Der Prophet Daniel und die Zeiten der Nationen

Daniel 7

In diesem Kapitel gehen wir auf den zweiten Teil des Buches ein. Der erste Teil enthält die Gesichte, die die Monarchen empfingen, zusammen mit ihren Handlungen, und den Handlungen anderer im Zusammenhang mit Daniel und seinen Gefährten. Daniel tritt als Bote Gottes in Erscheinung, in Seinem Sinn, um die Träume und Gesichte, die Nebukadnezar empfangen hatte, zuverlässig auszulegen. All dies haben wir betrachtet, und nun haben wir in diesem zweiten Teil, die Gesichte mit ihren Auslegungen, die Daniel selbst gegeben wurden. Es sind Mitteilungen, „die nicht nur allgemeine Grundsätze enthalten, sondern Einzelheiten, die das Volk Gottes und die Nationen, die sie unterdrückten, betreffen – historische Einzelheiten, auch wenn sie im Voraus prophetisch gegeben wurden. Ein Unterschied zwischen diesen und dem gewöhnlichen prophetischen Mitteilungen ist augenblicklich zu sehen. Bei Daniel ist es nicht so, wie bei den Propheten im Allgemeinen, dass das Wort des Herrn über ihn kam, oder dass er vom Heiligen Geist bewegt sprach. Er sah „einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager“ oder wie in Daniel 8 erschien ihm „ein Gesicht.“ Er war nicht so sehr ein Bote für Gottes Volk, wie es zum Beispiel Jesaja und Jeremia waren, sondern er empfing, wie Johannes auf Patmos, Offenbarungen der Zukunft als Leitung für Gottes Volk in jeder Zeit. Die Gesichte Daniels sind daher, wie die von Johannes, von endzeitlicher Natur.

Das erste davon ist in diesem Kapitel aufgezeichnet und fand „im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel“ (Vers 1) statt. Wir nennen es das erste Gesicht, obwohl beginnend mit den Versen 2, 7, und 13 tatsächlich drei Gesichte gegeben werden. Dazu folgt auf Daniels Nachfrage hin ihre Auslegung, die in den Versen 17–27 gefunden wird. Der Gegenstand des Kapitels scheint das vierte Reich der Nationen zu sein: Sein Gericht und seine Verdrängung durch das Königreich des Sohnes des Menschen. Die ersten drei Reiche werden vorgestellt, wenn auch nur kurz, und so umfasst das Kapitel dasselbe wie die Gesichte Nebukadnezars in Daniel 2, wenn auch aus einer anderen Perspektive. Alle drei Gesichte hängen miteinander zusammen und ergänzen sich gegenseitig. Dies wird also zu einem besseren Verständnis beitragen, wenn man sie in der Reihenfolge, in der sie stehen, betrachtet und ihre Auslegung wird in ihren Grundzügen erfasst werden.

Der Gegenstand dieses ersten Gesichts waren vier große Tiere: „Daniel hob an und sprach: Ich schaute in meinem Gesicht in der Nacht: Und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer. Und vier große Tiere stiegen aus dem Meer herauf, eins verschieden vom anderen.“ (Verse 2, 3). Das Meer, eine Wassermasse, steht, wie oft in der Schrift (siehe Off 17,1–15) für Menschen und Völker und im vorliegenden Fall herrscht ein Zustand des Chaos und der Verwirrung, denn „die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer.“ Die Winde sind von Gott auf schicksalhafte Weise bewirkte unterschiedliche, beunruhigende Einflüsse. Sie sind ein Gericht, um Seine Absichten der Regierung über die Erde zu erreichen. So haben wir in Offenbarung 7 Engel, die die vier Winde der Erde von ihrem gerichtlichen Auftrag zurückhalten, bis die Knechte Gottes an ihren Stirnen versiegelt wurden. Dort sind es die Winde der Erde, denn die Erde war das Ziel ihres Erscheinens. In Daniel sind es die Winde des Himmels, hinweisend auf die Herkunft, aus der sie ausgesandt wurden.

Die vier Tiere kamen aus dem Meer, also aus den Unmengen der Völker in einem Zustand der Unruhe, wenn nicht sogar chaotischer Verwirrung, herauf. Es wird jedoch nicht angenommen, dass ihr Aufstieg aus dem Meer zeitgleich war, denn wenn sie, wie kaum jemand anzweifelt, für dieselben vier Reiche, die Nebukadnezars Bild verkörpert, stehen, treten sie nacheinander in Erscheinung; worauf Daniel tatsächlich in Vers 6 hinweist (als er sagt, „Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes“ usw.), so auch in Vers 7. Es ist nicht mehr als eine Feststellung in Vers 3, die aufzeigt, dass all diese Reiche sichtbar wurden und ihre Herrschaft auf dieselbe Weise erlangten. Sie kamen in einer Zeit der auflehnenden Unruhe als Weltreiche zustande und wurden jeweils auf den Trümmern anderer Königreiche errichtet. Alle werden gleichermaßen als Tiere verbildlicht, worin sie sich von der Symbolik des Bildes Nebukadnezars unterscheiden. In dem Bild wurde der Gedanke des allmählichen Verfalls der herrschenden Macht in den Händen der Nationen verkörpert: Von Nebukadnezar (dem es unmittelbar von Gott selbst anvertraut wurde), als dem Kopf aus Gold, bis zum Eisen und Ton in den Beinen und Füßen. Obwohl sie sich im Wesen voneinander unterscheiden, und möglicherweise auch im Grad ihrer Vorzüglichkeit werden hier alle gleichermaßen als Tiere gesehen, um ihre sittlichen Eigenschaften aufzuzeigen: Das Ausschließen Gottes, Selbstsucht, eigennützige Begierden, irdische Ziele und irdische Beweggründe und Zwecke, Grausamkeit und Raubgier beschreiben all diese heidnischen Königreiche. Welch eine Offenbarung, dass alle Regierungen auf der Erde, von der Zerstörung Jerusalems an bis zum Königreich Christi, sittlich als „Tiere“ dargestellt werden!

