Samariter – Bibel-Lexikon
Samaritaner

Die einzige Stelle, in der die Samariter im Alten Testament erwähnt werden, erklärt ihre Abstammung und zeigt den gemischten Charakter ihrer Anbetung. Der assyrische König hatte die Städte mit Siedlern aus dem Osten bevölkert. Obwohl sie im Land des HERRN wohnten, fürchteten sie aber den HERRN nicht, und er sandte deshalb Löwen unter sie. Als der König Assyriens davon erfuhr, sandte er einen der von Samaria weggeführten Priester dorthin zurück, damit dieser sie lehrte, wie sie den Gott dieses Landes fürchten sollten. Die Folge war, dass sie den HERRN fürchteten, aber auch ihren eigenen Göttern dienten (2. Kön 17,24-41).

Als Serubbabel aus dem Exil zurückkehrte, um den Tempel aufzubauen, kamen einige dieser Bewohner und sagten: ’’Wir wollen mit euch bauen; denn wir suchen euren Gott wie ihr; und ihm opfern wir seit den Tagen Esar-Haddons, des Königs von Assyrien, der uns hierher heraufgeführt hat.’’ Serubbabel aber lehnte es ab, dass sie sich auf irgendeine Weise an dem Bau des Tempels beteiligten. Diese Ablehnung erregte ihren Hass und ihren Widerstand (Esra 4,1-4). Wir lesen weiter, dass Nehemia einen der Priester, der das Priestertum verunreinigt hatte, indem er eine Tochter des Horoniters Sanballat geheiratet hatte, ausstieß (Neh 13,28). Josephus nennt diesen Priester Manasse und berichtet, dass Sanballat ihm einen Tempel in Gerisim gebaut hat, der eine Zufluchtsstätte für die abtrünnigen Juden wurde. Dies hat verständlicherweise den Hass zwischen den Juden und Samaritern weiter geschürt.

Dieser Tempel wurde ca. 109 v. Chr. von Johannes Hyrcanus, dem Sohn von Simon Maccabäus, zerstört. Die Feindseligkeit wurde jedoch nicht beseitigt. Die samaritische Frau in Johannes 4,9 spricht die Unterschiede zwischen Juden und Samaritern an. In Lukas 9,52.53 wird gesagt, dass die Einwohner eines samaritischen Dorfes den Herrn nicht empfingen, „weil sein Angesicht nach Jerusalem hin gerichtet war". Ein Jude betrachtete es als äußerste Schmähung, Samariter genannt zu werden. Die Juden aus Judäa fügten dies den anderen Beleidigungen hinzu, die sie dem gesegneten Herrn entgegenbrachten.

Die Samariter behaupteten, echte Israeliten zu sein. Die samaritische Frau sagte zum Herrn: ’’Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab?’’ Was ihre Religion betraf, so sprach sie von „diesem Berg" als dem richtigen Ort, um anzubeten, aber der Herr sagte: ’’Ihr betet an und wisset nicht, was; wir beten an und wissen, was; denn das Heil ist aus den Juden.’’ Es war aber die Stunde gekommen, da die, die Gott anbeten, ihn in Geist und Wahrheit anbeten müssen. Viele von den Samaritern glaubten und empfingen den Heiligen Geist (Joh 4,9-42; Apg 8,5-17).

Es ist bemerkenswert, dass einige, die sich selbst immer noch Samariter nennen, in einer bescheidenen Synagoge in Nablus am Fuße des Berges weiterhin anbeten, und jährlich den Berg hinaufsteigen und das Passah-Fest mit einem gebratenen Lamm begehen. Dies ist ein deutliches Beispiel der Nachahmung, wie es im Christentum heute üblich ist. Sie besitzen eine alte Handschrift, welche Samaritischer Pentateuch genannt wird, dem sie hohes Alter zuschreiben.

Anm. d. Red.: Auch in Cholon bei Tel Aviv findet man heute noch eine Gruppe dieser Samariter.


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