Betrachtung über den Propheten Micha (Synopsis)

Kapitel 3

Betrachtung über den Propheten Micha (Synopsis)

Der Prophet klagt aufs neue die Häupter und Fürsten Jakobs an. Sie würden zu dem HERRN schreien, aber Er würde ihnen nicht antworten. Kein Prophet würde sie durch das Licht seines Wortes erleuchten. Die Seher würden zuschanden werden, es würde keine Antwort von seiten Gottes da sein (V. 1–7). Mit dem Propheten war es nicht so. Er war mit Kraft erfüllt durch den Geist des HERRN, um Jakob seine Übertretung kundzutun und Israel seine Sünde (V. 8). Er tut dies, indem er aufs Neue die an der Spitze des Volkes Stehenden anklagt, die um Geschenke richteten, sowie die Propheten, die um Geld wahrsagten, während sie sich gleichzeitig des Vorrechts rühmten, dass der HERR in ihrer Mitte sei, ein Vorrecht, das in der Tat nur diesem Volk allein zuteil geworden war. Nichts kann dem HERRN mehr missfallen, als wenn diejenigen, die den Namen seines Volkes tragen, sich mit dem Vorrecht brüsten, dass Er in ihrer Mitte weile, während sie mit solcher Ruhmrederei nur bezwecken, die Wichtigkeit ihrer eigenen Person zu erhöhen und ihre bösen Wege zu rechtfertigen, oder trotz derselben Anspruch darauf erheben, dass Gott zu ihren Gunsten wirksam sei. Darum würde Zion als Acker gepflügt werden, und die jetzt mit Palästen geschmückten Berge würden den Waldeshöhen gleichgemacht werden (V. 9–12).

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