Das erste Tier, welches Babylon darstellt, „war gleich einem Löwen und hatte Adlerflügel; ich schaute, bis seine Flügel ausgerissen wurden und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Füße gestellt und ihm ein Menschenherz gegeben wurde.“ (Vers 4) Diese beiden Symbole – der Löwe und der Adler – standen bereits vorher für Babylon (Jer 4,7; Jer 49,19–22; vergleiche mit Vers 30), und sie sprechen von Majestät und Schnelligkeit – Schnelligkeit des Vorrückens und Eroberns, was beides das Königreich Nebukadnezars besonders kennzeichnete. Doch der Prophet sah eine außergewöhnliche Veränderung. Die Flügel des Tieres wurden ausgerissen; es verlor seine Schnelligkeit der Durchführung, die es ausgezeichnet hatte, und zeigte somit was in den Händen von Nebukadnezars verweichlichten Nachfolgern aus dem Reich wurde. Überdies verlor das Tier seine wesenseigene Haltung, wurde auf seine Füße gestellt wie ein Mensch, und erhielt das Herz eines Menschen – eine Darstellung des Zustands der Schwäche, auf den Babylon schlussendlich herabgesetzt wurde. Denn wenn ein Löwe dazu gebracht wird aufzustehen, und sein ganzes Wesen verändert wird, hat er sowohl seine Macht als auch seine Majestät verloren.

Das zweite Tier „glich einem Bären; und es richtete sich auf einer Seite auf, und es hatte drei Rippen in seinem Maul zwischen seinen Zähnen; und man sprach zu ihm so: Steh auf, friss viel Fleisch!“ (Vers 5) So deutlich wie Babylon vom ersten Tier dargestellt wird, wird Persien – oder vielmehr das Medo-Persische Königreich – durch das zweite dargestellt, denn uns wird in Daniel 5 deutlich gesagt, dass dieses Königreich dem Reich Babylon folgte. Und in Daniel 8 wird gesagt, dass es dem Griechischen voranging (Verse 20, 21). Ferner ist diese Tatsache in der Geschichte bekannt. Das Symbol eines Bären deutet auf sein wildes Wesen hin, und dass er sich auf der einen Seite aufrichtete, macht auf die Tatsache aufmerksam, dass, zunächst aus den zwei Königreichen der Meder und Perser bestehend, eines von ihnen – die Perser unter Cyrus – die Vorherrschaft erlangte, auch wenn es den anderen nicht verschlang. Die letzte Besonderheit, die drei Rippen in seinem Maul zwischen seinen Zähnen, und der Aufruf „Steh auf, friss viel Fleisch!“ weist offensichtlich auf das besondere Merkmal dieses Reiches hin, nämlich seine Raubgier – das Schlucken und Verschlingen -. So war es in der Geschichte: ein Königreich nach dem anderen wurde „verschlungen“.

Darauf folgt Griechenland – das griechische Königreich, wie es durch die Eroberungen Alexanders entstanden war. Und doch nicht nur wie es von ihm behauptet wurde, denn „das Tier hatte vier Köpfe“; genau wie nur der Kopf aus Gold Nebukadnezar und seine Herrschaft versinnbildlichte, sind demzufolge die Nachfolger Alexanders in diesen vier Köpfen zu erkennen, da das Herrschaftsgebiet von Alexander nach dessen Tod letztendlich in vier Königreiche aufgeteilt wurde, beherrscht von vier seiner Generälen.1 Die zwei herausragenden Merkmale, die durch den Leoparden mit den vier Vogelflügeln auf seinem Rücken verbildlicht werden, sind Geschicklichkeit und Geschwindigkeit in der Ausführung – Merkmale, die auf eine bemerkenswerte Art, Alexander in seinen Kriegen und Eroberungen kennzeichneten. Seine Schnelligkeit und Unbesonnenheit wurden vermutlich niemals übertroffen, und es sollte berücksichtigt werden, dass diese Eigenschaften des griechischen Königs ungefähr zweihundert Jahre vor seiner Geburt beschrieben wurden. Wie Cyrus wurde er für seine Taten ausgerüstet, obwohl er nicht den Einen kannte, der ihn erschaffen hatte.

Das vierte Tier erscheint in einem eigenständigen Gesicht, was wie angeführt den Grund hat, dass der Geist Gottes in diesem Kapitel ein besonderes Augenmerk auf das vierte Königreich gerichtet hat. Darum werden die drei Tiere einleitend nur kurz angedeutet und, wie auch beim vierten Tier, wird die gesamte Zeitspanne der Zeiten der Nationen erfasst.

Daniel war aus demselben Grund besonders von dem vierten Tier gefesselt, wie es die auffallenden Worte zeigen, zu dessen Gebrauch er veranlasst wurde. Er sagt: „Nach diesem schaute ich in Gesichten der Nacht: Und siehe, ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und sehr stark, und es hatte große, eiserne Zähne; es fraß und zermalmte, und das Übriggebliebene zertrat es mit seinen Füßen; und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm gewesen waren, und es hatte zehn Hörner. Während ich auf die Hörner Acht gab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der große Dinge redete.“ (Verse 7–8). Alle Ausleger sind sich einig, dass hier das Römische Reich dargestellt wird, unabhängig von ihren Unstimmigkeiten über den Zeitraum, in dem Teile der Schilderung Anwendung finden. Tatsächlich gibt es keine andere mögliche Auslegung, da mühelos festgestellt werden kann, dass der letzte Nachfolger des Reiches Alexanders Rom war. Wie auch immer ist es jetzt nicht nötig mehr als ein oder zwei Besonderheiten aus Daniels Gesicht von diesem Reich zu betrachten, da wir am Ende des Kapitels eine zuverlässige Auslegung vorfinden.

Die herausragende Eigenschaft ist Stärke – unwiderstehliche Macht – die Schrecken in den Herzen derer verbreitet, die seine erbarmungslosen, unbarmherzigen Grausamkeiten mitansahen. Wie ein anderer schrieb, „Stärke und eine Raubgier, die weder Schonung noch Achtung für irgendetwas kennt, sich alles entweder aneignet oder es gewissenlos mit Füßen zertritt, das ist es, was moralisch das vierte Tier kennzeichnet.“2 Man beachte auch, dass es sich von allen Tieren vor ihm unterschied. Die Erklärung hierfür kann möglicherweise im Buch der Offenbarung gefunden werden, wo wir von demselben Tier lesen, dass es „war gleich einem Leoparden, und seine Füße wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“ (Off 13,2). Das heißt, dieses Tier vereinte in sich alle tierischen Formen, die seine drei Vorgänger ausgezeichnet hatten und empfing darüber hinaus sein Königreich, wie es in seiner endgültigen Form ist, direkt aus den Händen Satans. Nebukadnezar empfing seine Herrschaft von Gott. Das auferstandene römische Reich wird am Ende seine Macht von Satan empfangen und von ihm angetrieben werden. Es ist der vollkommene Abfall der menschlichen Herrschaft, denn es wird nicht nur seinen Antrieb und die Suche nach Sinn wie ein Tier auf der Erde suchen, und in der Gier nach Verherrlichung und Befriedigung seines eigenen Verlangens und seiner eigenen Leidenschaften, Gott aus all seinen Plänen ausschließen. Es wird auch zum willigen Anhänger und Leibeigenen Satans, indem es völlig abfällt, wie die Kinder Israels, als sie das goldene Kalb anbeteten,. Das wird in jedem gerühmten Fortschritt, jeder Aufklärung und in jeder politischen Wissenschaft der letzten Jahre des gegenwärtigen Zeitalters zu sehen sein. Das wird, soweit es die herrschenden Mächte betrifft, in der Entthronung Gottes und der Erhebung Satans auf dessen Thron erkennbar sein!

