Die Psalmen
Eine Auslegung für die Praxis

Psalm 139

Einleitend sind einige Gedanken über die Grundhaltung vermerkt, die der Psalmdichter hier einnimmt. Ein aufrichtiger Gottesfürchtiger wie David, der auf die Barmherzigkeit Gottes vertraut und in Übereinstimmung mit Gott zu leben sucht, kann es wagen, den Allwissenden mit solcher Offenheit und in so vertraulicher Weise anzusprechen, wie es dieser Psalm wiedergibt. Der Psalmdichter äußert freimütig, dass er Gott völlig ausgeliefert ist, weil niemand der Macht Gottes entrinnen kann. Wohin auch immer die Füße und die Gedanken sich wenden mögen, jederzeit und überall treffen sie auf die allgegenwärtige Hand und das alles durchschauende Auge Gottes. Wenn die Überlegungen zurückwandern zur Anfangszeit des eigenen Daseins oder wenn sie bei Erlebnissen oder Plänen für die Zukunft verweilen, dann bleibt David doch immer bewusst, dass sein Denken mit Anfang und Ende schon im Voraus vor Gottes Auge daliegt wie ein aufgeschlagenes Buch, auch wenn es sich um Zukünftiges handelt (Verse 13 bis 16). Hier spricht nicht jemand, der durch tiefschürfendes Nachdenken Gott begreifen will, sondern ein Glaubender, der sich in Seiner mächtigen Hand befindet, und dies mit Freuden. Der unendlichen Größe Gottes und Seiner Allwissenheit und Allgegenwart gegenüber betrachtet David sich selbst als ein unbedeutendes, ohnmächtiges Wesen. Er gesteht ein, dass er in jedem Lebensbereich und in allem Ergehen auf Gott angewiesen ist und bleibt. Fasste er alle Mittel und das Wissen zusammen, die ihm selbst zur Verfügung standen, so vertiefte dies lediglich die Einsicht, dass Gottes Gedanken und Möglichkeiten das ihm Verfügbare unendlich weit überragen, denn alle Dinge sind letztlich den Zielen Gottes unterworfen. Er hat durch Seine Macht und Weisheit alle Wesen, alle Kräfte und Verhältnisse geschaffen und hat ihnen die Ordnung gegeben und bestimmte Grenzen gesetzt. Ein Mensch kann dies weder ändern noch das Geringste hinzufügen.

David stand so entschieden auf Gottes Seite, dass er es sogar wünschte, von dem Allwissenden durchforscht zu werden, ob er auf einem von Seiner Richtschnur abweichenden Weg wäre (Vers 23f). Er wollte von Ihm geführt werden und kannte nichts Wertvolleres, Weitreichenderes und Machtvolleres als die Gedanken Gottes (Vers 17). Im Glauben führte er ein aufrichtiges Leben im vertrauten Umgang mit Gott nach Seinem Wort und suchte alles zu meiden, was die Gemeinschaft mit Ihm unterbrechen konnte. Die Feststellungen des Psalms ehren den HERRN und bringen eine tiefgründige Gottesfurcht zum Ausdruck.

