Jeremia 51 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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Ansicht

1 So spricht der HERR: Siehe, ich erwecke gegen BabelBabel und gegen die, die im Herzen meiner Widersacher1 wohnen, einen verderbenden Wind2. 2 Und ich sende nach BabelBabel Fremde, die es worfeln3 und sein Land ausleeren werden; denn sie werden ringsumher gegen dasselbe sein am TagTag des Unglücks. 3 Der Schütze spanne seinen BogenBogen gegen den, der spannt, und gegen den, der sich in seinem PanzerPanzer erhebt. Und schont seiner Jünglinge nicht, vertilgt sein ganzes Kriegsheer! 4 Und Erschlagene sollen fallen im Land der ChaldäerChaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen.

5 Denn nicht verwitwet ist IsraelIsrael noch JudaJuda von seinem GottGott, von dem HERRN der HeerscharenHeerscharen; denn jener Land ist voll SchuldSchuld wegen des Heiligen IsraelsIsraels. 6 Flieht aus BabelBabel hinaus und rettet jeder sein LebenLeben, werdet nicht vertilgt wegen seiner4 Ungerechtigkeit5! Denn es ist die ZeitZeit der Rache des HERRN: Was es getan hat, vergilt er ihm. 7 BabelBabel war ein goldener BecherBecher in der Hand des HERRN, der die ganze ErdeErde berauschte; von seinem WeinWein haben die NationenNationen getrunken, darum sind die NationenNationen rasend geworden. 8 Plötzlich ist BabelBabel gefallen und zertrümmert. Jammert über dasselbe! Holt BalsamBalsam für seinen Schmerz; vielleicht wird es geheilt werden! 9 „Wir haben BabelBabel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasst es und lasst uns jeder in sein Land ziehen; denn sein GerichtGericht reicht bis an den HimmelHimmel und erhebt sich bis zu den Wolken.“ 10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeiten ans LichtLicht gebracht; kommt und lasst uns in ZionZion erzählen die Tat des HERRN, unseres GottesGottes.

11 Schärft die PfeilePfeile, fasst den SchildSchild! Der HERR hat den GeistGeist der KönigeKönige von MedienMedien erweckt; denn gegen BabelBabel ist sein Vornehmen, es zu verderben; denn es ist die Rache des HERRN, die Rache seines TempelsTempels. 12 Erhebt das PanierPanier gegen die Mauern von BabelBabel hin, verschärft die Bewachung6, stellt Wächter auf, bereitet die HinterhalteHinterhalte! Denn wie der HERR es sich vorgenommen, so führt er aus, was er über die Bewohner von BabelBabel geredet hat. 13 Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen bist, dein Ende ist gekommen, das MaßMaß deines RaubesRaubes. 14 Der HERR der HeerscharenHeerscharen hat bei sich selbst geschworen: Habe ich dich auch mit Menschen gefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei7 über dich anstimmen!

15 Er8 hat die ErdeErde gemacht durch seine KraftKraft, den Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die HimmelHimmel ausgespannt durch seine EinsichtEinsicht. 16 Wenn er beim Schall des DonnersDonners Wasserrauschen am HimmelHimmel bewirkt und Dünste aufsteigen lässt vom Ende der ErdeErde, Blitze zum RegenRegen macht und den WindWind herausführt aus seinen VorratskammernVorratskammern –: 17 dumm wird jeder MenschMensch, ohne ErkenntnisErkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über das Götzenbildbild; denn sein gegossenes BildBild ist Lüge, und kein GeistGeist ist in ihnen. 18 Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: Zur ZeitZeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde. 19 JakobsJakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils9; HERR der HeerscharenHeerscharen ist sein Name.

20 Du bist mir ein StreithammerStreithammer, eine Kriegswaffe; und mit dir zerschmettere ich NationenNationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche; 21 und mit dir zerschmettere ich das PferdPferd und seinen Reiter, und mit dir zerschmettere ich den WagenWagen und seinen Lenker10; 22 und mit dir zerschmettere ich MannMann und FrauFrau, und mit dir zerschmettere ich Greis und Knaben, und mit dir zerschmettere ich Jüngling und JungfrauJungfrau; 23 und mit dir zerschmettere ich den Hirten und seine HerdeHerde, und mit dir zerschmettere ich den Ackersmann und sein Gespann, und mit dir zerschmettere ich StatthalterStatthalter und VorsteherVorsteher. 24 Und ich will BabelBabel und allen Bewohnern ChaldäasChaldäas all ihr Böses, das sie an ZionZion verübt haben, vor euren AugenAugen vergelten, spricht der HERR. 25 Siehe, ich will an dich, spricht der HERR, du BergBerg des VerderbensVerderbens, der die ganze ErdeErde verdorben hat; und ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten BergBerg machen, 26 so dass man von dir weder EcksteinEckstein noch Grundstein nehmen kann; denn eine ewige Wüstenei11 sollst du sein, spricht der HERR.