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Daniel das vierte Reich in diesem Gesicht als Ganzes sieht. Das heißt, dass er es von seinem Aufstieg bis zu seinem Ende sieht. Weitere Ausführungen dazu werden noch am Schluss des Kapitels folgen. Es mag lediglich noch hinzugefügt werden, dass der Beweis hierfür in der Erwähnung der zehn Hörner und dem Erscheinen des kleinen Horns mit bemerkenswerter Macht und Eigenschaften von Intelligenz und Rhetorik liegt, und auch an der Tatsache, dass auf die Zerstörung dieses vierten Tieres die Errichtung des Königreichs des Sohnes des Menschen folgt.

So fährt Daniel mit seinem Bericht von dem fort, was er in seinen nächtlichen Gesichten gesehen hatte: „Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer. Ein Strom von Feuer floss und ging von ihm aus; tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich und Bücher wurden geöffnet.“ (Verse 9–10). Es ist unbestritten, dass der Alte an Tagen, der ewige Gott ist und es ist sowohl aus Vers 22, als auch aus Offenbarung 1 auch offensichtlich, dass der Sohn des Menschen der Ewige Gott ist, der alt an Tagen war. Jede richterliche Entscheidungsmacht wird ihm gegeben, denn er ist der Sohn des Menschen. Durch das Bild vor uns wird deutlich, dass dies eine Versammlung des Gerichtes ist. Es ist nicht die Versammlung des Gerichts vor dem großen weißen Thron aus Offenbarung 20, sondern eine Versammlung, um die Lebenden zu richten (denn er wird die Lebendigen wie auch die Toten richten), als Vorbereitung auf die Errichtung seines Königreiches (Vers 14). Der Thron war wie Feuerflammen, seine Räder ein loderndes Feuer, ein Strom von Feuer floss und ging von ihm aus. Feuer ist in der Schrift immer ein Symbol der Heiligkeit Gottes und wird auch beim Gericht angewandt. Auch die unzählbaren Engel, die ihm dienen und aufwarten, führen zu dem selben Schluss, wie wir es auch in Matthäus im Zusammenhang mit dem Gericht über die Nationen lesen: „Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen“ (Mt 25:31). Die Throne – nicht der Thron am Ende von Vers 9 von dem Alten an Tagen, sondern die Throne zu Beginn des Verses – sind jene, die in Offenbarung 20 gefunden werden können: „Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten“ (Off 20,4). Dies sind die Throne, die von den Heiligen besetzt werden, die Armeen im Himmel, die Christus folgen werden, wenn er zu dem Gericht in unserem Abschnitt erscheint (Off 19:11–21). So schrieb der Apostel den Korinthern auch: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ (1. Kor 6,2). So werden sie beim Gericht der Lebenden mit Christus verbunden sein. Aus diesem Grund sah Daniel diese Throne zusätzlich zu dem Thron von Feuerflammen, auf dem der Richter selbst saß.7

Der Anlass des Gerichts, wie es dem Propheten offenbart wurde, erscheint im nächsten Vers: „Dann schaute ich wegen der Stimme der großen Worte, die das Horn redete: Ich schaute, bis das Tier getötet und sein Leib zerstört und dem Brand des Feuers übergeben wurde.“ (Vers 11). Der Anlass war also die „großen Worte, die das Horn redete“. In Offenbarung 13 wird von dem Tier gesagt, dass ihm ein Mund gegeben wurde, „der große Dinge und Lästerungen redete“ und dass es seinen Mund öffnete „zu Lästerung gegen Gott, seinen Namen zu lästern und seine Hütte und die, die ihre Hütte in dem Himmel haben“. Aufgrund dieser Lästerungen kam der Alte an Tagen und setzte sich zum Gericht auf seinen feurigen Thron. Durch diese dreisten Handlungen des Ungehorsams gegen Gott war der Kelch der Sünde übervoll und das Gericht kam schnell und bestimmt über das Tier. Denn es „wurde getötet und sein Leib zerstört und dem Brand des Feuers übergeben“ (vergleiche mit Offenbarung 19,19–21).

Dann folgt der allgemeine Bericht, der die übrigen Tiere betrifft. Ihnen wurde ihre Herrschaft weggenommen, aber „Verlängerung des Lebens wurde ihnen gegeben bis auf Zeit und Stunde.“ (Vers 12). Es darf nicht angenommen werden, dass dies in unmittelbarem Ablauf dem Vorangegangenen folgte. Alle vier Tiere waren Daniel gezeigt worden, und nun, nachdem das letzte gerichtet worden war, geht das Gesicht zu dem zurück, was nicht in dieser Versammlung des Gerichts geschah, sondern vorher, bei Gottes richterlichem Verfahren mit den ersten drei Tieren in seiner führenden Regierung. Die Herrschaft und die Lebensdauer wurden dem letzten Tier zur selben Zeit „weggenommen“. Nicht aber Babylon, Persien und Griechenland. Babylon bestand noch lange nach seiner Unterwerfung durch die Meder und Perser fort. Persien, seiner einstigen Pracht beraubt, besteht noch heute und Griechenland wurde in den letzten Jahren wieder zu einem Königreich.3 So wurde die Lebensdauer dieser Reiche für eine Zeit und Stunde verlängert, doch nachdem das römische Reich nach seiner Wiederbelebung, zum Erstaunen aller die es sehen, endgültig gerichtet wird, wird es samt seinem Kopf für immer verschwinden.

Auf das Gericht des vierten Tieres folgt das Gesicht über das Königreich, das nie vergehen wird: „Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.“ (Verse 13–14).

