Einführender Vortrag zum Philipperbrief

Kapitel 3

Einführender Vortrag zum Philipperbrief

In Kapitel 3 finden wir nicht die Entfaltung innerer Gefühle in Christus oder die gnädige Wirksamkeit Christi in den Erlösten. Jetzt tritt nicht die passive Seite des Christen in dieser Welt vor uns, sondern die aktive. Da letztere nicht so unmittelbar zum Thema dieses Briefes gehört, obwohl sie sehr wichtig ist, wird sie weitgehend in einer Art Einfügung dargestellt. Dabei steht sie keineswegs in Verbindung mit der Wahrheit bzw. der Darlegung des Geheimnisses des Christus wie in Epheser 3, bildet aber trotzdem eine Einfügung; denn der Apostel kommt später wieder auf die innere Seite zurück, wie wir in Kapitel 4 sehen werden. Kraft ist nicht der wertvollste und höchste Gesichtspunkt des Christentums. Natürlich gibt es echte Kraft; es gibt Kraft von Gott, welche in dem Gläubigen wirkt. Aber die Empfindungen Christi, die Gesinnung Christi sittlich gesehen, sind besser als alle Kraft. Nichtsdestoweniger gibt es diese Energie; und sie richtet sicherlich alles, was Christus entgegengesetzt ist.

Hier geht es folglich nicht um das Ausfließen der Liebe, sondern um den Eifer, der entrüstet allem begegnet, was den Herrn verunehrt. Das ist einer der Hauptzüge unseres Kapitels. „Übrigens, meine Brüder“, sagt Paulus, „freuet euch in dem Herrn! Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht verdrießlich, für euch aber ist es sicher. Sehet auf die Hunde“ (V. 1–2). In Matthäus 23 wird „Wehe“ auf „Wehe“ über die Schriftgelehrten und Pharisäer ausgerufen, und so ist es auch hier. Ähnlich wie es für Christus eine unumgängliche, wenn auch traurige Aufgabe war, religiös Böses zu richten, so konnte etwas Vergleichbares hier nicht fehlen. Andererseits war das kein hervorstechender Charakterzug der Aufgabe Christi hienieden – weit davon entfernt. Es war manchmal eine notwendige Pflicht, so wie die Dinge auf der Erde nun einmal sind, aber keinesfalls mehr; und das gilt auch heute noch. „Sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung.“

„Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen“ (V. 3). Soweit ich weiß, ist das die einzige Anspielung auf das Fleisch in diesem Brief. Es ist indessen das Fleisch in seiner religiösen Form und nicht als Quelle böser Lüste und Leidenschaften. Sie alle werden verurteilt – und die religiöse Form nicht zum wenigsten – von Christus. „Wiewohl“, sagt Paulus, „ich auch auf Fleisch Vertrauen habe. Wenn irgend ein anderer [indem er den Gedanken des Fleisches weiterverfolgt] sich dünkt, auf Fleisch zu vertrauen – ich noch mehr: Beschnitten am achten Tage, vom Geschlecht Israel, vom Stamme Benjamin, Hebräer von Hebräern; was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer; was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung; was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, tadellos erfunden“ (V. 4–6). Und was tat der Apostel mit dieser Liste fleischlicher Vorzüge? Er legte sie in das Grab Christi. „Was irgend mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet“ (V. 7). Wird nicht gesagt, dass es dieses war, was der Apostel in der Frische seiner ersten Bekanntschaft mit Christus fühlte, tat und litt? Diese Einstellung trug er auch in sich bis zu dem Augenblick, als er den Philippern brennend wie immer schrieb. „Ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust“ (V. 8). Er wertete nicht allein so im ersten Eifer seiner Liebe zum Heiland. „Ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn.“

Eine solche Erfahrung ist ein wahrer und kostbarer Segen. Machen wir hier keinen Fehler! Lassen wir uns nicht forttreiben von einem nur zu verbreiteten Missbrauch! Was Menschen im Allgemeinen unter dieser Erfahrung verstehen ist in Wirklichkeit die Versuchung durch das Fleisch unter dem Gesetz und sind nicht die Erfahrungen mit Christus. Lassen wir uns nicht abwenden und denken, dass es sich einfach um eine Frage des Glaubens und unseres gesicherten Platzes handelt, sondern lasst uns leben aus jenem Christus heraus, der unser Leben ist! So handelte Paulus; und folglich ist dieses die Quelle nicht nur für einen festen Glauben und ein entsprechendes Vertrauen als Ergebnis, sondern auch ein Gegenstand gegenwärtiger Freude und alles überwindender Kraft. Das stärkt unsere Zuneigungen und richtet sie auf Christus. Dementsprechend entströmt dem Herzen des Apostels Lob und Preis und ruft auch Preis in anderen hervor. So sagt er hier: „Wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte.“ So werden die beiden Dinge wiederholt: Das Urteil in der Vergangenheit und die gegenwärtige Kraft – „und es für Dreck achte, auf daß ich Christum gewinne.“ Letzteres wird zweifellos am Ende der Reise geschehen. Der Gläubige wird Christus dort gewinnen, wo Er ist. Der Apostel spricht nicht von dem jetzigen Blick auf Christus oder seinen gegenwärtigen Besitz als unser Leben. Das Gewinnen Christi redet von seinem Besitz auf der anderen Seite des Ziels. Paulus blickt im Philipperbrief immer dorthin.

