Kleine Einführung zum Bibellesen

Hauptteil

Warum hat die Bibel so viele Feinde?

Dieses Buch verurteilt den Menschen, sein Verhalten, sein Herz. Es legt alles vollkommen bloß und sagt ihm die Wahrheit über ihn selbst und über die Welt, der er angehört.

Der Teufel hasst das Wort Gottes und bedient sich ungläubiger Menschen, um die Bibel in Misskredit zu bringen. Dabei können das sehr gebildete Menschen sein, berühmte Gelehrte, große Philosophen, bewandert in der Literatur, Leute, die besonders fähig sind, schwierige Fragen zu entscheiden, wissenschaftliche Themen zu diskutieren. Er kann sehr liebenswürdige, ehrenwerte Leute wählen. Da sie aber das göttliche Leben nicht besitzen, verstehen sie nicht, „weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten“ (1. Tim 1,7). Der natürliche Mensch, seinen eigenen Hilfsquellen überlassen, „nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird“ (1. Kor 2,14).

Die Schriften und Reden der Ungläubigen über die Bibel gleichen dem, was ein Unwissender über die Gesetzmäßigkeiten der Astronomie oder den Atomzerfall sagen oder lehren könnte.

Kann man hinzufügen oder wegstreichen?

Christus hat gesagt: „Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reiche der Himmel; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reiche der Himmel“ (Mt 5,18-19).

Der Apostel Johannes schreibt: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baume des Lebens und aus der heiligen Stadt, wovon in diesem Buche geschrieben ist“ (Off 22,18-19).

In den Sprüchen lesen wir: „Tue nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht überführe und du als Lügner erfunden werdest“ (Spr 30,6).

Es ist also weder den Menschen, noch den Engeln erlaubt, dem Wort Gottes etwas hinzuzufügen oder etwas davon wegzunehmen.

Seit dem ersten Jahrhundert hatte die Kirche keinen anderen Führer als die Bibel. So nahmen die Männer von Beröa, als sie die Verkündigung des Paulus und Silas hörten, das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, „indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also verhielte“ (Apg 17,11).

Die Einteilung der Bibel

Die Bibel besteht aus zwei Teilen:

1) dem ersten Teil, dem sog. Alten Testament, geschrieben vor der Geburt Christi;

2) dem zweiten Teil, dem sog. Neuen Testament, geschrieben im ersten Jahrhundert nach Christus.

Im allgemeinen wird der Text in zwei Spalten gedruckt. Die Unterteilungen, die als „Kapitel“ bezeichnet werden, sind mit fettgedruckten Zahlen markiert, die weiteren Unterteilungen eines Kapitels (die „Verse“) sind mit kleinen Zahlen am Rand angegeben. Diese Einteilungen wurden in relativ neuer Zeit eingeführt, um eine Textstelle leicht angeben bzw. finden zu können.

Beispiel: Evangelium nach Matthäus, Kapitel 7, Vers 24 (abgekürzt: Matth. 7, 24). Um diese Stelle zu finden, suchen Sie in ihrer Bibel das Matthäus-Evangelium, drehen die Seiten bis zur fettgedruckten Zahl 7 um und lesen in diesem Kapitel bei der Zahl 24: „Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.“

Die geläufigsten Abkürzungen der einzelnen Bibelbücher finden Sie in Anhang 1 und 2.

Die Zusammenstellung der Bibel

Das Alte Testament

Gott gibt Mose, 15 Jahrhunderte vor Christi Geburt, folgende Anordnung: „Schreibe dieses zum Gedächtnis in ein Buch“ (2. Mo 17,14). Das also ist der Anfang der Niederschrift der göttlichen Offenbarung. Immer wenn es nötig war, nahm der Geist Gottes einen Menschen, der lediglich ein Werkzeug war, um das, was Gott wollte, schriftlich niederzulegen. Vier Jahrhunderte vor Christi Geburt hat der letzte der Propheten, Maleachi, geredet.