Der Alte an Tagen, ist wie bereits erwähnt der Sohn des Menschen; in diesem Gesicht sind sie jedoch voneinander zu unterscheiden. Dies ist in den Psalmen oft zu finden. Der Messias ist der Herr, und doch spricht der Herr in Psalm 110 zu seinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße!“ (Psalm 110,1) Es ist das Geheimnis der göttlichen Personen. In Daniels Gesichten wird zwischen ihnen unterschieden, denn, als der Sohn des Menschen, empfängt unser Herr alles von Gott. Nachdem Er zum Alten an Tagen gebracht wird, heißt es dem zur Folge, „Ihm wurde Herrschaft gegeben,“ usw. Dies zeigt deutlich zwei Dinge: sowohl durch den Titel, Sohn des Menschen, als auch durch die Tatsache, dass er seine Herrschaft empfängt; ist das, was wir hier sehen sein weltweites Königreich, dass sich über die ganze Erde erstreckt, welches er, nachdem er in Herrlichkeit erschienen ist, aufrichten wird. Es ist, mit einem Wort, die Erfüllung von Psalm 8, wenn alles unter Seine Füße gestellt wird. Dieses Gesicht steht demzufolge in unmittelbarem Zusammenhang zu Vers 11. Die Reihenfolge der Ereignisse ist so, dass zuerst Christus in Herrlichkeit mit seinen Heiligen erscheint, worauf sein Gericht über das Tier folgt, und danach, auch wenn es hier nicht besonders erwähnt wird, die Aufrichtung seines Thrones in Zion und zuletzt wird der Stab der Macht des Herrn aus diesem Zentrum hervorgehen (siehe Psalm 110,2) und sich alle Menschen, Nationen und Sprachen Untertan machen, so dass sie ihm, der sowohl der Christus, als auch des Menschen Sohn ist, dienen. So wird der Mensch der Erde die Menschen niemals mehr unterdrücken, denn er wird bereits, in der Person des vierten Tieres, enteignet und gerichtet worden sein. Aber Christus selbst wird über alle Nationen der Erde regieren, und so wird man rufen, „Sagt unter den Nationen: Der Herr regiert! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Er wird die Völker4 richten in Geradheit.“ (Psalm 96,10)

Manche Merkmale dieses herrlichen Königreichs werden in der Auslegung des Gesichts zu erkennen sein, doch bevor wir darauf eingehen, sollte die Wirkung der Dinge, die er gesehen hatte, auf Daniel, bemerkt werden. Er sagt, „Mir, Daniel, wurde mein Geist in mir tief ergriffen, und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich.“ (Vers 15) Es ist bemerkenswert, dass er, obwohl er durch göttliche Unterweisung dazu befähigt war Nebukadnezars Träume und Gesichte zu erklären, seine eigenen nicht verstehen konnte. Kein Mensch kennt die Gedanken Gottes als nur der Geist Gottes (1. Kor 2), und so würde die Bedeutung irgendeiner göttlichen Offenbarung niemals festgestellt werden, wenn es ihm nicht gefällt, diese mitzuteilen. Daniel war demnach für die Auslegung seines eigenen Gesichts genauso abhängig von Gott, wie er es für die Auslegung von Nebukadnezars Gesichts gewesen war. Es sollte jedoch gesagt werden, dass Gott niemals eine Botschaft in jeglicher Form sendet, sei sie von endzeitlicher Natur oder auch anderer, ohne für eine Möglichkeit zu sorgen, sie zu verstehen. Sowohl für Nebukadnezar, als auch für Belsazar lagen Erklärungen vor, wie auch für Daniel in diesem Kapitel.

Warum aber, war der Prophet „bekümmert“ und „erschreckt“? Als gottesfürchtiger Jude, erwartete er den kommenden Messias mit seiner Herrschaft des Friedens, Wohlstands und Segens, doch nun hatte der Geist Gottes jedoch die Sicht auf die Zukunft vor seiner Seele aufgetan und so rätselhaft ihm vieles davon auch sicher vorkam, musste er erkennen, dass noch ein langer Weg des Kummers von seinem Volk beschritten werden sollte, bevor die langersehnte Erfüllung erreicht werden würde. So war er bekümmert, und wünschte von „einem der Dastehenden Gewissheit“. Wer die, die dastanden waren, wird nicht aufgedeckt, aber dem Charakter des Buches entsprechend waren es wahrscheinlich Engel. Der Angesprochene reagierte sofort auf Daniels Bitte, „und er sagte mir, dass er mir die Deutung der Sache kundtun wolle.“ (Vers 16)

Es sollte bemerkt werden, dass es tatsächlich zwei Auslegungen als Antwort auf die Fragen Daniels in Bezug auf das vierte Tier gibt (eine allgemeine in den Versen 17 und 18, und, zusätzlich, eine genauere in den Versen 23–27). Diese müssen beide betrachtet werden.

In der allgemeinen Auslegung sagt der Engel, „Diese großen Tiere, es sind vier: Vier Könige werden von der Erde aufstehen. Aber die Heiligen der höchsten [Örter] werden das Reich empfangen und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten“ (Vers 17 und 18). Diese Erklärung konnte weitgehend erahnt werden, aber es gibt zwei oder drei beachtenswerte Punkte. Die vier Könige werden als Verkörperung ihrer Königreiche gesehen, nämlich Babylon, Persien, Griechenland und Rom; und so werden, wie zuvor erwähnt, ihre Herrschaft oder Nachfolger bis zur Beendigung ihrer jeweiligen Reiche mit eingeschlossen. Laut Vers 3 steigen diese Könige, die Tiere, aus dem Meer herauf; hier jedoch, wird beschrieben, wie sie sich von der Erde erheben. Im ersten Abschnitt werden sie nach dem Ereignis ihres Erscheinens betrachtet, wie sie die Regierungsmacht übernehmen und aus den wogenden Wellen der Menschen heraus ihre Throne besteigen. In diesem Vers werden sie eher in ihrem Ursprung betrachtet, („von der Erde her“), und stehen im Gegensatz zu Dem, der aus dem Himmel kommt, um Seine königliche Macht zu ergreifen. Diese vier überspannen also den gesamten Zeitraum von der Zeit des Propheten an bis zum Kommen Christi in Herrlichkeit, denn Babylon bestand noch. In dieser Beschreibung wird noch hinzugefügt, „Aber die Heiligen des höchsten (Örter) werden das Reich empfangen“ usw.. Nach ihnen wird es keinen mehr geben, denn sie werden es bis in Ewigkeit besitzen.

