Aaronitisches Priestertum – Bibel-Lexikon

Der erste Gedanke des Priestertums besteht darin, dass diejenigen, die als Priester berufen waren, dem HERRN in priesterlichem Dienst dienen. Sie sollten eine Gemeinschaft sein, die in der Nähe zu dem HERRN und in Gemeinschaft mit ihm lebten. Gott hatte von Israel gesagt, dass er es zu sich selbst gebracht hatte, wodurch die Erlösung (aus Ägypten) abgeschlossen worden war. Das Volk jedoch, indem es sich selbst unter Gesetz stellte, konnte nicht in der Nähe Gottes sein und benötigte das Priestertum, um seine Beziehungen zu Gott aufrechtzuerhalten und um Hilfe für den Weg zu erlangen.

Der Hohepriester war dazu bestellt, damit er „sowohl Gaben als auch Schlachtopfer für Sünden darbringe" und um „Nachsicht zu haben mit den Unwissenden und Irrenden" (Heb 5,1.2). Der Priester sollte die Kinder Israel alle die Satzungen lehren, die der HERR durch Mose zu ihnen geredet hatte (3. Mo 10,11). Er war der Bote des HERRN der Heerscharen (Mal 2,7). Er brachte die Opfergaben dar und segnete das Volk (3. Mo 9). Täglich räucherte er wohlriechendes Räucherwerk und richtete die Lampen des Leuchters zu.

Gott hatte für alle Tätigkeiten, die der Priester zu verrichten hatte, genaueste Anweisungen gegeben, so dass nichts seiner eigenen Anschauung überlassen war. Für die Priester war ausreichend Vorsorge getroffen worden dadurch, dass sie Teile von den Opfern empfingen. Außerdem erhielten sie die ersten Früchte von allem, was in dem Land wuchs, die die Kinder Israel dem HERRN brachten (s. 4. Mo 18).

Nach dem Tod von Nadab und Abihu wurde Aaron gestattet, nur einmal im Jahr das Allerheiligste zu betreten, und dann nicht ohne Blut (3. Mo 16,1.2). So oft er in seinen Kleidern zur Herrlichkeit und zum Schmuck das Priesteramt im Heiligtum ausübte, war auch das Volk vertreten, denn in seinem Brustschild und auf den Schulterstücken waren die Namen der Kinder Israel eingraviert. Der eigentliche Priesterdienst für das Volk bestand nicht darin, Erlösung für dasselbe zu bewirken, sondern seine Beziehungen zu Gott aufrecht zu erhalten.

Siehe auch Melchisedek.


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Judentum