Vers 1 macht deutlich, auf welche Weise der Glaube Gott vergegenwärtigt und dass der Glaube bei jeder Tat und jedem Gedanken mit Ihm rechnet, auch mit Seinem erforschenden und beurteilenden Blick, der nichts übersieht oder vergisst. Nachdem der Psalmdichter in jungen Jahren Gott kennengelernt hatte, stellte er sich schonungslos der Wahrheit und ergab sich dem Gott, der die Wahrheit Selbst ist. Seither wünschte er, dass das Licht Gottes auf seinen Weg und in sein Herz fiel und alle Seiten und jeden Winkel seines Lebenswandels durchleuchtete. Er war damit einverstanden, dass er ständig von Gott beurteilt wurde (Verse 1 bis 3; 1. Kor 4,4f). Denn „kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb 4,13). Gott kennt die Beweggründe des Handelns und die Hintergründe der Gedanken (Hiob 34,21–23; Spr 5,21; Jer 17,10; 32,19; Mt 9,4). Solche Einsichten sind geeignet, das Gewissen zu schärfen, sie fördern die Übereinstimmung mit Gott und dienen der Gemeinschaft mit dem Heiligen. Gott weiß im Voraus um jeden Schritt und jede Situation des Lebensweges. Er kennt den moralischen Zustand und alle Absichten, so auch alle Entscheidungen und Äußerungen, ehe sie zustande kommen (Vers 4). Nichts trifft Ihn unversehens, Er hat immer „Zeit“ genug, um auf alle Dinge einzuwirken. Wer Ihn wirklich kennt und liebt, wird Seinen Einfluss und Seine Hilfe wünschen. Einem Menschen hingegen, der frei und unabhängig von Gott denken und handeln will und die Selbstdarstellung liebt, ist schon der Gedanke an Gott zuwider. Wer in Gottesfurcht seinen Weg gehen will, stellt das eigene Leben mit allen inneren und äußeren Vorgängen unter Seine Augen; er wird immer Klarheit darüber bekommen, was Gott gefällt und wie zu handeln ist. Dann öffnet man sich ganz der Einwirkung des Lichts, das Gott durch Sein Wort und Seinen Geist mitteilt. Der Einfluss der göttlichen Wahrheit wird Erkenntnis Gottes schenken und die Selbsterkenntnis vermehren. Das Wort der Wahrheit wird die Gesinnung Gott gemäß bilden und den Wandel entsprechend lenken. Man lässt dann davon ab, Falsches vor Ihm verbergen und sich selbst verstecken zu wollen, wie die Menschen es seit Adams Fall vergeblich versuchen (1. Mo 3,8). Einem treuen Gläubigen wird zunehmend bewusst, dass er von Gottes Hand umschlossen und von Ihm umstellt ist. Doch diese Nähe Gottes bedeutet für ihn keine unerwünschte Einschränkung, auch keine Einengung seiner Persönlichkeit. Denn er liebt es, sein Leben in der Einflusssphäre der Wahrheit zu verbringen, und dazu wendet er allen Fleiß auf (2. Pet 1,5–8). Er möchte jedenfalls nicht, dass irgendeine andere Macht ‚die Hand auf ihn legt' (Vers 5) und eine andere Gesinnung als die in der Heiligen Schrift gelehrte ihn in Beschlag nimmt. Vor seiner Umkehr hatte er es erlebt, fern von Gott zu sein. Nun aber ist er Ihm nahegebracht und genießt die Gemeinschaft mit Ihm. Die Erfahrung der Nähe Gottes ist nicht eine Sache, die mit Hilfe des Verstandes erfasst werden könnte (Vers 6). Denn hierfür sind irdische Begriffe und die menschliche Vorstellungswelt nicht hinreichend (Hiob 9,10; 42,3–5; 1. Kön 8,27; Pred 3,11; Jes 40,14; 55,9; Röm 11,33–36; 1. Kor 1,21).

Der Mensch befindet sich unentrinnbar im Hoheitsgebiet des Schöpfers und Herrn des Universums. Er hat keine Möglichkeit, sich dem Zugriff des allmächtigen Gebieters und Richters zu entziehen (Verse 7 bis 12). In dem Lebensraum, der dem Menschen freisteht, gibt es keinen Bereich und keinen Zustand, in den er sich zurückziehen könnte, ohne dass Gott ihn dort sähe und erreichte (Hiob 26,6; Spr 15,11; Jer 23,24; Dan 2,22). Für den, der Gott nicht kennt, ist diese Tatsache erschreckend und unerträglich. Aber für den, der Gott liebt und an Sein Wort glaubt, ist das Wissen um Seine Allgegenwart tröstlich und beruhigend. Gerne sieht er überall die gütige Hand Gottes, die seine Wege lenkt und seine Existenz sichert. Nichts kann ihn Seiner Hand und Seiner Liebe entreißen (Vers 10; Ps 138,7; Joh 10,29; Röm 8,34–39), und niemals sieht Gott dem Ergehen Seiner Kinder teilnahmslos zu. Immer ist Er bereit, sie zu stützen und zu bewahren. Sein Geist nimmt sich ihrer Schwachheit an (Röm 8,26). Mit Gottes Gegenwart ständig zu rechnen, führt auch dazu, dass man im Licht Seines Angesichts wandelt (Ps 56,14). Schlecht steht es mit dem, der auf der Flucht vor Gott ist und das bloßstellende Licht der Heiligen Schrift meidet (Jes 29,15). Die vorliegenden Worte der Schrift machen deutlich, dass ein Fliehen und Verstecken vor Gottes Augen sinnlos ist. „Kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben (oder: dem wir Rechenschaft schulden; Heb 4,13).