Wer sind dann, diese „Heiligen der höchsten Örter“? Der Ausdruck „höchsten“ wird in den Versen 22, 25, 27, sowie in Vers 18 verwendet. Es sollte jedoch beachtet werden, dass dieser Ausdruck er in der Mehrzahl steht (Vers 25 ist dabei eine Ausnahme. Dort wird er für Gott selbst verwendet, als der Name, mit dem er in der Zukunft benannt werden wird.) Folglich ist die genaue Übersetzung, die Heiligen der „höchsten Örter“. Es wird selten in Frage gestellt, dass der Ausdruck „himmlische Örter“ in Epheser 1,3 von diesem Ausdruck in Daniel abgeleitet wird. Es muss kaum gesagt werden, dass diesen Worten im Epheserbrief eine weit größere Bedeutung als in Daniel beigefügt werden sollte, als die, die aus der Wahrheit dieses Briefes fließt, die den ewigen Rat Gottes zur Verherrlichung Seines geliebten Sohnes offenlegt, und zum Segen der Heiligen, die in Ihm sind ist. Ihre Bedeutung an beiden Stellen ist in dieser Hinsicht jedoch gleich – sie sprechen beide von einem himmlischen Bereich, einem Bereich außerhalb dieser Welt, zu der bestimmte Heilige gehören. Wer, darf also nochmals gefragt werden, sind dann die auf diese Weise beschrieben Heiligen? Im größeren und eher allgemeinen Sinn sind das alle Gläubigen von Pfingsten bis zum Kommen Christi, welche alle durch den Heiligen Geist mit Christus vereint sind und somit seinen Leib bilden, wie man dem Brief an die Epheser leicht entnehmen kann. Aber eine solche Vorahnung und Offenbarung des „Geheimnisses“ (Epheser 3:3) konnte vom Propheten Daniel kaum erwartet werden. Wenn sie auch im Sinne des Geistes sind – denn die, die mit Christus leiden, werden mit ihm herrschen, und sollten so vom christlichen Leser auch nicht ausgeschlossen werden – muss eine andere Gruppe gesucht werden, auf welche die Beschreibung angewendet werden kann. Wenn wir uns nun einen Augenblick lang mit Offenbarung 20 beschäftigen, werden wir sehen, dass es zwei Gruppen gibt, die der ersten Wiederauferstehung zugeordnet werden. Solche, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet wurden, und die (denn so sollte es gedeutet werden), die weder das Tier angebetet hatten (das vierte Tier in unserem Kapitel), noch sein Bildnis, noch sein Zeichen auf ihre Stirn oder Hand angenommen hatten. Diese wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre (Vers 4). Während der furchtbaren Zeit der Herrschaft des „kleinen Horns“, weigerten sich diese Heiligen seine Macht anzuerkennen, denn sie erkannten und beteten den Gott des Himmels an und bekannten dass Himmel und Erde sein Reich sind, und dass der Himmel herrscht, und so wurden sie, in Hinsicht auf das, was sie erwartete, und der besonderen Ehre wegen, die ihnen zuteilwerden sollte, die „Heiligen der höchsten Örter“ genannt. Waren sie auch auf der Erde, gehörten sie doch dem Himmel an, denn statt für irdische Segnungen unter der Herrschaft des ruhmreichen Messias bewahrt zu werden, erwartete sie die heller strahlende Aussicht, mit ihm im Königreich herrschen zu dürfen. Diese sind es, die in unserem Vers besonders erwähnt werden, auch wenn die allgemeine Angabe alle Heiligen beinhalten mag, wenn gesagt wird, dass die Heiligen der höchsten Örter das Königreich in Besitz nehmen werden usw.

Daniel fuhr nun damit fort, sich genauer nach dem vierten Tier zu erkundigen und es kann beobachtet werden, dass er zwar wiederholt was er in den Versen 7 und 8 gesehen hat, jedoch zwei Dinge hinzufügt, die zuvor nicht erwähnt wurden. In den Versen 21 und 22 sagt er, „Ich sah, wie dieses Horn Krieg gegen die Heiligen führte und sie besiegte, bis der Alte an Tagen kam und das Gericht den Heiligen der höchsten [Örter] gegeben wurde und die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich in Besitz nahmen“ Die Erklärung für diese Ergänzung ist zu erkennen, wenn man die genaue Deutung, die Daniel gegeben wurde, bedenkt. Die Aufmerksamkeit wird jedoch auf sie (die Heiligen) gelenkt wie eine Veranschaulichung der Tatsache, dass es in der Schrift keine unnötigen Wiederholungen gibt. Der Zusammenhang, oder Sinn dessen, ist ein anderer, oder, wie hier, wird das Interesse durch eine weitere Offenbarung gesteigert, so dass keine Schriftstelle, die wie eine andere erscheint, jemals nur leicht übersprungen werden sollte. Das Vorhandensein einer augenscheinlichen Wiederholung sollte zu einer umso genaueren Untersuchung führen, um die so vermittelte neue Beleuchtung zu erkennen.

Wir gehen nun zur Erläuterung des Engels des Gesichts über das vierte Tier über. Nachdem bereits in den Versen 7 und 8 darauf hingewiesen wurde, dass das vierte Tier das Römische Reich dargestellt, ist es nur noch nötig auf die besonderen Merkmale, die hier erklärt werden, einzugehen. Zunächst wird gesagt, dass dieses Königreich „von allen Königreichen verschieden sein wird; und es wird die ganze Erde verzehren und sie zertreten und sie zermalmen.“ (Vers 23) Diejenigen, die mit der Geschichte vertraut sind, werden bestätigen, dass keine genauere Beschreibung des Römischen Reichs, seinem Auftreten, seiner Entwicklung und seiner Herrschaft, vermittelt werden könnte. Es unterschied sich von all seinen Vorgängern in der Art seiner Regierung, indem es höchsten Absolutismus mit demokratischen Formen verband, und so das Eisen mit dem Ton im Bild Nebukadnezars kombinierte. Durch seine unaufhaltbaren Armeen erreichte es beinahe die Weltherrschaft, verschlang die ganze Erde, und unterwarf und zerbrach Völker auf allen Seiten. Diese Aussagen betreffen seinen Aufstieg und Höhepunkt – besonders zu den Zeiten der Konsuln und der Cäsaren.

Als nächstes wird uns gesagt, was die Zehn Hörner bedeuten: „Aus jenem Königreich werden zehn Könige aufstehen.“ (Vers 24) Dies ist wirklich der entscheidende Punkt der Auslegung, denn es erhebt sich die Frage, ob diese zehn Könige in der Vergangenheit oder in der Zukunft liegen, da sich Vers 23 zweifellos auf die Vergangenheit bezieht. Es gibt jene, die die sogenannte historische Auslegung gänzlich verfechten, und behaupten, dass die Prophetie somit erfüllte wurde.5 Die völlige Ablehnung dieser Theorie liegt in der Tatsache, dass dieses vierte Königreich, nachdem es gerichtet wurde, direkt vom Königreich des Sohnes des Menschen beerbt und verdrängt wird (Verse 13, 14, 26, 27; vergleiche auch Dan 2,43–44). Denn man darf zu Recht fragen welches Ereignis der Vergangenheit auch nur im kleinsten Ansatz zu dem passt, wovon die obige Stelle spricht? Tatsächlich kann nur durch die Vergeistlichung des Reiches des Sohnes des Menschen, und der Auslegung dessen als das Christentum, irgendein Hinweis entnommen werden, der eine solche Theorie unterstützen könnte. Aber selbst dann bleibt die Frage: was gibt es im allgemein bekannten Verlauf des Christentums, was mit dem vorausgesagten weltweiten Reich des Sohn des Menschen übereinstimmt, vor dem sich alle Könige verbeugen, und dem alle Völker dienen werden? Könnte eine solche Begründung akzeptiert werden, würde jede beliebige Auslegung in die Worte der Schrift gelegt werden können. Aber das ist nicht die Art des Geistes Gottes. Er spricht klar und deutlich, und wenn er den Ausdruck „Sohn des Menschen“ verwendet, und das Ausmaß und die Herrlichkeit Seines Königreiches beschreibt, die den Regierungen der Erde folgen wird, kann vom unvoreingenommenen Betrachter der Schrift mühelos festgestellt werden, dass er weder von der Kirche noch vom Christentum spricht, sondern von dem Königreich, das Christus in dieser Welt zu einem noch vor uns liegenden Zeitpunkt gründen wird, wenn er mit seinen Heiligen in Herrlichkeit erscheint.

