus Ägypten und der Durchzug durch das rote Meer (2. Mo 12; 14) sind ein Bild von der Erlösung (Kol 1,13; Heb 2,14.15).

(Beachte auch die verschiedenen Begebenheiten des Volkes Israel in der Wüste (1. Kor 10,11), den Durchzug durch den Jordan, die Rückkehr des Überrestes aus Babel, usw.).


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