Erdbeben – Bibel-Lexikon

In der Schrift wird zum ersten Mal ein Erdbeben erwähnt, als Elia befohlen wurde, sich auf dem Berg vor den Herrn zu stellen. Zuerst ging ein starker Wind vorüber, der die Felsen zerriss, dann ein Erdbeben, und schließlich Feuer. Aber der Herr war weder in dem Wind, noch in dem Erdbeben, noch in dem Feuer, sondern in dem Ton eines leisen Säuselns – eine Lektion für Elia, als er zu groß von sich selbst dachte (1. Kön 19,11-12). In den Tagen Ussijas geschah ein großes Erdbeben, vor dem die Menschen flohen (Amos 1,1; Sach 14,5). Josephus (Ant. ix. 10,4) hält fest, dass das Erdbeben passierte, als der König in den Tempel ging und mit Aussatz geschlagen wurde (2. Chr 26,16-21).

Es gab ein Erdbeben beim Tod des Herrn Jesus, und die Felsen wurden zerrissen. Das bewirkte bei dem beobachtenden Hauptmann die Aussage: „Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn" (Mt 27,51.54). Bei der Auferstehung des Herrn gab es ebenfalls ein großes Erdbeben (Mt 28,2). Als Paulus und Silas im Gefängnis in Philippi waren, gab es ein Erdbeben, welches das Gefängnis erschütterte und zur Bekehrung des Kerkermeisters führte (Apg 16,26). Josephus (Ant. xv. 5,2) berichtet die Einzelheiten eines furchtbaren Erdbebens in Palästina um 31 n. Chr., bei dem mindestens 10 000 Einwohner ihr Leben verloren.

Im Zusammenhang mit den zukünftigen Gerichten auf der Erde werden Erdbeben oft erwähnt (Jes 29,6; Mt 24,7; Mk 13,8; Lk 21,11; Off 6,12; 8,5; 11,13; 16,18). Symbolisch deuten sie auf den Aufruhr der unteren Massen der Gesellschaft hin, die das gesellschaftliche System teilweise oder ganz umwerfen.