Stimmt man dieser Sichtweise zu, ist es deutlich und verständlich, dass das Römische Reich in dieser göttlichen Botschaft, die Daniel empfing, als Ganzes gesehen wird, von der Zeit an, als es gegründet wurde, bis zu seiner Auferstehung (wie sie in Off 17:10–136 beschrieben wird) und bis zu seiner Zerstörung bei der Erscheinung des Herrn. Aus diesem Zusammenhang, ist zwischen den Versen 23 und 24 eine große Zeitspanne; allerdings sollte nicht vergessen werden, dass, wenn Vers 23 das römische Reich mit seiner ursprünglichen Kraft und Macht darstellt, dieselben Merkmale in ihrer endgültigen Form wieder erscheinen werden, weshalb dieses Bild sowohl historisch als auch prophetisch zu verstehen ist, wie es in der Schrift oft der Fall ist.

Diese zehn Könige sind also zukünftig, und sie weisen auf die auffällige Form des letzten Abschnitts des vierten Königreiches hin, in der es zehn Königreiche in Westeuropa geben wird, die unter der Führung einer Großmacht vereint sein werden. Diese Tatsache zeigt sich in den zehn Zehen des Bildes, das Nebukadnezar sah, und wird deutlich in der Offenbarung genannt (Off 17,12 und 13). Bedenkt man diese Denkweise der Schrift vor uns, kann man gut nachvollziehen, dass es in der Vergangenheit Ankündigungen dieser letzten Erfüllung gegeben hat. Es ist jedoch ein Fehler zu behaupten, diese Vorahnungen seien die Erfüllung selbst anstatt sie als Wegweiser am Wegesrand zu betrachten, die auf die beabsichtigte Vollendung hinweisen.

Es wird nicht nur diese zehn Könige geben, auch „ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige erniedrigen. Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten [Örter] 8 vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden „ (Verse 24,25) Dies ist das kleine Horn aus den Versen 8, 20 und 21; es ist jedoch vollkommen anders, als das kleine Horn in Daniel 8,9, wie später erklärt wird. Das Horn in unserem Kapitel steht in Verbindung zu dem römischen Reich im Westen Europas, wo allgemein betrachtet, die zehn Könige ihre Herrschaft innerhalb der Grenzen des alten römischen Reiches ausüben werden,9 während das Horn aus Kapitel 8 seinen Sitz in Syrien haben wird, und in der Schrift oft als König des Nordens bezeichnet wird.

Einige Merkmale des kleinen Horns in unserem Kapitel sollten beachtet werden, um es zu identifizieren. Zuerst einmal erhebt er sich nach den zehn Königen, und er unterscheidet sich von ihnen, auch wenn nicht gesagt wird, worin er sich von ihnen unterscheidet. Als zweites wird von ihm gesagt, „er wird drei Könige erniedrigen“, das heißt, drei der zehn, die anwesend sind, wenn er sich erhebt. Aus der nächsten Stelle ist ersichtlich, dass er die Macht des ganzen Reiches übernimmt, denn es ist „seine Herrschaft“, die ihm weggenommen wird wenn das Gericht stattfindet. Zuletzt werden ihm in Vers 25 dieselben Dinge zugeschrieben, die dem ersten Tier in Offenbarung 13 in den Versen 5–7 zugeschrieben werden. Der Schluss ist darum unwiderlegbar, dass das kleine Horn nicht nur eine Person, sondern das Haupt des auferstandenen Römischen Reichs im Westen Europas der letzten Tage ist. Dieser Schluss wird durch die Aussage in Offenbarung 17,13 noch bestärkt, denn die zehn Könige „haben einen Sinn und geben ihre Macht und Gewalt dem Tier.“ So erhebt sich das kleine Horn nach der Bildung der zehn Königreiche, und nachdem es drei von ihnen durch kriegerische Tätigkeiten, oder mit anderen Mitteln, unterworfen hat, werden die anderen sieben sich mit den drei Königreichen verbinden, um sich zu einer gewaltigen Großmacht zu vereinen, von welchem das kleine Horn das Oberhaupt ist. Die gesamte Stellung des kleinen Horns wird viel deutlicher erfasst, wenn Offenbarung 13,1–8 und Offenbarung 17 in diesem Zusammenhang gelesen werden.10

Als nächstes wird uns sein moralisches Wesen mit den Worten, „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten“ dargelegt (Vers 25). Nicht nur sein fleischlicher Verstand ist in Feindschaft mit Gott, wie das bei jedem gefallenen Menschen der Fall ist, sondern er wagt es auch in seiner uferlosen Gottlosigkeit, eine Stellung des offenen Ungehorsams einzunehmen (vergleiche Off 13,5 und 6). Als Folge wird er in seiner anmaßenden Bemühung den Namen Gottes von der Erdfläche zu vertilgen „die Heiligen der höchsten [Örter] vernichten“ (Daniel sah in Vers 21, wie er „gegen die Heiligen Krieg führte und sie besiegte“), denn wer Gott hasst, muss auch Sein Volk hassen. (Siehe auch Off 13,7, Off 14,12 und 13). So wird Gott es zulassen, dass die Geduld seines irdischen Volkes geprüft wird, denn zu diesem Zeitpunkt werden sie noch nicht wissen, dass Jesus von Nazareth der verheißene Messias ist. Sie werden den Gott ihrer Väter anrufen, und ihre Hilfe bei Ihm suchen, wie wir in den Psalmen, die von dieser Zeit handeln, sehen können, aber bis der Herr vom Himmel her erscheint, werden sie ihn nicht als den erkennen, den sie durchbohrt hatten, und ihre Augen werden geöffnet werden, um – wie Thomas – zu erkennen, dass der einst gekreuzigte Jesus ihr Herr und ihr Gott ist. Dies hilft uns zu verstehen warum er zulässt, dass sie zu diesem Zeitpunkt, als Strafe und zu ihrer Läuterung, in die Hände ihrer Feinde fallen. Aber obwohl ihr Feind, als Werkzeug Satans, sie sichtet, wird nicht ein einziges Weizenkorn auf den Boden fallen. Dies wäre unmöglich, denn, um ein anderes Bildnis zu nennen, ist jedes Haar auf unserem Haupt gezählt.