Das Alte Testament wurde Israel anvertraut. Es zerfällt in drei Teile:

  1. die Torah (das Gesetz Moses)
  2. die Neviim (die Propheten)
  3. die Kethubim (die Psalmen und anderen Schriften)

Es umfasst die 39 Bücher, die sich in allen Bibeln finden. Christus nimmt nach seiner Auferstehung Bezug auf diese drei eben genannten Teile (siehe Lukas 24, 44).

Seit der ersten Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische, 250 Jahre vor Christi Geburt, wurden einige profane Bücher dem heiligen Text zugefügt: die Apokryphen, viel später „deutero-kanonische Bücher“ genannt. Sie sind nicht inspiriert, gehören also nicht zur göttlichen Offenbarung; lediglich in historischer oder moralischer Hinsicht haben sie noch einen gewissen Wert. Man findet sie noch in manchen Bibelausgaben.

Es gibt im Neuen Testament Zitate aus dem Alten Testament in großer Anzahl; aus fast allen Büchern des Alten Testaments wird dort zitiert. Christus und die Apostel nehmen darauf Bezug und stellen es als Autorität hin. Im Gegensatz dazu zitieren sie aber nie die Apokryphen oder deutero-kanonischen Bücher; diese gehörten nicht zum hebräischen Kanon.

Das Neue Testament

Die Gute Botschaft von Dem, der durch das Alte Testament angekündigt wurde, hat sich erfüllt. Das Evangelium wird verbreitet. Die Apostel verkündigen die Botschaft von Jesus Christus, es entstehen Versammlungen, und zur Stärkung ihres Glaubens werden Briefe an sie geschrieben: das Neue Testament enthält insgesamt 21 Briefe.

Gott erweckt vier Männer, um uns einen Bericht des irdischen Lebens Jesu Christi zu geben. Wir finden ihn in den 4 Evangelien:

  1. Matthäus, ein Zöllner, Apostel Christi, schreibt um das Jahr 40 und stellt den Messias unter verschiedenen Aspekten vor.
  2. Markus, der Sohn des Apostels Petrus in geistlichem Sinn, schreibt um das Jahr 61 und hat die Aufgabe, uns den vollkommenen Diener zu beschreiben.
  3. Lukas, ein Arzt, Begleiter des Apostels Paulus, schreibt um dieselbe Zeit und schildert Christus in seiner Menschheit.
  4. Johannes, Apostel Christi, schreibt um das Jahr 90 und stellt Christus unter einem vierten Blickwinkel vor: als den Sohn Gottes.

Zu den Evangelien und den Briefen müssen wir noch die Apostelgeschichte und die Offenbarung hinzufügen, was insgesamt 27 Bücher im Neuen Testament ergibt. Diese finden Sie in allen Bibelausgaben.

Als die einzelnen Bücher durch die verschiedenen erwählten Männer geschrieben wurden, tat der Heilige Geist das, was Christus verheißen hatte (Johannes 14, 26 und 16, 13 - 14):

  1. „Er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“: die Evangelien.
  2. „Er wird euch in die ganze Wahrheit leiten“: die Apostelgeschichte und die Briefe.
  3. „Das Kommende wird er euch verkündigen“: die Offenbarung.

Wir besitzen nicht mehr die Originale. Die Verfolgungen in den ersten Jahrhunderten der Kirche waren schrecklich, und sicherlich haben die Feinde des Evangeliums alles daran gesetzt, um diese Originale zu zerstören. Die ältesten Manuskripte, die uns heute vorliegen, stammen vom Alten Testament aus dem 2. Jahrhundert vor Christi Geburt und vom Neuen Testament aus dem 2. Jahrhundert nach Christi Geburt. Wir besitzen mehr als 6000 Manuskripte des Neuen Testaments in griechisch und ungefähr ebenso viele in anderen Sprachen. Diese Manuskripte können in den großen Museen der Welt besichtigt werden.

