Botschafter des Heils in Christo 1857

Gehorsam ist die Freiheit der Heiligen

“Gehorcht euren Führern und seid fügsam; denn sie wachen über eure Seelen (als solche, die Rechenschaft geben werden), damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich. Betet für uns; denn wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in allem ehrbar zu wandeln begehren. Ich bitte euch aber umso mehr, dies zu tun, damit ich euch desto schneller wiedergegeben werde. Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blut des ewigen Bundes, vollende euch in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, in euch das bewirkend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich bitte euch aber, Brüder, ertragt das Wort der Ermahnung; denn ich habe euch auch mit kurzen Worten geschrieben. Wisst, dass unser Bruder Timotheus freigelassen ist, mit dem, wenn er bald kommt, ich euch sehen werde. Grüßt alle eure Führer und alle Heiligen. Es grüßen euch die von Italien. Die Gnade sei mit euch allen! [Amen.]“ (Heb 13,17–25).

Der Geist des Gehorsams ist das große Geheimnis aller Gottseligkeit, und die Unabhängigkeit des Willens ist die Quelle alles Bösen von Anfang an. Der Gehorsam ist der allein wahre Zustand der Kreatur, oder Gott müsste aufhören, der Höchste zu sein, ja Er müsste aufhören, Gott zu sein. Wo Unabhängigkeit ist, da ist auch immer die Sünde. Wenn wir uns stets an diese Regel erinnerten, so würden wir darin eine kräftige Stütze für unser ganzes Verhalten finden.

Es gibt keinen Fall, der uns berechtigt, unserem eigenen Willen zu folgen. Geschieht dieses aber, so haben wir weder die Fähigkeit, zu beurteilen, ob unser Verhalten richtig sei, noch die Fähigkeit, es vor Gott zu bringen. Würde ich auch von der höchsten Autorität der Welt auf das dringendste aufgefordert, unabhängig zu handeln, so wäre dies kein Grund für mich, meinen eigenen Willen zu tun.

Die Freiheit des Heiligen besteht nicht in der Erlaubnis, seinen eigenen Willen zu tun. Eine vollständige Entsagung unserer selbst –  und dies geht sehr weit, wenn wir die Schlauheit des menschlichen Herzens kennen – ist das alleinige Mittel, um in dem vollen Segen zu gehen, der mit unserer glücklichen Stellung in dem Dienst Gottes, in dem Dienst unserer Brüder und dem der Menschheit, verknüpft ist. Wenn irgendetwas die Freiheit unseres Herrn Jesus hätte aufheben können, so würde es das gewesen sein, was Ihn verhindert hätte, allezeit den Willen Gottes zu tun. Alles, was sich in der Sphäre des menschlichen Willens bewegt, ist Sünde.

Wir sind geheiligt zum Gehorsam (vgl. 1. Pet 1,2). Das wahre Wesen der Heiligung besteht darin, selbst keinen Willen zu haben. Wenn ich auch der Weiseste wäre, und dies diente dazu, meinen eigenem Willen zu tun, so würde alle meine Weisheit doch nur Torheit sein. Die wahre Sklaverei besteht darin, ein Sklave seines eigenen Willens zu sein, und die wahre Freiheit darin, seinen eigenen Willen ganz und gar bei Seite gesetzt zu haben. Beim Tun unsers eigenen Willens bildet das Ich unser Zentrum.

Der Herr Jesus nahm Knechtsgestalt an, „indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,7.8). Der Sünder als solcher hat aufgehört ein Knecht Gottes zu sein, obgleich Er in der Sünde und in der Empörung der Sklave eines mächtigeren Rebellen ist, als er selbst ist. Wenn wir geheiligt sind, so sind wir sowohl in die Stellung der Knechte, als auch in die der Söhne gebracht. Der Geist der Kindschaft (Sohnschaft) offenbarte sich gerade in Jesus, indem Er kam, den Willen seines Vaters zu tun. Satan suchte Ihn durch alle Mittel in diesem Gehorsam zu schwächen, aber der Herr Jesus wollte von Anfang bis zum Ende seines Lebens nie etwas anderes, als den Willen seines Vaters tun.

