Hilfe für den Glaubensweg

Liebe

Hilfe für den Glaubensweg

„Die Liebe ist aus Gott.“ 1. Johannes 4,7

Unsern Herzen ist gegeben,
durch das göttlich’ neue Leben
jetzt schon in der Welt zu sein
Seiner Liebe Widerschein.

Wenn Liebe uns leitet, sind die Menschen in der Tat diejenigen, für die wir uns hingeben, Gott aber Derjenige, dem wir uns darbringen (Epheser 5,2).

Es ist eine ernste, wenn auch sehr beglückende Sache, einen unmittelbaren Dienst auszuüben. Allein die Tatsache, eine Neigung dazu zu haben, zeigt noch nicht, dass wir dazu berufen sind. Ich glaube, das sicherste Zeichen ist eine tiefe Liebe zu den Seelen und ein aus einem Herzensbedürfnis entspringender Umgang mit Christus darüber. Nicht der Wunsch zu reden ist die wirkliche Triebfeder des Dienstes, sondern das Besorgtsein um die Seelen und um die Auferbauung der Heiligen.

Wie manche Bedürfnisse, die selbst in den verkommensten Menschen verborgen sind, würden eingestanden werden, wenn ihnen eine Liebe, eine Gütigkeit entgegenkäme, die ihnen Vertrauen einflößte. Wie viele Seelen werfen sich in den Strudel der Vergnügungen, um den innerlichen Gram, der sie quält, zu betäuben. Die göttliche Liebe gibt nicht nur Antwort auf die Bedürfnisse, sondern bringt sie auch zum Reden.

„Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott.“ Ich bitte euch dringend, diesen Geist der Liebe, der die Gegenwart Gottes ist, festzuhalten, denn die Sünde ist trennend, und Gott ist einigend, weil Er Liebe ist. Dies wird die Wiederherstellung aller Dinge sein, denn sie sollen alle in eins zusammengebracht werden in dem Christus. – Wandelt also in Liebe, und ihr werdet in Kraft und in der Verherrlichung Gottes wandeln.

Ich fürchte Engherzigkeit mehr als irgendetwas anderes für die Versammlung Christi.

Liebe befähigt einen Menschen, allen Proben standzuhalten. Sollte ihm einer ins Gesicht speien, macht das keinen Unterschied, denn die Liebe bleibt, weil sie nie ihre Kraft aus den Umständen zieht, sondern sich über alle Umstände emporschwingt.

Liebe ist das wahre Heiligungsmittel, wenn sie echt ist.

„Liebe zu allen Heiligen“ ist ein Bestandteil des Segens, von dem der Apostel spricht. Selbst in Bezug auf das Verständnis heißt es: „damit ihr völlig zu erfassen vermögt mit allen Heiligen“, weil sie alle im Herzen Christi sind. Wenn sie nicht in unserem Herzen sind, hat Er Seinen Platz nicht, und das Ich hat Ihn insoweit ausgeschlossen. Liebe, frei vom Ich, kann an alles denken, was andere betrifft, und versteht, was sie bewegt.

Liebe ermattet nicht im Dienen, wenn der Dienst auch oft mit Prüfungen verbunden sein mag – und in der Tat ist er das im Allgemeinen immer, von wenigen Ermutigungen abgesehen. „Deshalb erdulde ich alles um der Auserwählten willen.“

Wie wenige bringen ihre Liebestätigkeit wirklich Gott dar und bringen Ihn in ihre Liebestätigkeit hinein, üben sie vor Ihm und für Ihn aus, wenn auch zugunsten des Menschen! Wenn es aber so ist, werden sie nichtsdestoweniger in ihrer Ausübung beharren, wenn sie auch, je mehr sie lieben, desto weniger geliebt werden! Es geschieht eben um Gottes willen.

Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit usw. – Beachte, dass die ersten dieser Früchte Liebe, Freude, Friede sind. Der Geist will sicherlich diejenigen praktischen Früchte hervorbringen, die das Leben Christi in den Augen der Menschen offenbaren; aber die inneren Früchte, die Früchte für Gott, kommen zuerst. Sie kennzeichnen den Zustand der Seele, der notwendig ist, um die anderen Früchte hervorzubringen.

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