Durch Leiden zur Herrlichkeit
Aus dem Leben Josephs

Ausblick

Durch Leiden zur Herrlichkeit

Jakob zog zu seinem Sohn Joseph nach Ägypten. Als dieser hörte, dass sein Vater unterwegs war, „spannte er seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Gosen; und als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Hals“ (Kap. 46,29). Welch eine ergreifende Szene. Welch eine Freude für beide. Vater und Sohn – seit über 20 Jahren getrennt – liegen sich endlich wieder in den Armen.

Was wird es für uns sein, unseren Herrn einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen, so wie er ist. Jetzt leben wir durch Glauben. Petrus schreibt: „ ... den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt“ (1. Pet 1,8). Doch der Tag kommt, wo wir vom Glauben zum Schauen kommen, wo die Hoffnung Wirklichkeit wird. Glaube und Hoffnung werden aufhören, aber die Liebe bleibt. In alle Ewigkeit werden wir den sehen, der uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat. Wir werden den wahren Joseph sehen, dessen Weg durch tiefe Leiden zur höchsten Herrlichkeit ging. Wir sehen dann den, der am Kreuz von Golgatha für uns litt und starb. Wir sehen den, der von Gott mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt worden ist.

Mitten in dem Throne
Sehn die Deinen Dich.
Deine Siegerkrone
schmückt Dich ewiglich.
Die durchgrabnen Hände
künden Kreuzesnot:
Liebe ohne Ende
trieb Dich in den Tod.

Aber wir wollen nicht nur an uns denken. Was wird es für den Herrn sein, diejenigen bei sich zu haben, für die er in die Not des Kreuzes gegangen ist. Was wird es sein, wenn er uns in den Wolken entgegenkommt, um uns zu sich zu holen. Dann werden wir ewig als Frucht der Mühsal seiner Seele vor ihm sein, zu seiner Freude, zu seiner Herrlichkeit.

Von Deiner Seele Not wirst du die Frucht genießen,
um die Du rangst am Kreuz, von tiefer Nacht umhüllt;
sie wird vollkommen, reif und heilig vor Dir sprießen,
Dein göttlich liebend Herz ist ewig dann gestillt.

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