In dem oben angeführten Kapitel wird der Geist des Gehorsams gegen die geltend gemacht, welche die Leitung in der Versammlung haben. „Gehorcht euren Führern und seid fügsam“ (V. 17). Es wird in jeder Sache zu unserem Nutzen sein, wenn wir nach diesem Geist trachten. „Sie wachen über eure Seelen“, sagt der Apostel, „als solche, die Rechenschaft geben werden“. Jene, welche der Herr in den Dienst gestellt hat, macht Er sich selbst verantwortlich. Dies ist das Geheimnis jedes wahren Dienstes. Nie sollte das Recht die, welche vorstehen, wie auch die, welche gehorchen, leiten. Jene sind Diener, und hierin besteht ihre Verantwortlichkeit. Ein großer Schaden für sie, wenn sie nicht leiten, nicht ermahnen, nicht zurechtweisen, nicht tadeln usw. Wenn sie es nicht tun –  der Herr wird es von ihnen fordern. Auf der anderen Seite werden die, welche unter der Leitung stehen, dem Herrn für den Gehorsam verantwortlich gemacht.

Der große bewahrende Grundsatz von allem Verhalten in der Versammlung Gottes ist die persönliche Verantwortlichkeit gegen Gott. Zwischen das persönliche Gewissen und Gott kann nie die Leitung eines Anderen treten. Jene, von welchen in diesem Kapitel als den Führern gesprochen wird, haben Rechenschaft zu geben, nicht anstatt der Seelen, die ihnen übergeben, sondern wegen ihres persönlichen Verhaltens. Rechenschaft anstatt der Seelen Anderer zu geben kann nicht sein, denn: „Jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben“ (Röm 14,12). Die persönliche Verantwortlichkeit sichert immer die Aufrechthaltung der Autorität Gottes. Wenn Jene, die zum Besten der ihnen anvertrauten Seelen wachen, in ihrem Dienst treu gewesen sind, so werden sie in Betreff ihrer selbst nicht nötig haben, „mit Seufzen“ Rechenschaft zu geben. Es würde ihre Treue aber kein Nutzen für die Anderen sein, wenn diese im Ungehorsam gelebt hätten.

Wenn nicht der Gehorsam unsere Herzen leitet, so ist alles unrecht, alles Sünde. Nie sollte der Grundsatz, der uns in unserem Verhalten regiert, der sein: Ich muss tun, was ich für Recht halte, sondern: Ich muss Gott gehorchen (vgl. Apg 5,29)!

Dann sagt der Apostel: „Betet für uns; denn wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in allem ehrbar zu wandeln begehren“ (V.18). Es gibt immer besondere Gefahren für jene, die fortwährend mit den Dingen Gottes beschäftigt sind, um das „gute Gewissen“ zu verlieren. Keiner ist so sehr einem Fall ausgesetzt, als der, welcher stets das Wort Gottes lehrt, wenn er nicht immer Acht hat, ein „gutes Gewissen“ zu bewahren. Das beständige Sprechen über die Wahrheit, und das fortwährende Beschäftigsein mit Anderen ist sehr geeignet, das eigene Gewissen einzuschläfern und zu verhärten. Der Apostel sagt nicht: „Betet für uns, denn wir arbeiten mit großem Fleiß“ oder dergleichen, sondern dass, was ihm Zuversicht gibt, ihre Gebete in Anspruch zu nehmen, ist, dass er ein „gutes Gewissen“ hat. Wir sehen, dass in Timotheus 1,19 von demselben Grundsatz die Rede ist: „indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, das einige von sich gestoßen und so, was den Glauben betrifft, Schiffbruch erlitten haben.“ Wenn wir nicht allen Fleiß anwenden, um ein „gutes Gewissen“ zu bewahren, so kommt Satan und zerstört das Vertrauen zwischen der Seele und Gott, oder wir kommen in ein falsches Vertrauen.  Wo das Gefühl der Gegenwart Gottes ist, da ist der Geist des demütigen Gehorsams. 1 In dem Augenblick, wo ein Christ sehr im Dienste beschäftigt ist, oder auch, wenn er viel Erkenntnis besitzt und auf irgend eine Weise eine Stellung in der Versammlung einnimmt, ist immer Gefahr vorhanden, nicht ein „gutes Gewissen“ zu haben.

Es ist sehr gesegnet, zu sehen, welchen Weg der Apostel in Vers 20 und 21 nach aller Übung und Versuchung des Geistes einschlägt: Seine Zuflucht ist Gott, und zwar der „Gott des Friedens“. Er, der Apostel, war von ihnen genommen und befand sich selbst in Gefangenschaft und Versuchung, aber dennoch geht er mit der innigsten Teilnahme in alle die Versuchungen dieser Heiligen hinein. Er ist ihretwegen, wie uns der ganze Brief zeigt, sehr besorgt, aber er ist fähig, sich mit aller Ruhe des Herzens zu Gott, als zu dem „Gott des Friedens“ zu wenden.

