Becken – Bibel-Lexikon

1. Hebr. kiyor, „Waschbecken". Es gehörte zur Stiftshütte und zum Tempel. Es stand zwischen der eigentlichen Stiftshütte und dem kupfernen Altar. Die Priester mussten ihre Hände und ihre Füße darin waschen, wenn sie für irgendeinen Dienst an den Altar herantraten (2. Mo 30,17-21). Die Priester wurden zu Beginn vollständig gewaschen, aber das war eine andere Sache als das beständige Reinigen ihrer Hände und Füße. In Übereinstimmung damit finden wir in Johannes 13,4-14, dass den Aposteln die Füße gewaschen wurden, obwohl sie (bis auf Judas) als rein bezeichnet werden. Das war nötig wegen der Verunreinigungen des Weges, um ein Teil mit Christus zu haben, wenn er zu dem Vater gehen würde. In der Stiftshütte wurden Hände und Füße gewaschen, denn es ging hier sowohl um Dienst als auch um den Bereich ihres Wandels (2. Mo 40,7.11.30).

Das Waschbecken der Stiftshütte wurde aus den kupfernen Spiegeln hergestellt, welche die Frauen beisteuerten (2. Mo 38,8). Seine Form und Größe werden nicht näher beschrieben. Das Becken des Tempels war kreisförmig, mit einem Durchmesser von zehn Ellen (das sind ca. 5 m), einem Umfang von 30 Ellen1 (15 m) und einer Höhe von fünf Ellen (2,5 m) (1. Kön 7,23-26; 2. Chr 4,2-5). In 1. Könige 7,26 heißt es, dass es 2000 Bat (44000 o. 78600 l) fasste, was sich wahrscheinlich auf die Wassermenge bezieht, die man gewöhnlicherweise hineintat. Dagegen wird in 2. Chronika 4,5 gesagt: „an Inhalt fasste es 3000 Bat (66000 o. 117900 l)", was wohl auf seine maximale Füllmenge hinweist. Die oben genannten Abmessungen scheinen nicht mit dieser Füllmenge übereinzustimmen. Das kann daran liegen, dass die tatsächliche Form des Waschbeckens nicht angegeben wird, es hätte in der Mitte beträchtlich nach außen gewölbt sein können.

Das Becken des Tempels wird in den bereits angeführten Stellen als „gegossenes Meer" bezeichnet, an anderen Stellen auch als „kupfernes Meer" (2. Kön 25,13; 1. Chr 18,8; Jer 52,17). Es wurde von zwölf kupfernen Rindern getragen (1. Kön 7,44; 2. Kön 16,17; 2. Chr 4,15; Jer 52,20). Man benutzte es zu demselben Zweck wie das Waschbecken der Stiftshütte, aber im Tempel befanden sich zusätzlich zehn kleinere Becken, an denen die Opfer gewaschen wurden (1. Kön 7,27-43; 2. Chr 4,6.14).

2. Hebr. saph, „Schüssel, Becken" (2. Mo 12,22; 2. Sam 17,28; Jer 52,19). Im N.T. findet man das griech. Wort νιπτήρ, „großes Becken". Der Herr Jesus verwendete ein solches Becken bei der Fußwaschung der Jünger (Joh 13,5). Siehe auch Schüssel.

 

Fußnoten

  • 1 Anm. d. Red.: Die Angaben von Durchmesser und Umfang scheinen mathematisch sehr ungenau zu sein, denn bei einem Durchmesser von 10 Ellen müsste der Umfang 31,41 Ellen betragen. Manche meinen, die 30 Ellen seien nur eine grobe Rundung. Eine deutlich bessere Erklärung ist die folgende: "Könnte nicht mit den 10 Ellen der Außendurchmesser und mit den 30 Ellen der innere Umfang gemeint sein? Das Becken, und damit auch der Rand, hätten dann eine Dicke von etwa 0,225 Ellen (10 cm). Diese Interpretation wird in 1. Könige 7,26 bestätigt, wo es heißt: ‚Und seine Dicke war eine Handbreit.‘" (A.H. Crosby in "Mathematik in Gottes Wort", Hilfe und Nahrung, 30. Jahrgang 1991, Ernst-Paulus-Verlag, Neustadt, Seite 275).

Verweise auf diesen Artikel

Gegossenes Becken | Gegossenes Meer | Kupfernes Becken | Kupfernes Meer