Es geht keineswegs um das, was wir hier schon besitzen. Das findet seinen gewichtigen Platz anderswo. Wenn es um die Erfahrung geht, kann das Ende nicht auf der Erde sein. Wir finden gegenwärtig Freude in Christus; doch sie stellt die Seele nicht zufrieden. Je mehr wir Christus jetzt genießen, desto mehr wünschen wir, dort bei Ihm zu sein. „Auf daß ich Christum gewinne“, fügt Paulus darum hinzu, „und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist.“ Genau danach verlangte er, als er noch einfach ein Jude war. Jetzt, nachdem er Christus gesehen hatte, wollte er nicht einmal, wenn er es gekonnt hätte, seine eigene Gerechtigkeit mit in den Himmel nehmen. Das bedeutete nämlich Unabhängigkeit von Christus, auch falls er ohne einen einzigen Flecken und tatsächlich tadellos gewesen wäre. Denn in einem gewissen Sinn stand er äußerlich unter dem Gesetz tadellos da, bis er durch den Geist Gottes erkannte, was er in den Augen Gottes war. Da fand er sich vor als einen toten Menschen – verdammt und kraftlos. Aber setzen wir voraus, dass es möglich sei, mit der Gerechtigkeit des Gesetzes vor Gott zu treten – er wollte es jetzt nicht mehr. Er hatte eine bessere Gerechtigkeit empfangen und wünschte nichts sehnlicher, als in Christus erfunden zu werden und die Gerechtigkeit zu besitzen, „die durch den Glauben an Christum ist – die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben“ (V. 9). Nichts als die Gerechtigkeit, die Gott zur Quelle hat, genügte ihm. Hier ist die einzige Stelle in der Schrift, wo der Ausdruck nicht die Gerechtigkeit Gottes in ihrem Wesen darstellt, sondern in Hinsicht auf ihre Quelle. Das ist die Bedeutung des Ausdrucks in unserem Vers. Anderswo geht es um Gottes oder göttliche Gerechtigkeit. Anscheinend soll im Philipperbrief der Unterschied zur gesetzlichen Gerechtigkeit besonders fühlbar gemacht werden und der Gegensatz zum Gesetz vollständiger.

„Um ihn zu erkennen“ (V. 10). Jetzt geht es um die Gegenwart. Der Abschnitt liefert uns einige Schwierigkeiten, indem Gegenwart und Zukunft vermischt werden. Dadurch verfallen wir leicht in Irrtümer, weil der menschliche Verstand es liebt, gleichzeitig nur einen einzigen Gegenstand vor sich zu sehen. Er möchte, dass alle Schwierigkeiten in der Schrift vermieden werden, indem sie unseren Vorstellungen angepasst wird. Gott hat indessen sein Wort nicht in dieser Weise geschrieben. Nichtsdestoweniger will Gott sicherlich die Seinen belehren und weiß, wie Er alles aufklären kann, was vor ihnen verborgen ist. Er hat sein Wort nicht geschrieben, um zu verwirren, sondern um zu erleuchten. So liegt die wahre Bedeutung unseres Abschnittes darin, dass von Anfang an das Auge des Glaubens fest auf das Ende unserer Reise gerichtet sein soll. „Auf daß ich Christum gewinne und in ihm erfunden werde.“ Dort bleibt nicht eine Spur des Ichs übrig; alles wird Christus – und nichts als Christus – sein. Das ist die Gerechtigkeit, deren Quelle Gott ist. Sie kommt zu uns durch den Glauben an Christus und nicht durch das Gesetz, welches natürlich, wenn es das könnte, eine menschliche Gerechtigkeit einführen würde.