Sprachen und Übersetzungen

Das Alte Testament ist auf hebräisch geschrieben, außer einigen vereinzelten Abschnitten in Esra, Jeremia (Kapitel 10) und Daniel, die auf aramäisch (dem Hebräischen sehr verwandte Sprache) geschrieben sind. Also nur eine einzige Sprache trotz der Verschiedenheiten der Schreiber und der Orte, wo sie lebten!

Zwischen 285 und 246 v. Chr. übersetzten 72 jüdische Gelehrte auf Anordnung des ägyptischen Königs Rolemäus II. das Alte Testament ins Griechische (die sog. Septuaginta). Seit dem Anfang des christlichen Zeitalters wollten sehr viele Gemeinden das Neue Testament, das vollständig auf griechisch geschrieben war, (damals in allen Ländern des Mittelmeerraumes verbreitete Sprache) in der Sprache ihrer Länder besitzen.

Im zweiten Jahrhundert gab es dann lateinische Übersetzungen, in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts die altsyrische der ganzen Bibel. Es folgten Übersetzungen ins Ägyptische, Gotische, Armenische, Arabische, Slawische, usw. Im 4. Jahrhundert gab uns Hieronymus eine lateinische Übersetzung, die sog. Vulgata, die während zahlreicher Jahrhunderte als Grundlage für Übersetzungen diente. Heute werden die z. T. aus zahlreichen wiedergefundenen Manuskripten wiederhergestellten hebräischen und griechischen Grundtexte direkt übersetzt. Die Bibel ist, z. T. vollständig, z. T. noch bruchstückhaft, in mehr als 1700 Sprachen oder Dialekte übersetzt. In Form von Kassetten-, Tonband- oder ähnlichen Aufzeichnungen wird die biblische Botschaft in mehr als 4500 Sprachen verbreitet.

Warum sollen wir die Bibel lesen?

1.)      Es ist das Gebot Gottes: „O, Land, Land, Land, höre das Wort des Herrn“ (Jer 22,29).

2.)      Die Natur redet zu uns von der Macht und der Weisheit des Schöpfers.

3.)      Das Gewissen zeugt von der Gerechtigkeit Gottes, aber es ist verdunkelt durch die Sünde.

Weder die Natur noch das Gewissen geben eine Antwort auf die zahlreichen Fragen, die wir uns stellen. Das Wort Gottes - die Bibel - ist die Offenbarung, die Gott uns von Sich Selbst und von Seinen Wegen gegeben hat. Gott wollte Sich uns nicht nur in Seiner Schöpfung offenbaren, sondern es hat Ihm gefallen, uns zu sagen, was Er in Sich Selbst ist, damit wir Ihn kennen möchten, damit wir uns in Ihm freuen und Ihn verherrlichen könnten, damit wir Seine Größe, Seine Weisheit, Seine Liebe verstehen möchten. Gott ist kein weit entferntes und gleichgültiges Wesen: Er liebt mich, Er möchte aus mir Sein Kind machen.

Die Bibel ist die höchste Offenbarung Gottes, sie ist auch die sichere Grundlage des Glaubens (vgl. Römer 10, 17 und 1. Thes, ; 2, 13 ).

Wer kann die Bibel verstehen?

Nur geschulte Personen?

Christus sagt: „Du hast dies vor Weisen und Verständigen verborgen, und hast es Unmündigen geoffenbart“ (Mt 11,25).

Der Apostel Paulus schreibt: „Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten“ (1. Kor 1,20-21).