Die Betätigungen der Menschen geschehen innerhalb der Grenzen von Raum und Zeit. Dabei sind alle dem ständigen Wechsel von Helligkeit und Dunkel, von Hunger und Sättigung unterworfen und haben sich ohne Unterlass darauf einzustellen. Unverkennbar bewegen sie sich auf ihr Ableben zu. Der ewige Gott dagegen unterliegt keinerlei Begrenzungen. Er, der alles geschaffen hat und über allem steht, hält die Grenzen, die Er der Schöpfung gesteckt hat, unter Kontrolle. Ein Beispiel dafür ist in Vers 10 genannt. Das Licht mit seiner raschen Ausbreitung (Vers 9 bildlich: „Flügel der Morgenröte“), und der Mangel an Licht, das Dunkel (Vers 12), das die Menschen zur Untätigkeit und zum Ruhen zwingt, sind für Ihn keine unbeherrschbaren Größen, ebenso wenig das Totenreich, der Aufenthalt der Seelen von Gestorbenen (Verse 8 bis 12). Er ist nicht nur unabhängig von den zwingenden Umständen, die den Menschen beherrschen und seine Freiheit einschränken, sondern Er gebietet ihnen und vermag sie unvermittelt aufzulösen oder ins Gegenteil zu verkehren. „Wer ist ein großer Gott wie Gott? Du bist der Gott, der Wunder tut“ (Ps 77,14f). „Und wem wollt ihr Gott vergleichen, und was für ein Gleichnis wollt ihr ihm an die Seite stellen?“ (Jes 40,18).

Die Verse 13 bis 16 befassen sich mit der Entstehung eines Menschen im Mutterleib. Dort wurde jeder von uns „auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht... Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl“ (Vers 14). Diese Aussage meint nicht nur den Leib, sie schließt auch den menschlichen Geist und die menschliche Seele ein. An jedem einzelnen menschlichen Wesen hat der Schöpfer ein eigenes Interesse und verfolgt mit ihm einen Zweck (Ps 100,3; 119,73; Hiob 10,8–12; Hiob 33,4; Jer 1,5). Wer verderbend darin eingreift, verschuldet sich schwer; er vergeht sich gegen die Rechte und den Willen des Schöpfers, von dem die Schrift sagt, dass Er Selbst es ist, der das Kind im Mutterleib nach Seinen Gedanken und für Seine Absichten bildet. Das Erstaunliche, Ausgezeichnete, Wunderbare, das an jedem menschlichen Wesen wahrzunehmen ist, ehrt die Weisheit des Schöpfers. Das muss bei der Urteilsbildung über einen Menschen beachtet werden, sei es im Umgang miteinander oder bei der Rechtsprechung. „Wer seinen Nächsten verachtet, hat keinen Verstand“.– „Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt“ (Spr 11,12; 14,21; Mt 18,10). Die Nieren werden in Vers 13 erwähnt als ein Sinnbild für das Innerste des Menschen, das schließt seine Gefühle und seine Neigungen mit ein (Hiob 19,27; Jer 11,20). Das Unterscheidungsvermögen zwischen Gutem und Bösem gibt der Schöpfer jedem mit auf den Weg, „er, der ihrer aller Herz bildet, der auf alle ihre Werke achtet“ (Ps 33,15; 94,9). Sollte nun der Schöpfer Seine Geschöpfe und speziell jeden Einzelnen der Menschen nicht durch und durch kennen, durchschauen und beurteilen können?

Grundsätzlich hätte jeder Mensch mit Ehrerbietung Gott gegenüber einzugestehen: „Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich gemacht wurde im Geheimen“ (Vers 15; Pred 11,5). Doch in ihrem Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit wollen die meisten Menschen nicht wahrhaben, dass sie mittels göttlicher Weisheit und durch Seine Hand weise gemacht sind. Sie erklären sich lieber zu einem Zufallsprodukt und behaupten, dass sie im Grunde aus nichts anderem als Materie bestünden, auch Geist und Verstand würden sich aus dieser Quelle ableiten lassen. Sie möchten gar nicht in dem hier genannten Buch Gottes eingetragen sein (Vers 16) und verfallen durch die Sünde dem ewigen Tod und der Verdammnis. Sie glauben an ihre Entwicklung aus dem absoluten Nichts und an ihre Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Damit verachten sie Gott, dem sie ihr Dasein verdanken. Der Gottesfürchtige jedoch preist den Schöpfer dafür, dass Seine Weisheit ihn ins Dasein brachte und dass der Anfang und das Ende seines Lebens, aber auch die ganze Reihe der dazwischen liegenden Ereignisse seinem Gott im Voraus bekannt sind (Vers 16; Hiob 14,5; Ps 56,9; 69,29; Pred 6,10; 8,8).

