Betrachtung über den Propheten Sacharja (Synopsis)

Kapitel 13

Betrachtung über den Propheten Sacharja (Synopsis)

In Kapitel 13 wird alles gereinigt. Der Quell ist dem Hause Davids geöffnet, dessen Sünde zwar das Volk ins Verderben gebracht, aber weder die Rechte Gottes noch Seine Gnade ihrer Kraft beraubt hatte; zugleich ist er den Bewohnern Jerusalems geöffnet, die mehr getan als nur einfach an den Sünden ihrer Leiter teilgenommen hatten. Es handelt sich hier um praktische Reinigung durch Wasser. In ihren Herzen war bereits Glaube an Den, welchen sie durchbohrt hatten. Die Götzen und die falschen Propheten, die beiden Hauptquellen, aus denen das Unglück der Juden hergeflossen ist, sollen gänzlich weggeschafft werden. Niemand, selbst nicht die eigenen Eltern der Schuldigen, wird solche Greuel und Betrügereien länger dulden. Christus steht als das Muster da, nach welchem alles beurteilt werden wird. Die Gesinnung und das Verhalten eines jeden wird dem Verhältnis der Erlösten zu Ihm entsprechend gestaltet werden. Daran knüpft sich eine umfassende geschichtliche Darlegung von dem, was Ihm widerfahren war. Wie Er durchbohrt worden ist und welche Folgen dies für Jerusalem, Israel und die Welt gehabt hat, wird umständlich mitgeteilt.

In Vers 5 sehen wir, wie Christus die niedrige Stellung eines solchen einnimmt, der in den Umständen, in welche Adam durch die Sünde gekommen war, sich dem Dienst des Menschen widmet (d. h. soweit dies Seine Stellung als ein in dieser Welt lebender Mensch betrifft). Der 6. Vers lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was Ihm inmitten der Juden begegnet ist, wo Er verwundet und wie ein Übeltäter behandelt wurde. Die wahre Bedeutung Seiner Person und Seiner Leiden wird dann in Vers 7 enthüllt. Es ist das Schwert Jehovas, welches gegen den Mann erwacht, der Sein Genosse, ja der Ihm gleich ist. Dieser Vers bedarf keiner Erklärung. Es ist sehr beachtenswert, daß, wenn Christus in Seiner Erniedrigung als Mensch betrachtet wird, der Geist Ihn in Seinen Rechtsansprüchen als gleichstellend mit Jehova behandelt; wird Er jedoch (wie in Ps 45, 7) auf Seinem Throne göttlicher Herrlichkeit gesehen und als Gott angeredet, dann werden die Seinigen als Seine Genossen in der Herrlichkeit, als solche, die Seine Stellung teilen, anerkannt.

Die Folge jener Tatsache - denn hier wird dieses Ereignis im Zusammenhang mit der Geschichte Israels betrachtet - ist die Zerstreuung der Schafe, welche um den wahren Hirten gesammelt worden waren. Dessenungeachtet streckt Gott Seine Hand über die Kleinen aus. Für Juda hat es die Folge, daß, wenn der Faden seiner Geschichte in den letzten Tagen wieder aufgenommen werden wird, zwei Drittel von ihm im ganzen Lande werden ausgerottet werden (was Israel betrifft, vgl. Hes 20, 34-38) und daß das übrigbleibende Drittel durchs Feuer hindurchgehen, den Namen Jehovas anrufen und erhört werden wird. Jehova wird den Namen „Lo-Ammi“, d. h. „Nicht-mein-Volk“, beseitigen, indem Er sagen wird: „Es ist mein Volk“, und Juda wird sagen: „Jehova ist mein Gott.“ Das ist das Endergebnis der Wege Gottes mit Seinem Volke, und hier insbesondere mit Juda, über welches Er das „Lo-Ammi“ ausgesprochen hatte und dessen Überrest Er als Sein Volk anerkennen wird.

Nächstes Kapitel »« Vorheriges Kapitel