Betrachtung über das erste Buch der Chronika (Synopsis)

Kapitel 22-27

Betrachtung über das erste Buch der Chronika (Synopsis)

An dem Ort, wo Gott sein Gebet erhört hat, bringt David seine Opfer dar, und von dieser Stelle wird gesagt: „Dieses hier soll das Haus Jehovas Gottes sein, und dies der Altar zum Brandopfer für Israel.“ In Gegenwart der Sünde handelt Gott in Gnade, und mittels des Opfers verordnet Er die Weise der regelmäßigen religiösen Beziehungen zwischen Sich und Seinem Volke, das in Gnaden aufgenommen wurde, wie auch die Stätte Seiner Wohnung, in der sie Ihm nahen sollten 1. Es war eine neue Ordnung der Dinge. Die frühere lieferte kein Hilfsmittel gegen das Gericht Gottes, im Gegenteil, David selbst fürchtete sich davor, zur Stiftshütte zu gehen; es war vorbei, daß sie ein Mittel war, Gott zu nahen. Davids Sünde wurde zum Anlaß, dem ein Ende zu setzen, indem die Unmöglichkeit, sie in solch einem Falle zu gebrauchen, erwiesen wurde; auf diese Weise wurde die Sünde auch zum Anlaß, alles auf die unumschränkte Gnade zu gründen.

Von diesem Kapitel an bis zu Kapitel 26, 28, 29 bezieht sich alles auf das Haus, das gebaut werden soll. Wir sehen, wie David alles Notwendige für den Bau bereitete, für die Ordnung des Dienstes der Leviten, die zum Gesang bestimmt wurden, für diejenigen unter ihnen, die Torhüter waren, für die Priester in ihren Abteilungen, alles wurde durch David angeordnet und eingeführt. Wie völlig alles vom König abhing, ist daraus besonders zu ersehen, daß ohne eine bestimmte Unterbrechung die anderen königlichen Bestimmungen für sein Haus, seine Verwaltung, seine Obersten und Torhüter fortlaufend eingeführt werden, und schließlich die Häupter des Volkes, deren Zahl erwähnt wird.

Was die Zählung des Volkes betrifft, so wurde diese wegen des Zornes Gottes nicht beendet. Das Interessante hier ist, daß alles durch David angeordnet und in die Wege geleitet wird, sogar für die Tore des noch nicht erbauten Hauses. Also wird in Christo alles bestimmt, bevor es in Herrlichkeit offenbar wird.

Wir sehen auch, daß David diese Dinge immer auf dem Herzen trug, und was für umfangreiche Vorbereitungen er traf. Denn welcherart der Kampf auch sein mag, so ist die Herrlichkeit Gottes in Frieden unter Seinem Volke immer in einem Herzen, das mit dem Geiste Christi im Einklang ist, ja im Herzen Christi Selbst.

Fußnoten

  • 1 Man beachte auch hier, wie die Sünde zur Veranlassung wird, die Ratschlüsse Gottes ans Licht zu bringen, obwohl dabei der Verantwortlichkeit Genüge getan wird. So das Kreuz. Vergleiche Tit 1,2.3 und 2. Tim 1,9.10; Eph 3; Kol 1.
Nächstes Kapitel »« Vorheriges Kapitel