Betrachtung über das zweite Buch Mose (Synopsis)

Kapitel 25

Betrachtung über das zweite Buch Mose (Synopsis)

Mose wird aber in die Nähe Gottes gerufen, um das Muster der vorzüglicheren Dinge, himmlischer Dinge, zu sehen - der Dinge, die wirklich für die Verfehlungen und das Versagen des Volkes Gottes Vorkehrungen treffen, ihnen aber auch die Vollkommenheit und die mannigfaltige Herrlichkeit Dessen offenbaren, dem sie als Sein Volk nahen. Nur tragen sie noch das Gepräge der Zeitverwaltung, zu welcher sie gehören, was von allem wahr ist, was nicht auf Gemeinschaft mit einem verherrlichten Christus gegründet ist oder durch sie gekennzeichnet wird - auf der Frucht der ewigen Erlösung, dem ewigen Ausdruck der Ratschlüsse Gottes. Das jedoch, was in den Sinnbildern, den Gegenbildern, wie wir sie kennen, nicht entspricht, liegt nicht in den Dingen selbst, sondern in der Freiheit des Zugangs und in dem Wege, der geöffnet wurde, und daß wir zu diesen Dingen zugelassen wurden, zu Dingen, die mit weit höheren Vorrechten verbunden sind 1. Die Form der Verwirklichung hing vom tatsächlichen Zustande der Dinge ab. Das Priestertum war da, aber viele Priester, weil sie sterblich waren, wir haben nur einen, weil Er nicht stirbt. Der Vorhang, hinter dem Gott war und der den Weg zu Gott versperrte, ist für uns zerrissen, und der Weg in das Heiligtum ist offen, so daß das Heiligtum und das Allerheiligste für uns im Geiste zusammenlaufen. Doch bleibt das allgemeine Sinnbild bestehen, und es scheint nicht, daß es im Tausendjährigen Reich einen zerrissenen Vorhang geben wird, obwohl der ganze Segen vom Tode Christi abhängig ist. Unser Platz ist ein besonderer: mit Christo verbunden, als Söhne mit dem Vater und als Glieder Seines Leibes; wir sind auch himmlisch in unserer Hoffnung und Berufung, indem wir der neuen Schöpfung angehören.

Die Herrlichkeiten Christi, des Mittlers, werden auf jede Weise in der Stiftshütte dargestellt; genaugenommen ist es noch nicht die Einheit Seines Volkes als Sein Leib betrachtet, sondern auf jede Weise, in der die Wege und die Vollkommenheiten Gottes durch Ihn kundgetan werden, sei es in dem vollen Ausmaße der Schöpfung, in Seinem Volke oder in Seiner Person. Der Schauplatz der Entfaltung der Herrlichkeit Gottes, Sein Haus, Sein Gebiet, auf dem Er Sein Wesen entfaltet (insofern es gesehen werden kann), die Wege Seiner Gnade und Seiner Herrlichkeit, und Seine Beziehung mit uns durch Christum - mit uns armseligen und schwachen Geschöpfen, die sich Ihm aber nahen -, alles dieses wird uns in ihr entfaltet, aber über Seiner Gegenwart liegt immer noch ein Vorhang, und diese Beziehungen sind mit Gott, nicht mit dem Vater 2. Die Frage lautet: Wie steht der Mensch mit Gott, kann er nahen? Es ist nicht Liebe, die suchend hervorkommt, nicht der Empfang durch den Vater. Gott ist auf dem Throne, und Er fordert gerechterweise Gerechtigkeit und Heiligkeit Seiner eigenen Natur entsprechend, Er sucht nicht Menschen in unumschränkter Liebe, wenn sie sich in einem ihr entgegengesetzten Zustande befinden. Dieses und die Beziehung als Söhne machen die ganze Grundlage in bezug auf die Beziehungen mit Gott ganz anders. Die moralische Grundlage ihrer Möglichkeit ist aber mit dem schon erwähnten Gegensatz in diesen Vorbildern zu finden.

So hatte die Stiftshütte zwei Anblicke - die Ihm eigene Herrlichkeit und das Mittel der Beziehungen Gottes mit Seinem Volke. Dies ist sogar vom Herrn Jesu wahr. Ich kann Sein Kreuz in seiner absoluten Vollkommenheit, den Gedanken und dem Herzen Gottes gemäß, betrachten; ich kann dort auch das finden, was allen meinen Nöten und Verfehlungen genüge tut.