Der nächste Absatz von Vers 25 lässt deutlich erkennen, wer diese Heiligen sind. Dieses kleine Horn „wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden“ Zu diesem Zeitpunkt, wird der jüdische Tempel wieder aufgebaut sein, wenn auch im Unglauben; im Zusammenhang damit, werden die Verordnungen des Gesetzes und die zahlreichen Feste wieder eingeführt worden sein. Diese „Festzeiten und Gesetze“ sind es, die dieser König versuchen wird, zu ändern, genauer gesagt wird er versuchen sie abzuschaffen, denn ihr bloßes Vorhandensein, unabhängig vom Zustand der Menschen, die sie befolgen, wird ein Zeugnis für die Existenz Gottes darstellen, und dies wird für den, der das Begehren hat, den Platz Gottes selbst einzunehmen, unvertretbar sein. Und ihre Vernichtung wird ihm gelingen, denn sie (nicht die Heiligen, sondern die Festzeiten und Gesetze) werden in seine Hand gegeben werden.

Antiochus Epiphanes, wie er in der Geschichte genannt wird, und von dem wir in Daniel 11 Spuren finden, tat das Gleiche und entweihte den Tempel. Seine Taten werden von diesem kleinen Horn am Ende der Zeit auf eine noch entsetzlichere Art und Weise wiederholt werden. Aber der, der zulassen wird, dass sein Volk in den brennenden Feuerofen der Verfolgung geworfen wird, wird auch die Grenze der Macht des Feindes festlegen. Es wird nur eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit lang sein, die 1260 Tage, die 42 Monate, die dreieinhalb Jahre im Buch der Offenbarung. Unser Herr spricht vom Beginn dieser Zeit wenn er, aus Daniel zitierend, sagt, „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es –, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen“ usw. (Mt 24,15 und 16, Dan 12,11; vergleiche auch Dan 9,27).

Nach Ablauf dieser vorgesehenen Zeit, wird „das Gericht... sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende“ (Vers 26) Da dem Propheten diese Gerichts-Sitzung bereits vollständig offenbart wurde, wird sie in der Deutung nur beiläufig erwähnt. Es ist ein Gericht, das der, der alt an Tagen ist in all Seiner dazugehörenden Erhabenheit, von seinem feurigen Thron aus ausführen wird, und dabei von den Myriaden seiner Engel begleitet werden wird (Verse 9,10). Wir erfahren zudem, dass die Heiligen, die mit Christus erscheinen, die Heiligen des Himmels, zu dem Zeitpunkt, an dem Gott die Taten und Worte dieses dreisten Feindes öffentlich und förmlich richten wird, bei diesem Gericht zu Ihm gehören (Vers 22, vergleiche Psalm 149,6–9), und dies beweist auch, dass der Alte an Tagen der Menschensohn ist. Zu diesem Zweck werden Bücher geöffnet (Vers 10), das sind Bücher, die unfehlbare Aufzeichnungen der Taten dieses gottlosen Sünders enthalten werden, und das Urteil wird so gesprochen werden, dass es den Anforderungen der Verherrlichung dem entspricht, der auf seinem heiligen Thron sitzen wird.

Die Ausführung des Urteils wird folgendermaßen beschrieben: „und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende.“ (Vers 26) Wenn wir dieser Beschreibung das hinzufügen, was wir in Vers 11 finden, können wir sehen, dass das Gericht über seine Person stattfand, obwohl dort, streng genommen, nur vom „Leib“ des Tieres gesprochen wird. Die „großen Worte, die das Horn redete“, werden allerdings als das zum Gericht führende Ereignis erwähnt. Wenn wir uns nun für einen Augenblick Offenbarung 19 zuwenden, so finden wir einige ergänzende Angaben. Im Zusammenhang mit demselben Gericht lesen wir, dass sowohl das Tier, als auch der falsche Prophet, lebendig in den Feuersee geworfen wurden, der mit Schwefel brennt (Vers 20). Seiner Herrschaft beraubt, und, wie Belsazar, gewogen und für zu leicht befunden, erleidet er wie der falsche Prophet die Vergeltung des ewigen Feuers, und wird lebendig hineingeworfen. So erfüllt sich das Gebet Davids: „Möge Gott aufstehen! Mögen seine Feinde sich zerstreuen und seine Hasser vor ihm fliehen! Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gottlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes“ oder, wie er an anderer Stelle sagt, „Der Tod überrasche sie, lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol, denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern.“ (Ps 68,2 und 3; Ps 55,16)

Nachdem das kleine Horn gerichtet wurde, ihm seine Herrschaft weggenommen und es endgültig vernichtet und zerstört wurde, folgt: „Und das Reich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen der höchsten [Örter] gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen.“ (Vers 27) Dies ist das Königreich des Sohnes des Menschen, welches nach dem Gericht und der Beseitigung des letzten der vier Weltreiche auf der Erde errichtet wird. In den Versen 13 und 14 haben wir seine Einsetzung. Als Sohn des Menschen, empfängt er das Königreich vom Alten an Tagen. Schon sehen wir Jesus, der wegen seines Todesleidens ein wenig niedriger als die Engel wurde, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. In dem Bild vor uns, werden alle Dinge in seine Hände gegeben, um ihm unterworfen zu werden, denn er wird herrschen, bis alle Feinde unter Seine Füße gelegt wurden. In Vers 27 jedoch, ist es das „Volk der Heiligen der höchsten Örter“ das hervorgehoben wird, und von dem gesagt wird, dass ihnen das Königreich gegeben wird. Doch dies geschieht nicht getrennt von Christus, denn am Ende desselben Verses steht, „sein“ (d.h. Christi) „Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.“ Es ist sein Reich, doch in seiner Gnade gefällt es ihn, das „Volk der Heiligen der höchsten Örter“ mit einzubeziehen. Wer sind diese? Wie in Vers 18 bereits angeführt wurde, wird von den „Heiligen der höchsten Örter“ gesagt, dass sie das Königreich empfangen werden. In Vers 22 nehmen „die Heiligen“ es in Besitz, während es hier das „Volk der Heiligen der höchsten Örter“ ist. Es gibt einen Grund für diese Ausdrucksweise. Hiermit sind die Juden gemeint, und sie werden als solche bezeichnet, die während des 1.000-jährigen Königreichs mit den Heiligen der höchsten Örter verbunden, wenn nicht gar von ihnen abhängig, sind. Letztere regieren mit Christus, während Christus durch erstere die Völker bezwingen und Seine Herrschaft über die Erde geltend machen wird, denn „den Stab deiner Macht wird der Herr aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde!“ (Psalm 110,2; siehe auch Jeremia 51,19–21; Jesaja 60,10–16)