Wir sind im Frieden berufen. Paulus schließt seinen zweiten Brief an die Thessalonicher mit den Worten: „Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit auf alle Weise!“ (2. Thes 3,16). Es gibt beinahe nichts, was die Seele des Gläubigen mehr zu fühlen nötig hat, als dass sie des Ausharrens bedarf (Heb 10,36), wenn sie aber durch irgendetwas verhindert wird, um zu finden, dass Gott „der Gott des Friedens“ ist, wenn etwa Kummer und Sorgen oder Versuchungen anderer Art dieses für sie verbergen, so ist der Wille des Fleisches wirksam. Nie kann der Wille Gottes in Ruhe getan werden, wenn das Herz durch tausendfache Dinge gequält und verwirrt wird. Es ist aber beständig unser Vorrecht, in Frieden zu leben, in der Gegenwart Gottes von aller Unruhe frei zu sein, und in völliger Ruhe seinen Willen zu erforschen. Es ist unmöglich, diesen Willen zu verstehen und darin zu leben, es sei denn, dass wir Gott als „den Gott des Friedens“ kennen. Wenn alles, außer Christus, vor dem Angesicht Gottes weggetan ist, so wird auch Gott völlig als „der Gott des Friedens“ erkannt. Das Gefühl meiner Mängel und Gebrechen, meiner Schwachheit und Unvollkommenheit wird diese Erkenntnis nicht verringern, so lange das Auge des Glaubens Christus in der Gegenwart Gottes erblickt. Verliere ich aber diesen Blick, sehe ich etwa auf die tausendfachen Schwierigkeiten auf dem Weg, seufzt mein Herz unter den vielfältigen Bürden und Sorgen dieses Lebens, so hat praktisch für mich Gott aufgehört, der „Gott des Friedens“ zu sein. Es fehlt das einfache, nüchterne Auge, um Ihn als solchen zu erkennen und zu begreifen.

Es gibt drei Fußstapfen für den Glauben, die wir nie aus den Augen verlieren dürfen. Zuerst, dass Gott Frieden gemacht hat durch das Blut des Kreuzes (Kol 1,20). Dies gibt uns Frieden mit Gott (Röm 5,1). Dann haben wir in Betreff aller unserer Sorgen und Bekümmernisse die Verheißung, dass, wenn wir um nichts in besorgt sind, sondern in allem durch Gebet und Flehen mit Danksagung unser Begehren vor Gott kundwerden lassen, „der Friede Gottes“ der allen Verstand übersteigt, unsere Herzen und unseren Sinn in Christus Jesus bewahren wird (Phil 4,6.7). Gott selbst nimmt alle unsere Sorgen auf sich. Er belädt sich mit allem, was uns trifft, und dennoch ist Er nie beschwert, nie in Unruhe, und es ist gesagt, dass „sein Friede“ unsere Herzen bewahren wird. Wenn Jesus auf dem unruhigen See lief, so war sein Herz ebenso ruhig wie immer, denn es ruhte da, wohin die Wogen und Wellen nicht drangen. Endlich ist Er „der Gott des Friedens“, allezeit mit uns und wirkt in uns, das zu wollen und zu tun, was vor Ihm wohlgefällig ist. „Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blut des ewigen Bundes, vollende euch in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, in euch das bewirkend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (V. 20.21). Die heilige Kraft Gottes wird hier als solche dargestellt, welche die Seele in jenen Dingen, die vor Ihm in Christus Jesus wohlgefällig sind, leben lässt.

Es gab Kampf – Kampf mit Satan, und in unseren eigenen Gewissen. Dieser Kampf ist auf dem Kreuz des Herrn Jesus zur Entscheidung gebracht. In dem Augenblick, als Er aus den Toten auferstanden war, wurde Gott völlig als der „Gott des Friedens“ verkündigt. Er konnte seinen Sohn nicht im Grab lassen. Die ganze Macht des Feindes wurde in ihrer vollsten Ausdehnung angewandt, aber Gott brachte den Herrn Jesus in die Stellung des Friedens, und in Ihm auch uns, welche an Ihn glauben, und Gott wurde nichts weniger als der „Gott des Friedens“.