Es würde mich zu weit führen, auf die Einzelheiten des Baues der Stiftshütte und ihrer Geräte einzugehen, ich werde aber einige allgemeine Bemerkungen machen. Es liegt in der Beschreibung ein gewisser Anschein der Unordnung, da sie durch die Beschreibung der Kleidung und der Ordnung der Heiligung Aarons unterbrochen wird. So kommt der Brandopferaltar vor der Kleidung und der Heiligung des Priesters, das Becken kommt nachher. Das ergibt sich aber aus dem, was ich eben gesagt habe. Es gibt Dinge, die eine Kundmachung Gottes sind, der Ort des Zusammentreffens mit Ihm und das, was zu dem Ort gehört; es gibt andere, die sich auf die Darstellung der Menschen vor Gott beziehen und auf seinen Dienst an diesen Orten; diese Dinge sind miteinander verbunden, denn es gibt Kundmachungen Gottes, welche die Punkte und die Mittel des Herzunahens des Menschen sind, wie das Kreuz; denn da trifft tatsächlich der Mensch auf dem Höhepunkt seiner Sünde mit Gott zusammen, der in unendlicher Liebe den Grund der Gerechtigkeit legt, und zwar der Gerechtigkeit für uns. In jeder moralischen Geschichte ist dies der Mittelpunkt, wo jede Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse auf ewig erledigt wird; und während es der Punkt ist, wo der Mensch herzunaht, gibt es da noch etwas außer der Handlung des Herzunahens oder selbst dem Dienste Gottes 3.

Die Beschreibung der Stiftshütte zeigt uns zuerst die Dinge, in denen Gott Sich kundtut, jedoch als den Gegenstand der geistlichen Erkenntnis der menschlichen Einsicht (natürlich durch den Glauben); und dann das Priestertum und das, was der Mensch tut oder gebraucht, indem er zu Dem herzunaht, der Sich also offenbart.

Zuerst sind da also die Dinge, die sich im Allerheiligsten und im Heiligtum befinden: die Bundeslade, der Tisch der Schaubrote und der Leuchter mit sieben Armen. Dies ist es, was Gott festgelegt hatte für die Offenbarung Seiner Selbst in dem Hause, wo Seine Herrlichkeit wohnte, und wo die, welche in Seine Gegenwart treten, mit Ihm Umgang haben konnten. Als Ergebnis durfte niemand das Allerheiligste betreten, denn der Hohepriester ging nur hinein, um das Blut auf den Gnadenstuhl zu tun, also nicht zum Umgang, und mit einer Wolke Räucherwerks, auf daß er nicht sterbe 4 (s. Heb 9). An sich war es aber der Ort des Herzunahens zu Gott. Dann haben wir die Einrichtung und den Bau der Wohnung, die alle diese Dinge enthielt und die in zwei Teile geteilt wurde; dann den Brandopferaltar und den Vorhof, wo er stand, und zwar bis zu Kapitel 2.Mo 27, 19. Wir werden zuerst diese Dinge betrachten. Dort endet der erste Teil.

Darauf folgt das, was sich auf das Handeln des Menschen darinnen - der Priesterschaft - bezieht, und Gott ordnet an, daß gewisse Dinge dazu hereingebracht werden sollten. Das ist es, was folglich das Priestertum einführt, das darin handelte und das tatsächlich nur allein so handeln konnte. Deshalb unterbricht die Beschreibung des Priestertums die Beschreibung der mannigfaltigen Einrichtungsgegenstände der Wohnung; was darauf folgt, bezieht sich auf das Ausüben des Priestertums.