27 Erhebt das PanierPanier im Land, stoßt in die Posaune unter den NationenNationen! Weiht NationenNationen gegen dasselbe, ruft gegen dasselbe die Königreiche AraratArarat, Minni12 und Aschkenas13 herbei; bestellt Kriegsoberste14 gegen dasselbe, lasst PferdePferde heraufziehen wie furchtbare15 Heuschrecken! 28 Weiht NationenNationen gegen dasselbe, die KönigeKönige von MedienMedien, dessen StatthalterStatthalter und alle seine StatthalterStatthalter und das ganze Land ihrer16 Herrschaft! 29 Da erbebt und erzittert die ErdeErde; denn die Gedanken des HERRN erfüllen sich gegen BabelBabel, um das Land BabelBabel zu einer WüsteWüste zu machen, ohne Bewohner. 30 BabelsBabels Helden haben aufgehört zu kämpfen, sie sitzen in den Bergfestungen; versiegt ist ihre KraftKraft, sie sind zu Frauen geworden; man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre RiegelRiegel sind zerbrochen. 31 Ein LäuferLäufer läuft dem anderen entgegen17, und der BoteBote dem Boten, um dem König von BabelBabel die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist. 32 Und die Übergänge sind besetzt, und die TeicheTeiche hat man mit FeuerFeuer ausgebrannt, und die Kriegsmänner sind erschrocken. – 33 Denn so spricht der HERR der HeerscharenHeerscharen, der GottGott IsraelsIsraels: Die TochterTochter BabelBabel ist wie eine Tenne zur ZeitZeit, da man sie stampft; noch eine kurze ZeitZeit, so wird die ZeitZeit der ErnteErnte für sie kommen.

34 NebukadrezarNebukadrezar, der König von BabelBabel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich hingestellt als ein leeres Gefäß18; er verschlang mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich fort. 35 Die an mir begangene Gewalttat und mein FleischFleisch komme über BabelBabel!, spreche die Bewohnerin von ZionZion und mein BlutBlut über die Bewohner von ChaldäaChaldäa!, spreche JerusalemJerusalem. 36 Darum spricht der HERR so: Siehe, ich will deine Rechtssache führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer19 austrocknen und seine QuelleQuelle versiegen lassen. 37 Und BabelBabel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch werden, ohne Bewohner.

38 Sie brüllen allzumal wie junge Löwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen. 39 Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und berausche sie, damit sie frohlocken und entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der HERR. 40 Gleich Fettschafen, gleich Widdern samt Böcken stürze ich sie hinab zur Schlachtung.

41 Wie ist Scheschak20 eingenommen, und erobert der Ruhm der ganzen ErdeErde! Wie ist BabelBabel zum Entsetzen geworden unter den NationenNationen! 42 Das MeerMeer ist heraufgestiegen über BabelBabel; mit seiner Wellen Brausen ist es bedeckt. 43 Seine Städte sind zur WüsteWüste geworden, ein dürres Land und eine SteppeSteppe, ein Land, worin niemand wohnt und durch das kein Menschenkind zieht. 44 Und ich werde den BelBel in BabelBabel heimsuchen und aus seinem Maul herausnehmen, was er verschlungen hat; und nicht mehr sollen NationenNationen zu ihm strömen. Auch BabelsBabels Mauer ist gefallen.

45 Zieht aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet jeder sein LebenLeben vor der Glut des ZornsZorns des HERRN! 46 Und dass euer HerzHerz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerücht, das im Land vernommen wird! Denn in dem einen JahrJahr kommt dieses Gerücht und in dem JahrJahr nachher jenes Gerücht, und Gewalttat im Land21, Herrscher gegen Herrscher.

47 Darum siehe, TageTage kommen, da ich die geschnitzten BilderBilder BabelsBabels heimsuchen werde; und sein ganzes Land wird beschämt werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen. 48 Und HimmelHimmel und ErdeErde und alles, was in ihnen ist, werden jubeln über BabelBabel; denn von NordenNorden her kommen ihm die Verwüster, spricht der HERR. 49 Wie BabelBabel darauf ausging, dass Erschlagene IsraelsIsraels fielen, so werden wegen BabelBabel Erschlagene der ganzen ErdeErde fallen.