Er ist der „Gott des Friedens“, sowohl im Blick auf unsere Sünde, als auch auf unsere Umstände, aber nur in seiner Gegenwart ist dieser Frieden festgestellt. In dem Augenblick, wo wir uns in Betreff der Umstände in menschliche Gedanken und Erfindungen einlassen, kommen wir in Unruhe. Nicht nur ist der Friede für uns durch die Genugtuung Christi bereitet worden, sondern er ist auch auf die Macht dessen gegründet, welcher Jesus aus den Toten wieder auferweckt hat, und deshalb kennen wir Ihn, als den „Gott des Friedens“. Die Segnung der Heiligen ist nicht nach den Grundsätzen des alten Bundes, in welchem der Mensch stets ein Übertreter blieb, ist also nicht auf die Treue der Heiligen gegründet, sondern auf den Gott, welcher durch alle Not und Angst und durch die ganze Macht Satans hindurch, unseren Herrn Jesus aus den Toten wiederbrachte, und so eine ewige Erlösung sicherte (Heb 9,12). Alles, was Gott selbst als Gericht gegen die Sünde ausgesprochen und die ganze gottlose Macht Satans lag auf Jesus am Kreuz, und Gott selbst hat Ihn aus den Toten auferweckt. Hier findet die Seele ihren völligen Trost und ihre vollkommene Zuversicht. Der Glaube spricht: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,38.39). Nachdem alle unsere Sünden auf Jesus gelegt waren, schritt Gott in der Kraft seiner Stärke ein und brachte den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, in dem Blut des ewigen Bundes aus den Toten wieder. Das Blut war sowohl der Beweis und das Zeugnis der Liebe Gottes gegen den Sünder, als auch seiner Gerechtigkeit und seiner Majestät gegen die Sünde. Dieser Bund ist gegründet auf die Wahrheit und die Heiligkeit des ewigen Gottes, welcher in dem Kreuz des Herrn Jesus völlig befriedigt ist, ja, sein kostbares Blut hat jede Forderung Gottes vollkommen zufrieden gestellt. Wenn Gott nicht „der Gott des Friedens“ wäre, so müsste das Blut seines teuren Sohnes für die Sünde nicht hinreichend sein. Und dies ist aber, wie wir wissen, unmöglich. Gott ruht darin, als in einem lieblichen Geruch.

Die Wirkung von diesem allen auf das Leben des Heiligen ist diese: Sie bringt die Erkenntnis der Gemeinschaft mit Gott, und die Freude, seinen Willen zu tun, hervor. Er vollendet in uns, wie hier geschrieben steht, „was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus“. Der Gedanke an das Tun des Willens Gottes ist wohl geeignet, in den Herzen mancher Heiligen die Furcht zu erwecken, dass sie von Christus getrennt werden könnten. Geschieht dies, so ist dies nur ein Beweis, dass Gott nicht als „der Gott des Friedens“ erkannt wird. Sollte auch wohl die Freude in der Herrlichkeit, wo wir bei Christus sind, durch einen solchen Gedanken betrübt werden? Und gewiss, das Tun seines Willens wird auch hier unsere Freude sein, wenn wir Ihn als „den Gott des Friedens“ kennen. Der Apostel sagt: „Nach meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde zuschanden werden, sondern mit aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus erhoben werden wird an meinem Leib, sei es durch Leben oder durch Tod. Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mein Los ist – das ist für mich der Mühe wert, und was ich erwählen soll, weiß ich nicht. Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser; das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen. Und in dieser Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben“ (Phil 1,20–25). Hier finden wir die Zuversicht zu Gott, als zu „dem Gott des Friedens“, und die Zuversicht zu seiner bewahrenden und erhaltenden Macht während des Lebens hier auf der Erde. Wenn die Seele in der Unruhe des eigenen Geistes handelt, so kann sie nicht den Segen von der Erkenntnis von Gott als „dem Gott des Friedens“ haben. Das Fleisch ist so leicht in Tätigkeit, und wir bedürfen oft der Erinnerung: „Ich bitte euch aber, Brüder, ertragt das Wort der Ermahnung“ (V. 22). Der Geist des Gehorsams ist der alleinige Geist der Heiligkeit. Der Herr aber schenke uns die Gnade, allezeit in seinen Wegen zu leben.

Fußnoten

  • 1 Das Gefühl der Gegenwart Gottes wird jede Sache auf ihrem Platz erhalten. Derselbe Herr hat gesagt: „Ihr alle seid Brüder“ und: „stärke deine Brüder!“ Um aber in Wahrheit fähig zu sein, sie zu stärken wird immer eine schmerzliche Erfahrung des eigenen Willens nötig sein, wie auch in dem Falle des Petrus. Zwar ist dies nicht etwas, was der Mensch würde bestimmt haben; aber Gott hat es also geordnet.
Nächstes Kapitel »« Vorheriges Kapitel