Die Bundeslade war der Thron, wo Gott Sich kundtat, wenn jemand in Gerechtigkeit eintreten konnte 5; sie war der Sitz Seiner Unumschränktheit über jeden lebenden Menschen, des Gottes der ganzen Erde. Doch war es auch der Thron der Beziehungen mit Seinem Volke. Das Gesetz - das Zeugnis dessen, was Er von den Menschen verlangte - sollte dort eingelegt werden. Darüber war der Gnadenstuhl (der Deckel), der sie ganz bedeckte und der den Thron bildete oder eher die Grundlage des Thrones, so wie die Cherubim (aus demselben Stück gestaltet), die seine Stützen waren, seine Seiten bildeten. An sich scheint er mir ein wunderbarer Zusammenhang zwischen der menschlichen und göttlichen Gerechtigkeit im Herrn Jesu zu sein. Das Gesetz lag darin verborgen, und bei der göttlichen Regierung des Menschen auf Erden bildete er die vollkommene Herrschaft; es war das Maß der Verantwortung des Menschen (in ihren abstrakten Grundlagen) als eines Kindes Adams, die der Herr anführt - es war die Vollkommenheit der Beziehungen des Geschöpfes mit Gott, und wir wissen, daß das Gesetz im Herzen Christi war. Er war vollkommen in menschlichem Gehorsam und in Liebe zu Seinem Vater. Er erfüllte vollkommen in Seinem Inneren die gottgemäße Verantwortung des Menschen 6. Er verherrlichte aber auch Gott - in allem, was Gott in Liebe, in göttlicher Gerechtigkeit, Wahrheit und Majestät ist. Alles, was Gott ist, wurde durch den Sohn des Menschen verherrlicht, und nicht nur geht der Sohn des Menschen gerechterweise in die Herrlichkeit Gottes ein, sondern ist Gott völlig als die Stätte des Zugangs für uns in diesem Charakter geoffenbart: Gerechtigkeit wird dadurch bewiesen, daß Er zu Seinem Vater geht. Das Akazienholz und die Tafeln des Gesetzes sind dort, alles ist aber mit dem Gold überzogen - Gottes eigene Gerechtigkeit ist auch da. Hierauf vollzieht sich der Umgang 7, nur daß der Vorhang noch alles innerhalb verbarg. Noch war es der Charakter eines richterlichen Thrones. Zu jener Zeit durfte der Mensch (ausgenommen Mose, der in Gnaden anerkannt wurde) nicht hineingehen, und Gott trat nicht hervor. Jetzt ist Er in Gnaden hervorgetreten, indem Er Sich in Demut gekleidet hat, auf daß Er in Gnaden bei uns sei; und der Mensch ist in die Herrlichkeit eingegangen, und zwar gemäß dem Recht einer vollbrachten Erlösung.

Im ganzen Alten Testament, überall, wo die Cherubim handeln, sind sie mit der richterlichen Macht Gottes verbunden, oder sie sind die Vollzieher des Willens jener Macht; in der Offenbarung sind sie allgemein mit den Gerichten der Vorsehung verbunden, und sie gehören zum Thron, aber das seraphische Wesen ist dort mit ihnen verbunden, so daß der Thron nicht nur im gegenwärtigen Regierungsgericht richtet, sondern schließlich der Natur Gottes gemäß.

Hier tat Sich also Gott als der Allerhöchste kund, Gott in Seinem moralischen Sein, mit Macht angetan, um Seinen Gesetzen gegenüber Achtung zu erzwingen und um von allem, was getan wird, Kenntnis zu nehmen. Dieser Charakter Gottes in Sich Selbst ist auch der Grund, warum das Blut - das Zeugnis von allem, was für die getan wurde, die also verantwortlich waren und das die moralische Natur Dessen, der da saß, befriedigte - auf den Gnadenstuhl getan wurde; aber jedes Jahr, ein Zeugnis dafür, daß das Werk, welches das bewirkte, noch nicht getan war 8. So war es genaugenommen nicht dort, daß Gott direkt mit Seinem Volke in Verbindung war, sondern von dort kamen die Mitteilungen, die ihnen gemacht werden sollten: „Daselbst werde ich mit dir zusammenkommen“, sagte Gott zu Mose, „und von dem Deckel (dem Gnadenstuhl) herab, zwischen den zwei Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, will ich alles zu dir reden, was ich dir an die Kinder Israels gebieten werde“. Mose, der die Gedanken Gottes für das Volk empfängt, war dort, um mit Jehova Umgang zu pflegen, und zwar ohne Vorhang 9.

