Die Welt der Engel

Die Himmel und ihre Herrlichkeit

Die Welt der Engel

Unmessliche Entfernungen. - Hunderttausend Billionen Kilometer. - Spiralnebel. - Die alten Völker und die Sternkunde. - Davids Beschreibung. - Ist der Mensch das einzige intelligente Geschöpf des Weltalls? - Sind die Sterne bewohnt? - Professor Lowell und der Mars. - Die Antwort der Bibel.

„Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk“ (Ps 19,2). Wie wunderbar sind diese Himmel! Der begrenzte Menschengeist erbebt beim Vernehmen der Wunder, von denen uns die Astronomie erzählt. Sie erfüllen das Herz mit Ehrfurcht und führen dem Menschen seine Winzigkeit vor Augen. 384.000 Kilometer (durchschnittlicher Abstand) ist der Mond, unser Trabant, von der Erde entfernt. Das Licht legt 300.000 Kilometer in einer Sekunde zurück, so dass es nur 1,28 Sekunden bedarf, um den Abstand zwischen Erde und Mond zu durchmessen.

Mit etwa 228 Millionen Kilometer Abstand (mittlere Entfernung) umkreist der Planet Mars unsere Sonne. Wenn er bewohnt wäre, würde unsere Erde den Wesen dort nur wie ein leuchtender Stern vorkommen. In einer Entfernung von über 1.400 Millionen Kilometer zieht der Planet Saturn seine Bahn um die Sonne. Der Durchmesser dieses Planeten ist 9,5 mal größer als der unserer Erde. Ungeheure Ringe von ca. 280.000 Kilometer Durchmesser umgeben ihn. Etwa 5.900 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt befindet sich der Zwergplanet Pluto. Außer diesem mögen noch andere, bis jetzt unbekannte Planeten existieren, die zu den äußeren Regionen unseres Sonnensystems gehören. Und darüber hinaus ist der unendliche Himmel! Dort, Billionen von Kilometern von unserer Erde entfernt, ist jeder Stern eine strahlende Sonne. Welchem Stern wir uns auch nähern, wir finden in ihm eine Sonne, die einer riesigen Feuerglut gleicht. Diese unzählbaren Welten von Licht, Wärme und Schwerkraft erscheinen uns infolge der unermesslichen Entfernungen, die uns von ihnen trennen, nur wie kleine Lichtpunkte. Die im Weltenraum liegende nächste Sonne glüht in einer Entfernung, die 270.000-mal so groß ist wie unsere Entfernung von der Sonne. Das sind etwa 40 Billionen Kilometer. Würden wir mit einer Rakete, die mit einer Geschwindigkeit von 40.000 Kilometern pro Stunde in das Weltall rast, auf den nächsten Stern zusteuern, so erreichten wir unseren Bestimmungsort nach einer ununterbrochenen Reise von etwa 114.000 Jahren. Selbst wenn wir einen Flugkörper bauen könnten, der mit Lichtgeschwindigkeit (300.000 Kilometer pro Sekunde) von unserer Erde wegsteuern würde, brauchten wir etwa 4 Jahre, um dort anzukommen. Doch selbst dieser unfassbare Abstand schrumpft zusammen angesichts der Tatsache, dass in einer Entfernung von 100.000 Billionen Kilometern noch andere wunderbare Sonnen vorhanden sind.

Und darüber hinaus? - Ein weiteres Weltall! Die Spiralnebel, welche den Menschen durch Spiegelteleskope sichtbar gemacht werden, sind Sternsysteme, ähnlich unserem eigenen Sternsystem; man hat über eine Million davon festgestellt, mit Entfernungen bis zu 100 Millionen Lichtjahren. „Nun verstehe ich, dass alle Sterne, die je am Himmel beobachtet worden sind, alle die Millionen leuchtender Punkte, welche die Milchstraße bilden, die unzähligen Himmelskörper, Sonnen jeder Größe und Leuchtkraft, Sonnensysteme, Trabanten und Planeten, welche millionen - und hundertmillionenweise einander in dem uns umgebenden Raume folgen - dass das, was menschliche Zungen mit dem Ausdruck Universum bezeichnet haben, im Vergleich zu dem unendlichen Weltall nicht mehr bedeutet als eine Gruppe himmlischer Inseln oder als eine Stadt in einem weiten und sehr bevölkerten Lande. In dieser Stadt eines Reiches von unbegrenzter Ausdehnung stellt unsere Sonne mit allem, was ihr System bildet, einen Punkt dar, ein einzelnes Haus unter Millionen anderer Behausungen. Ist unser Sonnensystem ein Palast oder eine Hütte in dieser großen Stadt? Vermutlich nur eine Hütte! Und die Erde? Sie ist nur ein Zimmer in diesem Sonnenhaus, eine enge, armselig beschränkte Wohnung.“ 1

Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes! Und welch eine Herrlichkeit! Seit den ältesten Zeiten hat sich der Mensch mit den Himmeln und ihren unergründlichen Geheimnissen beschäftigt. Die Sternkunde und die Sterndeutekunst waren die Lieblingsbeschäftigung der alten Weisen in Ägypten, Syrien, Babylon und anderen großen Reichen der Vergangenheit. David, Israels großer König, schildert, durch den Geist Gottes geleitet, welche Gedanken die Betrachtung dieses wunderbaren Himmels in ihm erweckte: „Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, das du dich um ihn kümmerst?“ (Psalm 8,4.5).

David gibt seiner Bewunderung Ausdruck, dass der mächtige Schöpfer, der alle diese Sonnen und Sterne aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat, sich herablässt, des staubgeborenen Menschen zu gedenken. Er erkannte, wie jedes denkende menschliche Wesen nach ihm, dass diese Erde nichts ist als ein Sandkörnlein an den gewaltigen Weltenufern, und dass der Mensch ein winziges Geschöpf auf diesem kleinen Pünktchen ist.

Hier tauchen weitere Fragen auf: Ist der Mensch in diesem unendlichen Raum, unter diesen Millionen und aber Millionen flammenden Welten, das einzige Geschöpf Gottes, das imstande ist, diese Meisterwerke Gottes zu betrachten und zu würdigen? Besitzt Gott keine anderen denkenden Geschöpfe, die Ihn für alle Seine Werke preisen und Ihm dienen? Ist der Mensch das einzige Geschöpf Gottes, dem Er die Gabe schenkte, Seine Schöpfung zu erforschen, Seine Werke zu bewundern und Ihn dafür zu preisen? O, wie wenig Ehre und Lob wird Ihm dann von Seinen Geschöpfen zuteil! Die große Mehrzahl unseres Geschlechts hat, obwohl es aufrecht einhergeht, nur Augen für die Dinge des Staubes und gedenkt niemals dessen, der alles geschaffen hat. Ja, was noch viel schlimmer ist: Tausende leugnen das Dasein eines persönlichen Gottes, nennen den Stoff ewig, in sich selbst bestehend; Erde und Himmel in ihrer jetzigen Gestalt sind für sie das Ergebnis eines erdachten Entwicklungsganges, dessen Wann und Wie „noch“ in ein Geheimnis gehüllt ist. Nur ein sehr kleiner Teil des Menschengeschlechts verehrt und preist Ihn, Gott, als den Schöpfer aller Dinge. Ist es göttlich, außer den menschlichen Bewohnern dieser kleinen Kugel, die wir „Erde“ nennen, keine anderen Welten mit Geschöpfen gestaltet zu haben, die Gott und Seine Schöpfung würdigen können?

Diese Frage ist alt. Schon die Menschen des Altertums dachten darüber nach, und seit Jahrhunderten hat sie manchen großen Geist unter uns beschäftigt. Man hat die Sternkundigen befragt, ob andere Welten (Planet Mars, Planet Venus usw.) bewohnt seien, und oft haben sie bejahende Antwort gegeben.

Aber wer vermag etwas zu sagen von den anderen Sonnen und ihren Planeten, ob und von wem sie bewohnt sein mögen?

Wenden wir uns nun zur Bibel, der Offenbarung Gottes. Beantwortet das Wort Gottes unsere Frage, ob in diesem unvorstellbaren Raum, den wir Himmel nennen, noch Wesen vorhanden sind, die Gott als Schöpfer kennen, die Seine Werke kennen und die Ihm dienen? Und wenn es solche Wesen gibt, wer sind sie, wo sind sie, und was tun sie? Die Bibel schweigt zu diesen Fragen nicht. Gottes Heiliges Wort gibt uns Antwort. Es gibt Lebewesen, die über dem Menschen stehen. Es sind die Engel Gottes, die himmlischen Heerscharen, die Bewohner der Himmel, die unzähligen Scharen der unsichtbaren Diener Gottes.

Fußnoten

  • 1 Camille Flammarion
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