Die Bibel wendet sich an die Kinder: „Von Kind auf kennst du die heiligen Schriften, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christo Jesu ist.“ (2. Tim 3,15)

Die Bibel wendet sich auch an die Erwachsenen: „Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, und du sollst darüber sinnen Tag und Nacht, auf dass du darauf achtest, zu tun nach allem was darin geschrieben ist; denn alsdann wirst du auf deinem Wege Erfolg haben, und alsdann wird es dir gelingen.“ (Jos 1,8)

Von denen, die sich von der Bibel abwenden, lesen wir jedoch: „Die Weisen werden beschämt, bestürzt und gefangen werden; siehe, das Wort des Herrn haben sie verschmäht, und welcherlei Weisheit haben sie?“ (Jer 8,9)

Wonach soll man in der Bibel suchen?

Die Bibel ist nicht geschrieben worden, um unsere Neugierde zu befriedigen, sondern um dem Menschen den Weg des Heils und des wahren Glücks zu zeigen.

Sie enthält sehr viele und außergewöhnliche Mitteilungen geographischer, historischer, wissenschaftlicher Art, aber sie misst diesem nur insofern Bedeutung bei, als sie einen Teil der Geschichte des Menschen oder des Volkes ausmachen, dem Gott sich in besonderer Weise geoffenbart hat. Vor allem ist sie das Buch der Offenbarung der Liebe Gottes zu dem Menschen und des Mittels, durch dessen Wirksamkeit Er ihn vor dem ewigen Verderben erretten will.

Durch die verschiedensten menschlichen Erfahrungen will Gott uns Belehrungen über den Menschen geben. Die Bibel enthüllt unser Herz, nicht unser physisches Herz, sondern das Zentrum unseres Wesens, den Sitz unserer Wünsche und unserer Empfindungen.

Sie deckt das Böse auf, die Sünde, die um sich frisst wie ein Krebs. Sie legt den Finger auf die wunden Stellen und auf das, was wir gern verheimlichen möchten. Das Bild, das die Bibel vom Menschen zeichnet, ist nicht schön, aber wahr.

Von den ersten Seiten dieses Buches an sehen wir den Menschen in seinem fieberhaften Tun, von Satan versucht, ungehorsam, gefallen, aber von Gott gesucht, der „so sehr die Welt geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3,16).

Deshalb wird auf allen Seiten des Alten Testaments immer wieder in mehr oder weniger deutlichen Ausdrücken das Kommen Christi erwähnt.

Wie soll man die Bibel lesen?

Der Anfänger beginnt am besten mit dem Neuen Testament, da dieses die Erklärung des Alten ist und uns die erlebte Errettung vorstellt.

Öffnen Sie die Bibel niemals wie ein beliebiges anderes Buch! Die Bibel ist das Wort Gottes, ob Sie es annehmen oder nicht. Hier möchte Gott zu Ihnen reden, Sie belehren, Sich Ihnen offenbaren und Sie in die ganze Wahrheit führen.

Nur Gott allein kann durch Seinen Geist Ihnen wirklich die Schriften öffnen, Ihnen helfen, ihren Sinn zu erfassen und sie sich zu eigen zu machen.

Hier einige Ratschläge:

  1. Rufen Sie, bevor Sie Ihre Bibel öffnen, Den an, der ihr Autor ist. Dabei spielt die Form des Gebets kaum eine Rolle; David betete: „Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in deinem Gesetz.“ (Ps 119,18)
  2. Die Männer der Bibel schrieben so, dass sie von den meisten verstanden werden konnten. Man muß deshalb die Worte in der Bibel so lesen, dass man ihnen zunächst den allgemeinen Sinn beilegt, den der unbefangene Leser mit diesen Worten verbindet.
  3. Der Sinn eines Satzes wird im allgemeinen durch das angegeben, was vorhergeht oder folgt; daher muß man immer den Abschnitt in seinem Zusammenhang stehen lassen.
  4. Man darf nicht vergessen, dass die Bibel sich immer durch die Bibel selbst erklärt und nicht zum Gegenstand einer besonderen Interpretation gemacht werden darf, wenn der Ausleger auch noch so gebildet sein mag.
  5. Gott will aus uns nicht Gelehrte der Religion, der Bibelkunde oder der Prophetie machen, sondern Er hat uns ganz persönlich etwas zu sagen. Erkenntnis ohne Frucht bläht auf. (vgl. 1. Kor 8,1; 13,1+2)
  6. Die Bibel enthält die vollständige Offenbarung Gottes. Man darf also nicht nach einigen bevorzugten Abschnitten mit dem Lesen aufhören, sondern es ist notwendig, die ganze Bibel zu lesen.
  7. Nichts ist nützlicher als eine regelmäßige und täglich neue Nahrungsaufnahme; mit der Bibel verhält es sich nicht anders.
  8. Sie dürfen nichts hinzufügen noch etwas wegnehmen; manchmal werden sich Ihre Gedanken an dem Text stoßen; lassen Sie dann Ihre Gedanken durch die Gedanken Gottes leiten, die entgegengesetzte Haltung ist nichts anderes als Hochmut.
  9. Unsere Logik kann verletzt werden, und wir sagen: da besteht ein Widerspruch. Das ist nur auf den ersten Blick so. Die Bibel widerspricht sich nicht, sondern zeigt oft verschiedene Aspekte ein und derselben Sache.
  10. Das einzige Mittel, um Fortschritte zu machen, ist, das in die Tat umzusetzen, was wir gelernt haben. Jakobus sagt in seinem Brief (Jak 1, 23+24): „Wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen , und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war.“ Und der Psalmist sagt: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; gute Einsicht haben alle, die sie ausüben.“ (Psalm 111,10)
  11. Denken Sie beim Lesen eines Abschnitts, dass dieser ausdrücklich für Sie geschrieben ist. Stellen Sie sich, jedesmal wenn Sie lesen, z. B. folgende Fragen:
  • Was sagt Gott mir durch diesen Text?
  • Ist darin für mich heute eine Ermahnung enthalten?
  • Was erfahre ich über das Werk und die Person des Heilandes?
  • Welche Verheißung liegt darin für mich heute?
  • Suchen Sie sich einen Vers, den Sie sich einprägen und den Sie sich im Lauf des Tages ins Gedächtnis rufen.

Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam, und daraus ergibt sich immer entweder Verhärtung oder Glaube:

 - Verhärtung für jeden, der es verachtet und zurückweist,
 - Glaube für jeden, der es annimmt und sich daran hält.

Die Einheit der Bibel

„Im Alten Testament ist das Neue Testament verborgen. Im Neuen Testament ist das Alte enthüllt“ (Augustinus).

Man kann sie nicht voneinander trennen. Anhand von ein paar Beispielen erwähnt. Hierbei handelt es sich um Vorbilder oder Symbole des Alten Testamentes, die schon auf eine Wahrheit im Neuen Testament hinweisen. Sie werden noch mehr dieser Vorbilder entdecken, in dem Maß, wie Sie mit dem Lesen der Bibel voranschreiten.

Altes Testament

Neues Testament

Die Arche Noahs (1. Mo 6 und  7 )

Jesus rettet uns vom Gericht (1. Thes 1,10)

Die Himmelsleiter Jakobs (1. Mo 28,10-22)

Jesus - der Weg (Joh 14,6)

Das Passahlamm (2. Mo 12)

Jesus - das Lamm Gottes (Joh 1,29)

Der Leuchter (2. Mo 25,31-40)

Jesus - das Licht (Joh 8,12)

Das Manna (2. Mo 16,9-36)

Jesus - das Brot des Lebens (Joh 6,32-34)

Die eherne Schlange (4. Mo 21,4-9)

Jesus, auf das Kreuz erhöht (Joh 3,14)

Es gibt auch Männer, deren Umstände einen der Aspekte des Lebens Christi ankündigen:

Isaak, der eingeborene Sohn, den Abraham bereit ist zu opfern (1. Mo 22)

Jesus, der eingeborene Sohn, der sich selbst als Opfer stelle (Eph 5,2; Gal 2,20 )

Joseph, zu dem man kommen muß, um Speise zu finden (1. Mo 41,53-57)