Es war also die trauteste und unmittelbarste Kundmachung Gottes und das, was Seiner Natur am nächsten kam, die sich so nicht kundtut. Es war vielmehr eine Kundmachung Seiner Selbst in Gericht und Regierung 10, es war noch nicht im Menschen, noch dem Menschen gemäß, sondern innerhalb des Vorhangs. In Christo finden wir Ihn also, und dann ist es in vollkommener Gnade und göttlicher Gerechtigkeit, was durch den Platz des Menschen bewiesen wird, und das letztere nur da, wo der Vorhang zerrissen ist; bis dahin blieb Christus allein, denn die Gnade war verworfen, wie auch das Gesetz übertreten war.

Außerhalb des Vorhangs war der Tisch mit seinen zwölf Broten und dem goldenen Leuchter. Zwölf ist die Vollkommenheit der Verwaltung im Menschen - sieben ist geistige Vollständigkeit, sei es im Guten oder Bösen. Die beiden werden außerhalb des Vorhangs gefunden, innerhalb von dem die unmittelbare Offenbarung Gottes, des Höchsten, war, der Sich aber sozusagen noch im Dunkel verbarg. Hier waren Licht und Speise: Gott in Macht im Menschen geoffenbart; Verwaltungsmacht unter Menschen geoffenbart und als historische Tatsache in Verbindung mit den zwölf Stämmen. Der Glaube erkennt aber beides in Christo, und das Licht des Heiligen Geistes gibt uns das zu erkennen, wenn wir Priester sind, daß wir in das Heiligtum eingehen sollen, bevor es tatsächlich in Macht geoffenbart wird, während sonst alles im Dunkel liegt und Gott das Licht des Heiligen Geistes gibt 11. In der Zwischenzeit waren die zwölf Stämme das, was dieser Kundmachung äußerlich entsprach. Dies wird im neuen Jerusalem gefunden. Der anfängliche Gedanke war die Offenbarung Gottes im Menschen am heiligen Orte, und zwar durch den Geist.

