Magier – Bibel-Lexikon
Weise

Das griechische Wort magos aus Matthäus 2,1–16 wird in der englischen AV mit „weise Männer" übersetzt1. Sie waren von Osten gekommen und fragten nach dem König der Juden, der geboren worden war. Sie hatten seinen Stern im Osten gesehen und waren daher gekommen, um ihm mit ihren Gaben Ehre zu erweisen. Obwohl Zauberer und Weise oft zusammengefasst werden, sind sie nicht notwendiger Weise das gleiche. Philo2 beschreibt die Magier als „Männer, die sich dem Studium der Natur und der Betrachtung der vollkommenen göttlichen Ordnungen hingaben und würdig waren, Berater von Königen zu sein". In diesem Sinne wurde Daniel der Oberste der Magier genannt, was andere mit „Schriftgelehrte" übersetzen (Dan 4,6). Wie die Magier den Stern mit dem „König der Juden" in Verbindung brachten, ist nicht bekannt3. Durch die Zerstreuung der Juden könnten sie von der Prophezeiung Bileams in 4. Mose 24,17 oder der Prophezeiung Daniels etwas gehört haben. Gott, der sie in einem Traum warnte, nicht zu Herodes zurückzukehren, mag sie in der gleichen Weise dazu geführt haben, die obigen Prophezeiungen mit der Erscheinung des Sterns zu verbinden (siehe Stern im Morgenland). So erweckte sich Gott aus den Nationen ein Zeugnis über das „heilige Kind" mitten in Jerusalem, obgleich alle bestürzt wurden, als sie es hörten.

In Apostelgeschichte 13,6.8 steht das gleiche griechische Wort, jedoch wird es mit „Zauberer" wiedergegeben, da hier Wahrsager im Sinne von falschen Propheten gemeint sind.

Das Wort in 5. Mose 18,10 ist kashaph; dazu siehe Magie.

Fußnoten

  • 1 ELB "Magier", Anmerkung "Orientalische Weisen und Sternkundige"
  • 2 Philo von Alexandria; angesehener jüdischer Gelehrter, etwa 20–10 v.Chr. bis 40–50 n.Chr (Anm. d. Red.).
  • 3 Es gibt mehrere Theorien, die besondere Planetenkonstellationen bzw. eine Supernova annehmen, so von Konradin Ferrari d'Occhieppos, Werner Papke, Michael Molnar. Jede ist jedoch mit Unzulänglichkeiten behaftet. Festzuhalten bleibt, dass a) die Weisen etwas gesehen haben, b) der Bericht des Matthäus wortwörtlich zu nehmen ist, und c) es für Gott kein Problem darstellt, Matthäus auch "Astronomisches Fachwissen/-vokabular" eingegeben zu haben. Anm. d. Red.

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Judentum