Otter – Bibel-Lexikon

Im Hebräischen gibt es fünf Wörter, die in der ÜELB so übersetzt werden:

1. epheh, griech. εχιδνα. Es handelt sich möglicherweise um die Sandrasselotter (Echis carinatus). Alles was wir aus den Textstellen, die von dieser Otternart sprechen, lernen, ist, dass ihr Biss giftig war: „Es tötet ihn die Zunge der Otter". Als eine an Paulus' Hand hing, erwarteten sie, dass er tot niederfallen würde. Sie wird sonst nur im N.T. symbolisch erwähnt für etwas Böses. Johannes der Täufer nannte die Menge, die kam um getauft zu werden, „Otternbrut" und der Herr gebrauchte denselben Ausdruck für die Schriftgelehrten und Pharisäer und zeigte damit den tödlichen Charakter ihres Widerstandes (Hiob 20,16; Jes 30,6; 59,5; Mt 3,7; 12,34; 23,33; Lk 3,7; Apg 28,3).

2. pethen. Hiermit ist wohl die Uräusschlange (Naja haje) gemeint, die in der Wüste zwischen Israel und Ägypten lebt. Sie besitzt die Fähigkeit, ihr tödliches Gift über eine größere Distanz zu spucken, was die niederländischen Kolonisten am Kap der Guten Hoffnung dazu veranlasste, sie spuckende Schlange zu nennen. Ihr „grausames Gift" wird symbolisch benutzt, um den Wein der Bösen (5. Mo 32,33; vgl. Rö 3,13) und das innere Elend derjenigen, die insgeheim böse sind (Hiob 20,14.16), zu beschreiben. Im 1000jährigen Reich wird ein Kind ohne Gefahr an ihrem Loch spielen (Jes 11,8). Die Gesetzlosen werden mit einer tauben Otter verglichen, die ihr Ohr verschließt (Ps 58,5; 91,13). Es gibt eine alte Überlieferung, dass die Otter manchmal ein Ohr in den Staub legte und das andere mit ihrem Schwanz bedeckte. Allerdings besitzt sie keine nach außen hin sichtbare Ohren. Dass alle bekannten Ottern hören können, wird von den so genannten Schlangenbeschwörern bestätigt, wobei einige Arten leichter angelockt werden können als andere. Man ist der Auffassung, dass das oben genannte hebräische Wort auf die tödliche Kobra hinweist.

3. akshub. Dieses Wort kommt nur einmal vor, nämlich in Psalm 140,4. Hier werden die bösen Menschen mit Schlangen verglichen, welche Otterngift unter ihren Lippen haben. Über diese Otter ist nichts Näheres bekannt.

4. tsiphoni. Dieses Wort wird zweimal in der Schrift mit „Otter” übersetzt (Jes 14,29; 59,5), aber dreimal mit „Viper" (Jes 11,8; Spr 23,32; Jer 8,17). Hierbei soll es sich um die Levanteotter (Vipera xanthina) von Palästina handeln, welche in Höhlen lauert und deren Gift tödlich ist. Es wird gesagt, dass sie den Künsten der Schlangenbeschwörer widersteht.

5. shephiphon (1. Mo 49,17). Hiermit ist die Hornviper (Cerastus cornutus) gemeint, die so genannt wird, weil sie zwei kleine Hörner auf dem Kopf hat. Es ist eine kleine, zerstörerische Schlange mit einer Länge von kaum mehr als 60 cm. Sie liegt in Löchern oder Furchen und stürzt sich auf ein Tier, das vorüberkommt. Dies passt gut zur oben erwähnten Bibelstelle, in der Dan mit einer „Hornotter am Pfad" verglichen wird, „die da beißt in die Fersen des Rosses, und rücklings fällt sein Reiter". Dieses Verhalten beschreibt bildlich die Abtrünnigkeit und die Macht Satans.


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Basilisk | Natter


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