Fußnoten

  • 1 Deshalb haben wir im Hebräerbrief niemals den Vater oder unsere Beziehungen mit Ihm noch mit Christo, und in dem, was dort gefunden wird, gibt es mehr Gegensätze als Vergleiche.
  • 2 Wir sehen die Herrlichkeit ohne Vorhang in dem Angesicht Jesu Christi, und wir nahen freimütig, weil die Herrlichkeit in Seinem Angesicht der Beweis der Erlösung und der vollkommenen Beseitigung unserer Sünden ist, denn Der, der sie getragen hat, hat sie in der Herrlichkeit nicht auf sich.
  • 3 Wir neigen dazu, das Kreuz einfach in bezug auf unsere Sünden zu betrachten. Beim Nahen zu Gott ist das der einzig rechte, der einzig mögliche Weg. Wenn wir aber Frieden mit Gott haben und das, was es ist, zu erwägen beginnen, so werden wir finden, daß jede moralische Frage dort ihre Endlösung findet: der Mensch in absoluter Bosheit, d. h. er verwirft Gott in Seiner Güte mit Verachtung und Haß; die volle und weltweite Macht Satans über ihn; der Mensch in Vollkommenheit in Christo - absoluter Gehorsam und absolute Liebe zum Vater; Gott in Gerechtigkeit wider die Sünde auf höchster Ebene („es geziemte Ihm“) und unendliche Liebe zum Sünder; alles wird in Christo auf dem Kreuze an den Tag gebracht, und alles zu unserem Segen und auf daß wir in Herrlichkeit mit Ihm und Ihm gleich sein sollten, und zwar als die Frucht der Mühsal Seiner Seele - ein gesegnetes Teil.
  • 4 Dies war das Ergebnis des Versagens des Priestertums in der Person Nadabs und Abihus, das, wie alles, was unter die Verantwortung des Menschen gestellt wird, ein unmittelbares war; ja, es war so mit allem, natürlich ausgenommen die tatsächliche Erlösung. So war es im Falle Adams, Noahs, des Gesetzes, hier des Priestertums, Salomos, des Sohnes Davids, Nebukadnezars, und so ist es, wie Paulus bezeugt, mit der Kirche.
  • 5 Ich denke aber, nicht getrennt von Heiligkeit, denn es geschah im Allerheiligsten, und es konnte nicht sein, wenn Gott dort als in Seiner Wohnung war; man durfte nicht nur die Pflicht als das Maß dessen, was angenommen wurde, nehmen. Während man aber Gott Selbst, der ja heilig ist, nahen sollte, war es ein Thron, und zwar ein gerichtlicher, also trug er den Charakter der Gerechtigkeit. Heiligkeit ist das Wesen einer Natur, die an Reinheit Wohlgefallen findet und das Böse abstößt. Gerechtigkeit richtet das Böse mit Gewalt. Es handelt sich nicht nur um die Verantwortung des Menschen, sondern darum, was Gott war.
  • 6 Das erste ist das Wesen der Vollkommenheit des Geschöpfes, dazu noch der Platz als Sohn. Das zweite ist die tatsächliche, nach jener Stellung bemessenen Verantwortlichkeit der Stellung des Menschen.
  • 7 Wie schon bemerkt, wird da jetzt eine andere Beziehung mit dem Vater eingegangen, Das ist eine Beziehung, nicht die Natur, obwohl die Natur notwendigerweise darin eingeschlossen ist. Deshalb sagt Christus, aber erst nach Seiner Auferstehung: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott“. Dort gibt es das bei Gott, was dem hier erwähnten Charakter entspricht; es gibt aber auch das bei dem Vater in der Beziehung und der Freiheit, in denen Christus Selbst steht und in die wir aufgenommen werden. Dieser Unterschied zwischen Beziehung und Natur wird auffallend in den Schriften des Johannes an den Tag gebracht - Gnade, und was die göttliche Natur zur Notwendigkeit macht. Siehe Johannes 4 wegen der Anbeter und 1. Johannes 1. Der Vater konnte nicht geoffenbart werden als nur durch den Sohn. Aber auch der Vorhang wurde im Kreuze zerrissen, und wir stehen vor Gott in göttlicher Gerechtigkeit, und zwar gemäß dem, was Er als Solcher ist. Im vollen Charakter dieser Dinge sind wir in Ihm. Anderswo habe ich den Unterschied zwischen dem Bewußtsein der Beziehung zu Gott als Söhne und der Erkenntnis des Vaters als Solchen berührt, wie Er persönlich in dem Sohne geoffenbart ist. Das erste ist der Boden des Paulus, und er überschreitet ihn selten; das letzte ist der Boden des Johannes. Der Hebräerbrief gibt den direkten Zugang zu Gott im Heiligtum, aber der Vater wird in ihm nicht gefunden.
  • 8 Deshalb war der Vorhang noch nicht zerrissen.
  • 9 Die Mitteilungen des Alten Testaments und alles, was zum Gesetz gehört, kommen direkt von Gott, gehören aber nicht zu einem System, das direkten Zugang zu Ihm gewährt.
  • 10 Dies ist wahr; aber in seiner sinnbildlichen (oder ich sollte vielleicht „geistlichen“ sagen) Anwendung, nicht nach dem Buchstaben, sondern im Geiste, war darin noch ein wichtiges Element der Wahrheit. Es war der Ort, wo Gott genaht wurde, nicht wo Er es mit der Verantwortlichkeit des Menschen als solchem zu tun hatte. Dies geschah am ehernen Altar, am Orte des Opfers; es war das erste, womit verfahren wurde, wenn der Mensch als ein Sünder kommen mußte, wenn demzufolge das, was der Mensch sein sollte, in Frage kam; sicherlich das, was er für Gott sein sollte, doch auch das, was der Mensch als Mensch sein sollte. Beim Kommen zu dem Gnadenstuhl im Allerheiligsten ging es darum, was Gott ist. Der Mensch soll für die Gegenwart Gottes, damals im Heiligtum, passend sein. Wahrhaftig prüfte der Rest nur den Menschen. Er war nicht unschuldig im Paradiese, und als Sünder konnte er nicht zu Gott kommen, nämlich gemäß dem, was Gott war, da er ein Sünder war. Es ist nur durch einen zerrissenen Vorhang in einem himmlischen Paradiese, daß er vor Ihm bestehen kann, obwohl Er aufgrund des dann vollbrachten Werkes auch ein irdisches Volk haben wird, in dessen Herz das Gesetz geschrieben werden wird.
  • 11 Deshalb ist es, daß wir, in einem anderen Sinne, zwölf Apostel haben, die mit dem Herrn im Fleisch verbunden sind, und sieben Kirchen für Den, der die sieben Geister Gottes hat.
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