Betrachtung über das zweite Buch der Chronika (Synopsis)

Kapitel 36

Betrachtung über das zweite Buch der Chronika (Synopsis)

Wenig braucht über die nächsten Könige gesagt zu werden. Der König von Ägypten nahm das Land in Besitz, und die Ungerechtigkeit Jojakims, den er zum König in Jerusalem machte, war weit davon entfernt, zur Wiederherstellung seitens Gottes zu führen. Ein mächtigerer als der König von Ägypten, ein König, durch den Gott die Herrschaft der Nationen anfangen würde, zieht wider Jerusalem hinauf und bindet Jojakim mit Fesseln, läßt ihn aber schließlich seine Regierungszeit und sein Leben in Jerusalem beenden. Drei Jahre später führte er seinen Sohn nach Babylon hinweg.

Zedekia, den dieser König hatte bei Jehova schwören lassen - er erkannte somit die Autorität dieses Namens über sein Gewissen an - war in dieser Hinsicht sündiger als Nebukadnezar, denn er verachtete den Eid und den Namen Jehovas; und nach einer Zwischenzeit fruchtlosen Widerstandes, in dem er sich trotz des Zeugnisses Jeremias versteifte, fiel er in die Hände des Königs von Babel, der die Stadt und das Heiligtum vollständig vernichtete. Denn sowohl die Priester als auch das Volk waren völlig verderbt: sie verunehrten Jehova und verachteten Seine Propheten, bis es keine Heilung gab, und das Land genoß seine Sabbate.

Es ist eine traurige und ernste Lehre von der Sünde und Ungerechtigkeit des Menschen und des gerechten Gerichts Gottes!

„Nur euch habe ich von den Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich alle eure Missetaten an euch heimsuchen.“ In Seinen Gerichten aber gedenkt Gott des Erbarmens; und in den Ratschlüssen Seiner Gnade hatte er schon ein Werkzeug bereitet und sogar durch Seine Propheten verkündigt (und zwar beim Namen genannt), um Seinem Volke einen Aufschub zu gewähren.

Nach den siebenzig Jahren, die Jeremia als die Zeitspanne der Gefangenschaft Judas ausgerufen hatte, legte Jehova es dem Kores ins Herz, öffentlich zu verkündigen, daß es Jehova, der Gott des Himmels war, der ihm alle Königreiche der Erde gegeben hatte, und daß Er ihn beauftragt habe, Ihm ein Haus in Jerusalem zu bauen. Er fordert das Volk Gottes auf, sich dahin zu begeben, und versichert sie, daß Jehova, ihr Gott, mit ihnen sein wird.

Somit geschieht es durch Barmherzigkeit - aber durch eine Barmherzigkeit, die anerkennt, daß die Macht in die Hände der Nationen übergegangen ist - daß die Geschichte vom Fall Israels schließt, es ist der Fall eines Volkes, das in die günstigsten Umstände versetzt worden war, so daß Gott zu ihnen sagen konnte: „Was war noch an meinem Weinberge zu tun, das ich nicht an ihm getan hätte?“ - eines Volkes, dem schon einmal vergeben worden war und das, nachdem es zugelassen hatte, daß die Lade Jehovas in die Hände des Feindes fiel, und nachdem Gott Seine Wohnung, die Er in Silo verlassen hatte, in Segnung wiederhergestellt, aber vergeblich wiederhergestellt wurde. Die Langmut Gottes, die Wiederherstellung, die Er ihnen gewährt hatte, die Gründung des Hauses Davids in Gnaden, alles war fruchtlos. Der Weinberg (denn sie waren Menschen) brachte Herlinge hervor. Seine Mauern waren niedergerissen, es war verwüstet worden. Für den Augenblick hatte Jerusalem aufgehört, der Thron Jehovas zu sein, und Regierung und Macht auf Erden sind den Nationen anvertraut worden.

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