Die Gedanken Gottes und ihre Summen sind zu hoch für den Menschen, sie lassen das menschliche Denken weit hinter sich zurück (Vers 17). Daher sind Gottes Gedanken für jeden, der sie hört oder liest, ehrfurchtgebietend. An den in der Heiligen Schrift offenbarten Gedanken Gottes mit Verständnis teilhaben zu dürfen, ist ein Geschenk Seiner Gnade. „Wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig sind ihre Summen!“ (Vers 17; Hiob 9,10; Ps 92,6). Anhand der Worte Gottes ein wenig über die Grenzen der vergänglichen Dinge hinausschauen zu können, gehört zu den Vorrechten der Gläubigen, die sie im Himmel in Vollendung genießen können. Das gilt in besonderem Maße für uns Christen. An das Himmlische können keine irdischen Maßstäbe angelegt werden; es ist in seiner unendlichen Höhe mit der menschlichen Auffassungsgabe nicht zu erfassen und zu beschreiben (Vers 18; Ps 40,6; Eph 3,18). Darüber dennoch (durch den Geist Gottes, der David die Worte eingab) unterrichtet worden zu sein und es in Worte gefasst zu haben, erschien dem Psalmdichter fast wie ein Traum, bei dem man die Wirklichkeit hinter sich zurücklässt. Doch als David erwachte und gewahrte, dass er noch auf dieser Erde war, ist ihm das Wichtigste nicht (wie nach einem Traum üblich) abhandengekommen. Erfreut ruft er aus: „Ich erwache und bin noch bei dir“, nämlich bei seinem HERRN und Gott, und darf Seine Gemeinschaft genießen (Vers 18b).

Die Erkenntnis Dessen, der Sünde nicht sehen und nicht dulden kann (Hab 1,13), lässt den Gottesfürchtigen verstehen, dass der heilige und gerechte Gott den Gottlosen töten wird (Vers 19; Jes 3,11; 11,4b; Röm 2,8; 6,23; 2. Thes 2,8–12). Durch die Schrift über die Heiligkeit Gottes belehrt, stimmt er dem göttlichen Urteil zu, dass auf eine Sünde der Tod als gerechtes Gericht folgt. Die Gottlosen, welche die Aufforderung zur Buße nicht befolgen und an ihrem gottlosen Weg festhalten, muss der Tod und das ewige Gericht treffen. Sie sind Feinde Gottes, sie haben die Finsternis dem Licht der Wahrheit vorgezogen und gehen in dieser Richtung weiter in die ewige Dunkelheit, den ewigen Tod. Der Gläubige ist ins Licht Gottes gekommen und geht ins ewige Licht. Er steht nun auf der Seite Gottes. Der Gläubige ist in die heilige Gegenwart Gottes gebracht, und er liebt das Licht und das Gute, wie auch Gott das Gute liebt, aber das Böse und den Feind des Guten hasst. Darum geht David auf dem Boden des Alten Testaments mit dem Urteil Gottes einig: „Mit vollkommenem Hass hasse ich sie, sie sind Feinde für mich“ (Vers 22; 2. Chr 19,2; Ps 97,10; 119,158). Auch für uns gilt heute: „Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?“ (2. Kor 6,14; Eph 5,6–14). In dem zukünftigen Reich Gottes und dem ewigen Zustand absoluter Herrschaft Gottes ist es ganz ausgeschlossen, dass außer Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit noch irgendetwas Böses vorhanden ist. In einem Licht, das überallhin leuchtet, kann es keinerlei Finsternis geben.

Das vollkommene Licht sollte schon damals Davids ganzes Herz durchleuchten. Das erbittet er mit den Worten: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!“ (Verse 23 und 24; Ps 19,8–15; Mt 6,21–24; 1. Kor 4,4). Er stellt sich mit Freimütigkeit ins Licht Gottes und bittet um Prüfung und ein Urteil (Ps 26,2). Das Erforschen soll sich nicht auf die Taten beschränken, es soll auch seine Gedanken und Beweggründe erfassen. Er möchte, dass das Innerste seines Herzen aufgedeckt wird. Es geht ihm um die uneingeschränkte Übereinstimmung mit Gott. Was er selbst bisher nicht als falsch erkannt hat, möge Gott ihm bewusst machen, denn Gott kennt ihn besser als er sich selbst. Ein zur Schau gestelltes korrektes Verhalten genügt nicht. Auch im tiefsten Innern wird David nichts verbergen oder verheimlichen, was Gott missfällt und ihm selbst Gewissensnöte bereiten würde. Sein Wünschen und Wollen soll Gott gemäß sein. Sollte doch noch Eigenwilliges übriggeblieben sein, dann war nichts anderes zu erwarten, als dass dieser falsche Weg mühselig werden und Unglück verursachen würde. Eigenwillige Ziele zu verfolgen, wird immer zur Bürde und zum Hemmnis auf dem „vor uns liegenden Wettlauf“ werden (Heb 12,1.14f). Wer den Willen Gottes tun will und sich von der Heiligen Schrift „auf ewigem Weg leiten“ lässt, befindet sich auf dem Weg der Wahrheit, dem Weg des Lebens. Nur in Aufrichtigkeit können die Bitten dieser letzten Verse vor Gott gebracht werden. Dem wahrhaft Gottesfürchtigen wird der Glaubensmut dazu nicht fehlen.

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