50 Ihr dem SchwertSchwert Entkommenen, geht, bleibt nicht stehen! Gedenkt des HERRN aus der Ferne, und JerusalemJerusalem komme euch in den Sinn!

51 Wir sind beschämt worden, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser Angesicht bedeckt; denn Fremde sind über die HeiligtümerHeiligtümer des Hauses des HERRN gekommen22.

52 Darum siehe, TageTage kommen, spricht der HERR, da ich seine geschnitzten BilderBilder heimsuchen werde; und tödlich Verwundete werden ächzen in seinem ganzen Land. 53 Wenn auch BabelBabel bis zum HimmelHimmel hinaufstiege und die HöheHöhe seiner Stärke befestigte, von mir aus werden ihm Verwüster kommen, spricht der HERR.

54 Horch! Ein Geschrei aus BabelBabel, und große Zertrümmerung von dem Land der ChaldäerChaldäer her. 55 Denn der HERR verwüstet BabelBabel und tilgt aus demselben das laute Getöse; und es brausen seine Wogen wie große Wasser, es erschallt das Geräusch ihres Getöses. 56 Denn über dasselbe, über BabelBabel, kommt ein Verwüster; und seine Helden werden gefangen, ihre BogenBogen sind zerbrochen. Denn ein Gott23 der Vergeltung ist der HERR, er wird gewisslich erstatten. 57 Und ich berausche seine Fürsten und seine Weisen, seine StatthalterStatthalter und seine VorsteherVorsteher und seine Helden, dass sie entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht mehr erwachen, spricht der König, HERR der HeerscharenHeerscharen ist sein Name. 58 So spricht der HERR der HeerscharenHeerscharen: Die Mauern von BabelBabel, die breiten, sollen gänzlich geschleift und seine hohen ToreTore mit FeuerFeuer verbrannt werden. – Und so mühen sich Völker vergebens ab, und Völkerschaften fürs FeuerFeuer, und sie ermatten.

59 Das WortWort, das der ProphetProphet JeremiaJeremia SerajaSeraja, dem SohnSohn NerijasNerijas, des SohnesSohnes MachsejasMachsejas, gebot, als er mit ZedekiaZedekia, dem König von JudaJuda, im 4. JahrJahr seiner Regierung nach BabelBabel zog; und SerajaSeraja war Reisemarschall24. 60 Und JeremiaJeremia schrieb in ein BuchBuch all das Unglück, das über BabelBabel kommen sollte, alle diese WorteWorte, die gegen BabelBabel geschrieben sind. 61 Und JeremiaJeremia sprach zu SerajaSeraja: Wenn du nach BabelBabel kommst, so sieh zu und lies alle diese WorteWorte 62 und sprich: HERR, du hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten wirst, so dass kein Bewohner mehr darin sei, weder MenschMensch noch ViehVieh, sondern dass er zu ewigen Wüsteneien werden solle. 63 Und es soll geschehen, wenn du dieses BuchBuch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den EuphratEuphrat 64 und sprich: So wird BabelBabel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des Unglücks, das ich über dasselbe bringe; und sie werden erliegen.

Bis hierher die WorteWorte JeremiasJeremias.

Fußnoten

  • 1 Eig. in „leb kamai“, das, durch eine künstliche Buchstabenversetzung des Wortes Kasdim, das Land Chaldäa bezeichnen soll. S. d. Anm. zu Kap. 25,26
  • 2 O. den Geist eines Verderbers; vergl. V. 11
  • 3 O. zerstreuen
  • 4 O. für seine
  • 5 O. Schuld
  • 6 O. die Belagerung
  • 7 O. den Kriegsruf
  • 8 Vergl. Kap. 10,12 usw., auch bezüglich der Anmerkungen
  • 9 Viell. ist zu l. wie Kap. 10,16
  • 10 Eig. und den darauf Fahrenden
  • 11 Eig. ewige Wüsteneien
  • 12 Ein Name von Armenien
  • 13 eine Landschaft in der Nähe von Armenien
  • 14 Der Sinn des nur hier und Nahum 3,17 vorkommenden nichthebräischen Wortes ist unsicher
  • 15 And.: borstige
  • 16 Eig. seiner, d.i. des obersten Königs der Meder
  • 17 Eig. entgegen einem Läufer, d.h. sie kommen von allen Seiten her
  • 18 d.h. zum leeren Gefäß (menschenleer) gemacht
  • 19 den Euphrat
  • 20 S. die Anm. zu Kap. 25,26
  • 21 O. auf der Erde
  • 22 O. in die Heiligtümer eingedrungen
  • 24 W. Fürst des Ruheortes