Es gibt in diesem Kapitel drei Gruppen, die näher beschrieben werden. „Die Heiligen der höchsten Örter“ in Vers 22, die die Heiligen des Himmels zu sein scheinen. In Vers 18 verweist derselbe Ausdruck besonders auf die Heiligen auf der Erde während der Herrschaft des kleinen Horns, jedoch ohne die Heiligen des Himmels auszuschließen, die zu Gott aufschauen, und ihn als den Gott des Himmels, und als die einzige Quelle der Macht anerkennen, sei es im Himmel oder auf Erden. Aus diesem Grunde, werden sie zum Himmel gehörend betrachtet, und, wie wir in Offenbarung 20 erfahren, werden sie letztendlich an der ersten Wiederauferstehung teilhaben, und tausend Jahre mit Christus regieren. Letztlich sind das Volk der Heiligen der höchsten Örter die irdischen Heiligen, Gottes altertümliches Volk, die durch die Gnade und Treue ihres Gottes, nach all ihren Prüfungen und all ihr Leid schließlich unter der Regierung ihres erhobenen und verherrlichten Messias das Königreich und die Herrschaft über die Erde besitzen werden.

Der Schluss dieses Gesichts und seiner Auslegung ist nun erreicht, doch der Prophet fügt noch folgendes hinzu, „Mich, Daniel, ängstigten meine Gedanken sehr, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir; und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen.“ (Vers 28) Auch wenn es eine unaussprechliche Ehre ist, der Verwahrer göttlicher Gedanken zu sein, muss das Gefäß leiden, und dies umso mehr, da die Zeit ihrer Mitteilung noch nicht gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Daniel inmitten all des Glanzes und all der Pracht des Babylonischen Reichs, dessen Herrschaft sich bis ans Ende der Erde erstreckte, und dessen Beständigkeit unumstritten war. Aber die Schriftrolle der Zukunft hatte sich vor seinem staunendem Blick aufgerollt, und er sah in einem langen Ausblick, der sich weit in die kommenden Jahrzehnte hinein streckte, eine Abfolge von Kriegen, Konflikten, Gewaltherrschaften und Unterdrückungen bevor der, der in Jerusalem von seinem Thron zurückgetreten war, eingreifen würde, die Herrschaft über die Erde in Bezug auf jeden Aspekt jüdischer Hoffnung seinem geliebten Volk zuteil lassen werden würde um es im Segen, unter der friedvollen und ruhmreichen Herrschaft des Messias, wiederherzustellen. Daniel hatte tatsächlich die Gesichte Gottes gesehen, doch sie hatten Tod in seine eigene Seele gebracht, wodurch er geistlich dazu geeignet wurde, der Empfänger dieser göttlichen Offenbarung zu sein (vergleiche 2. Kor 4,7–18, usw.).

Fußnoten

  • 1 Nur zwei von ihnen spielten noch eine Rolle. Die Seleukiden besaßen Syrien, die Ptolemäer Ägypten. Die anderen beiden Königreiche, Griechenland und Thrakien, wurden schon bald von den Römern erobert. Die ersten beiden, Syrien und Ägypten, bestanden weiter fort, bis ungefähr 50 vor Christus.
  • 2 Betrachtung über den Propheten Daniel (Synopsis) von J. N. Darby, Kapitel 7 (https://www.bibelkommentare.de/index.php€page=comment&comment_id=233&structure_id=397&part_id=1667)
  • 3 Es sollte angemerkt werden, dass Daniel nur die Throne selbst sah, wohingegen Johannes die darauf sitzen sah, die Christus aus dem Himmel folgten.
  • 4 Anm. des Übersetzers: Der Autor lebte von 1831 bis 1914. In dieser Zeit war Griechenland ein Königreich und gewann durch Abtretungen, u.a. von England, Territorien hinzu.
  • 5 So sollte es ausgeführt werden – nicht die „Menschen“, sondern die „Völker“.
  • 6 Um einen stellvertretenden Verfechter dieser Lehre zu zitieren, sagt Mr. Elliott, man finde die zehn Könige in den „Angelsachsen, Franken, Alemannen, Burgundern, Westgoten, Sueven, Vandalen, Herulen, Lombarden, Ostgoten, Zehn an der Zahl“; daraufhin bemüht er sich, die Verbindung zwischen diesen frühzeitlichen barbarischen Königreichen mit den Bischöfen Roms als kirchliches und geistliches Haupt herzustellen; einvernehmlich mit dem endzeitlichen Symbol der zehn Hörner, die vom achten Kopf des Tieres aufsprießen. (Horae Apocalypticae, Band 3, Seiten 124–134, 4. Auflage)
  • 7 siehe The Visions of John in Patmos (auf deutsch: Die Gesichte von Johannes auf Patmos) für weitere Erläuterungen zu diesem Thema.
  • 8 Auch hier ist das Wort in der Mehrzahl und sollte, wie auch in Vers 18, als „höchsten Örter“ wiedergegeben werden.
  • 9 Der Leser wird diese Grenzen in jedem Bibelatlas mühelos nachverfolgen können, oder in den meisten Bibeln, die Karten enthalten, und wird so die Bedeutung der Bezeichnung „Westeuropa“ erkennen. Deutschland, Skandinavien, und der europäische Teil Russlands waren noch nie innerhalb der Gebiete dieses Reichs.
  • 10 Wenn das kleine Horn in diesem Kapitel den Kopf des auferstandenen Römischen Reiches der letzten Tage andeutet, sollte nicht vergessen werden, dass der Antichrist zur selben Zeit zugegen sein, und zum Römischen Oberhaupt eine Verbindung haben wird, „die ganze Macht des ersten Tieres“ ausüben wird, und er „veranlasst die Erde und die auf ihr wohnen, dass sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde“, und dazu, „ihm“ ein Bild zu machen um es anzubeten (Off 13). So wird er in jeder Hinsicht moralisch mit dem westlichen Tier gleichgesetzt werden, und wird infolgedessen, als sein Prophet, dessen schlimmes Ende mit ihm teilen (Off 19,20).
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