Jetzt fügt Paulus hinzu: „Um ihn zu erkennen.“ Er spricht von dem Eintreten durch den Glauben in die Gemeinschaft mit Christus. „Um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung.“ Das steht jetzt dem Herzen offen. „Und die Gemeinschaft seiner Leiden.“ Das ist wieder und gewisslich eine gegenwärtige Angelegenheit, die sich nicht auf den Himmel bezieht. „Indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde.“ Auch das geschieht eindeutig hier in der Welt. „Ob ich auf irgend eine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten“ (V. 11). Sicherlich schauen wir nun aus dieser Welt hinaus und auf jenen zukünftigen Zustand, in dem unsere Hoffnungen erfüllt und das Ende unserer Reise erreicht ist. Das ist es, was Paulus „Errettung“ nennt und nicht verwirklicht werden kann, bevor ein Christ nach dem Beispiel Christi auferstanden ist.

So sehen wir hier die Macht eines auferstandenen und himmlischen Christus, und zwar nicht lehrmäßig wie in 1. Korinther 15 oder 2. Korinther 5 und sonstwo, sondern als eine Wahrheit, die ihren Einfluss auf den Christen beständig in der Erfahrung eines jeden Tages ausübt. Alles das, was eine Religion nach dem Fleisch sowie die Gerechtigkeit des Gesetzes richtete und beiseite setzte, ist für immer zurückgelassen. Der Erlöste ist auf einen Weg gestellt, auf dem nichts ihn zufrieden stellen kann außer das Weilen in jenem herrlichen Zustand bei Christus. Folglich sagt Paulus: „Nicht daß ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, indem ich auch von Christo Jesu ergriffen bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, es ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Vergessend was dahinten ...“ (V. 12–14). Das bedeutet – beachten wir dieses gut! – nicht ein Vergessen der Sünden. Weit davon entfernt, unsere vergangenen Wege aus den Augen zu verlieren, ist es im Gegenteil heilsam, an sie zu denken. Wir befinden uns niemals in Sicherheit, wenn wir vergessen, wer wir sind und wer wir waren. Was der Apostel meint, wenn er vom Vergessen der Dinge hinter ihm spricht, ist der Gedanke an irgendein Fortschreiten in der Nachfolge Christi. Wir sollen alles aus dem Blickfeld lassen, was uns Selbstzufriedenheit geben könnte. Es würde nur alles verderben, weil es das Fleisch befriedigt.

Unser Fortschreiten liegt also im Vergessen. Seien wir demütig wegen unserer Sünden! Selbstgericht begleitet von Kenntnis der Gnade ist eine sehr heilsame Übung der Seele; und wir werden diese in Vollkommenheit selbst im Himmel erleben vor dem Richterstuhl des Christus. Ein Bestandteil der himmlischen Glückseligkeit wird die ruhige und abgeklärte Erkenntnis dessen sein, was wir auf der Erde gewesen sind. Diese wird uns nicht einen Augenblick von dem vollkommenen Genuss Christi abziehen, sondern ihn vielmehr umso mehr fördern, indem sie sogar in der Herrlichkeit die reine Gnade als beständige Quelle von allem offenbart. Daher spricht „Vergessend was dahinten“ gerade von unserem Fortschritt, den wir machen dürfen. Wahre Erfahrung steht hier wie auch in seiner eigenen persönlichen Geschichte als großes Thema vor dem Apostel. Er war zu sehr beschäftigt, mit dem was vor ihm lag, um sich an das hinter ihm Liegende zu erinnern. Letzteres hätte ihn im Wettlauf nur behindert. „So viele nun vollkommen sind, laßt uns also gesinnt sein; und wenn ihr etwas anders [d. h. unterschiedlich] gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren“ (V. 15). Es mag unter den Erlösten Meinungsverschiedenheiten geben, insbesondere wenn es sich um die Frage der Erfahrung handelt; und in Wahrheit verrät sie sich auch oft in verschiedenen Formen in Lehre und Praxis.

Und was ist die wahre göttliche Regel? Besteht sie in der Übereinstimmung, dass es Unstimmigkeiten gibt? Das wäre eine armselige menschliche Zuflucht – weder Heiligen noch dem Wort des Gottes würdig, Der nicht will, dass wir irgendeinen Fehler übersehen. Es wäre keine Regel, sondern eine Ausrede. Es gibt jedoch einen sicheren und allein göttlichen Maßstab: „Wozu wir gelangt sind, laßt uns in denselben Fußstapfen wandeln“ (V. 16); und das gilt vom ersten Augenblick unserer Laufbahn als Kinder Gottes an. Denn lasst mich fragen: Was ist unser Recht auf Gemeinschaft? Was führt uns in jene gesegnete Gemeinschaft, der wir uns erfreuen? Es gibt keinen anderen Rechtsanspruch, keine ausreichendere Grundlage dafür als der Name Christi – Christus erkannt und bekannt im Heiligen Geist; und wo ausschließlich Er vor uns steht, wird wirklich Fortschritt bei uns zu finden sein, wenn dieser auch nicht immer leicht zu erreichen und äußerlich sichtbar ist. Damit wird nicht gesagt, dass es keine Schwierigkeiten gibt, sondern dass Christus die Bürde leicht und alle glücklich macht zum Preis der Gnade Gottes, wohingegen alle anderen Mittel oder Maßstäbe von seiner Herrlichkeit weglenken und die Aufmerksamkeit auf das Ich richten.