Jesus, gehasst und verkauft (Joh 1,11 und 15,24; Mt 26, 14-16)

Joseph, zu dem man kommen muß, um Speise zu finden (1. Mo 41,53-57)

Jesus, der gibt und die Bedürfnisse vollkommen stillt (Mt 11,28; Joh 7,37 )

Mose, der sich als Fürsprecher für das Volk einsetzt (2. Mo 32)

Jesus unser Fürsprecher (Sachwalter) (1. Joh 2,1)

Salomo, der König des Friedens (1. Chr 22,9)

Jesus wird  regieren und Frieden bringen (Jes 9,6)

Es gibt auch Verheißungen und Prophezeiungen des Alten Testaments, die sich erfüllt haben. Andere sind noch zukünftig. Was Christus betrifft, so finden wir mehr als 700 Jahre vor seiner Ankunft die Erwähnung folgender Tatsachen:

  • seine Geburt in Bethlehem (Micha 5,2)
  • die Jungfrau, die schwanger werden würde (Jes 7, 14)
  • die Flucht nach Ägypten (Hos 11, 1)
  • sein Missionsauftrag (Jes 61, 1)
  • er würde ohne Grund gehasst werden (Ps 35, 19 und Ps 69, 4)
  • er würde für 30 Silberlinge verkauft werden (Sach 11, 13)
  • durch einen seiner Vertrauten (Ps 41, 9)
  • die von den Soldaten zugefügte Peinigung und Schmach (Jes 50, 6)
  • man stellt ihn auf eine Stufe mit Übeltätern (Jes 53, 12)
  • seine Hände und seine Füße würden durchbohrt werden (Ps 22, 16)
  • die Aufteilung seiner Kleider (Ps 22, 18)
  • Gott würde ihn verlassen (Ps 22, 1)
  • sein Tod (Jes 53, 8-9)
  • seine Auferstehung (Ps 16, 10)
  • seine Wiederkunft (Sach 14, 4-9)

Die Bündnisse und die Zeiteinteilungen

Um das Verständnis zu erleichtern, muß man auch zwischen den verschiedenen Bünden unterscheiden:

Gott machte einen Bund

  • mit Adam,
  • mit Noah,
  • mit Abraham,
  • mit Mose (Alter Bund).

Jesus Christus ist der Garant des Neuen Bundes.

Da der Messias von den Juden verworfen wurde, sind diese für eine Zeit beiseite gesetzt. Wir leben in der Zeit der Langmut Gottes. Das Evangelium - die Gute Botschaft - wird verkündigt (siehe Apg 10,36-43; Rö 10,12-13; Eph 2, 11-22 ).

Sehr nahe ist die Verwirklichung der Verheißung Jesu Christi, diejenigen, die Ihm angehören, zu entrücken, damit sie ewig bei Ihm seien (nach Joh 14,1 -3; 1. Kor 15, 42-57; 1. Thes 4, 16-17 ).

Was danach kommt:

Die apokalyptischen Gerichte brechen über die ganze bewohnte Erde herein (1. Thes 5,3; Off 3,10 und ab Off 6).

Ein Überrest Israels wird, nachdem er schreckliche Prüfungen durchgemacht hat, den Messias anerkennen (Sach 12).

Dann wird Christus erscheinen, Sein Reich aufrichten (Sach 14, 4) und die während dieser Zeitepoche getöteten Gläubigen werden auferstehen (Off 20,4-6).

Es folgt ein Zeitalter des Friedens von 1000 Jahren unter der Herrschaft Christi, und schließlich eine letzte Empörung und endgültige Niederlage des Teufels und derer, die ihm gefolgt sind (Off 20,6-10).

Auferstehung der Ungläubigen und ihre Verdammung (Off 20, 11-15). Neue Himmel und neue Erde (2. Pet 3, 10-16). Ewiger Zustand (1. Kor 15,20-28).

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