Einführender Vortrag zum 1. Timotheusbrief

Einleitung

Einführender Vortrag zum 1. Timotheusbrief

Wir kommen jetzt zu den persönlichen Mitteilungen des Apostels Paulus an einige seiner Mitarbeiter und betrachten heute Abend die Timotheusbriefe. Beide haben einiges gemeinsam; doch es gibt auch nicht wenige Unterschiede. Der erste Brief ist dadurch gekennzeichnet, dass er die Ordnung festlegt, die sowohl Einzelpersonen als auch der Kirche (Versammlung) Gottes, als sein Haus gesehen, geziemt. Ich bin davon überzeugt, dass wir erkennen werden, wie bemerkenswert Gottes Sorge für eine gottgemäße Ordnung, welche sogar bis in die Familienbeziehungen von Kindern und Eltern, Knechten und Herren, Männern und Frauen hinabsteigt, mit einigen der Hauptlehren des Briefes in Verbindung stehen. Während das bisher Gesagte hauptsächlich zum ersten Brief gehört, begegnen wir einem auffallenden Ausdruck, den wir schon am Anfang finden und der nicht nur die beiden Timotheusbriefe kennzeichnet, sondern auch den an Titus. Gott wird hier nicht als unser Vater betrachtet, sondern als „Heiland-Gott“. In Übereinstimmung damit lesen wir nichts von den besonderen Vorrechten der Familie Gottes. Die Beziehungen vor uns tragen einen anderen Charakter. So erfahren wir nichts über den Leib Christi, hören nirgendwo von der Braut des Lammes. Stattdessen schreibt Paulus von dem, was mit Gott als Heiland übereinstimmt. Es geht nicht um Christus als unseren Heiland, obwohl Er natürlich unser Heiland ist. Es wird jedoch eine weitreichendere Wahrheit ausgedrückt, nämlich die von Gott, unserem Heiland, und dem Herrn Jesus Christus.

Das bereitet uns auf Vieles vor, das wir finden werden. Gott als ein Heiland-Gott steht sicherlich im Gegensatz zu seiner Handlungsweise unter dem Gesetz und in der Regierung. Nichtsdestoweniger spricht der Brief auch von Gottes bewahrender Fürsorge, welche weit über die Gläubigen hinausreicht, obwohl sie sich hauptsächlich auf die letzteren erstreckt. Er enthält auch eine Wahrheit, die weiter geht als jene fürsorgliche Oberaufsicht, nämlich die Errettung, welche auf dem Weg ist, von Christus vollendet zu werden. Ich sage nicht, dass sie schon vollendet ist; denn die Errettung darf hier, wie auch sonstwo, nicht beschränkt werden auf die Erlösung. Sie enthält  alle Ergebnisse jenes gewaltigen Werks am Kreuz, durch welche die Seele auf ihrem Gang durch die Wüste bewahrt und der Leib der Niedrigkeit in die Gleichheit des verherrlichten Leibes des Herrn verwandelt werden wird.

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