Nehmen wir zum Beispiel an, wir vermengen die Erkenntnis oder das Verständnis irgendeiner Wahrheit oder Praxis mit Christus – stellt dieses nicht notwendigerweise irgendwelche besonderen Gesichtspunkte, welche in sich selbst Christus herabsetzen müssen, in den Vordergrund? Sogar falls wir noch so viel geistliche Erkenntnis von Christus (was unmöglich ist) besäßen – wer würde diesem Gewinn im Vergleich mit Christus selbst Beachtung schenken? Nehmen wir nur den einfachen Gesichtspunkt: Was kann als wesentlicher Grundsatz für ein Anrecht auf Gemeinschaft gelten (welcher unter den Gläubigen häufig eine Schwierigkeit darstellt)? Und doch hat die Wahrheit diesbezüglich nicht nur am Anfang, sondern immer ihre Bedeutung. Was könnte man in dieser Hinsicht zu Recht geltend machen außer den Namen Christi? Diese Grundlage führt stets die Kraft des Heiligen Geistes mit sich, da sie auf Gottes gewaltigem Werk der Erlösung beruht. Wenn wir hier richtig handeln, sind wir sozusagen in Übereinstimmung mit seinen gegenwärtigen Absichten. Was tut der Heilige Geist zur Zeit? Er verherrlicht Christus. Es geht nicht nur um die Verherrlichung seines Werkes oder seines Kreuzes; es geht nicht so sehr um sein Blut, sondern um Christus selbst. Der Name Christi ist der wahre Mittelpunkt der Erlösten; dorthin versammelt der Heilige Geist. So wie Paulus es früher schon einmal gesagt hatte (1. Kor 11,1), so sagt er auch hier: „Seid zusammen meine Nachahmer, Brüder, und sehet hin auf die, welche also wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt. Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, daß sie die Feinde des Kreuzes Christi sind“ (V. 17–18). Schon am Anfang des Kapitels sahen wir die wirksame Kraft, die sich gegen böse Arbeiter wandte, welche eine religiöse Gesinnung nach dem Fleisch zeigten. Genauso erkennen wir hier dieselbe Energie, die gegen diejenigen hervorbricht, welche das Christentum missbrauchen, indem sie es unter dem Namen des Herrn Jesus zu einem irdischen System machen und ihre Gesinnung auf die Dinge hienieden richten. Zwischen diesen beiden Irrtümern sehen wir die positive Seite, wenn wir so sagen dürfen, nämlich Christus selbst.

Es ist also klar, dass in Philipper 2 die Liebe und die Herrlichkeit dessen, der herniederkam, die große Quelle der Kraft darstellt – Er, der sogar als Er kam, immer tiefer hinabstieg, bis dahin, wo niemand Ihn begleiten konnte. Wir sollen Ihm zwar folgen und Gleichförmigkeit mit seinem Tod suchen; aber es gab etwas in seinem Tod am Kreuz, das ausschließlich sein Teil sein konnte.

In Philipper 3 finden wir kein Herabkommen aus der Herrlichkeit in der Kraft göttlicher Liebe, das zu Christi Erhöhung durch und für die Herrlichkeit Gottes des Vaters in einer neuen Weise führte. Hier sehen wir eine Person, die sich in der Herrlichkeit befindet und auf die das Auge des Gläubigen gerichtet wird; und dementsprechend sehen wir das Gericht über das Böse von der Seite des Himmels. Was sich für den Erlösten geziemt, ist, der Herrlichkeit vor ihm zu folgen, bis er sich in derselben Herrlichkeit mit Christus befindet. Dieser Gegenstand wird in Philipper 3 vor uns gestellt. Daher ist das eine, wie ich sagen möchte, die passive Seite des Christen, das andere die aktive. Die passive Seite leuchtet auf in der Herniederkunft Christi; die aktive wird von dem Auge verwirklicht, das fest auf Christus gerichtet ist, der sich schon in der Herrlichkeit befindet. Dieses trennt von allem und bewertet den besten Menschen als Dreck, so wie das erstere das Herz Christi Liebe gleichförmig macht.

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