Betrachtung über die Psalmen (Synopsis)

Psalm 65-67

Betrachtung über die Psalmen (Synopsis)

Psalm 65 bis Psalm 67 stellt uns die helle Seite dar, das völlige und freudige Vertrauen des Heiligen, der auf die Segnungen rechnet, wiewohl er sie noch nicht erlangt hat, während wir ihn bisher vor Augen hatten, wie er unter dem Gefühl der Macht des Feindes stand, oder zu Gott schrie und auf Ihn wartete.

Psalm 65

In Psalm 65 ist für das Lob die Tür noch nicht geöffnet. Der Lobgesang schweigt in Zion; aber so wird es nicht bleiben, das Gelübde, das jetzt getan ist, wird bezahlt werden. Gott ist der Hörer des Gebets, wenn auch der Lobgesang noch schweigt, und alles Fleisch wird zu Ihm kommen. Hier ist ein völliges Vertrauen vorhanden. Was den tatsächlichen Zustand des Volkes und des Überrestes betrifft (der Überrest allein hat in der Tat Verständnis dafür), so haben die Ungerechtigkeiten sie überwältigt. Dennoch ist das Vertrauen nicht erschüttert, Gott wird die Ungerechtigkeit hinwegtun. Glückselig der, den Gott erwählt (denn alles ist Gnade), um in Seinen Vorhöfen zu wohnen! Sie werden gesättigt werden mit dem Guten Seines Hauses. Das ist sicher und erfüllt das Herz mit Freude. In Vers 5 haben wir das Gericht zugunsten des Überrestes, wodurch die Segnung herbeigeführt wird – furchtbare Dinge in Gerechtigkeit. Gott segnet die Erde überall. Der weitere Teil des Psalmes rührt die Segnungen der Erde, nachdem Gott im Gericht zugunsten Seines Volkes eingeschritten ist. Während der Überrest noch außerhalb Zions die Frucht seiner Sünden erntet, gibt er doch an seinen Toren der Überzeugung Ausdruck, dass, wenn auch der Lobgesang noch schweige, er doch bald in Zion erschallen werde, Gott brauche nur das Gericht und die Rettung herbeizuführen, dann werde er erwachen. Und das wird Elohim tun, Er, der allein die ganze Erde segnet und regiert!

Psalm 66

Psalm 66 besingt dieses Einschreiten Gottes in Gerechtigkeit. Die Menschen werden aufgefordert, Gottes Werke anzuschauen, aber (V. 6) es ist ganz derselbe Gott, der einst Israel aus Ägypten befreite. Vers 8 fordert die mit Gott in Verbindung gebrachten Völker auf, den Gott des Überrestes, das ist Israels, zu preisen. Die Treuen sind durch jede Art von Trübsal und Druck geführt worden, um geprüft und geläutert zu werden wie Silber, aber nun werden sie vor Ihn kommen und Ihn preisen. Sie haben zu Gott gerufen, sind gerecht gewesen, erhöht worden und haben Gnade gefunden, ihr Gebet ist nicht abgewiesen worden, und Gottes Güte hat sich nicht von ihnen abgewandt. So ist nach den Trübsalen (die sie jetzt klar als den Weg und die Hand Gottes mit ihnen erkennen) den Gerechten in der Finsternis Licht aufgegangen. Sie können die Gelübde bezahlen, die sie in ihrer Bedrängnis getan haben, und zu anderen von der gesegneten und gewissen Rettung des Herrn reden, der für die Gerechten sorgt und auf ihr Schreien wirklich gehört hat. Allein es ist eine Rettung durch furchtbare Handlungen der Gerechtigkeit von Seiten Gottes, durch Sein Einschreiten im Gericht in der Regierung dieser Welt. Wir sehen hier, wie ja auch in so manchen anderen Psalmen, dass Gott (obwohl auch heute kein Sperling ohne Ihn zur Erde fällt) Seine Regierung dieser Welt gerade in Verbindung mit dem jüdischen Überrest entfaltet, wie auch in ihm die Segnung der Welt stattfindet; letzteres ist der Gegenstand des folgenden Psalmes.

Psalm 67

Psalm 67 beendet diese kurze Reihe von Psalmen, indem er die Erwartung der Segnung des Überrestes zum Ausdruck bringt, und zwar nicht nur als die gerechte und gnädige Antwort auf ihr Schreien, sondern als das Mittel, um die Erkenntnis der Wege Gottes unter allen Nationen zu verbreiten. „Gott, sei uns gnädig, dass man auf der Erde erkenne deinen Weg.“ So werden alle Völker Gott preisen, und die Erde wird in Geradheit gerichtet und regiert werden. Die Erde wird ihren Ertrag geben, Gottes Segen wird auf ihr ruhen, und Er wird als der Gott des treuen Überrestes, der auf Ihn vertraut hat, diesen segnen. Das Ergebnis ist in dem letzten Verse zusammengefasst: „Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden Ihn fürchten.“ Denn die Buße Israels ist der Weg zur Segnung, Leben aus den Toten für die Welt (vgl. Röm 11, 15).

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